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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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HUSTEN, HANDYS, HARRY POTTER – Buchrezension in der Buchkultur 205

December 8, 2022 Martin Pesl

Krass, aber heiter: Alexei Salnikows 2018 erschienener Gripperoman.

Vorweg: Die vom Verlag angestrengten Vergleiche mit der „Reise nach Petuschki“ führen in die Irre. In Wenedikt Jerofejews kultigem Stream-of-Consciousness-Poem betrinkt sich der Protagonist bis zum totalen Wahn. Beim Autoschlosser Petrow regiert dagegen der ganz normale Alltagswahnsinn. „Petrow hat Fieber“, dann auch seine Ex-Frau, schließlich der Sohn. Wir erleben die Familie im Jekaterinburg der 2000er, als es schon Handys und Harry Potter gibt, das Internet aber keine Rolle spielt. Rund um einige Wintertage zum Jahreswechsel wirft der Autor Alexei Salnikow (Jahrgang 1978) zudem einige Blicke in die Vergangenheit der Eltern. Dabei geht es ziemlich krass zu: So assistierte Petrow seinem Jugendfreund beim Selbstmord, weil dieser der Meinung war, nur auf diese Weise Ruhm als Schriftsteller erlangen zu können. Die Petrowa hingegen verspürt Mordgelüste im Bauch und wird nur durch einen Zufall davon abgehalten, sie auszuleben.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Russland

WELTUNTERGANG: VERSPÄTET – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

December 3, 2022 Martin Pesl

© Birgit Hupfeld

Die Galagesellschaft liefert sich ideologische Kämpfe am Buffet des Theaters, während draußen der Weltuntergang per Vulkanausbruch und Asteroid ordentlich reinhaut. Volkstheater-Intendant Kay Voges bringt die Theatersatire von Kristof Magnusson zur Uraufführung – eine Typenschau im apokalyptischen Wien.

2. Dezember 2022. Kay Voges hat eine Komödie schreiben lassen. Sein Volkstheater ist zwar hoch angesehen bei Fachleuten. Mit dem tendenziell konservativeren Publikum tat es sich in den ersten zwei Jahren der Direktion jedoch schwer. Und da in Wien die meistgehörte Frage vor Beginn der Vorstellung lautet: "Ist das ein lustiges Stück?", musste eben genau ein solches her.

Der "Destroy" wird verliehen

"Apokalypse Miau" widmet sich satirisch einem (vom Fachpublikum vergebenen) Preis, von dem Voges bei Auftragserteilung nicht wissen konnte, dass ihn sein Haus kurz vor der Premiere vierfach abräumen würde: dem Nestroy. Beim deutschen Autor Kristof Magnusson (Mitarbeit: Gunnar Klack) heißt er Destroy, weiterhin auf dem e betont. So besingt ihn zu Beginn die Moderatorin der Verleihung, die Evi Kehrstephan mit einem Akzent zwischen Linda-de-Mol-Holländisch und Schwyzerbayerisch anlegt.

Backstage spricht sie zum Glück ganz normal, oder na ja: so normal, wie das in dieser Runde bunter Theatervögel überhaupt geht. Alle acht sind sie exaltiert überspitzte Versionen von Exemplaren aus der heutigen (Theater-) Welt. Seinen Titel hat die "Weltuntergangskomödie" nicht, weil die Preisstatuette die Form einer asiatischen Glückskatze trägt, sondern wegen "Cats". In dem Musical sollten ursprünglich "Charaktere aus einem Milieu wie in einer Revue (...) ihre Standpunkte darlegen und dann mit einem großen Knall verschwinden", so Magnusson in der Pressemappe.

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In Autor Tags Theater, Wien, Volkstheater, Kritik, Nachtkritik

SCHURKENSTÜCKE: HENRY WINTER – Kolumne in der Buchkultur 205

December 3, 2022 Martin Pesl

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Der Verlag Alfred A. Knopf hat eine Jubiläumsausgabe von „The Secret History“ herausgebracht. Gut so. Denn es gibt mehrere Gründe, Donna Tartts vor 30 Jahren erschienenen Debütroman zu feiern. Zunächst als Erinnerung, dass die öffentlichkeitsscheue Autorin aus Mississippi ihrem Rhythmus entsprechend schön langsam ein neues Buch präsentieren sollte: Zehn Jahre nach „Die geheime Geschichte“ kam „Der kleine Freund“, wieder eine gute Dekade später „Der Distelfink“. Wir warten, Frau Tartt. Wir warten.

Zweitens verdankt das literarische Schurkentum dem Buch einen eigenen Kosmos: Die Dark Academia erhielt ihren Namen zwar erst in den sozialen Medien, die Anfang der Neunzigerjahre noch nicht einmal in den Träumen der abseitigsten Nerds existierten. Doch der Faszination stickiger College-Gänge, blasser Bücherwürmer und exzentrischer Universitätsdozent/innen haftet seit damals etwas Nicht-von-dieser-Welt-iges an. Henry Winter verkörpert die Dark Academia wie kein anderer. Und ohne Zweifel würde es ihm gefallen, zum Schirmherrn dieser ästhetischen Strömung erklärt worden zu sein. Aber er würde es sich nicht anmerken lassen.

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In Autor Tags Buchkultur, Schurke, Kolumne

BÖSENACHTGESCHICHTEN – Nachtkritik aus der Alten WU Wien

November 30, 2022 Martin Pesl

Elyas Seidi © Viktor Metyko

Das Kollektiv Darum widmet sich dem Skandal um Misshandlungen an österreichischen Kinderheimen. In ihrer performativen Installation begegnet das Publikum dem Grauen. Und steht am Ende selbst vor einem moralischen Problem.

30. November 2022. Vor zwölf Jahren deckte ein "Kurier"-Journalist systematische Missstände in Kinderheimen von den Fünfzigern bis in die Achtziger auf. Unzählige Opfer von Misshandlungen und Schlägen mit oft lebenslangen Folgen meldeten sich, eine Kommission wurde eingesetzt, Entschädigungen wurden gezahlt, das Parlament hielt einen Staatsakt ab.

So weit die Fakten, grob zusammengefasst. Die Gruppe Darum hat sie alle gesammelt und sich der Mammutaufgabe gestellt, sie in ihrer Komplexität irgendwie würdig zu vermitteln. Das Wiener Kollektiv, gefeiert für sein Debüt "Ungebetene Gäste" aus dem Jahr 2019, las Berichte, kramte in Archiven, sprach mit Betroffenen und Historiker:innen. Ko-Regisseur Kai Krösche verfasste auf Basis der Recherchen selbst Texte, zudem gaben er und seine Kollegin Victoria Halper bei vier namhaften Autor:innen Kurzgeschichten in Auftrag.

Womit wir bei der ersten Besonderheit von "Heimweh" wären, dabei, was daran verstört, auch nervt, letztlich aber einfach stimmt: Statt das historische Unrecht – das sich hinlänglich nachlesen lässt – kühl zu benennen, wird es vielsagend angedeutet, literarisch interpretiert, poetisch bebildert. So entwickeln die verschiedenen Narrative in den Köpfen der Zuhörenden ein Eigenleben.

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In Autor Tags Performance, Theater, Kritik, Wien, Nachtkritik
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