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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Volkstheater auf Deutschlandfunk Kultur

February 25, 2022 Martin Pesl

© Marcel Urlaub/Volkstheater

Auftrag

Live-Kritik der Premiere „Karoline und Kasimir – Noli me tangere“ im Gespräch mit Andrea Gerk

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

„Was falsch ist, wird verkommen / Obwohl es heut regiert. / Was echt ist, das soll kommen – / Obwohl es heut krepiert.“

Wien, 2022. Eine kleine Truppe von Schauspieler*innen, begleitet und dokumentiert von einem Filmteam, probt und spielt dann am Volkstheater Ödön von Horváths „Volksstück“ KASIMIR UND KAROLINE. Man* recherchiert dazu im Nachlass des Dichters und findet unter anderem ein autobiographisches Romanfragment mit dem Titel ADIEU, EUROPA! Darin skizziert Horváth: Emigration in kleinen Schritten – vielleicht wollte er nach Hollywood – einen opportunistischen Theater- und Literaturbetrieb, der den bei den Nazis verfemten Autor quasi in Quarantäne stellt; oder: ein Irrenhaus, wo immerhin eine gewisse Freiheit mit der Göttin der Kunst lockt. Dieses sind nur einige Spuren, auf denen sich die Theatergruppe – ähnlich wie in Jacques Rivettes dreizehnstündigem Filmepos OUT 1: NOLI ME TANGERE – bei den Proben immer mehr verliert und in Verschwörungstheorien abdriftet.
Ein großer Dreh als Konspiration der Fakten und Fiktionen: Expert*innen stellen auf und hinter der Bühne Fragen nach dem tatsächlichen Hergang von Horváths tödlichem Unfall, der laut offiziellen Angaben 1938 in Paris durch einen vom Blitz getroffenen Ast passierte.
Während sich die Theatermenschen über derartigen Themen wie unter einem Glassturz bewegen, erhebt sich ein seltsames Gewisper in den Logen. In Literaturarchiven werden angeblich neue Details und Handschriften zutage gefördert. Im Prater kommt es zu konspirativen Treffen. Schleichend wird die ganze Stadt zur Bühne mysteriöser Manöver und Winkelzüge.
Nach den Lockdowns der vergangenen Monate stellt sich im Volkstheater-Debüt des US-amerikanischen Nature Theater of Oklahoma (Kelly Copper und Pavol Liška) einmal mehr die Frage: Wieviel müssen Kunst und Kultur riskieren, um eine kritische Öffentlichkeit zu erreichen, wenn nicht gar zu kreieren? Wie zuletzt bei ihrem Film- und Performanceprojekt DIE KINDER DER TOTEN (steirischer herbst 2017) verkehren sie Filmdrehs in Live-Performances, in denen der Aufzeichnungsapparat selbst zum Bühnenhelden wird.

25. Februar 2022, ab 23:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur

In Autor Tags Radio, Kritik, Volkstheater, Horváth, Theater, Wien

ZUM AUFWÄRMEN: WENN DAS OUTDOOR-THEATER NACH INNEN WANDERT – Theaterkritik im Falter 8/22

February 23, 2022 Martin Pesl

© Nadine Schütz

Hat man es einmal fast über den Arlberg geschafft, warum nicht noch ein bisschen Theater aus dem Ländle mitnehmen? Unkonventionell bleibt es hier auch abseits der szenischen Schneewanderung. Die kreative Truppe Café Fuerte rund um den Autor und Schauspieler Tobias Fend und die Regisseurin Danielle Fend-Strahm hat wieder eine neue Produktion am Laufen.  

Getourt wird durch Vorarlberg und die Deutschschweiz. Café Fuerte ist dafür bekannt, bei Wind und Wetter im Freien zu spielen, in Parks oder Einfahrten zu Gasthäusern, je nach Gegebenheit. Wer jetzt ängstlich auf den Kalendermonat schielt, kann erleichtert aufatmen. „Der schwarze Hund“ gastiert zwar auch nicht in schnöden Theater-Blackboxes, ist aber ein Stück für den – geheizten! – Innenraum, zum Beispiel inmitten von alten Büchern und Plakaten im kuscheligen Antiquariat Chybulski unweit des Feldkircher Bahnhofs, wo auch in der aktuellen Falter-Woche eine Vorstellung angesetzt ist.

Weiter im Falter 8/22

In Autor Tags Theater, Kritik, Vorarlberg, Falter

SPUREN IM SCHNEE – Bericht von einer Wintertheaterwanderung im Falter 8/22

February 23, 2022 Martin Pesl

Cassandra Rühmling, Stefan Ried, Kühe © Martin Thomas Pesl

Theater im Winterwunderland: Die Gruppe teatro caprile erforscht die Skikultur auf dem Arlberg

Sport gegen Kultur, Skifahren gegen Theater – was war das in den Lockdowns für ein Kampf! Um den Wintertourismus zu retten, zwinge man die Theater, ihre Häuser geschlossen zu halten, hieß es dort zeitweise zornig. Dabei stecke man sich im Zuschauerraum doch viel weniger an als bei DJ Ötzi in der Après-Ski-Hütte.

Wie zur Versöhnung gibt es jetzt: beides. Die Produktion „Ski Labor Lech“, angeregt vom örtlichen Museum und durchgeführt von der Gruppe teatro caprile, ist eine Wintertheaterwanderung über die Geschichte der Skikultur. Ursprünglich schon 2020 geplant, kann die gründlich recherchierte Szenenfolge des historisch interessierten Regisseurs Andreas Kosek nun endlich an den vorgesehenen Schauplätzen stattfinden.  

Um 12:58 Uhr sollte man den Postbus in Lech am Arlberg erwischen. Um halb zwei gibt es eine kurze Einführung, sowohl szenisch als auch praktisch. Ein Mann von der Bergrettung, versichert die lokale Tourführerin, werde den kleinen Wandertrupp stets begleiten. Dass das notwendig ist, bereitet dem aus Wien angereisten, sehr städtischen Reporter (eindeutig Team Kultur, nicht Sport) etwas Sorgen. Man überreicht ihm gnädigerweise eine Filzmatte, um während der hauptsächlich im Freien und Stehen stattfindenden Spielszenen eine Isolation zwischen Heizsocken, Stiefeln und Schneeboden zu haben.

Dann wird losgestapft. In den Tagen zuvor hat es durchgeschneit, heute ist kein Niederschlag, die Sonne scheint und wird auf allen Seiten von weiten, weißen Flächen reflektiert. Ziemlich genau vier Stunden später ist man am Ziel, gefühlt über einige Gipfel gestapft, nahezu schneeblind und halb erfroren – auch hungrig, denn coronabedingt gab es keine Jause –, aber um einige interessante Kenntnisse reicher.

Weiter im Falter 8/22

In Autor Tags Falter, Theater, Sport, Vorarlberg, Bericht

VOM JAILHOUSE ROCK ZUM HÄFN-HIP-HOP – Nachtkritik aus dem Kosmos Theater

February 16, 2022 Martin Pesl

© Bettina Frenzel

Die junge Dramatikerin Caren Jeß wurde bislang vor allem für ihre gewitzten Minaturkompendien gefeiert. Nach der Vogel-Enzyklopädie "Bookpink" und der Empörungssuada "Eleos" legt sie jetzt ein Stück über junge Männer im Gefängnis vor – in Österreich auch "Häfn" genannt. Unter der Regie von Ebru Tartιcι Borchers wird daraus ein Volksschauspiel – aber in hip.

16. Februar 2022. Zu sphärischen Klängen ziehen die Suchscheinwerfer ihre Kreise. Selbstvergessen tanzen in ihren Zellen auf ihren Pritschen einsame Sträflinge in roten Uniformen und weißen Stiefeln. Red is the new orange, bemerkt das den Saal des Kosmos Theaters betretende Publikum. Und: So viele Männer auf der Bühne hat es hier schon lange nicht gesehen. Fünf! Und keine einzige Frau.

Das heißt nicht, dass das einst als Kosmos-Frauenraum gegründete Haus in Wien seine Ausrichtung aufgegeben hätte. Nur, dass das hier uraufgeführte Stück eben in einer Justizvollzugsanstalt für Männer spielt. Geschrieben hat "Knechte" natürlich eine Frau – die derzeit viel gefeierte deutsche Autorin Caren Jeß. Und inszeniert auch: Ebru Tartιcι Borchers schließt mit dieser Diplomarbeit ihr Studium an der Abteilung Schauspiel und Regie des Salzburger Mozarteums ab.

Delikte von Autodiebstahl bis Totschlag 

Auch vier der fünf Spieler studier(t)en dort – noch ein beachtliches Novum am Kosmos, das seit der Leitung durch Veronika Steinböck immer wieder für Überraschungen gut ist. Vor allem erfüllt sich hier scheinbar mühelos dieser schwierige Anspruch ans Theater, "junges Publikum anzuziehen". Das dürfte auch mit "Knechte" gelingen, das wirkt, als hätte die Autorin das Stück eigens für diese Produktion verfasst. Es gibt fünf jungen Männern eine lustvolle, bildhafte Sprache an die Hand, um kantige Figuren für ein eindeutiges Setting – Gefängnis – herauszubilden. (Nach Jeß’ flirrend-wirren Miniaturenkompendien "Bookpink" und "Eleos" ist das nicht selbstverständlich). Der Nachteil: Für dramatische Handlung interessiert sich Jeß kaum. Ihre toxischen Männer, ihre Boys-will-be-boys, kommen nicht vom Fleck.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Wien, Theater
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