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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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JA ODER NEIN? „Jede Antwort ist eine schlechte Antwort“ – Interview mit William Kentridge in der ImPulsTanz-Beilage zum Falter 27/24

July 14, 2024 Martin Pesl

© Paula Court

Gleich zwei seiner Arbeiten zeigt der südafrikanische Allrounder William Kentridge heuer in Wien: sein neuestes Werk über die Vor- und Nachteile der Aufklärung und einen Klassiker ohne Sinn

Was für eine Frage! „The Great Yes, The Great No“? Zu William Kentridge lohnt es sich immer, „Ja“ zu sagen. Warum er seiner neuesten Arbeit trotzdem diesen hadernden Titel gab, erklärt der südafrikanische Universalkünstler dem Falter, wie er es selbst poetisch beschreibt, „an einem sonnigen, aber kühlen Wintermorgen in Johannesburg in meinem Atelier mit Blick auf das sich orange färbende Laub und über den Norden der Stadt hinweg bis nach Nordafrika.“

Falter: Mister Kentridge, in Ihrer neuesten Produktion fährt ein „Narrenschiff“ von Marseille nach Martinique. Was verbindet die Passagiere an Bord? 

William Kentridge: In der Hauptsache handelt es sich um eine Reise vom Festland zu den französischen Kolonien. Es geht um die Frage, was es bedeutet, zu einer zentralen Macht auf Distanz zu gehen. Die wichtigsten Protagonisten dieser Debatte sind die großen Schriftsteller aus Martinique: Aimé Césaire, Verfasser von „Zurück ins Land meiner Geburt“, einem der großen Gedichte des 20. Jahrhunderts, seine Frau, die Essayistin Suzanne, und ihr gemeinsamer Schüler Frantz Fanon. Auf dem Schiff sind aber auch einige, die tatsächlich 1941 von Marseille nach Martinique flohen: André Breton, Anna Seghers, Claude Lévi-Strauss. Es verbinden sie Fragen der Assimilation und der Dekolonisation, der Identität und der Migration, die uns auch heute noch alle beschäftigen. Denken Sie nur an die Grenzkontrollen vor der „Festung Europa“.

Was hat es mit dem Titel „The Great Yes, the Great No“ auf sich?

Kentridge: Diesen Titel habe ich schon vor vielen Jahren in ein Notizbuch geschrieben, lange bevor ich wusste, wovon das Stück handeln sollte. Es war ein Arbeitstitel, aber er ist geblieben. Die große Frage ist: Soll man „Ja“ zu all den Lehren der Aufklärung sagen, in der Hoffnung, Teil dieses Projekts zu werden, oder „Nein“, weil alle Versuche der Menschen aus den Kolonien, dem Projekt beizutreten, stets gescheitert sind? Deshalb ist ein großes Misstrauen gegenüber der Aufklärung und ihren Ideen entstanden. Inwieweit ist Europa ein Modell, das es anzustreben und nachzuahmen gilt, inwieweit ist es ein unerfüllbarer Traum, zu diesem Zentrum zu gehören? Jede Antwort ist also eine schlechte Antwort, das führt uns zum Titel.

Weiterlesen in der ImPulsTanz-Beilage zum Falter 27/24

In Autor Tags Falter, Interview, Festival, Impulstanz, Musik, Tanz, Theater

KULTUR HEUTE – Kritik von den Salzkammergut Festwochen Gmunden im Deutschlandfunk

July 12, 2024 Martin Pesl

© Rudi Gigler

Auftrag

Radiokritik der Premiere „Liebelei“

Auftraggeber

Deutschlandfunk

Klaviermusik. 

Die Jahrhundertwende. Sie erweckt bis heute eine besondere Sehnsucht: Städtische Eleganz und ländliche Sommerfrische; tiefe Gefühle, schwere Gemüter – eine große, verbotene Liebe und, zur Ablenkung, eine Liebelei – die Arthur Schnitzlers erstem großen Bühnenerfolg im Jahr 1895 seinen Titel gab.

Gewiß ist die lieb!... So lieb! Du hast ja gar keine Ahnung, wie sehr ich mich nach so einer Zärtlichkeit ohne Pathos ... gesehnt habe, nach so etwas Süßem, Stillem, das mich umschmeichelt, an dem ich mich von den ewigen Aufregungen und Martern erholen kann. 

sagt Alexander Julian Meile in der Rolle des trübseligen Fritz. Anna Stiepani inszeniert Schnitzlers „Liebelei“ im Stadttheater von Gmunden.

Hier trifft ein Publikum mit eher hohem Altersschnitt, das sonst gediegene Lesungen bekannter Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen zu hören bekommt, auf den angekündigten Versuch einer jungen Regisseurin, dem rührseligen Klassiker eine moderne weibliche Perspektive abzugewinnen.

Erholen! Das ist der tiefere Sinn. Zum Erholen sind sie da. Drum bin ich auch immer gegen die sogenannten interessanten Weiber. Die Weiber haben nicht interessant zu sein, sondern angenehm.

Weiterhören:

Kultur heute
Freitag, 12. Juli 2024, 17:35 Uhr, Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk, Oberösterreich, Festival

DIE ABHOLERIN – Porträt von Marie Rötzer im Falter 26/24

June 26, 2024 Martin Pesl

© David Payr

Endlich eine Frau: Marie Rötzer leitet ab Herbst 2026 das Theater in der Josefstadt. Sie will dort manches verändern

Die Stadt wechseln muss Marie Rötzer nicht. Wie fast alle, die für St. Pöltener Kultureinrichtungen arbeiten, wohnt sie in Wien. Nur ihr Arbeitsweg wird etwas kürzer, wenn die künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich im Herbst 2026 die Direktion des Theaters in der Josefstadt übernimmt.  

Rötzer beerbt Herbert Föttinger, der „die Josefstadt“ nach dann 20 Jahren verlässt. Auch der kaufmännische Geschäftsführer Alexander Götz geht in Pension. Ihm folgt Stefan Mehrens, 55, derzeit am Staatstheater Braunschweig. Beide Verträge laufen bis 2031. Das neue Duo hat ungewöhnlich lange Zeit, sich vorzubereiten – eine erfreuliche Nebenwirkung dessen, dass die Subventionsgeber Bund und Stadt die Bestellung noch vor der Wahl erledigen wollten.

In Mistelbach 1967 geboren, war der Weg zum Theater für Marie Rötzer nicht selbstverständlich. „Das Weinviertel hat zu meiner Zeit kulturell nicht so viel geboten“, schildert sie dem Falter. „Aber meine Mutter versorgte mich mit Büchern, mein Vater spielte Geige und sang im Stadtchor, da durfte ich mit.“ Den Rest verdanke sie dem sozialdemokratischen Bildungssystem. „Wir sind mit der Schule oft nach Wien ins Burg- und Volkstheater gefahren. Da saß ich in zweiten und dritten Rängen und ließ mich begeistern.“

Ein Studium der Theaterwissenschaft in Wien war die logische Folge. Rötzer schloss es ab, obwohl es sie schon bald in die Praxis zog: Sie wollte Dramaturgin werden und wurde es – in Berlin, Graz, Mainz und Hamburg, kurz auch in der Zürcher Off-Theater-Szene –, bevor sie 2016 die Leitung des Landestheaters zugesprochen bekam.

Weiterlesen im Falter 26/24

In Autor Tags Theater, Falter, Porträt, Wien, Josefstadt, Kulturpolitik

CHECK DAS MAL AUS! – Rezension in der Buchkultur 214

June 14, 2024 Martin Pesl

Die Kulturjournalistin Marion Löhndorf sinniert über reales und fiktives „Leben im Hotel“.

Das Hotel ist Statussymbol, Nicht-Ort, Objekt der Begierde. Kaum jemand verbindet mit dem Konzept an sich nicht irgendeine Form von Hassliebe. Die Kulturjournalistin Marion Löhndorf dachte, Airbnb und Covid hätten das Hotel gekillt. Als sie feststellte, dass das Gegenteil der Fall ist und der 1774 von einem Londoner Friseur ins Leben gerufenen Einrichtung auch nach 250 Jahren eine glänzende Zukunft bevorsteht, würdigte sie sie in einem schmalen Band.

„Und was ist das überhaupt, ein gutes Hotel?“, fragt sie darin. Statt durch die Welt zu reisen und eine persönliche Rangliste zu erstellen oder – wie Michael Glawogger in seiner wunderbaren Sammlung „69 Hotelzimmer“ – reale und fiktionale Erlebnisse zu schildern, greift Löhndorf auf die Kulturgeschichte zurück. Sie entwirft Typologien von Hotels, erinnert an berühmte Todesfälle in solchen und einschlägige Filme, Bücher und Songs („You can check out any time you like...“). Das eigentümliche Genre „Hotel“ ist freilich so umfassend, dass essenzielle Werke (wie „Barton Fink“ von den Coen-Brüdern oder Amor Towles’ Roman „Ein Gentleman in Moskau“) unerwähnt bleiben. Hierfür bräuchte es – und gibt doch gewiss schon? – eine eigene Monografie.

Weiterlesen in der Buchkultur 214

In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Reise
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