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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SPOILER: SIE WAR'S – Vorschau auf „Is This a Room“ bei den Wiener Festwochen im Falter 23/22

June 13, 2022 Martin Pesl

© Giovanni Bresadola

Wie einen Thriller habe sie das Transkript des Verhörs von Reality Winner am 3. Juni 2017 gelesen, erklärt Regisseurin Tina Satter dem Falter. Inszeniert hat sie es dann wie ein Stück von William Shakespeare oder Harold Pinter, mit der im englischsprachigen Raum typischen Texttreue. 

Mehr noch: Sie hat es mit ihrer New Yorker Gruppe Half Straddle Wort für Wort auf die Bühne gebracht, jeden Versprecher, jedes „Äh“, jede organisatorische Banalität. Wenn zum Beispiel ein FBI-Mitarbeiter sich auf die Suche nach einem geeigneten Verhörort macht, fällt die existenzphilosophisch anspruchsvolle Frage, die dem Stück seinen Titel gab: „Is this a room?“ Ist das ein Raum?

Schwer zu sagen. Fest steht jedoch, dass Tina Satter mit ihrer Adaption dieses aus der Realität gegriffenen Textes ein origineller, packender und unterhaltsamer Abend gelungen ist. Er gibt Einblicke in die Arbeit von FBI-Agenten, die versuchen, sich an ein Protokoll zu halten. Und er beobachtet eine junge Frau, die der Tatsache ins Auge sehen muss, dass sie drauf und dran ist, erwischt zu werden. Denn – Spoiler: Sie war’s.

Besonders stark ist die Anspannung, als es um Winners zugelaufene Haustiere geht. Die Regeln der Hausdurchsuchung geben vor, dass sie selbst nicht reindarf, aber die Katze „mag keine Männer“. Anlass zu herrlich deppertem Auflachen des „good cop“, der mit schlechten Witzen versucht, die Stimmung aufzulockern.

13.–16. Juni, 20:30 Uhr und 16. Juni, 15 Uhr, Halle G, MuseumsQuartier

In Autor Tags Falter, Theater, Kritik, Vorschau, Wien, Wiener Festwochen, Festival, USA, Amerika

ÜPPIG LIEBGEHABT – Nachtkritik von den Wiener Festwochen

June 12, 2022 Martin Pesl

© Judith Buss

Einverständnis beim Sex ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Jetzt hat Choreograf Michiel Vandevelde mit "Joy 2022" bei den Wiener Festwochen einen ganzen Abend darüber gemacht mit Schauspieler:innen der Münchner Kammerspiele und Protagonist:innen der Sexpositivity-Szene. Fehlt nur noch ein Konflikt.

12. Juni 2022. Um eingangs das Positive zu sagen: Als Fortsetzung der Vienna Pride mit anderen Mitteln ist dieser Abend als Erfolg zu verbuchen. Einige der 250.000 Teilnehmer:innen führte die Regenbogenparade in Partylaune augenscheinlich direkt ins Volkstheater zur Uraufführung von "Joy 2022" im Rahmen der Wiener Festwochen. Sie konnten gar nicht aufhören zu jubeln.

“Ich ficke das Patriarchat”

Der Abend des bestens beleumundeten belgischen Choreografen Michiel Vandevelde ist eine Produktion der Münchner Kammerspiele. Vandevelde, das ist sympathisch, stürzt sich dabei selbst auch ins Getümmel. Zunächst, beim Einlass des Publikums, sitzt er noch neben seinen Performer:innen an der Rampe und moderiert die Vorstellungsrunde. Von der Bühne aus strahlen einen Ensemblemitglieder der Kammerspiele und Akteur:innen der Sexpositivity-Szene an: eine männlich gelesene Frau, ein älterer Herr, ein Abiturient und so weiter. Nacheinander lassen sie ihre Namen, ihre bevorzugten Pronomen und zwei Sätze über ihre Haltung zu Sex hören, dann lädt Vandevelde das Publikum ein, Nämliches zu tun. Alle Aussagen ernten heftigen Applaus, entweder, weil sie als so mutig empfunden werden, oder aus Begeisterung darüber, dass man sie heute einfach so tätigen darf.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Wiener Festwochen, Festival, Wien, München, Sex

„DER WAHRE FEIND SIND WIR SELBST“ – Interview mit Reality Winner im Falter 23/22

June 9, 2022 Martin Pesl

© Martin Pesl

Die Whistleblowerin Reality Winner deckte den russischen Einfluss auf die US-Politik auf. Und landete dafür im Gefängnis. Ein Gespräch über FBI-Verhöre, Galgenhumor und die Gefängnisindustrie

Ihr Name ist so real, dass manche es nicht glauben können. Aber Reality Winner braucht kein Pseudonym, berühmt wollte sie nie werden. Jetzt ist sie es doch, als die Person, die die bisher längste Haftstrafe aufgrund des US-Spionagegesetzes von 1917 abbüßen musste.

Aufgrund ihrer Farsi- und Paschtu-Kenntnisse und ihrer Vergangenheit hatte die gebürtige Texanerin hatte Zugang zu Geheiminformationen. Im Mai 2017 druckte Winner in einem Moment der Wut auf Trumps Amerika ein Verschlussdokument aus, das eine russische Einmischung in die Präsidentschaftswahl 2016 beschrieb, schmuggelte es aus dem Gebäude, in dem sie arbeitete, und schickte es an das Aufdeckermedium The Intercept. „Es wird so viel geleakt, warum nicht das?“, dachte sie.

Wenige Wochen später stand das FBI mit einem Durchsuchungsbefehl vor ihrem Haus in Augusta, Georgia. Auf dem Transkript der 68-minütigen Vernehmung, die FBI-Agent Garrick auf Tonband aufnahm, basiert die Produktion „Is This a Room“ der New Yorker Theatergruppe Half Straddle (Premiere 2019), das nach Erfolgen in der Off-Szene am Broadway gezeigt wurde und ab Montag auch bei den Wiener Festwochen zu sehen ist.

Das Falter-Gespräch mit der Whistleblowerin findet per Zoom statt. Reality Winner sitzt im Wohnzimmer des Hauses ihrer Mutter in Süd-Texas. Als sie dorthin im Juni 2021 nach vier Jahren Gefängnis entlassen wurde, musste sie noch eine Fußfessel tragen. Die wurde ihr im November abgenommen, andere Bewährungsauflagen – 22 Uhr Ausgangssperre, regelmäßige Urinproben und Überwachung – gelten bis November 2024. Reality Winner hat einiges zu sagen über das Justizsystem der USA und die Ungerechtigkeiten, die ihr widerfahren sind. Aber sie bleibt dabei stets ruhig, freundlich und humorvoll.

Das Interview finden Sie im Print im Falter 23/22, als Audio (auf Englisch) im Falter-Podcast.

© Martin Pesl

In Autor Tags Interview, Politik, Amerika, Theater, Festival, Wiener Festwochen, Falter

ES G'HÖRT EINFACH WIEDER MEHR G'SCHMUST – Vorschau auf die Sommerszene Salzburg 2022 im Falter 23/22

June 7, 2022 Martin Pesl

© Sammi Landweer

Das Festival Sommerszene Salzburg zeigt wieder Tanz und Performance aus Europa, darunter große Klassiker

Vor zwei Jahren konnte das Salzburger Festival Sommerszene gar nicht stattfinden, 2021 strich man das „International“ vor der Bezeichnung „Performing Arts Festival“. „Es war nicht die Zeit, um mit großen Gastspielen zu klotzen“, meint Intendantin Angela Glechner. Jetzt sind die darstellenden Künste aus aller Welt wieder zurück in der Mozartstadt.

Mit Forced Entertainment aus England und Rimini Protokoll aus Deutschland hat Glechner zwei von Europas bedeutendsten Kollektiven moderner Theaterperformance eingeladen. Die Briten zeigen ihren nicht neuen, aber immer noch frischen All-time-Klassiker „Tomorrow’s Parties“, in dem zwei Menschen, umgeben von einer Lichterkette, verschiedene Zukunftsszenarien zeichnen. Rimini Protokolls „The Walks“ wiederum schickt das Publikum mit Hörspielen im Ohr durch den öffentlichen Raum. Was Tausende Touri-Gruppen Sommer für Sommer tun – Gehen durch Salzburg –, wird so zum performativen Akt. 

Die „verrüschte“ Stadt auch abseits der Festspiele zum Leben zu erwecken, ist der Intendantin ganz wichtig. Am Herbert-von-Karajan-Platz installiert die Gruppe ohnetitel ein „Pop-Amt“ und „administriert“ die Lieblingshits der vorbeikommenden Bevölkerung. Das italienische Duo Ginevra Panzetti und Enrico Ticconi betanzt den Innenhof des Salzburg Museums. Ihr Stück „Aerea“ dauert ebenso nur eine halbe Stunde wie die Eröffnungsproduktion „Tanzanweisungen (it won’t be like this forever)“.

Weiter im Falter 23/22

In Autor Tags Festival, Salzburg, Tanz, Performance, Vorschau, Falter
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