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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DIE TANZENDE OMA ENTDECKT DAS INTERNET – Porträt von Eun-Me Ahn im Falter 12/22

March 19, 2022 Martin Pesl

Eun-Me Ahn in „Dragons“ © Sukmu Yun

Die koreanische Choreografin Eun-Me Ahn gastiert mit ihrem lebensbejahenden Stück Dragons im Festspielhaus St. Pölten 

Wenn im Westen von Eun-Me Ahn geschrieben wird, regnet es Missverständnisse. Nach ihrem ersten Auftritt in den USA erklärte eine Kritikerin, Ahn mache Butoh, den strengen japanischen Bewegungsstil, der nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde, um Traumata aufzuarbeiten. Aber Ahn kommt aus Südkorea, sie wurde dort 1963 geboren, und mit dem schweren, traurigen Butoh hat sie nichts am Hut. „Das Leben ist düster genug“, erklärt sie. „Nur, wenn man lacht und lächelt, kann man die Dunkelheit besiegen, sonst stirbt man.“ 

Eine Fröhlichkeit, der man sich nicht entziehen kann, prägt daher alle Arbeiten der Eun-Me Ahn Company, auch die neueste, „Dragons“, die fast genau ein Jahr nach der Premiere in Seoul im Festspielhaus St. Pölten gastiert. Eine Parade von Tänzerinnen und Tänzern mit bunten Socken – niemals haben der linke und der rechte die gleiche Farbe – wird ergänzt durch die Hologramme junger Leute aus Taiwan, Indonesien, Malaysia, Korea und Indonesien. 

Sie alle wurden 2000 geboren, laut chinesischem Kalender ein Jahr des Drachen. Das majestätische Symbol des Drachen, erklärt Ahn im Gespräch, sei außerdem so ziemlich das Einzige, was alle asiatischen Ländern miteinander verbinde. Deren Kulturen seien sonst, auch wenn das im Westen die wenigsten verstünden, denkbar verschieden.

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In Autor Tags Tanz, Porträt, Asien, Falter

MAN SCHENKT SICH NOCH ROSEN IN TIROL – Kritik aus dem Akademietheater in der Welt

March 16, 2022 Martin Pesl

Elisa Plüss, Sarah Viktoria Frick, Markus Hering © Matthias Horn

Uraufführung in Wien: Lisa Wentz entwirft ein liebenswertes Paar der Nachkriegszeit

Autofiktionale ländliche Ahnenbiografien liegen im Trend. Monika Helfers Romanreihe, die 2019 mit „Die Bagage“ begann, verkaufte sich prächtig. An sie denkt man unweigerlich bei der Uraufführung von „Adern“ im Wiener Akademietheater, dem Stück, mit dem Lisa Wentz den Retzhofer Dramapreis 2021 gewann. Helfer stammt aus Vorarlberg, Wentz nur ein Bundesland weiter östlich aus Tirol. Bemerkenswert ist der deutlich jüngere Jahrgang 1995 der ausgebildeten Schauspielerin Wentz, den man ihrem Stück nicht anmerkt. Die Geschichte ist von der ihrer Urgroßmutter inspiriert.

„Adern“ begleitet über zwei Jahrzehnte ein ungewöhnliches Paar: 1953 sucht der verwitwete Tiroler Bergarbeiter Rudolf per Annonce eine neue Frau für sich und seine fünf Kinder. Er ist ein vergleichsweise moderner Mann: Dass die Leute reden, wenn er den Kinderwagen schiebt, stört ihn nicht. Aber trotzdem. Aloisia wiederum hat sich von einem Besatzungssoldaten schwängern lassen (Tirol gehörte zwischen Weltkrieg und Österreichs Staatsvertrag zur französischen Zone) und ist froh, wenn ihre Tochter eine Familie bekommt. Dafür ist sie gegen den Rat ihrer Schwester bereit, „in die Provinz“ zu ziehen.

Schon bei der ersten Begegnung spielen Sarah Viktoria Frick und Markus Hering alle kleinen Peinlichkeiten zwischen den kurz angebundenen Zeilen so liebenswert aus, dass man dem Paar eine glückliche Zukunft wünscht: als Rudi auch in der Hochzeitsnacht noch lieber auf der Küchenbank schläft und Loisl allein das Bett und somit auch die Initiative für den Ehevollzug überlässt; als er ihr einen Schnaps, in weiterer Folge ein Radio oder einen Fernseher mitbringt und sie hastig nach dem richtigen Ausdruck von Freude sucht; oder als er Jahre später sein Enkelkind nicht ziehen lassen will und sie sich durch Blickkontakt mit dessen Mutter, Rudis Tochter, gegen ihn verschwört, weil’s halt für alle das Beste ist.

Weiter in der Welt vom 15. März 2022

In Autor Tags Kritik, Die Welt, Theater, Burgtheater, Wien, Tirol

DUELL MIT DER SPRACHE – Kritik aus dem Volkstheater in der Wiener Zeitung

March 14, 2022 Martin Pesl

© Marcel Urlaub/Volkstheater

Kein Skandal: Lydia Haiders "Zertretung - 2" in der Volkstheater-Dunkelkammer.

Mit dem Untertitel "Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" setzt die Volkstheater-Hausautorin Lydia Haider ihre Schimpftirade "Zertretung" fort. Teil eins erregte Anstoß mit Gewaltfantasien gegen Männer, die vor allem die ÖVP etwas zu ernst nahmen. Im zweiten Teil bietet die 1985 geborene Oberösterreicherin nun wirklich niemandem mehr Angriffsfläche, höchstens jenen, die finden, man müsse immer lieb sein und schön sprechen. Stattdessen pflegt Haider diesmal offensiv Sprachkritik in guter, wenn auch etwas angejahrter österreichischer Tradition: Sie beschimpft die Sprache selbst, liefert sich mit ihr ein Duell auf Leben und Tod.

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In Autor Tags Wiener Zeitung, Wien, Theater, Volkstheater, Sprache, Kritik

DISSEN AM KREUZWEG – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

March 11, 2022 Martin Pesl

Clara-Luise Bauer © Marcel Urlaub/Volkstheater

Teil eins von "Zertretung" handelte sich Ärger mit einem regierungsfreundlichen Medium ein - Teil zwei macht ebenfalls Krawall und sucht sich eine noch erhabenere Feindin: Die Sprache. In Boxergewand und Dialekt wird gezeigt, wie nichtpsychologisches Schauspiel und schönstes Dissen geht.

11. März 2022. "Wer klagt als Erster?", fragte ich hier nach der Premiere von Zertretung – 1. Kreuz brechen oder Also alle Arschlöcher abschlachten in der Dunkelkammer des Volkstheaters. Lydia Haiders (Hausautorin) und Kay Voges’ (Regisseur) verbale und gamifizierte Exekution diverser Vertreter des österreichischen Patriarchats war auf Provokation ausgelegt. Ein ÖVP-nahes Online-Medium klagte daraufhin zwar nicht vor Gericht, aber doch recht vehement, Ex-Kanzler Schüssel empörte sich, und ein Pressesprecher der Partei forderte das Volkstheater auf, seinen Spielplan zu überdenken. Dieses veröffentlichte daraufhin eine Kurzdoku mit dem Titel Was darf Kunst?.

Die Skandalisierung schlug weniger hohe Wellen als womöglich erhofft, aber ein bisschen Werbung für den zweiten Teil gibt sie schon her. Der heißt "Sprache essen Abgott auf oder Du arme Drecksfut Metzger" und ist: anders. Nur Schauspielerin Claudia Sabitzer firmiert in beiden Teamlisten, was kaum zählt, da in Teil eins ihr Gesicht unkenntlich war. Diesmal führt Claudia Bossard Regie, es gibt kein Egoshooter-Videospiel mehr, dafür, auch naheliegend, einen Turnplatz.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Volkstheater, Wien
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