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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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GERADLINIG EINFACH NICHT ZU FASSEN – Kritik aus dem Theater Drachengasse in der Wiener Zeitung

November 3, 2022 Martin Pesl

© Isabella Simon

Die Uraufführung des Textes “Fallen” von Anna Gschnitzer kann in der Drachengasse nicht überzeugen.

Was ist Zeit? Raum-Zeit? Puh. Dass einfache Antworten hier scheitern, ahnen wohl viele. Es in einen Text zu fassen, noch dazu einen dramatischen, ist eine ziemliche Kunst. Die wortgewandte Tiroler Autorin Anna Gschnitzer, Jg. 1986, ist grundsätzlich die Richtige dafür: Ihr Stück "Fallen", entstanden nach der Flüchtlingskrise 2015, gewann bei einem Münchner Dramatikwettbewerb den Publikumspreis.

Nun kam es im Theater Drachengasse zur Uraufführung, mit drei hellwachen Schauspielerinnen verschiedener Generationen: Ingeborg Schwab, Sonja Romei und Tamara Semzov. Die Dreifaltigkeit überrascht im ersten Moment, geht es doch um ein Paar, das sich im Museum vor William Turners Gemälde "The Slaveship" kennenlernt. Das Paar, heißt es, kann beliebigen Alters und Geschlechts sein. Es ist Teil einer "Prognose", an die sich die Spielerinnen "erinnern". Zukunft und Vergangenheit überschlagen sich.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Wiener Zeitung, Wien

PLATZ FÜR DIE EIERLEGENDE WOLLMILCHSAU – Analyse der Wiener Festwochen und Interview mit Veronica Kaup-Hasler im Falter 43/22

October 26, 2022 Martin Pesl

Christophe Slagmuylder © Heribert Corn

Intendant Christophe Slagmuylder verlässt die Wiener Festwochen Richtung Brüssel. Viele sind froh über den Abgang eines Ungeliebten. Aber wer soll nachkommen, und kann man ein solches Festival in Krisenzeiten überhaupt richtig führen?

Christophe Slagmuylder geht nach Hause. Fünf Ausgaben der Wiener Festwochen wird der 55-jährige Kurator und Kulturmanager verantwortet haben, wenn er Mitte 2023 in seiner Heimatstadt Brüssel die Leitung des Mehrsparten-Kunstzentrums Palais des Beaux-Arts übernimmt.

In den Feuilletons wurde die Nachricht mit freudiger Gehässigkeit aufgenommen. Einerseits wird der Abgang begrüßt, andererseits scheint es manchem Kommentator lieber gewesen zu sein, Slagmuylder wäre nicht an einen prestigeträchtigen Posten weggelobt, sondern mit einem nassen Fetzen davongejagt worden.

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) gratulierte dem Intendanten zum neuen Job-Angebot. Sie steht jetzt vor einem akuten Problem. Die Intendanz ist zwar schon seit einigen Wochen neu ausgeschrieben, allerdings erst für die Ausgaben 2025 bis 2029.

Außerdem lässt Kaup-Hasler durchblicken (siehe Gespräch auf Seite 27), dass sie geneigt war, Slagmuylder zu verlängern, wenn auch unter Mitgabe einiger Verbesserungsvorschläge.

Denn seine bisherige Bilanz ist durchwachsen. Ihm wird vorgeworfen, ein Nischenprogramm zu fahren, das zu kleinformatig, sperrig und zu wenig beeindruckend ist. Inhaltliche Überschneidungen mit dem nur einen Monat später startenden Impulstanz-Festival würden den Festwochen das Alleinstellungsmerkmal nehmen. Zu viele Experimente auf Kosten der traditionellen Sparten Musik- und Sprechtheater würden schiefgehen, und – das wichtigste Kritikerargument – das Publikum bleibe aus.

Kaup-Hasler findet diese Urteile ungerecht. Die ehemalige Kulturmanagerin kennt das Festivalmachen, sie hat zwölf Jahre lang den Steirischen Herbst in Graz programmiert.

Slagmuylder war damals ihr Kollege, er leitete das Kunstenfestivaldesarts in Brüssel. Zahlreiche Koproduktionen und Synergieeffekte verbanden die beiden Institutionen. Jetzt, als Politikerin, ist Kaup-Hasler grundsätzlich sehr zufrieden mit Slagmuylders Festwochen-Intendanz, sagt aber: „Ohne Corona würde ich seine Arbeit sicher anders beurteilen.“

Jedes einzelne seiner bisherigen Festwochenjahre war durch besondere Einschränkungen geprägt. Gezeigt wurde, was ging. 2019 hatte Slagmuylder, interimistisch berufen, nur vier Monate Zeit, ein Programm aus Bewährtem zusammenzustellen, seither bestimmt die Pandemie, was möglich ist.

Weiter im Falter 43/22

In Autor Tags Interview, Kulturpolitik, Wiener Festwochen, Kommentar, Festival, Wien

BESSER ALS FERNSEHEN – Vorschau auf die neue Arbeit von toxic dreams im Falter 42/22

October 21, 2022 Martin Pesl

© Nikola MIlatovic

Die freien Gruppen toxic dreams und Die Rabtaldirndln liefern sich einen echt faken Hausfrauenwettstreit auf der Theaterbühne

„Du bist eine Lügnerin, du bist krank, du bist eine Alkoholikerin“, sagt ein Rabtaldirndl zum anderen. „Schon als kleines Mädchen hab ich davon geträumt, einen Schönheitschirurgen zu heiraten“, entgegnet dieses völlig zusammenhanglos und lacht schrill.

Haushaltsführende Gattinnen reicher Männer ziehen übereinander her, die Kamera ist stets dabei. Das ist „The Real Housewives of ...“. Das populäre Reality-TV-Format stammt aus den USA und wurde seither in vielen meist englischsprachigen Ländern kopiert.

Hierzulande kommt es dafür auf die Bühne. Der Autor und Regisseur Yosi Wanunu hat nach dem Prinzip des „Frankenbiting“ Soundbites aus Folgen des genommen und wie Professor Frankenstein zu einem Monster zusammengesetzt.

Genauer gesagt zu drei Monstern. In „The Unreal Housewives of Vienna vs. The Unreal Housewives of Graz“, ab Freitag im Brut zu sehen, erlebt man zuerst eine Folge mit der Gruppe Rabtaldirndln in deren eigener Übersetzung ins Steirische, dann eine englischsprachige Episode mit Stammspielerinnen von Wanunus Gruppe toxic dreams aus Wien. 

Der dritte Teil bietet dann den ultimativen Kampf der falschen Hausfrauen. Es ist ein Gesangswettstreit. „Ich liebe Musicals“, sagt dazu Yosi Wanunu, der heuer mit „The Dead Class“ schon ein düsteres solches geschrieben und inszeniert hat. „,The Unreal Housewives ...‘ ist die letzte Arbeit unseres vierjährigen Zyklus ,Real Fiction‘. Nichts ist realitätsferner als Oper. Das wollte ich auf der Bühne erkunden.“

Es ist ein gutes Jahr für toxic dreams. Die Truppe rund um Wanunu und die Produzentin Kornelia Kilga feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Sie schließt im Oktober einen thematischen Zyklus ab und startet im Dezember den nächsten. Auch heuer hat sie wieder eine Nominierung für den Nestroy-Preis eingestrichen, und ihr wurde ganz frisch der Österreichische Kunstpreis des Kulturministeriums zugesprochen. 15.000 Euro, immerhin.

Weiter im Falter 42/22

In Autor Tags Vorschau, Theater, Wien, Steiermark, Falter

ICH WOLLT, ICH WÄR EIN FILM – Buchrezension in der Buchkultur 204

October 20, 2022 Martin Pesl

Schach und Tschernobyl: Der deutsche Filmemacher Benjamin Heisenberg hat eine Art Krimi geschrieben.

Gegenwärtiger geht es kaum: Seinen Debütroman „Lukusch“ begann der Filmemacher Benjamin Heisenberg (Jg. 1974, Gewinner des ersten Österreichischen Filmpreises 2011 für „Der Räuber“) Im Lockdown zu schreiben. Vor dem Abschluss baute er noch einen Hinweis auf den Krieg in der Ukraine ein. Relevant ist das vor allem, weil der titelgebende Anton Lukusch gebürtiger Ukrainer ist. Als Kind nach der Katastrophe von Tschernobyl ins Frankenland gerettet, wurde Anton Pflegebruder des Protagonisten Simon Ritter. Mit seinem belarussischen Mitschüler Igor hatte der Junge eine mysteriöse, möglicherweise strahlungsinduzierte Verbindung – die beiden waren buchstäblich unzertrennlich –, mit Simons Schwarm Maria fing er eine zarte Teenager-Liebe ab. Vor allem aber entpuppte er sich als analytisches Genie und unschlagbarer Schachspieler, der sogar bei „Wetten, dass..?“ auftrat. Dann verschwand zuerst er, dann dreißig Jahre später auf der Suche nach ihm auch Simon. Dessen Eltern, so der Autor einleitend, bitten um Hinweise.

Weiter in der Buchkultur 204

In Autor Tags Buchkultur, Rezension
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