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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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MITTENDRIN IN DER PHYSIK DER ZEIT – Buchrezension für Buchkultur

September 20, 2023 Martin Pesl

Wissenschaft und Melancholie: Dass das unweigerlich zusammengeht, beschrieb Paolo Giordano schon 2008 in seinem zum Bestseller gewordenen Debütroman „Die Einsamkeit der Primzahlen“. Damals berührte die Geschichte zweier Außenseiterfiguren, Solitäre in ihrem jeweiligen Gebiet. 15 Jahre später gibt es schon etliche Begriffe für die Auswüchse der Kombination von Daten und Depression: prätraumatische Belastungsstörung, Morbique, Solastalgia.

In einen ähnlichen Gemütszustand rutscht der Ich-Erzähler in Giordanos neuesten Roman „Tasmanien“ – wie der Autor ist er Naturwissenschaftler, aber auch Schriftsteller, und heißt Paolo G. –, als seine Frau den gemeinsamen Versuch, ein Kind zu bekommen, für beendet erklärt. Lorenza hat bereits aus einer früheren Beziehung einen Sohn, der Paolo erst spät als Ersatzvater akzeptiert.

Die unaufgearbeitete Scham infolge einer sexuellen Begegnung mit einem anderen Paar im Urlaub führt zwar nicht zur Trennung, aber zur starken Entfremdung zwischen den beiden. Paolo bereist die Welt, vermeintlich zur Recherche für ein Buch über die Atombombe. Die Menschen, denen er begegnet, haben auf komplexe Weise mit den Katastrophen der Gegenwart zu tun. Besonders prägnant der Wolkenforscher Novelli, der visionär die Erbarmungslosigkeit des Klimawandels benennt – und für den Notfall Tasmanien als erträglichsten Rückzugsort empfiehlt –, soziale Entwicklungen aber verschläft: Mit einem trotzigen Vortrag über die mangelnde „Fähigkeit von Frauen“ in der Wissenschaft manövriert sich Novelli ins Aus.

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In Autor Tags Rezension, Literatur, Italien, Buchkultur

NEUE BÜCHER: KONGOTOPIA – Buchrezension im Falter 38/23

September 20, 2023 Martin Pesl

Der Rechtsanwalt und Ex-Theaterintendant Christoph Nix ließ sich von Erlebnissen in Afrika zu einer kriminalistisch angehauchten Romantrilogie inspirieren. Deren Abschluss „Kongotopia“ beginnt im Burundi der Gegenwart, Corona kündigt sich gerade an. Nonnen werden bestialisch ermordet, ein Getreuer des Staatspräsidenten erliegt einem Anschlag. Dass alles irgendwie mit der globalen Gier nach Seltenen Erden zu tun haben könnte, eruiert ein Zufallsdetektivteam unter Mitwirkung des deutschen Botschafters und einer lokalen Ordensschwester.

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In Autor Tags Rezension, Falter, Literatur, Kongo

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Akademietheater

September 4, 2023 Martin Pesl

Dörte Lyssewski, Stefanie Dvorak © Matthias Horn

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ im Gespräch mit Sigrid Brinkmann

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Die erfolgreiche und wohlhabende Modedesignerin Petra von Kant gerät in eine Lebenskrise, nachdem ihre zweite Ehe in die Brüche gegangen ist. An ihrer Seite lebt und arbeitet die schweigsame Marlene, die von Petra gedemütigt und ausgenutzt wird. Durch eine Freundin lernt Petra das junge Model Karin Thimm kennen, beginnt eine Beziehung mit ihr und protegiert ihre Karriere. Das Zusammenleben gestaltet sich bald problematisch – Karin hat Affären, die sie kaum verheimlicht, und verlässt Petra schließlich für ihren australischen Ehemann, der überraschend wiederauftaucht. Erneut steht Petra allein da und als ihre Mutter und ihre Tochter an ihrem Geburtstag zu Besuch kommen, eskaliert die Situation.

1971 als Theaterstück in Frankfurt am TAT uraufgeführt und 1972 verfilmt, ist DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT eine Selbstreflektion Rainer Werner Fassbinders und seiner eigenen manipulativen und machtmissbräuchlichen Beziehungen; aber auch eine universelle Studie über die Vereinsamung eines Menschen durch den Verlust seiner Fähigkeit zu lieben und die unstillbare Sehnsucht, in dem Maße geliebt zu werden, wie man es sich wünscht. Für die Regisseurin Lilja Rupprecht steht der Modeentwurf Petra von Kants stellvertretend für den Entwurf eines besser liebenden Menschen und für neue Lebens- und Arbeitskonzepte, an denen die Figuren im Stück (noch) scheitern müssen.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Sigrid Brinkmann
Dienstag, 5. September 2023, ab 23:05 Uhr
Deutschlandfunk Kultur

In Autor Tags Deutschlandfunk Kultur, Theater, Burgtheater, Kritik

DIE LEBER EINES ANDEREN – Buchrezension

August 29, 2023 Martin Pesl

Der erste ins Deutsche übersetzte Roman von Keiichirō Hirano zieht sofort in seinen Bann

In einer Bar begegnet der Erzähler dem Anwalt Kido Akira, der sich zunächst mit falschem Namen und falscher Biografie vorstellt. Bald klärt er die Lüge auf. „Ich versuche mich aufrecht zu erhalten, indem ich den Schmerz anderer Menschen lebe“, erklärt er sein ungewöhnliches Verhalten.

Kein Wunder, dass „Das Leben eines anderen“ der erste Roman von Keiichirō Hirano ist, der auf Deutsch erscheint, übersetzt von Nora Bierich unter Beibehaltung japanischer Gepflogenheiten wie der Stellung Familienname vor Taufname: An Stefan Zweig lässt der Beginn denken, der Lesende unmittelbar in diese unerhörte Begebenheit hineinzieht. Kido vertrat eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes erfahren hat, dass dieser nicht Taniguchi Daisuke war, dass aber ein Taniguchi Daisuke mit genau dieser Vergangenheit tatsächlich existiert – oder zumindest einmal existiert hat. Der hatte einst, gedrängt, dem Vater eine Leber zu spenden, mit seiner Familie gebrochen.

Kido macht sich auf die Suche nach dem wahren Daisuke. Er stellt fest, dass Identitätstausch gang und gäbe ist, und beginnt, jeden einzelnen Aspekt seiner eigenen Identität zu hinterfragen. Nicht nur kriselt es in seiner Ehe und neigt er dem Wodka Gimlet allzu sehr zu. Als Koreaner in dritter Generation ist er auch Rassismus unterworfen, was die Figur von ähnlich gearteten Ermittlern abhebt.

Dem 1975 geborenen Autor ist eine packende Mischung aus japanischer Lebensrealität, amerikanischer Noir-Detektivgeschichte und europäischer Erzählkunst gelungen.

Bibliografische Angaben

Erscheinungstermin: 17.07.2023

Broschur, 333 Seiten

978-3-518-47337-5

suhrkamp taschenbuch 5337

Suhrkamp Verlag, 1. Auflage

14,00 € (D), 14,40 € (A), 20,90 Fr. (CH)

ca. 11,8 × 19,0 × 1,8 cm, 238 g

Originaltitel: Aruotoko (Cork, Inc., Tokyo)

In Autor Tags Roman, Rezension, Japan
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