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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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RADIKALES AUS UNGARN: ES KOMMT IMMER AUF DIE PERSPEKTIVE AN – Vorschau auf „PARALLAX“ bei den Wiener Festwochen in der Beilage zum Falter 18/24

May 24, 2024 Martin Pesl

© Proton Theatre Kornél Mundruczó

Wenn jemand Finger auf Wunden legen kann, dann sind das Kornél Mundruczó und Kata Wéber. Im Vorjahr zeigten der Regisseur und die Autorin, beide aus Ungarn, bei den Festwochen ihre polnische Produktion „Pieces of a Woman“, die eine Problemgeburt und ihre tragischen Folgen beleuchtete. Vorausgegangen war der reale Fall einer Hebamme in Ungarn, die sich vor Gericht für den Tod eines Babys verantworten musste. Intensives, authentisches Spiel und ein detailliert ausgestattetes Bühnenbild zeichneten den Abend aus.

Geschichten zu erzählen, sei die neue Avantgarde, erklärte der als radikal geltende Mundruczó beim Publikumsgespräch. Mit ihrer neuesten Geschichte „Parallax“ nehmen sich er und Wéber eines Tabuthemas in der ungarischen Gesellschaft an: Die Regierung fährt restriktive Maßnahmen gegen die queere Community, die auf der Bühne kaum jemand wagt zu adressieren.

Weiterlesen in der Wiener-Festwochen-Beilage zum Falter 18/24

In Autor Tags Theater, Ungarn, Festival, Wiener Festwochen, Vorschau, Falter

DER HARDCORE-REALITY-MANN – Porträt von Kornél Mundruczó im Falter 21/24

May 23, 2024 Martin Pesl

© Maciej Jaźwiecki

Der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó bringt ein neues Stück bei den Wiener Festwochen heraus. In Ungarn zeigt er es nicht

Eine schwere Geburt, in voller Länge, und am Ende ist das Baby tot. Der Kartenverkauf für das Gastspiel „Pieces of a Woman“ bei den Wiener Festwochen 2023 lief schleppend an, das schmerzhafte Thema schreckte ab. Doch nach der Premiere füllten sich die letzten Vorstellungen schnell, es sprach sich herum, wie atemberaubend echt hier gespielt wurde. Beim Publikumsgespräch erfuhr man ungläubig, dass Hauptdarstellerin Justyna Wasilewska im echten Leben noch nie ein Kind geboren hatte.

Regisseur Kornél Mundruczó gelingt es, solche Leistungen aus seinen Spielerinnen und Spielern herauszuholen – egal, ob er ihre Sprache spricht oder nicht, und egal, ob er sie für die Bühne, die Leinwand oder den Bildschirm inszeniert.

Dass er Geschichten erzählen, seinen Figuren in ihrer Komplexität, Gewaltbereitschaft und Verletzlichkeit nahekommen möchte, setzt den Ungarn von der oft verkopft-abstrakten Welt des deutschsprachigen Theaters ab. „Die Postdramatik neigt sich dem Ende zu“, findet Mundruczó. „Das Leben ist voller Unsicherheiten. Wir Menschen müssen einander wieder näherkommen. Mit detail- und konfliktreichen Geschichten, wie sie im Film üblich sind, erreicht man das Publikum direkter.“

Weiterlesen im Falter 21/24

In Autor Tags Falter, Theater, Porträt, Wiener Festwochen, Festival, Ungarn, Ungarisch, Kulturpolitik

MILOS MILDE – Nachtkritik von den Wiener Festwochen

May 22, 2024 Martin Pesl

© Nurith Wagner-Strauss

22. Mai 2024. Bei den ersten Wiener Festwochen unter seiner Leitung inszeniert Milo Rau die letzte Oper Wolfgang Amadeus Mozarts. In die Feier eines idealen Herrschers lädt er echte Wiener*innen, kommentiert die Handlung mit Übertiteln und dekliniert die These "Kunst ist Macht" durch.

22. Mai 2024. In Wien ist bekanntlich jeder ein Künstler. Kein Wunder also, dass die Wiener Festwochen auf der Suche nach Leuten, die der hiesigen Version von "La Clemenza di Tito" eine Realitätsebene hinzufügen sollen, auf Puppenspieler und Schauringerinnen, Musiker und Performance-Künstlerinnen stießen.

Der letzte echte Wiener muss dran glauben

Schon am Grand Théâtre de Genève, wo Milo Rau die letzte Mozart-Oper auf die Bühne bringen sollte, band er Menschen ein, die (laut Abendprogramm) "rund um das Opernhaus auf der Suche nach einer besseren Zukunft gestrandet" waren. Die Aufführung wurde im Februar 2021 lockdownbedingt nur im TV übertragen. Im September 2023 gab es eine Live-Premiere in Antwerpen. Jetzt, als Intendant der Wiener Festwochen, adaptiert Rau sie für die "Freie Republik Wien", die er – samt Hymne und auszuarbeitender Verfassung – bei der Eröffnung ausgerufen hatte.

Neu sind das Orchester, der musikalische Leiter und der Chor, und als römisches Volk, das zwar die "clemenza di Tito", also die Milde des Kaisers Titus, genießt, aber auch unter den Folgen eines Vesuv-Ausbruchs leidet, sind 19 Wiener:innen mit Migrationshintergrund gecastet. Der mit der am längsten zurückliegenden Migrationsgeschichte muss als Erster dran glauben. Kaum hat Willfried Kovárnik, Abkömmling des böhmischen Teils der k. u. k. Monarchie und in eigenen Worten "der letzte echte Wiener", seine Erfahrungen als Komparse bei "Zwiegespräch" im Akademietheater geschildert, erleidet er das gleiche Schicksal wie dort (nur lauter): Er stirbt in Unterhosen, bevor das Stück richtig losgeht.

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In Autor Tags Theater, Musik, Kritik, Nachtkritik, Festival, Wiener Festwochen

WAS BISHER GESCHAH – Nachtkritik aus dem Vorarlberger Landestheater

May 17, 2024 Martin Pesl

© Anja Koehler

Seit 35 Jahren bespielt das aktionstheater ensemble um Martin Gruber die Bühnen Österreichs. Zum Jubiläum stöbert die Gruppe in der eigenen Geschichte. Etwas aber ist anders, als in all den Produktionen zuvor.

17. Mai 2024. Triste Regenwolken über Bregenz. Die Hauptstadt von Österreichs westlichstem Bundesland will den Trend Sommer nicht mitmachen. Jedenfalls kommt einem das grau-in-graue Himmelszelt über der Bühne des Vorarlberger Landestheaters von draußen bekannt vor. Hier ist es nur Videokunst, an Wände und Decke projiziert. Die Wolkensuppe findet sich auch auf den Arbeitsoveralls der Menschen auf der Bühne. Vier Musiker sind es und sechs Schauspieler:innen, alte Bekannte aus dem aktionstheater ensemble. Das wird heute – Schlechtwetter und Dauerkrise zum Trotz – gefeiert, denn es besteht seit 35 Jahren.

1989 vom Vorarlberger Martin Gruber gegründet, gab das aktionstheater zunächst Klassiker. Doch seit der Jahrtausendwende baut sich Gruber mit Stammspieler:innen und immer wieder Neuzugängen einen eigenen Kosmos. Etwa alle sechs Monate entsteht ein neues Stück nach bewährtem Prinzip: Nach kollaborativer Recherche – womit vor allem ein Austausch persönlicher Erfahrungen gemeint ist – wird aus Gesprächstranskripten, teils unter Hinzuziehung externer Bausteine (diesmal vom Autor Wolfgang Mörth), ein Text kompiliert, der die Grenze zwischen Spieler:in und Figur unkenntlich macht.

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In Autor Tags Nachtkritik, Theater, Kritik, Vorarlberg
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