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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SEX MIT KEANU – Buchrezension im Buchkultur-Bücherbrief September 2022

September 20, 2022 Martin Pesl

In seinem neuen Roman beschreibt Thomas Melle die Auswirkungen einer übersexualisierten Gesellschaft.

Es gibt ja bekanntlich kein richtiges Leben im falschen. Wahrscheinlich kommt deshalb unweigerlich ab einem gewissen Alter die Frage auf: „Aber was wäre dann das richtige Leben?“ In Thomas Melles neuem Roman fällt die Frage sehr spät, zu einem Zeitpunkt, als man den Protagonist/innen keine richtige Antwort mehr zutraut. Dabei hat die der deutsche Autor schon mit dem Titel geliefert: „Das leichte Leben“.

Im Zentrum der Handlung stehen die Mitglieder der Familie Drescher, deren Perspektive der Roman in jedem der kurzen Kapitel abwechselnd einnimmt: Der Medienfuzzi Jan ist gerade erstmals als Moderator seines TV-Boulevardmagazins eingesprungen, seine Frau, die ehemalige Skandalautorin Kathrin, arbeitet nun als Lehrerin an der Schule ihrer adoleszenten Kinder Severin und Lale.

Eine weitere Figur drängt sich eingangs in ihr Leben: Der neue Mitschüler Keanu (die Lächerlichkeit dieses Namens wird zur Genüge thematisiert) musste aus vage bleibenden Gründen die Schule wechseln. Es fehlt ihm an verlässlichen Erziehungsberechtigten, sodass er kurioserweise bei den Dreschers einzieht. Keanu, der sich mit großer Selbstverständlichkeit im Darkweb herumtreibt, wird als ausnehmend schöner Junge beschrieben. Er erweckt Gelüste in Kathrin, die diese zunächst in ein neues Buch fließen lässt.

Im zweiten großen Handlungsstrang erhält Jan Nacktfotos von sich aufs Handy geschickt, die in seiner Kindheit im katholischen Internat entstanden sind. Die vermeintliche Erpressung raubt ihm zunehmend den Verstand, sodass er sogar etwas Simples wie eine Affäre mit der Mitarbeiterin vergeigt.

Nur nichts Erwartbares, Hauptsache, kein Klischee. Dieser Devise scheint der Dramatiker und Autor des Bestsellers „Die Welt im Rücken“ hier um jeden Preis folgen zu wollen. Selbst die vielen ausführlich geschilderten Sexszenen bemühen sich bitter darum, eine Nominierung für den Bad Sex in Fiction Award zu vermeiden. Das Ergebnis ist Literatur auf hohem sprachlichen Niveau, das einem bei der Begleitung dieser durchwegs angespannten, unzufriedenen und übersexualisierten Menschen keine Sekunde Hirnpause gönnt.

Dass Melle schreiben kann, wird nach der Lektüre niemand anzweifeln. Nur: Wem wollte er das beweisen? Und mussten dafür wirklich sämtliche Charaktere zu jedem Zeitpunkt Sätze von geschliffener Eloquenz aussprechen und sogar denken, wie sie in Wirklichkeit selbst gebildete Erwachsene nur im wachsten Zustand zu bilden imstande sind? So liest man Melles Roman meist mit Interesse, aber nie mit Sympathie. Das leichte Leben verachtet er sowieso.

Zuerst erschienen im Buchkultur-Bücherbrief am 20. September 2022

www.buchkultur.net

In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Roman, Deutschland, Sex

RANG 1 – DAS THEATERMAGAZIN – Probenbericht aus dem Theater Drachengasse bei Deutschlandfunk Kultur

September 16, 2022 Martin Pesl

Martin Hemmer, Dolores Winkler © Barbara Pálffy

Auftrag

Erstellen eines Beitrags für „Rang 1 – Das Theatermagazin“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Assistent: Ich bin der Vertreter aller Chefinnen des Mittleren Managements. Seit über fünf Jahren. Ich bin quasi selber der Chef. Äh, meine job description lautet Kortfolpor... Port...  hehe, Port-folio-Ko-ordinator.

Chief-Happiness-Managerin: Port-folio-Koordinator?

Assistent: Ich habe keine Ahnung, was „Portfolio-Koordinator“ genau bedeuten soll.  

 

„Middle Management of Happiness“ heißt ein neues Stück im Wiener Theater Drachengasse.

Der Text beruht auf „Bullshit-Jobs“, einem Buch des Kulturanthropologen David Graeber. Als die Studie 2018 erschien, inspirierte sie die Regisseurin Katrin Hammerl sofort zu ihrem ersten selbst geschriebenen Stück.

“Dann habe ich auch recherchiert: die Online-Kommentare vom Standard zu dem Thema und zu dem Buch, persönliche Gespräche geführt mit einzelnen Personen, wo ich wusste, das geht in die Richtung. Das begann ja alles schon 2018, und ich habe zuerst einmal diese ganzen Zitate extrahiert und dann begonnen, eben über Figuren nachzudenken.”

Weiter geht es bei Rang 1 mit André Mumot am 17. September nach 14:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur und hier:

In Autor, Sprecher Tags Theater, Bericht, Rang 1, Arbeit, Interview

EIN VOLKSFEIND – Kritik vom Festival Europa in Szene in der Wiener Zeitung

September 16, 2022 Martin Pesl

Lukas Haas (li.), Jens Ole Schmieder in „Coriolanus“ © Julia Kampichler

Festival "Europa in Szene" eröffnet in den Kasematten Wiener Neustadt und läuft bis 16. Oktober.

Man müsse "dem Volk einblasen", dass Coriolanus es hasse, erklären die Tribunen. Der erklärt ihnen, sie seien "gewählt aus Notdurft", man werde sie beizeiten schon wieder "abspülen". Mit derart zugespitzten Formulierungen punktet die Fassung von William Shakespeares Römertragödie "Coriolanus", mit der Anna Maria Krassnigg zum dritten Mal ihr Festival "Europa in Szene" in den 2019 renovierten Kasematten von Wiener Neustadt eröffnet.

Der Festungsbau aus dem 12. Jahrhundert bietet mehrere Gewölbe nebeneinander. In zweien sind Inszenierungen aufgebaut, die noch bis 16. Oktober abwechselnd gezeigt werden, der dritte dient der diskursiven Einbettung. Hier findet an Freitagen die Reihe "Reden!" statt - Schauspielerinnen und Schauspieler geben historische Ansprachen von Cicero, Winston Churchill oder Wolodymyr Selenskyj wieder -, an Sonntagvormittagen der "Salon Europa". Hierbei sprechen kluge Köpfe aus verschiedenen Disziplinen über Themen der programmierten Stücke. Nach "Coriolanus" hat am Samstag ein strindbergscher "Totentanz" Premiere.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Niederösterreich, Festival, Europa, Shakespeare

NACHSPIEL – Die Kulturkritik der Woche im Falter 35/22

August 31, 2022 Martin Pesl

© Nikolaus Ostermann/Volkstheater

In Autor Tags Falter, Theater, Kommentar, Volkstheater
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