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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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NEUN BUNDESLÄNDER, NEUNMAL THEATER IM SOMMER: Vorschau im Sommerfalter 2023

June 29, 2023 Martin Pesl

VItamins of Society © René Böhmer

Neun Bundesländer, neunmal Theater im Sommer: Der Falter nennt die Highlights, von Oberösterreich bis Kärnten, von Shakespeare bis Shakespeare

 

Sturm über Oberösterreich

„Der Stoff, aus dem die Träume sind“, gegen den Strich gebürstet: Die junge Josephine Bloéb (Bild) spielt in diesem Sommer-„Sturm“ (siehe Interview auf Seite xx) unter anderem Caliban, ein rachsüchtiges, unzähmbares Naturwesen. Bei der Shakespeare-Inszenierung handelt es sich um die erst zweite Eigenproduktion der Salzkammergut Festwochen Gmunden. Es wird sinnlich und komisch.

Gmunden, Stadttheater, 15.–17.7.

 

Shakespeare auf Wienerisch

„Es gibt nichts Lächerlicheres als hochverliebte Menschen“, sagte Michael Niavarani 2022 im Falter-Interview. Nun, vielleicht gibt es doch etwas: „Nia“ als Handwerker im Eselskostüm. Seine moderne Wiener Fassung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ hat Tschingdarassa und ist wirklich sehr lustig. Wer die Stadt nicht verlassen und doch zünftiges Sommertheater erleben will, gehe in den Park.

Wien, Theater im Park, noch bis 7. Juli (das müsste man vielleicht nochmal überprüfen, ob eh keine Termine dazukommen)

 

Ein Neuer in Niederösterreich

Die Sommerspiele Perchtoldsdorf haben mit Alexander Kubelka einen neuen Intendanten. In seiner ersten Saison setzt er auf eine Fernsehberühmtheit: Gregor Seberg („SOKO Donau“) ist „Don Quijote“, der Ritter von der traurigen Gestalt in einer Fassung des deutschen Autors Jakob Nolte. Ihm zur Seite Lukas Spisser als Sancho Panza, Clara Montocchio in allen anderen Rollen und zwei Musiker, das war’s.

Perchtoldsdorf, Burg, 29.6.–29.7.

 

Tirol als siebenfacher Sündenpfuhl

Auch die Tiroler Volksschauspiele Telfs haben einen neuen Chef, den Vater des oberösterreichischen Caliban. Gregor Bloéb hat namhafte Autorinnen und Autoren beauftragt, sich mit je einer der „7 Todsünden“ dramatisch zu beschäftigten. Ein Rahmentext, verfasst unter anderem vom oscarnominierten Filmemacher Hubert Sauper, soll die Sünden zusammenhalten.

Telfs, Birkenberg, 19.7.–12.8.

 

Ein Schauspielstar in Vorarlberg

In Bregenz heißt Sommer immer Hochkultur. Auf dem Bodensee gibt es große Oper, und indoor gastiert das Deutsche Theater Berlin. Einer der wichtigsten deutschen Schauspieler, Ulrich Matthes, ist in der Rolle des Dorfrichters Adam in Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ zu sehen. Die etwas ausgeleierte Gerichtskomödie erhält durch Matthes neuen Schwung.

Bregenz, Theater am Kornmarkt, 21., 22., 24.7.

 

Salzburg geht neue Wege

Es ist die sicherlich interessante Premiere der heurigen Salzburger Festspiele. Helgard Haug von der Dokumentartheatergruppe Rimini Protokoll tut sich mit Theater Hora zusammen, einem Schweizer Ensemble aus Menschen mit Behinderung. Gemeinsam bringen sie Bertolt Brechts Parabel „Der kaukasische Kreidekreis“ auf die Bühne. Egal, wie das am Ende funktioniert: So etwas hat Salzburg noch nicht gesehen.

Salzburg, Szene Salzburg, 12.–22.8.

 

Griesgrämig im Burgenland

Wolfgang Böck schaut eh immer so böse drein. Es wurde also höchste Zeit, dass er den Herrn von Rappelkopf in Ferdinand Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ spielt. Die von ihm geleiteten Schlossspiele Kobersdorf bieten Böck dafür die beste Gelegenheit. Er muss nur aufpassen, dass ihm Alexander Jagsch als Diener Habakuk („Ich war zwei Jahr in Paris!“) nicht die Show stiehlt.

Kobersdorf, Schloss, 4.–30.7.

 

Vergossenes Steirerblut

In der Steiermark sind sie Kult, im Rest Österreichs noch ein sommerlicher Geheimtipp: Die  Vitamins of Society rund um Jimi Lend und Johannes Schrettle veranstalten am familieneigenen Hof jeden Sommer eine urige Gesellschaftskomödie. Diesmal gibt es Teil eins einer „Thrillogie“ zu sehen. In „Jammeregg I: Tankstelle der Toten“ passieren Mordfälle in einer verschwiegenen Dorfgemeinschaft.

Hofbühne Mathans, 27.7.–11.8., Graz, Murinsel, 16.–20.8.

 

Es gefällt uns Kärntnerisch

Oskar Haag ist zwar auch Kärntner, aber das Burgtheater hat ihn sich für seine Version von Shakespeares lieblichem Schäferstündchen „Wie es euch gefällt“ schon gekrallt. Angelica Ladurner und das Ensemble Porcia (darunter Clara Diemling, Okan Cömert) werden gewiss dennoch ihr Bestes dafür tun, dass die diesjährige Schlosskomödie auch dem Publikum im südlichsten Bundesland – gefällt.

Spittal an der Drau, Schloss Porcia, 1.7.–30.8.

In Autor Tags Theater, Sommer, Falter, V, Vorschau

„SCHLÄFER SCHLAFEN NIE, SIE SIND IMMER AM HORCHEN“ – Interview mit Laura Andreß im Falter 25/23

June 23, 2023 Martin Pesl

Laura Andreß beim Interview © Martin Thomas Pesl

Wien ist voll von Spionen. Der Audiowalk „The Invisible Tour“ spürt ihnen und ihrer Liebesgeschichte mit der Stadt nach

Beobachten und beobachtet werden, lautet die Devise beim Performance-Walk „The Invisible Tour“. Denn in den etwa 80 Minuten Gehweg vom Schwedenplatz in den Prater kommen die Teilnehmenden garantiert an ein paar Geheimagenten vorbei. Sie werden es nur nicht merken.

Wien ist eine Hochburg der internationalen Spionage, wie der Journalist Emil Bobi in seinem Buch „Die Schattenstadt“ aufdeckte. Für die Dramaturgin und Künstlerin Laura Andreß war die Lektüre Ausgangspunkt für ein Projekt mit Hollywood-Vibes.

 

Falter: Frau Andreß, was macht Wien so perfekt für Spionageaktivitäten?

Andreß: Österreich gilt als neutral, es war im Kalten Krieg das Tor zwischen Ost und West. Seit den 1950er-Jahren gibt es ein Gesetz, das Spionage nur verbietet, wenn sie dem Staat Österreich schadet. Bis heute wurde aber nicht geklärt, was „schadet“ heißt. Da sich Spionage meist nicht gegen Österreich richtet und das Land v.a. als Drehscheibe missbraucht wird, wird dagegen also wenig getan.

Gibt es ein Beispiel?

Andreß: 2018 flog der Fall Martin M. auf. Das war ein hochrangiger Offizier beim Bundesheer, der dem russischen Geheimdienst NATO-Geheimnisse ausgeplaudert hat. Er bekam eine Haftstrafe verhängt.

Österreich ist als Nicht-NATO-Mitglied doch gar nicht zu Schaden gekommen.

Andreß: Das Wissen über Schwachstellen kostete vermutlich NATO-Soldaten das Leben. Und es schadet klarerweise dem Ansehen Österreichs, wenn vertrauliche Informationen beim Feind landen. Dafür war das Urteil skandalös milde: drei Jahre Haft. Mit dem Krieg in der Ukraine kocht so etwas natürlich noch mehr auf. Es gibt Experten, die davon ausgehen, dass die Zahl der Spione bei uns dadurch zugenommen hat..

Wird also davon ausgegangen, dass hier ganz viele Schläfer unterwegs sind, die im Krieg aktiviert werden?

Andreß: Ja, wobei der Begriff irreführend ist: Schläfer schlafen nie, sie sind immer am Horchen. Das Problem ist längst bekannt. In Graz gibt es ein Institut für Spionageforschung, jährlich warnt ein Verfassungsschutzbericht. Aber das ist alles Augenauswischerei. Dass der Terroranschlag in Wien 2020 nicht verhindert wurde, hat auch mit Spionage zu tun. Bei unserer „Invisible Tour“ fragen wir nicht nur, wieso Wien Spionagehochburg wurde, sondern auch, wie es sein kann, dass sie es bleibt?

Weiterlesen im Falter 25/23

Performerin Nora Jacobs © Apollonia Theresa Bitzan

In Autor Tags Falter, Interview, Wien, Performance

AB JETZT GEHT'S BERGAB – Nachtkritik einer Produktion von Over 10.000 und WUK performing arts

June 21, 2023 Martin Pesl

Da ist er, der Guru aus der KI-Box (Victoria Halper) © Apollonia Theresa Bitzan

Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Auch bei Kai Krösche und seinem Darum-Team, die das Publikum in die Untiefen von KI-Texten und Verschwörungserzählungen entführen. Gibt es wirklich kein Entkommen?

21. Juni 2023. Die erste Lüge glaubt schon mal keine:r. "Sorry, we’re closed", sagt Victoria Halper den 26 Premierengästen. Sie trägt einen schwarzen Arbeitseinteiler und ein Klemmbrett und betont, sie meine es ernst, man warte nach einem Kurzschluss auf den Elektriker, sorry.

Niemand rührt sich. Den ersten Test hätten wir bestanden, schmunzelt Halper und bittet in einen Raum voller Bildschirme und QR-Codes im Magazin der alten Wiener Wirtschaftsuniversität. Escape-Room dürften wir jedenfalls keinen erwarten. Tun wir aber eh nicht, denn das Stück heißt "Linie Q. Ein No-Escape-Room".

Was die KI alles kann

Letzten Herbst war im selben Gebäudekomplex die phänomenale Produktion Heimwehdes Kollektivs Darum zu erleben. Da in der neuen Arbeit Victoria Halper live auftritt, firmiert Kai Krösche als alleiniger Regisseur. Trotz des identen Kernteams handelt es sich nicht um eine Darum-Produktion, Koproduzent ist wie bei "Heimweh" WUK performing arts.

Als freilich die Stadt Wien 2022 eine Förderung zusagte, hatte das Projekt noch einen ganz anderen Fokus. Um Verschwörungserzählungen wie QAnon ging es ursprünglich, inspiriert von Friedrich Dürrenmatts Kurzgeschichte "Der Tunnel", worin ein junger Mann als einziger Passagier eines Zuges bemerkt, dass dieser schon bedenklich lange in einem eigentlich sehr kurzen Tunnel fährt. Mittlerweile lautet das Thema: Was die KI alles kann.

Den englischen Text im ersten der drei Teile, verfasst vom Kanadier James Stanson, prägt noch die Vorlage. Während das Publikum über eine zuvor heruntergeladene App einen QR-Code nach dem anderen scannt und abwechselnd zu Medienschnipseln und unheimlichen Bildern geleitet wird, zeigen kleinere und größere Fernseher Überwachungskameraaufnahmen des Schauspielers Simon Dietersdorfer in einer U-Bahn. Von einer Siri-ösen Frauenstimme als "Dear Passenger" begrüßt, fragt er, warum der Zug nicht halte. Daraufhin entspinnt sich vor einer sich zunehmend verdichtenden Soundkulisse ein dystopisch-frustrierendes Gespräch, der Zug wird immer schneller und scheint nun zu allem Überfluss abwärts zu fahren.

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In Autor Tags Performance, Theater, Wien, Nachtkritik, Kritik

KOREANISCHE FREAKSHOW – Romanrezension in der Buchkultur 208

June 19, 2023 Martin Pesl

Nominiert für den International Booker Prize: Cheon Myeong-kwans „Der Wal“

Alles scheint möglich in diesem grausamen Märchen: Tote zeugen Kinder. Zwillingsschwestern bewohnen abwechselnd den Körper der einen, dann den der anderen. Ein Mann isst so viel, bis er eine Tonne wiegt. Auch einer Einäugigen, einem Fingerlosen und einem Riesenpenis begegnen wir. Demgegenüber noch am wenigsten spektakulär ist die geschlechtliche Transition der Hauptfigur Kŭmbok, die am Höhepunkt ihres unternehmerischen Erfolgs zum Mann wird. Die ersten beiden Teile des Romans begleiten Kŭmbok auf ihrem bizarren Lebensweg, der dritte folgt ihrer/seiner stummen, aber unverhältnismäßig kräftigen Tochter Ch’unhŭi.

„Der Wal“ ist der Debütroman des 1964 geborenen Koreaners Cheon Myeong-kwan.Im Original erschien „Whale“ bereits vor knapp 20 Jahren. Die englische Übersetzung stand auf der Shortlist für den International Booker Prize 2023. Die deutsche von Mathias Augustin und Park Kyunghee kämpft sichtlich mit unterschiedlichen Sprachstilen innerhalb des Textes.

Weiterlesen in der Buchkultur 208

In Autor Tags Rezension, Buchkultur, Asien, Tier
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