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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KEINE ZEIT ZU GRÜBELN – Nachtkritik vom ImPulsTanz-Festival

July 24, 2024 Martin Pesl

Dada Masilo / The Dance Factory (ZA), Dada Masilo’s HAMLET © yakoone

Shakespeares Dänenprinz als sensibel-melancholischer Zauderer? Das geht auch anders! In der Version der südafrikanische Choreografin Dada Masilo steht ausdrücklich kein Sympathieträger auf der Wiener Burgtheater-Bühne. Dafür gibt es hohes Tempo, viel Witz und einen Fokus auf den Frauenfiguren. 

24. Juli 2024. Keine Sorge, der Sommer ist noch nicht vorbei. "Hamlet" im Burgtheater, das wird zwar die Eröffnungsproduktion des neuen Direktors Stefan Bachmann am 5. September, aber jemand Jüngeres, Agileres kommt ihm sechs Wochen zuvor. Im größten deutschsprachigen Schauspielhaus bringt Dada Masilo, 1985 im südafrikanischen Soweto geboren, ihre Version der Shakespeare'schen Tragödie zur Uraufführung. Sie tut es beim ImPulsTanz-Festival und folglich nach der Devise: A little less conversation, a little more action, please!

In 1,5-facher Geschwindigkeit

Seit sie 2013 in der feinsinnigen Studie ihres Landsmanns William Kentridge, "Refuse the Hour", sogar den Meister selbst zum Tanzen brachte, kehrt Masilo mit ihrer Johannesburger Kompanie The Dance Factory gern zu ImPulsTanz zurück. Bisher zeigte sie dabei moderne Interpretationen von klassischem Ballett: "Schwanensee", "Giselle", "Le sacre du printemps". Doch auch mit Shakespeare hat sie sich schon beschäftigt, gar mit "Hamlet": 2011 hatte ihr Ophelia-Solo "The Bitter End of Rosemary" Premiere.

Auch jetzt stellt die Choreografin diese Frauenfigur ins Zentrum, schon indem sie selbst die Rolle übernimmt. Herzzerreißende Liebesduette zwischen ihr und Hamlet erinnern an Anna Teresa de Keersmaekers "Verklärte Nacht", aber mit extra Pepp – überhaupt wirken Masilos typisch blitzschnelle Armbewegungen, als spiele jemand sie in 1,5-facher Geschwindigkeit ab. Später solidarisiert sich Ophelia mit Königin Gertrude (Albert Khoza), kaum dass deren Sohn Hamlet ihren eigenen Vater Polonius ermordet hat. Der Wahnsinn hat da schon eingesetzt, sie taumelt nackt auf die Bühne und schwingt sofort mit dem neuen Ersatzelternteil im Gleichtakt.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Tanz, Impulstanz, Festival, Südafrika, Shakespeare, Theater

JA ODER NEIN? „Jede Antwort ist eine schlechte Antwort“ – Interview mit William Kentridge in der ImPulsTanz-Beilage zum Falter 27/24

July 14, 2024 Martin Pesl

© Paula Court

Gleich zwei seiner Arbeiten zeigt der südafrikanische Allrounder William Kentridge heuer in Wien: sein neuestes Werk über die Vor- und Nachteile der Aufklärung und einen Klassiker ohne Sinn

Was für eine Frage! „The Great Yes, The Great No“? Zu William Kentridge lohnt es sich immer, „Ja“ zu sagen. Warum er seiner neuesten Arbeit trotzdem diesen hadernden Titel gab, erklärt der südafrikanische Universalkünstler dem Falter, wie er es selbst poetisch beschreibt, „an einem sonnigen, aber kühlen Wintermorgen in Johannesburg in meinem Atelier mit Blick auf das sich orange färbende Laub und über den Norden der Stadt hinweg bis nach Nordafrika.“

Falter: Mister Kentridge, in Ihrer neuesten Produktion fährt ein „Narrenschiff“ von Marseille nach Martinique. Was verbindet die Passagiere an Bord? 

William Kentridge: In der Hauptsache handelt es sich um eine Reise vom Festland zu den französischen Kolonien. Es geht um die Frage, was es bedeutet, zu einer zentralen Macht auf Distanz zu gehen. Die wichtigsten Protagonisten dieser Debatte sind die großen Schriftsteller aus Martinique: Aimé Césaire, Verfasser von „Zurück ins Land meiner Geburt“, einem der großen Gedichte des 20. Jahrhunderts, seine Frau, die Essayistin Suzanne, und ihr gemeinsamer Schüler Frantz Fanon. Auf dem Schiff sind aber auch einige, die tatsächlich 1941 von Marseille nach Martinique flohen: André Breton, Anna Seghers, Claude Lévi-Strauss. Es verbinden sie Fragen der Assimilation und der Dekolonisation, der Identität und der Migration, die uns auch heute noch alle beschäftigen. Denken Sie nur an die Grenzkontrollen vor der „Festung Europa“.

Was hat es mit dem Titel „The Great Yes, the Great No“ auf sich?

Kentridge: Diesen Titel habe ich schon vor vielen Jahren in ein Notizbuch geschrieben, lange bevor ich wusste, wovon das Stück handeln sollte. Es war ein Arbeitstitel, aber er ist geblieben. Die große Frage ist: Soll man „Ja“ zu all den Lehren der Aufklärung sagen, in der Hoffnung, Teil dieses Projekts zu werden, oder „Nein“, weil alle Versuche der Menschen aus den Kolonien, dem Projekt beizutreten, stets gescheitert sind? Deshalb ist ein großes Misstrauen gegenüber der Aufklärung und ihren Ideen entstanden. Inwieweit ist Europa ein Modell, das es anzustreben und nachzuahmen gilt, inwieweit ist es ein unerfüllbarer Traum, zu diesem Zentrum zu gehören? Jede Antwort ist also eine schlechte Antwort, das führt uns zum Titel.

Weiterlesen in der ImPulsTanz-Beilage zum Falter 27/24

In Autor Tags Falter, Interview, Festival, Impulstanz, Musik, Tanz, Theater

KULTUR HEUTE – Kritik von den Salzkammergut Festwochen Gmunden im Deutschlandfunk

July 12, 2024 Martin Pesl

© Rudi Gigler

Auftrag

Radiokritik der Premiere „Liebelei“

Auftraggeber

Deutschlandfunk

Klaviermusik. 

Die Jahrhundertwende. Sie erweckt bis heute eine besondere Sehnsucht: Städtische Eleganz und ländliche Sommerfrische; tiefe Gefühle, schwere Gemüter – eine große, verbotene Liebe und, zur Ablenkung, eine Liebelei – die Arthur Schnitzlers erstem großen Bühnenerfolg im Jahr 1895 seinen Titel gab.

Gewiß ist die lieb!... So lieb! Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr ich mich nach so einer Zärtlichkeit ohne Pathos ... gesehnt habe, nach so etwas Süßem, Stillem, das mich umschmeichelt, an dem ich mich von den ewigen Aufregungen und Martern erholen kann. 

sagt Alexander Julian Meile in der Rolle des trübseligen Fritz. Anna Stiepani inszeniert Schnitzlers „Liebelei“ im Stadttheater von Gmunden.

Hier trifft ein Publikum mit eher hohem Altersschnitt, das sonst gediegene Lesungen bekannter Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen zu hören bekommt, auf den angekündigten Versuch einer jungen Regisseurin, dem rührseligen Klassiker eine moderne weibliche Perspektive abzugewinnen.

Erholen! Das ist der tiefere Sinn. Zum Erholen sind sie da. Drum bin ich auch immer gegen die sogenannten interessanten Weiber. Die Weiber haben nicht interessant zu sein, sondern angenehm.

Weiterhören:

Kultur heute
Freitag, 12. Juli 2024, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Oberösterreich, Festival

DIE ABHOLERIN – Porträt von Marie Rötzer im Falter 26/24

June 26, 2024 Martin Pesl

© David Payr

Endlich eine Frau: Marie Rötzer leitet ab Herbst 2026 das Theater in der Josefstadt. Sie will dort manches verändern

Die Stadt wechseln muss Marie Rötzer nicht. Wie fast alle, die für St. Pöltener Kultureinrichtungen arbeiten, wohnt sie in Wien. Nur ihr Arbeitsweg wird etwas kürzer, wenn die künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich im Herbst 2026 die Direktion des Theaters in der Josefstadt übernimmt.  

Rötzer beerbt Herbert Föttinger, der „die Josefstadt“ nach dann 20 Jahren verlässt. Auch der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Götz geht in Pension. Ihm folgt Stefan Mehrens, 55, derzeit am Staatstheater Braunschweig. Beide Verträge laufen bis 2031. Das neue Duo hat ungewöhnlich lange Zeit, sich vorzubereiten – eine erfreuliche Nebenwirkung dessen, dass die Subventionsgeber Bund und Stadt die Bestellung noch vor der Wahl erledigen wollten.

In Mistelbach 1967 geboren, war der Weg zum Theater für Marie Rötzer nicht selbstverständlich. „Das Weinviertel hat zu meiner Zeit kulturell nicht so viel geboten“, schildert sie dem Falter. „Aber meine Mutter versorgte mich mit Büchern, mein Vater spielte Geige und sang im Stadtchor, da durfte ich mit.“ Den Rest verdanke sie dem sozialdemokratischen Bildungssystem. „Wir sind mit der Schule oft nach Wien ins Burg- und Volkstheater gefahren. Da saß ich in zweiten und dritten Rängen und ließ mich begeistern.“

Ein Studium der Theaterwissenschaft in Wien war die logische Folge. Rötzer schloss es ab, obwohl es sie schon bald in die Praxis zog: Sie wollte Dramaturgin werden und wurde es – in Berlin, Graz, Mainz und Hamburg, kurz auch in der Zürcher Off-Theater-Szene –, bevor sie 2016 die Leitung des Landestheaters zugesprochen bekam.

Weiterlesen im Falter 26/24

In Autor Tags Theater, Falter, Porträt, Wien, Josefstadt, Kulturpolitik
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