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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ALLE IM SELBEN U-BOOT – Nachtkritik aus dem Theater Drachengasse

May 17, 2022 Martin Pesl

Zwischenmenschliches im U-Boot: Johannes Schüchner und Johanna Wolff © Nela Pichl

Ein Auftragswerk des Oldenburgischen Staatstheater nimmt die Zuschauer:innen mit auf eine Tiefsee-Expedition. In der Enge des U-Boots lauert die Suche nach wissenschaftlicher Relevanz und menschliches Drama.

17. Mai 2022. Forscher:innen sind schon ein spezielles Völkchen. Sie haben ihr eigenes Vokabular und reden oft ohne Grund englisch. Den Geldern, also dem "Funding", panisch nachhechelnd behaupten sie, ihre Ergebnisse seien höchstens fünf Jahre von praktischer Anwendbarkeit entfernt. Gleichzeitig ist wissenschaftliche Integrität für sie eine Frage der Ehre. Tiefsee-Expedition schön und gut, sie bleiben doch Menschen mit Gefühlen, die mal aus lauter Müdigkeit das Thermostat beim hinteren Kühlschrank verstellen – eine Katastrophe für die aus 5000 Metern heraufgeholten Mikroben.

Krimi-Flair im U-Boot

Wahrlich tief in die Materie eingetaucht ist Ulrike Syha als "Writer in Residence" am Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst – obwohl der Rechercheaufenthalt für ihr neues Stück "Das Institut" in den ersten Corona-Lockdown fiel. Die vielfach preisgekrönte Autorin schafft es, so ziemlich alles reinzupacken, was die moderne Forschung umtreibt, ohne dabei auf menschliches Drama zu verzichten. Okay, die sinnlich-sexy Screwball-Komödie oder der packende Thriller ist es nicht geworden, aber die Emotionen gehen hoch, ein Krimi-Flair weht durchs U-Boot, und Humor hat Syha auch. Als sich eine Affäre zwischen der Postdoktorandin und dem Labortechniker anbahnt, führt Erstere wortreich Bedenken dagegen an, die ihre akademische Karriere betreffen, um nach einer Sekunde nachzuschieben: "Und außerdem bin ich verheiratet."

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In Autor Tags Nachtkritik, Theater, Kritik, Wien

„ICH VERSTEHE DIE KRESSE NICHT“ – Vorschau auf Kunst und Kulinarik im Falter-Special Wiener Festwochen 2022

May 15, 2022 Martin Pesl

Laia Fabre und Thomas Kasebacher © Susanne Hofer

Die Projekte „RAW“ und „Pickle Bar“ verbinden Kunst mit Kulinarik. Prost Mahlzeit!

Kochen ist Kunst, keine Frage. Bevor Martin Kušej als Burgtheater-Direktor begann, wurde er beim Forum Alpbach gebeten, fünf Künstlerinnen und Künstler zum Dialog zu laden. Die erste Person auf seiner Liste war eine Köchin. In modernen Sternerestaurants geht es längst nicht mehr nur darum, dass es schmeckt. Die Essenden führen oft Gespräche, wie man sie sonst im Theater oder Museum hört: „Ich verstehe die Kresse nicht.“ „Was wollte uns der Koch damit sagen?“

Bei den Wiener Festwochen sind dieses Jahr gleich zwei kulinarische Reihen zu erleben, bei denen zu leiblichen Genüssen unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten aus verschiedenen Disziplinen auftreten. „Raw“ wird vom Wiener Performance-Duo notfoundyet kuratiert und findet viermal im Wintergarten des Café-Restaurants Resselpark statt, in einer eigens für die Festivalzeit eingerichteten Festwochen-Bar. Das anonyme Kunstkollektiv Slavs and Tatars holt seine „Pickle Bar“ aus Berlin-Moabit nach Wien. An zehn Terminen, jeweils dienstags und donnerstags, wird es im Spitzer im zweiten Bezirk die slawische Version eines italienischen Aperitivo geben: fermentierte Drinks und dazu Snacks und Sprachkunst. Wie beim Aperitivo gilt: Manchmal gerät man in eine angeregte Diskussion, von der man nicht einfach aufstehen kann. Aber wer trinkfest ist und lange genug bleibt, wird das Abendessen nach dem Aperitif nicht mehr brauchen.

Thomas Kasebacher von notfoundyet wäre eigentlich gerne Koch geworden, aber seine Eltern zogen es vor, ihn Literaturwissenschaft studieren zu lassen. Seine Performances als notfoundyet gemeinsam mit Laia Fabre sprechen häufig verschiedene Sinne an, auch sanftes Aktivieren des Publikums zum Mitmachen gehört dazu. Letztes Jahr kochten notfoundyet mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Artist Lab „Caldo“ stundenlang Suppe ein und unterhielten sich über das Konzept Zeit. Heuer bringen sie an vier Sonntagen je eine bei den Festwochen agierende Person mit einer Köchin oder einem Koch aus Österreich zusammen. In Zoom-Calls nach Südafrika, Frankreich, Deutschland und Portugal besprechen die jeweiligen Duos im Vorfeld ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Am Ende stehen vier künstlerisch infiltrierte Menüs und kulinarisch geprägte Performances.

Weiter im Falter-Special Wiener Festwochen 2022

In Autor Tags Wiener Festwochen, Festival, Falter, Performance, Kulinarik, Vorschau

BIENCHEN, SUMM HERUM – Nachtkritik vom Klagenfurt Festival

May 13, 2022 Martin Pesl

Christoph Griesser © Reichmann

Jetzt übernehmen die Maschinen. Zum Auftakt des Klagenfurt Festivals inszeniert Bernd Liepold-Mosser Büchners Klassiker in einer Drohnenhalle. Auch ein Roboter mischt sich unter das allzu menschliche Ensemble.

13. Mai 2022. Stell dir vor, du bist Schauspieler:in. Dein schlimmster Albtraum war bisher, auf der Bühne Kinder und Tiere beigestellt zu kriegen. Da sie nicht wussten, was sie taten, liebte das Publikum sie automatisch mehr als dich. Und jetzt stell dir vor, es kommt noch schlimmer: Deine Spielpartner:innen sind ein Roboter und eine Handvoll Drohnen! Noch dazu wird Georg Büchners "Woyzeck" gegeben, wo sowieso der Mensch als dysfunktionales Wesen entlarvt und zertreten wird, mit der Ergänzung "Panopticon" im Titel als Verweis auf von Foucault diskutierte Überwachungsmechanismen. Statt im Theater spielst du in einer Drohnenhalle im hypermodernen Lakeside Science & Technology-Park der Alpen-Adria-Universität. Entmenschlichung und Rampenneid 4.0 beim Klagenfurt Festival?

Es ist die zweite Ausgabe des Festivals. Bernd Liepold-Mosser, umtriebiger Kärntner Theaterguru und Philosophieprofessor, rief es ins Leben. Hauptsächlich lädt der Intendant bequem tourbare Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum ein. Nach Kritik aus Kärntens freier Szene ist diese nun ebenfalls vertreten, und natürlich steuert Liepold-Mosser eigene Regiearbeiten bei, dieses Jahr "Woyzeck Panopticon".

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In Autor Tags Technologie, Theater, Festival, Kärnten, Kritik, Nachtkritik

VON GÖTTERN UND DÄMONEN – Programmhefttext für das Festspielhaus St. Pölten

May 12, 2022 Martin Pesl

© Ambra Vernuccio

Beim Tanz, wie im Sport, vergeht die Zeit schneller. Mit noch nicht einmal 48 Jahren ist Akram Khan schon ein tänzerischer Veteran. Seine erste große Rolle als Kind, das den nordindischen Tanzstil des Kathak perfektionierte, war die eines bengalischen Jungen, der bei den Tieren im Wald ausgesetzt und in ihre Mitte aufgenommen wird. In der vermutlich touristisch wertvollen Produktion „The Adventures of Mowgli“ der Academy of Indian Dance erregte der talentierte Zehnjährige Aufsehen. Das war 1984 und noch bevor er durch Peter Brooks epochale „Mahabharata“-Bühnenadaption weltberühmt wurde, um daraufhin in England und Belgien Contemporary Dance zu studieren und West und Ost in eigenen Choreografien auf nie dagewesene Weise zu verbinden.

Fast 40 Jahre später denkt Akram Khan Mowglis Geschichte aus gegenwärtiger Perspektive neu. Als Performer hat er längst alles erreicht und sich von der Bühne zurückgezogen. Die Produktion „Xenos“, die im Mai 2018 auch im Festspielhaus St. Pölten zu sehen war, bedeutete seinen Abschied als Tänzer, nicht aber als Choreograf. Seine Akram Khan Company, gegründet im Jahr 2000, arbeitet unermüdlich weiter. Die Bild- und Tanzsprache freilich hat sich stark verändert. „Akram hat seinen Körper aus dem künstlerischen Prozess entfernt“, erklärt Mavin Khoo, Khans rechte Hand. „Er generiert kein eigenes Material mehr. Die Tänzerinnen und Tänzer, mit denen wir heute zusammenarbeiten, verfügen über keine klassische Kathak-Ausbildung. Das ,Fernöstliche‘ liegt heute also viel mehr in einem gewissen Daseinszustand und in der Vermittlung bestimmter Werte und Herangehensweisen als darin, dem Ensemble ,Indian dance hands‘ aufzuzwingen.“  

Einige ältere Kritiker:innen in England, die Akram Khans Arbeit schon lange begleiten, scheinen damit ein Problem zu haben. „Sie versuchen in Interviews immer noch, alles irgendwie auf die gewohnt exotischen Kathak-Rhythmen herunterzubrechen“, sagt Khoo. „Ich muss jedes Mal erklären, dass es darum schon lange nicht mehr geht. Auch den typischen Akram-Khan-Tänzer gibt es nicht mehr. Die Palette reicht heute vom B-Boy bis zu Tamara Rojo.“ Khoo selbst – Glatze, Bart, nicht allzu großgewachsen – sieht dem Meister recht ähnlich, im Entstehungsprozess von „Xenos“ schlüpfte er sogar immer wieder in Khans Rolle. Nach der Premiere von „Jungle Book reimagined“ in Leicester stellte er sich freundlicherweise zum Interview zur Verfügung – in Vertretung des kurzfristig zu seinem zweimonatigen Baby nach London abberufenen Chefs.

Weiterlesen im Programmheft des Festspielhauses St. Pölten zu „Jungle Book reimagined“

In Autor Tags Tanz, Theater, Niederösterreich, Programmheft
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