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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„ÖSTERREICH MUSS ZUGÄNGLICH BLEIBEN“ – Interview mit Thomas Köck auf buchkultur.net

September 27, 2024 Martin Pesl

© Max Zerrahn

Für die Schauspielhäuser Graz und Wien schrieb Thomas Köck ab dem Sommer 2023 im Journal-Format mit, was in Österreich und der Welt vor der richtungsweisenden Nationalratswahl im September passiert ist.

Bald wurde klar, dass die »Chronik der laufenden Entgleisungen« genug Material für ein Buch bot. Ein Gespräch mit Thomas Köck, geführt im August 2024, über offene Browser-Tabs, tote Praktikanten und darüber, was passiert, wenn ein Text plötzlich zum Buch wird.

Buchkultur: Thomas Köck, wenn dieses Interview erscheint, ist die Nationalratswahl in Österreich am 29. September 2024, um die sich Ihr Buch dreht, bald geschlagen. Wie geht es Ihnen damit, dass das Buch, ebenso wie die Theaterfassung, die am 22. September Premiere hat, schon so kurz nach seinem Erscheinen Geschichte ist?

Thomas Köck: Es ist interessant zu überlegen, wie sich das, was dasteht, durch die Wahl nochmal überschreibt. Aber das ist ja Teil der Wette, die man eingeht: Wäre der Text »richtiger«, wenn er die Ereignisse im Herbst reinnähme, oder sind die Ereignisse im Herbst nicht eh auf eine bestimmte Art schon angelegt in dem, was der Text bereits beschreibt?

Zum Beispiel?

Im Sommer vor einem Jahr wurde von den Anschlagsplänen auf die Pride in Wien berichtet. Schon damals dachte ich: Na, wer hat denn den Verfassungsschutz in Österreich desolat gemacht? Als jetzt die Taylor-Swift-Konzerte abgesagt werden mussten, fühlte ich mich in diese Zeit und in mein Buch zurückversetzt.

Wie fiktiv oder echt sind denn die datierten Einträge?

So fiktiv und echt, wie Schrift halt ist. Ich habe keine Einträge gefälscht, aber in dem Moment, in dem man schreibt, passiert von alleine eine Fiktionalisierung. Wenn dasteht: »Ich gehe da- und dahin«, kann ich in dem Moment schlecht gehen. Das ist jetzt nur ein kleines Beispiel, aber so einen Kampf hat man bei so einem Format immer: Wie fängst du Zeit ein? Wie fängst du so eine Entgleisung, einen politischen Zustand in so einem Land ein? Ich will es nicht analysieren oder erklären, ich will den Alltag abbilden. Wie schreibt sich der in die Psyche von Leuten ein? Dadurch findet automatisch eine Verschiebung, eine Übertragung statt.

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In Autor Tags Interview, Buchkultur, Österreich, Oberösterreich, Politik, Theater, Buch

EINE STRASSENBAHN NAMENS BETRUG – Nachtkritik aus dem Theater am Lend, Graz

September 23, 2024 Martin Pesl

© steririscher herbst/Wolf Silveri

Heute spielt er in der siebten nationalen Fußballliga, aber einst feierte er erstaunliche Erfolge: der Grazer Sportklub Straßenbahn. Christian Winkler nimmt ihn beim steirischen herbst zum Anlass, getreu des Festivalmottos "Horror Patriae" ein Kapitel österreichischer Geschichte zu beleuchten und jongliert erhellend zwischen Fakes und Fakten. 

23. September 2024. In Graz dräut das Grauen Heimat. Sogar auf Bussen steht groß das Motto der diesjährigen Ausgabe des Festivals steirischer herbst: "Horror Patriae". Nicht nur österreichweit wird bald gewählt, auch hier im Bundesland Steiermark, und in den USA sowieso.

Autochthones und Fremdes sind dabei eine viel gehandelte Ware. Der herbst hat etliche Kunstwerke initiiert, die sich schlüssig ins Thema fügen. Ein Fast-FPÖ-Plakat, von der Polizei sichergestellt, ging schon durch die Medien, bevor Intendantin Ekaterina Degot am Donnerstag das Festival mit einer galligen Rede eröffnete. In der Auftaktperformance zerpflückte dann die Truppe La Fleur aus postkolonialer Perspektive genüsslich das Heimatgenre schlechthin, die Operette.

Hinreißend erfunden

Und auch der Grazer Autor Christian Winkler, der sich als Regisseur Franz von Strolchen nennt, wirft im herbst-Auftrag einen Blick in die österreichische Geschichte. Sein neuester Streich "Empire: Rooting for the Anti-Hero" handelt vom Grazer Sportclub Straßenbahn. Heute spielt er in der siebthöchsten nationalen Fußballliga, doch einst feierte der nach dem Ersten Weltkrieg von Beschäftigten der Grazer Verkehrsbetriebe gegründete Amateurverein erstaunliche Erfolge – in Niederländisch-Indien, also dem heutigen Indonesien. Diese Reise des SC Straßenbahn im Jahr 1934 ist verbrieft. Wie viel vom Rest der Geschichte stimmt, die Winkler uns auftischt, bleibt unklar, auf jeden Fall ist sie hinreißend erfunden. Besonders aber entzückt, wie uns Winkler immer kühner mit der Nase auf sein Seemannsgarn stößt.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Steiermark, Graz, Horror, Indonesien, Fußball

DER SCHLAF DER UNGERECHTEN – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Graz

September 21, 2024 Martin Pesl

Luiza Monteiro, Anna Klimovitskaya © Lex Karelly

Die Hauptfigur in "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung" sehnt sich nach dem großen Nichts, der absoluten Weltentrückung in Form eines Winterschlafs. Hüter ihres Schlafs ist ausgerechnet ein Künstler. Regisseurin Ewelina Marciniak bringt den Roman jetzt in Graz auf die Bühne, als kleine Therapie-Aufstellung mit Referenzen an Pop- und Kunstgeschichte.

21. September 2024. Recht früh an diesem Abend sagt eine selbsternannte Kunstkennerin großspurig, statt vom Austausch von Atemluft zu erzählen, solle man das Publikum diese lieber spüren lassen. Diese Devise hat Regisseurin Ewelina Marciniak sich wohl selbst in den Text geschrieben – ein guter Rat für eine, die einen denkbar antidramatischen Roman auf die Bühne bringt. Vor sechs Jahren feierte die 1981 in Boston geborene Ottessa Moshfegh mit "Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“ einen Publikumserfolg, der sich in die Pandemie verlängerte. Es passte halt: Die Ich-Erzählerin unbekannten Namens versucht um die Jahrtausendwende mithilfe von Medikamenten, Winterschlaf zu halten.

Der Roman zeichnet sich dadurch aus, dass er eine regelrecht leidenschaftliche Antipathie gegen die leidenschaftslose Protagonistin schürt. Warum die gut situierte junge Frau sich partout freiwillig dauerbetäubt, geruht sie nicht aufzuklären. Jenseits der koketten Fantasie "Ach, wäre es nicht schön, einfach mal ein Jahr zu schlafen!" gibt es keinen Anker, der die Lesenden mit ihr fühlen lässt, steht sie doch selbst scheinbar über allem. Sie ist gemein zu ihrer gutmütigen Freundin Reva, belügt ihre bizarr leichtgläubige Therapeutin, um an Downer zu kommen, und tut im Schlaf Dinge, an die sie sich nachher nicht erinnert. Man wünscht sich, sie möge endlich aufhören, deshalb liest man weiter.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Steiermark

WIEDERGELESEN: AM ZEH DER ZEIT – Klassikerrezension in der Buchkultur 215

September 1, 2024 Martin Pesl

Juli Zeh und ihr kokainbeschneites Debüt: Juli Zeh ist 50 geworden, ihr erster Verlag 30. Gründe genug für Schöffling & Co., den verstörenden Debütroman der Autorin und Juristin einmalig neu herauszugeben.

Als „Adler und Engel“, der erste Roman der studierten Juristin Juli Zeh, 2001 erschien, war das war lange vor Trump, Ukraine-Krieg und Polykrise. Es war einige Jahre vor der EU-Osterweiterung und ein paar Wochen vor 9/11. Die Welt als ganze sah noch relativ gut aus, es waren ihre einzelnen Bewohner:innen, die sich literaturreif in massivste Unglücke zu stürzen vermochten. Gerade 27-jährig verstand Zeh es, mit brutaler Beiläufigkeit über Gewalt und Drogenexzesse zu schreiben, bestens inspiriert vom „Fight Club“-Vibe der späten Neunziger.  

Bei der neuerlichen Lektüre in der Gegenwart wirkt es ironischerweise noch viel ärger, wie Zehs Ich-Erzähler, der Anwalt und Völkerrechtsexperte Max, uns in seine Geschichte hineinholt. Der Radiomoderatorin Clara, die ihn in seiner Leipziger Wohnung aufsucht, um mehr über ihn und den Selbstmord seiner Freundin Jessie zu erfahren, verpasst er gleich einmal eine heftige Ohrfeige. Clara aber zeigt sich mit einer verstörenden Selbstverständlichkeit davon unberührt, will sie Max doch unbedingt als Studienobjekt für ihre Diplomarbeit im Fach Psychologie gewinnen.

Weiterlesen in der Buchkultur 215

In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Deutschland
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