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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SIE SPIELEN, ALS WÄRE NIEMAND DA – Kritik aus dem Staatstheater Nürnberg im Freitag 12/24

March 21, 2024 Martin Pesl

© Konrad Fersterer

Irgendwas mit Männlichkeit, irgendwas mit Klasse. Caren Jeß’ neues Stück floppt am Staatstheater Nürnberg

Einerseits sollte man Caren Jeß dankbar sein. Sie ist eine Dramatikerin, die Figuren entwirft und diese Dialoge führen lässt, die zudem alles andere als banal sind. In ihrem neuesten Stück „Ave Joost“, verfasst im Auftrag des Staatstheaters Nürnberg, begegnen einander ein 42-jähriger arbeitsloser Hausmeister, eben Joost (Justus Pfankuch), und ein 14-jähriges Mädchen namens Malin (Pola Jane O’Mara) in einer stillgelegten Molkerei. Wie selbstverständlich beginnen sie eine schwer durchschaubare Freundschaft. Da das Mädchen recht altklug ist, dreht sich der Austausch der beiden unter anderem um altmodische Wörter wie „Ave“ und „Durchlaucht“. „,Durchlaucht‘ ist nice“, sagt Malin.

Malin ist hier, um einen Videoblog aufzunehmen, der die abstruse Geschichte des Zwillingspaares Amalie und Amalia in Fortsetzungen erzählt, sie hat 27 Follower. Joost trifft sich hier regelmäßig mit einem Vater, Marcus (Amadeus Köhli), und seinem Sohn Bastl (Joshua Kliefert). Daraus ergibt sich ein weiterer Strang, der sich um Spielarten toxischer Männlichkeit dreht. Wie es sich für echte Männer offenbar gehört, haben sie keinen richtig Draht zueinander. „Danke, euer durchlauchtigster Sohn“, sagt Marcus zu Bastl. „Keine Vater-Sohn-Romantik, bitte“, kommentiert Joost. Die drei frönen in der Industrieruine ihrer Schießleidenschaft, sie probieren Marcus’ stolze Waffensammlung aus. Dass eine Minderjährige herumschnüffelt, passt dem bayerischen Alpha-Mann gar nicht.

Weiterlesen im Freitag 12/24

In Autor Tags Theater, Kritik, der Freitag, Bayern

KULTUR HEUTE – Radiokritik aus dem Volkstheater Wien im Deutschlandfunk

March 17, 2024 Martin Pesl

© Marcel Urlaub

Ein Tisch, ein Stuhl, eine vielleicht rein dekorative Topfpflanze – und zwei Leinwände. Das hier könnte auch ein TED Talk sein. Und wie bei der legendären Innovationskonferenz betritt dann auch nur ein Mann die Bühne: Autor und Regisseur Calle Fuhr ist professionell elegant gekleidet, er kann seinen Text. Aus dem Wasserglas auf seinem Tisch trinkt er genau einmal, es hat einen dramaturgischen Zweck.

Fuhr ist hier, um über René Benko zu sprechen. Seit einem Jahr, also noch vor der größten Pleite in der Geschichte der Republik Österreich, recherchiert er über die rasante Karriere des Tirolers, der in den Neunzigern Häuser in seiner Heimatstadt Innsbruck kaufte und sanierte, dann rasant reich wurde und eine Woche vor der Premiere von „Aufstieg und Fall des Herrn René Benko“ als Einzelunternehmer Insolvenz anmeldete.

Die Frage, die angesichts des Medienrummels aufkommt, stellt Fuhr gleich zu Beginn und beantwortet sie auch.

 

O-Ton Calle Fuhr:

„Und man könnte meinen: Eigentlich ist doch alles über diesen Mann hier schon gesagt. Warum jetzt  auch noch ein Theaterabend über ihn? Weil eben doch längst nicht alles gesagt ist. Nein, im Gegenteil.“

Weiterhören:

Kultur heute
Moderation: Henning Hübert
Sonntag, 17. März 2024, 17:30 Uhr im Deutschlandfunk

In Autor, Sprecher Tags Kritik, Theater, Wien, Volkstheater, Deutschlandfunk

STYX – Buchrezension im Falter 11/24

March 12, 2024 Martin Pesl

Lockdown ist, und eine Souffleuse verliert langsam den Verstand. Ihr verstorbener Mann, einst gefeierter Regisseur, legte liebevoll einen Garten tief im Wald an. Sie lässt ihn verwildern. Den Hund, der ihr zuläuft, nennt sie Hans Styx nach einer Opernfigur, die wiederum nach dem mythologischen Totenfluss heißt. Kontakt hat die Protagonistin sonst nur zur neuen Opernintendantin und einem vernarbten Gärtner, der eines Tages bei ihr (buchstäblich) auftaucht.

Weiterlesen im Falter 11/24

In Autor Tags Falter, Kritik, Literatur, Theater

DIE LETZTEN TAGE DER REPUBLIK – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

March 8, 2024 Martin Pesl

© Moritz Schell

Der Dramatiker Thomas Arzt präsentiert ein Gesellschaftspanorama im Vorfeld der austrofaschistischen Diktatur. Theaterdirektor Herbert Föttinger bringt den Stoff mit großem Ensemble im Theater in der Josefstadt zur Uraufführung. Eine Geschichsstunde, die ihre Wirkung nicht verfehlt.

8. März 2024. Es läuft für Thomas Arzt, und Thomas Arzt läuft überall. Jüngst postete der oberösterreichische Autor erfreut, an einem Tag würden alle drei seiner neuen Auftragsarbeiten gleichzeitig zu sehen sein: in Bozen, in Linz und im Theater in der Josefstadt. "Leben und Sterben in Wien" ist das älteste der Werke, es stand schon 2021 auf dem Plan des Hauses, wurde dann aber im Corona-Chaos verschoben. Regie führt der Direktor des Hauses selbst, Herbert Föttinger. Es soll die letzte Inszenierung des gelernten Schauspielers sein, bevor er 2026 nach unglaublichen 20 Jahren abtritt. In den verbleibenden Spielzeiten will Föttinger andere zum Zug kommen lassen. Jetzt aber fährt er noch einmal alle Geschütze auf und bringt Arzts Historiendrama groß raus.

Gesellschaftliches Panorama

Im Juli 1927 brannte in Wien der Justizpalast, am 12. Februar 1934 begann der Aufstand des "roten" Schutzbundes gegen das faschistische Regime des Kanzlers Engelbert Dollfuß. Unterdessen gediehen im Untergrund die Nazis. Arzt schildert diese komplizierte Phase in Österreichs Geschichte – man hat keine Mühe, heutige Gefahren für die Demokratie wiederzuerkennen – anhand zahlreicher symbolischer Figuren: Da ist der Sozi, der aus enttäuschter Liebe zum Nazi wird (Nils Arztmann), die frustrierte Kommunistin (Alma Hasun), die ihren gutmütigen Kleinkriminellen (Thomas Frank) verlässt, sich dem Heimwehrler (Jakob Elsenwenger) an den Hals wirft und den Kanzler dann eh ganz gut findet. Da ist der brutal folternde Oberinspektor (Joseph Lorenz), der dem Theaterdirektor (Günter Franzmeier) aus alter Kameradschaft im Ersten Weltkrieg dennoch den Tipp gibt, das illegale Waffenlager zu räumen, bevor es ganz schlimm wird. Und etliche mehr.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Wien, Josefstadt, Geschichte
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