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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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EHRE, VATERLAND, MÜLL – Re:zension im Briefwechsel mit Alexander Kluy in der Buchkultur 215

September 1, 2024 Martin Pesl

Curzio Malapartes Roman „Die Haut“ – eine Rezension als Mailverkehr

Alexander Kluy: Vielleicht als erstes stellt sich die Frage: Wer soll denn diesen extrakrassen Kriegs-Antikriegs-Roman, sehr gut neu übersetzt und mit (hie und da etwas löchrigen) Erläuterungen versehen, aus dem Jahr 1949 lesen? Welches Publikum hat der Rowohlt Verlag für diese „terroristischen Seifenblasen“ in aktuellen brutalen Kriegszeiten im Blick? Die Generation Z kaum – denn da hätte jede brutale Episode, jede Seite, ja jeder Satz mit Triggerwarnungen überdruckt werden müssen. 

Martin Thomas Pesl: Die unergründlichen Wege der GenZ zu beurteilen, bin ich mit meinen 40 Jahren wohl auch schon zu alt. Aber die Frage ist berechtigt. Denn der Übersetzer Frank Heibert erklärt ja in seinem recht instruktiven Nachwort, wie sauer ihm vor allem die homophoben Passagen aufstoßen (was nur allzu nachvollziehbar ist). Die Arbeit seines Vorgängers Hellmut Ludwig bewertet er grundsätzlich positiv. Ein paar altbackene Ausdrücke wie „mitunter“ oder „im Traume“ allein machen noch kein Update erforderlich. Wozu also die Neuübersetzung nach 75 Jahren? Nun, die deutschsprachige Leserschaft erlebt jetzt wieder Kriege in erschreckender Nähe, wenn auch großteils nicht am eigenen Leib. Jene Stellen, in denen nicht der Zweite Welt-, sondern der Krieg an sich zum Gegenstand der Betrachtung und Verachtung wird, vermögen doch produktiv aufzuwühlen und erst recht, wenn ein Zeitgenosse sie neu formuliert. Und gerade da, wo handfeste Beschreibungen und Gewalt und Verwüstung nahtlos ihre fantastisch-surrealen Fortsetzungen finden und etwa ein Heer von Gekreuzigten mit dem Erzähler in Dialog tritt, gibt uns Malapartes Roman zeitlose Kunst.

Weiterlesen in der Buchkultur 215

In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Krieg

EIN DOPPELTER CUBA LIBRE – Buchrezension in der Buchkultur 215

September 1, 2024 Martin Pesl

Mario Conde ermittelt zum zehnten Mal in Havanna – und schreibt selbst einen Krimi.

Etwa fünf Minuten lang herrscht Aufbruchstimmung in Kuba. 2016 sieht es nach einer Aufhebung des US-Embargos aus. Präsident Obama kommt, diniert in einem privaten Restaurant und besucht ein Baseballspiel. Ungefähr zu dieser Zeit geben auch die Rolling Stones ein Konzert – das Land ist in Feierlaune.

Unter anderem wegen der dadurch verursachten Personalengpässe bei der Polizei wird Mario Conde herangezogen, als ein ehemaliger kubanischer Politiker (alle sind sich einig: ein richtiges Arschloch) tot in seiner Villa aufgefunden wird, mit abgeschnittenem Penis. „Anständige Leute“ ist Leonardo Paduras zehnter Conde-Krimi, aber Conde hat längst den Dienst quittiert. Er arbeitet als Security in einem Lokal, trifft sich immer noch mit denselben Freunden wie im legendären „Havanna-Quartett“ der Neunzigerjahre – und schreibt.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Krimi

KEINE STERNSTUNDEN – Rückblick auf das Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele im Falter 34/24

August 20, 2024 Martin Pesl

© SF/Neumayr/Leo

Das Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele enttäuscht – offenbar auch die Chefin Marina Davydova

Statt einer Bühne sieht das Publikum einen riesigen Spiegel, also sich selbst. Regisseur Stefan Kaegi versucht bei den Salzburger Festspielen ein Experiment: Wie reagiert eine Gruppe von Menschen – am Spielort Szene Salzburg etwa 500 –, wenn ihnen Bewegungen vorgeführt werden, noch dazu von Tanzprofis der Kompanie Sasha Waltz & Guests?

Bei der Premiere ist der Mitmachwille erstaunlich hoch. Haben die abgesagten Taylor-Swift-Konzerte die Sehnsucht der Menschen entfacht, zu winken, zu schunkeln und Handys mit eingeschalteten Lämpchen zu schwenken? Oder ist doch etwas dran an dem Phänomen der „Spiegelneuronen“, das dem Abend seinen Titel gab? Nie letztgültig erforscht, kopieren diese Nervenzellen beim Beobachten einer Tätigkeit deren Muster im Gehirn. Das führt dazu, dass wir das Gegenüber besser verstehen und teils unbewusst nachahmen.

„Spiegelneuronen“ war die vierte Premiere im ersten Festivalprogramm der neuen Schauspielchefin Marina Davydova.

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In Autor Tags Falter, Theater, Festival, Salzburg, Kulturpolitik, Kritik

KULTUR HEUTE – Kritik vom ImPulsTanz-Festival im Deutschlandfunk

August 10, 2024 Martin Pesl

© Martin Thomas Pesl

Sind das Blutegel, die sich Regisseur Derrick Ryan Claude Mitchell da zu Beginn der Performance vom Körper zieht und in ein Wasserglas gibt? Oh ja. Und ist es Eigenblut, das er und sein eigentümliches Ensemble über die nächsten acht Stunden immer wieder trinken werden? Wahrscheinlich stammt die rote Flüssigkeit doch aus den zahlreichen Rotweinflaschen, die in den Räumen der Galerie Kandlhofer in der Wiener Innenstadt herumstehen.

„FOREVER“ heißt der letzte und längste Teil, mit dem der US-Amerikaner Mitchell seine Operntrilogie des Wahnsinns mit dem Komponisten Brian Lawlor abschließt. Es soll um Begehren und Sterben gehen, Grenzen und ihre Transformation, um rituelle Selbstmorde in der Geschichte. Doch diese konkreten Bezüge spielen in der fertigen Aufführung keine Rolle mehr. Die Texte, die Mitchell selbst in ein Mikro spricht, verhallen unverstanden gegen die sphärischen Klänge des Orchesters. Die Musik ist die Hauptdarstellerin hier: Es gibt in jedem der vier Akte einen Song, gesungen von der österreichischen Singer-Songwriterin Marilies Jagsch, eine Arie, vorgetragen von der Sopranistin Micaela Tobin aus Kalifornien, und ein Madrigal begleitet von Glockenläuten, orchestriert vom Komponisten Lawlor selbst.

Weiterhören:

Kultur heute
Moderation: Adalbert Siniawski
Sonntag, 11. August 2024, 17:30, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Musik, Tanz, Festival, Impulstanz, Deutschlandfunk, Wien, Kritik
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