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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SIE STAHLEN SOGAR EINEM ZIEGENBOCK DIE SHOW – Pesls Festwochen-Tagebuch (5) im Falter 24/22

June 17, 2022 Martin Pesl

© Ingo Höhn

In Autor Tags Falter, Wiener Festwochen, Tagebuch, Festival, Theater, Musik, Performance, Tanz

„ICH RÄCHE, INDEM ICH SPRECHE“ – Nachtkritik von den Wiener Festwochen

June 16, 2022 Martin Pesl

© Christophe Raynaud DeLage

Ein preisgekrönter Roman vom brasilianischen Autor Itamar Vieira Júnior wandelt auf den Verbindungslinien von Kolonialismus und Rassismus. Regisseurin Christiane Jatahy, frisch mit dem Goldenen Löwen der Biennale für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, nutzt bei ihrer Inszenierung "Depois de silêncio" ("Nach der Stille") abermals ihr großes Händchen für das genre-verbindende Erzählen.

16. Juni 2022. "Auf der Erde werden immer die Stärksten überleben." Mit diesem Satz, Hoffnung und Resignation zugleich, endet der letzte der kraftvollen Verzweiflungsausbrüche an diesem Abend. Die Schauspielerin Gal Pereira spricht den Text, "beritten" vom Geist ihrer Ahnin. Oder der Ahnin ihrer Figur, das ist schwer zu sagen, denn die Romanvorlage zu Christiane Jatahys "Depois de silêncio" erscheint auf Deutsch erst im August.

Hinab ins unheimliche Tal

Der 2019 in Brasilien erschienene Roman Die Stimme meiner Schwester von Itamar Vieira Júnior hat im Original Preise und Tausende Leser:innen gesammelt. Dass in Jatahys Mix auch noch ein semidokumentarischer Film aus dem Jahr 1984 und selbst gedrehtes Material aus Chapada Dimantina in Nordostbrasilien hineinspielen, alles obendrein auf Portugiesisch mit Übertiteln, beseitigt alle Klarheiten restlos. Dennoch vermag der Abend mitzureißen. Wie, das ist wahrscheinlich Teil des Geheimnisses, das Christiane Jatahy den Goldenen Löwen der Biennale 2022 für ihr Lebenswerk einbringt. 

Ihre Arbeiten, gerne zu Trilogien gefasst, zeugen von der gewitzten Fähigkeit der Regisseurin, Klassiker mit anderen Erzählungen einerseits, Theater mit Film andererseits zu verbinden. Auch für ihre Trilogie des Horrors über Gewalt gegen verschiedene Gruppen in Brasilien, die nicht erst unter dem aktuellen Präsidenten Jair Bolsonaro herrscht, begibt sich Jatahy ins unheimliche Tal lebensgroßer Videoprojektionen. Auf die Schweizer Produktionen Zwischen Hund und Wolf über Mechanismen des Faschismus und Before the Sky Falls über toxische Männlichkeit folgt nun als Weltpremiere im Rahmen der Wiener Festwochen der Abschluss "Nach der Stille", in dem es um die Verstrickungen von strukturellem Rassismus und Kapitalismus geht.

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In Autor Tags Kritik, Theater, Nachtkritik, Festival, Wiener Festwochen, Brasilien

SPOILER: SIE WAR'S – Vorschau auf „Is This a Room“ bei den Wiener Festwochen im Falter 23/22

June 13, 2022 Martin Pesl

© Giovanni Bresadola

Wie einen Thriller habe sie das Transkript des Verhörs von Reality Winner am 3. Juni 2017 gelesen, erklärt Regisseurin Tina Satter dem Falter. Inszeniert hat sie es dann wie ein Stück von William Shakespeare oder Harold Pinter, mit der im englischsprachigen Raum typischen Texttreue. 

Mehr noch: Sie hat es mit ihrer New Yorker Gruppe Half Straddle Wort für Wort auf die Bühne gebracht, jeden Versprecher, jedes „Äh“, jede organisatorische Banalität. Wenn zum Beispiel ein FBI-Mitarbeiter sich auf die Suche nach einem geeigneten Verhörort macht, fällt die existenzphilosophisch anspruchsvolle Frage, die dem Stück seinen Titel gab: „Is this a room?“ Ist das ein Raum?

Schwer zu sagen. Fest steht jedoch, dass Tina Satter mit ihrer Adaption dieses aus der Realität gegriffenen Textes ein origineller, packender und unterhaltsamer Abend gelungen ist. Er gibt Einblicke in die Arbeit von FBI-Agenten, die versuchen, sich an ein Protokoll zu halten. Und er beobachtet eine junge Frau, die der Tatsache ins Auge sehen muss, dass sie drauf und dran ist, erwischt zu werden. Denn – Spoiler: Sie war’s.

Besonders stark ist die Anspannung, als es um Winners zugelaufene Haustiere geht. Die Regeln der Hausdurchsuchung geben vor, dass sie selbst nicht reindarf, aber die Katze „mag keine Männer“. Anlass zu herrlich deppertem Auflachen des „good cop“, der mit schlechten Witzen versucht, die Stimmung aufzulockern.

13.–16. Juni, 20:30 Uhr und 16. Juni, 15 Uhr, Halle G, MuseumsQuartier

In Autor Tags Falter, Theater, Kritik, Vorschau, Wien, Wiener Festwochen, Festival, USA, Amerika

ÜPPIG LIEBGEHABT – Nachtkritik von den Wiener Festwochen

June 12, 2022 Martin Pesl

© Judith Buss

Einverständnis beim Sex ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Jetzt hat Choreograf Michiel Vandevelde mit "Joy 2022" bei den Wiener Festwochen einen ganzen Abend darüber gemacht mit Schauspieler:innen der Münchner Kammerspiele und Protagonist:innen der Sexpositivity-Szene. Fehlt nur noch ein Konflikt.

12. Juni 2022. Um eingangs das Positive zu sagen: Als Fortsetzung der Vienna Pride mit anderen Mitteln ist dieser Abend als Erfolg zu verbuchen. Einige der 250.000 Teilnehmer:innen führte die Regenbogenparade in Partylaune augenscheinlich direkt ins Volkstheater zur Uraufführung von "Joy 2022" im Rahmen der Wiener Festwochen. Sie konnten gar nicht aufhören zu jubeln.

“Ich ficke das Patriarchat”

Der Abend des bestens beleumundeten belgischen Choreografen Michiel Vandevelde ist eine Produktion der Münchner Kammerspiele. Vandevelde, das ist sympathisch, stürzt sich dabei selbst auch ins Getümmel. Zunächst, beim Einlass des Publikums, sitzt er noch neben seinen Performer:innen an der Rampe und moderiert die Vorstellungsrunde. Von der Bühne aus strahlen einen Ensemblemitglieder der Kammerspiele und Akteur:innen der Sexpositivity-Szene an: eine männlich gelesene Frau, ein älterer Herr, ein Abiturient und so weiter. Nacheinander lassen sie ihre Namen, ihre bevorzugten Pronomen und zwei Sätze über ihre Haltung zu Sex hören, dann lädt Vandevelde das Publikum ein, Nämliches zu tun. Alle Aussagen ernten heftigen Applaus, entweder, weil sie als so mutig empfunden werden, oder aus Begeisterung darüber, dass man sie heute einfach so tätigen darf.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Wiener Festwochen, Festival, Wien, München, Sex
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