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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ZUM AUFWÄRMEN: WENN DAS OUTDOOR-THEATER NACH INNEN WANDERT – Theaterkritik im Falter 8/22

February 23, 2022 Martin Pesl

© Nadine Schütz

Hat man es einmal fast über den Arlberg geschafft, warum nicht noch ein bisschen Theater aus dem Ländle mitnehmen? Unkonventionell bleibt es hier auch abseits der szenischen Schneewanderung. Die kreative Truppe Café Fuerte rund um den Autor und Schauspieler Tobias Fend und die Regisseurin Danielle Fend-Strahm hat wieder eine neue Produktion am Laufen.  

Getourt wird durch Vorarlberg und die Deutschschweiz. Café Fuerte ist dafür bekannt, bei Wind und Wetter im Freien zu spielen, in Parks oder Einfahrten zu Gasthäusern, je nach Gegebenheit. Wer jetzt ängstlich auf den Kalendermonat schielt, kann erleichtert aufatmen. „Der schwarze Hund“ gastiert zwar auch nicht in schnöden Theater-Blackboxes, ist aber ein Stück für den – geheizten! – Innenraum, zum Beispiel inmitten von alten Büchern und Plakaten im kuscheligen Antiquariat Chybulski unweit des Feldkircher Bahnhofs, wo auch in der aktuellen Falter-Woche eine Vorstellung angesetzt ist.

Weiter im Falter 8/22

In Autor Tags Theater, Kritik, Vorarlberg, Falter

SPUREN IM SCHNEE – Bericht von einer Wintertheaterwanderung im Falter 8/22

February 23, 2022 Martin Pesl

Cassandra Rühmling, Stefan Ried, Kühe © Martin Thomas Pesl

Theater im Winterwunderland: Die Gruppe teatro caprile erforscht die Skikultur auf dem Arlberg

Sport gegen Kultur, Skifahren gegen Theater – was war das in den Lockdowns für ein Kampf! Um den Wintertourismus zu retten, zwinge man die Theater, ihre Häuser geschlossen zu halten, hieß es dort zeitweise zornig. Dabei stecke man sich im Zuschauerraum doch viel weniger an als bei DJ Ötzi in der Après-Ski-Hütte.

Wie zur Versöhnung gibt es jetzt: beides. Die Produktion „Ski Labor Lech“, angeregt vom örtlichen Museum und durchgeführt von der Gruppe teatro caprile, ist eine Wintertheaterwanderung über die Geschichte der Skikultur. Ursprünglich schon 2020 geplant, kann die gründlich recherchierte Szenenfolge des historisch interessierten Regisseurs Andreas Kosek nun endlich an den vorgesehenen Schauplätzen stattfinden.  

Um 12:58 Uhr sollte man den Postbus in Lech am Arlberg erwischen. Um halb zwei gibt es eine kurze Einführung, sowohl szenisch als auch praktisch. Ein Mann von der Bergrettung, versichert die lokale Tourführerin, werde den kleinen Wandertrupp stets begleiten. Dass das notwendig ist, bereitet dem aus Wien angereisten, sehr städtischen Reporter (eindeutig Team Kultur, nicht Sport) etwas Sorgen. Man überreicht ihm gnädigerweise eine Filzmatte, um während der hauptsächlich im Freien und Stehen stattfindenden Spielszenen eine Isolation zwischen Heizsocken, Stiefeln und Schneeboden zu haben.

Dann wird losgestapft. In den Tagen zuvor hat es durchgeschneit, heute ist kein Niederschlag, die Sonne scheint und wird auf allen Seiten von weiten, weißen Flächen reflektiert. Ziemlich genau vier Stunden später ist man am Ziel, gefühlt über einige Gipfel gestapft, nahezu schneeblind und halb erfroren – auch hungrig, denn coronabedingt gab es keine Jause –, aber um einige interessante Kenntnisse reicher.

Weiter im Falter 8/22

In Autor Tags Falter, Theater, Sport, Vorarlberg, Bericht

VOM JAILHOUSE ROCK ZUM HÄFN-HIP-HOP – Nachtkritik aus dem Kosmos Theater

February 16, 2022 Martin Pesl

© Bettina Frenzel

Die junge Dramatikerin Caren Jeß wurde bislang vor allem für ihre gewitzten Minaturkompendien gefeiert. Nach der Vogel-Enzyklopädie "Bookpink" und der Empörungssuada "Eleos" legt sie jetzt ein Stück über junge Männer im Gefängnis vor – in Österreich auch "Häfn" genannt. Unter der Regie von Ebru Tartιcι Borchers wird daraus ein Volksschauspiel – aber in hip.

16. Februar 2022. Zu sphärischen Klängen ziehen die Suchscheinwerfer ihre Kreise. Selbstvergessen tanzen in ihren Zellen auf ihren Pritschen einsame Sträflinge in roten Uniformen und weißen Stiefeln. Red is the new orange, bemerkt das den Saal des Kosmos Theaters betretende Publikum. Und: So viele Männer auf der Bühne hat es hier schon lange nicht gesehen. Fünf! Und keine einzige Frau.

Das heißt nicht, dass das einst als Kosmos-Frauenraum gegründete Haus in Wien seine Ausrichtung aufgegeben hätte. Nur, dass das hier uraufgeführte Stück eben in einer Justizvollzugsanstalt für Männer spielt. Geschrieben hat "Knechte" natürlich eine Frau – die derzeit viel gefeierte deutsche Autorin Caren Jeß. Und inszeniert auch: Ebru Tartιcι Borchers schließt mit dieser Diplomarbeit ihr Studium an der Abteilung Schauspiel und Regie des Salzburger Mozarteums ab.

Delikte von Autodiebstahl bis Totschlag 

Auch vier der fünf Spieler studier(t)en dort – noch ein beachtliches Novum am Kosmos, das seit der Leitung durch Veronika Steinböck immer wieder für Überraschungen gut ist. Vor allem erfüllt sich hier scheinbar mühelos dieser schwierige Anspruch ans Theater, "junges Publikum anzuziehen". Das dürfte auch mit "Knechte" gelingen, das wirkt, als hätte die Autorin das Stück eigens für diese Produktion verfasst. Es gibt fünf jungen Männern eine lustvolle, bildhafte Sprache an die Hand, um kantige Figuren für ein eindeutiges Setting – Gefängnis – herauszubilden. (Nach Jeß’ flirrend-wirren Miniaturenkompendien "Bookpink" und "Eleos" ist das nicht selbstverständlich). Der Nachteil: Für dramatische Handlung interessiert sich Jeß kaum. Ihre toxischen Männer, ihre Boys-will-be-boys, kommen nicht vom Fleck.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Wien, Theater

WIEDERGELESEN: DES FÜHRERS SCHWEISS – Kolumne in der Buchkultur 200

February 10, 2022 Martin Pesl

Irmgard Keun in der Höhle des Löwen: In drei Jahren Nationalsozialismus in Deutschland lernte Irmgard Keun, was man wie sagt. Ihr Exilroman „Nach Mitternacht“ gibt Zeugnis ihrer Schauspielkunst.

Wenn schon eine Bestsellerautorin nicht sagen darf, was sie denkt, dann – ja, dann ist das einfach zum Heulen. Inbegriff bitterer Ironie ist, wenn dieses Heulen einen dann sogar vor Richtern und Zensoren rettet. 

Mit ihren ersten Romanen „Gilgi, eine von uns“ und „Das kunstseidene Mädchen“ war die junge Autorin Irmgard Keun Anfang der Dreißigerjahre schnell sehr erfolgreich geworden. In „Nach Mitternacht“, erschienen 1937 und nun mit einem Nachwort von Heinrich Detering neu aufgelegt, lässt Keun ihre Ich-Erzählerin Sanna in einer Szene in Tränen ausbrechen. Deren Tant Adelheid (vom Verfasser dieser Zeilen in der Buchkultur 178 bereits als veritable Schurkin gewürdigt) hatte sie denunziert, wegen unvorsichtiger Äußerungen über den Führer: Was ihr am besten an seiner Rede gefallen habe? „Dass er so geschwitzt hat.“ Wie sie da vor dem Schnellrichter sitzt, wird ihr bewusst, wie schön es wäre, in einem Land zu leben, in dem man frei reden kann und nicht bestraft wird, obwohl man nichts getan hat. Prompt legt der Richter dem Mädchen die Tränen als Reue aus und lässt sie gehen.

Drei Jahre lang schaute sich Keun an, was in Hitlers Deutschland vor sich ging, und berichtete ihrem ausgewanderten Freund Arnold Strauss darüber in zensurtauglichen Briefen: „... ich komme von Tag zu Tag mehr dazu, in Hitler den wahren, aufopfernden, idealen Menschen zu verehren.“ Die Schwülstigkeit, von der sie wusste, dass der Adressat sie problemlos entschlüsseln konnte, muss ihr ein gewisses Vergnügen bereitet haben.

Weiter in der Buchkultur 200

In Autor Tags Kolumne, Buchkultur, Deutschland
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