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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SCHURKENSTÜCKE: JEAN FRAIGER – Kolumne in der Buchkultur 200

February 10, 2022 Martin Pesl

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

„Es ist die düstere Geschichte eines Revolutionärs, der sich nach einem blutigen Coup vom anarchistischen Komitee verraten fühlt und auf eigene Faust weitermacht“, heißt es in der Rubrik „Buchmarkt international“ der allerersten Ausgabe der Buchkultur 1989 über „Das Leben ist zum Kotzen“ von Léo Malet. Da war der 1948 erschienene erste Teil der „Schwarzen Trilogie“ wohl gerade in deutscher Übersetzung herausgekommen, der französische Autor und Anarchist (1909–1996) aufgrund seiner Paris-Krimis bekannt. Ein Exemplar kostete laut Buchkultur 1 „ca. öS 150,-“. 

Jeder der drei Bände hat einen anderen Protagonisten und Ich-Erzähler, denn dieser stirbt am Ende stets einen spektakulären Tod durch die Staatsgewalt. Jean Fraiger aus „Das Leben ist zum Kotzen“ macht den Anfang als Erzschurke aus tiefster Überzeugung, der uns seinen Weltekel nicht nur mit dem titelgebenden Slogan, sondern in jedem Satz zu verstehen gibt: „Allgemein aß ich wenig. Diese Tätigkeit widerte mich an“, schreibt der selbsternannte Held des Widerstands gegen eh alles und erinnert an später Manifeste verfassende Amokschützen, agiert aber professioneller und selbstbewusster. „Die jämmerlichen Idioten, die um mich herum gingen und mich gelegentlich anrempelten, wussten nicht, dass sie mit dem Killer in Berührung kamen, dessen Blutgier auch die Hartgesottensten erschreckte. Ich war kein gewöhnlicher Gangster. Eines Tages würden sie es erfahren.“ An diesem Tag wird Fraiger von der Polizei erschossen.

Weiter in der Buchkultur 200

In Autor Tags Buchkultur, Kolumne, Schurke, Krimi

„ICH VERZEIHE NICHTS!“ – Nachtkritik aus dem Stadttheater Klagenfurt

February 5, 2022 Martin Pesl

© Karlheinz Fessl

Vor dem Hintergrund des auftrumpfenden Nazitums versetzte Ödon von Horváth den bekannten frisierenden Kammerdiener "Figaro" dereinst in die 1930er Jahre. Martina Gredler und ein spielfreudiges Ensemble mengen der Story nun noch eine Prise Feminismus bei.

5. Februar 2022. Kaum sind die Saaltüren zu, werden sie schon wieder aufgerissen. Subito spielen die Wladigeroff Brothers ihr Klavier und ihre Trompete, und im ganzen Vorhaus des Klagenfurter Stadttheater herrscht Tumult, panisches Rufen. Rasanteste Komödie scheint angesagt, als Herr und Frau Figaro, Graf und Gräfin Almaviva im Huckepack, vor einer Revolution auf die Bühne fliehen.

Verlogene Ultima Ratio

"Figaro lässt sich scheiden" ist Ödön von Horváths weniger glamouröse Fortsetzung der Beaumarchais-Lustspiele "Der Barbier von Sevilla" und "Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit". Schwer geplagt vom erstarkenden Faschismus, wollte der Autor mit bekanntem Figurenpersonal einmal mehr zeigen, wie sich Politik aufs Private auswirkt. Der frisierende Kammerdiener unterstützt den Aufstand durchaus, obwohl er ihn die Heimat kostete. Er sei ja sowieso ein "Emigrant aus Liebe" und nur seiner Frau Susanne wegen mitgegangen, sagt er. Wozu das führen wird, verrät der Titel.

In Klagenfurt übernahm Martina Gredler die Regie. Sie ist – ebenso übrigens wie fast alle Schauspieler:innen – dem Wiener Theaterpublikum bekannt. Gredler gilt als kompetente Handwerkerin in verschiedenen Genres, nach Möglichkeit stärkt sie, wenn sie nicht gerade komplett weiblich besetzt, die Frauenrollen. Das bedarf hier einiger Tricks: In einer berührenden Szene lässt der Graf – herrlich aristokratisch und haarscharf an der Karikatur vorbei genäselt von Dominik Warta – seine Frau nach einem Streit im Schneefall stehen. Elisa Seydel hört sich die schon deutlich weniger ausgelassenen Klänge der Wladigeroff Brothers eine Zeitlang an, fordert dann Ruhe und tritt mit einem "Ich verzeihe nicht!" an die Rampe.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Kärnten, Horváth

RANG 1 – DAS THEATERMAGAZIN – Beitrag über die Theaterwanderung „Ski Labor Lech“ auf Deutschlandfunk Kultur

February 3, 2022 Martin Pesl

© Bernd Fischer

Auftrag

Beitrag über die Theaterwanderung von teatro caprile in der Sendung „Rang 1“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Als die Pioniere des Skisports am Arlberg begannen, in die Berge zu gehen und verschiedene Techniken zu entwickeln, waren sie vor allem an der Natur und am Sport interessiert. Sie legten den Grundstein des Skitourismus, ohne ahnen zu können, welche Dimensionen dieser innerhalb kurzer Zeit erreichen würde. In einem dunklen Zwischenspiel, in dem man auch im weißen Paradies huldigte, wurde einer der Pioniere des Fremdenverkehrs am Arlberg wegen seiner jüdischen Abstammung deportiert. Seit nicht ganz hundert Jahren sind Zürs und Lech Orte der gehobensten Hotellerie und begehrte Location für Skifilme. Geschichte und Geschichten die in unserer Winter-Theater-Wanderung lebendig werden.

5. Februar, 14:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur
Moderation: André Mumot

In Sprecher, Autor Tags Radio, Deutschlandfunk Kultur, Bericht, Performance, Theater, Sport, Geschichte

FAMILIE CASTORF EROBERT ST. PÖLTEN – Kritik aus dem Landestheater Niederösterreich in Die Welt

January 31, 2022 Martin Pesl

Julia Kreusch, die Ziege und Mikis Kastrinidis © Alexi Pelikanos

Was macht Frank Castorf als Berliner Volksbühnenlegende am Landestheater in Niederösterreich? Er inszeniert „Schwarzes Meer“ von Irina Kastrinidis. Warum? Weil er irgendwie auch ein Grieche ist – und wegen seines Sohnes.

Frank Castorf hat den Monolog einer weitgehend unbekannten Autorin am Landestheater Niederösterreich zur Uraufführung gebracht, und die hat nur zweieinhalb Stunden gedauert. Aber warum? Warum? Und warum? 

Auf zwei der drei Fragen ist die Antwort simpel. Dass der Ex-Intendant der Berliner Volksbühne, der nach Generalproben oft noch nicht sagen kann, ob die Premiere sechs oder neun Stunden gehen wird, sich für seine Verhältnisse radikal kurzhalten musste, liegt an der Sperrstunde in Österreich um 22 Uhr, einer Corona-Maßnahme, die ihm, der sich von Frau Merkel nicht das Händewaschen vorschreiben lässt, gewaltig gegen den Strich gehen muss. Und Irina Kastrinidis, die greco-schweizerische Schauspielerin und Autorin von „Schwarzes Meer“, ist die Mutter von Castorfs zwölfjährigem Sohn Mikis Kastrinidis, der seinerseits bei der Uraufführung mitspielt. Dem vielbeschäftigten Regisseur könnte die Arbeit also als Vater-Sohn-Quality-Time gelegen gekommen sein. 

Wieso sich aber einer der prägendsten deutschsprachigen Theatermacher, der zuletzt in Berlin, Zürich, Hamburg, Wien und Köln inszenierte, mit 70 in die 55.000-Einwohner-Stadt St. Pölten begab, darüber kann nur spekuliert werden. Böse Zungen behaupten, in keiner Metropole habe man die Familienunternehmung beherbergen wollen. Die PR-Abteilung des Landestheaters habe sich dagegen die Hände gerieben: Wir führen’s eh nur viermal auf, und die überregionale Aufmerksamkeit ist uns sicher, somit eigentlich egal, wie’s wird.

Wie ist es also geworden?

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In Autor Tags Theater, Kritik, Die Welt, Niederösterreich
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