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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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FALTER-THEATERCHARTS 2021 – im Falter 51-52/21

December 22, 2021 Martin Pesl

Phia Ménard © Martin Thomas Pesl

Zusammengestellt gemeinsam mit Sara Schausberger.

In Autor Tags Charts, Theater, Wien, Falter

UND DANN STOCKT EINEM DOCH DER ATEM – Kritik aus dem Akademietheater in der Welt vom 28.12.2021

December 21, 2021 Martin Pesl

Katharina Lorenz als Berta Schrei mit Kindern © Marcella Ruiz Cruz

Das Burgtheater bringt „Die Schwerkraft der Verhältnisse“, den Debütroman von Marianne Fritz, erstmals auf die Bühne. Bastian Kraft erzählt mit detektivischer Sorgfalt eine drastische Geschichte. Deren Inszenierung noch für Diskussionen sorgen könnte.

Einmal im Jahr wagt sich das Burgtheater unter Direktor Martin Kušej an die Wiederentdeckung einer vergessenen österreichischen Autorin. Mit entschlossener Regiehand hat Mateja Koležnik so Maria Lazar gewürdigt, und Barbara Freys Inszenierung von Anna Gmeyners Drama „Automatenbüffet“ war gar zum Theatertreffen 2021 eingeladen. Für den nächsten Teil der ungekennzeichneten Reihe galt es, eine besonders Schwierige aus ihrer Festung hervorzulocken: Marianne Fritz (1948–2007). Die Steirerin schottete sich ab und entwickelte ausufernde Romanprojekte in einer eigenen, zunehmend schwer lesbaren Sprache. Noch zuvor allerdings, 1978, gewann sie mit ihrem schmalen Debütroman „Die Schwerkraft der Verhältnisse“ den Robert-Walser-Preis.  

Diesen Text bringt nun Regisseur Bastian Kraft auf die Bühne der Spielstätte Akademietheater. Dem Original bleibt er dabei mit ungewohnter Strenge treu, auch das narrative Präteritum behält er bei, wenn die Figuren abseits der Dialoge in der dritten Person berichten, was sie taten. Das ist lobenswert, weil das Publikum so Fritzens unbarmherzig genaue Prosa hört, und vernünftig, weil nicht zu erwarten ist, dass es die Handlung kennt.

Diese entfaltet sich, im Buch wie auf der Bühne, parallel auf mehreren Zeitebenen. Berta (Katharina Lorenz) heiratet nach dem Zweiten Weltkrieg den biederen Chauffeur Wilhelm Schrei (Markus Meyer). Dessen gefallener Kamerad, der Musiklehrer Rudolf (Nils Strunk), hatte sie vor seinem letzten Weg an die Front geschwängert. 13 Jahre später kommt Berta, drangsaliert von ihrer hyperpragmatischen Freundin Wilhelmine (Stefanie Dvorak), mit dem schnöden Alltag und ihren gemeinen Kindern nicht zurecht. „Die Innerlichkeit geht mir ab“, analysiert sie. „Ich bin zu oberflächlich, zu äußerlich gestimmt.“ So tötet sie Klein-Rudolf und Klein-Berta, scheitert mit einem Selbstmordversuch und landet in einer Anstalt, wo Wilhelm und Wilhelmine, nun verheiratet, sie an ihrem 40. Geburtstag besuchen.

Eine Nebenfigur, das Mütterchen, mit dem Berta ein Krankenzimmer teilt, macht Kraft zur allwissenden Erzählerin. Barbara Petritsch übernimmt auch alle anderen flüchtig vorbeiziehenden Röllchen in Videoprojektionen, die mit dem Live-Schauspiel interagieren. Das Team um Bastian Kraft (Bühne: Peter Baur, Video: Jonas Link) ist für technische Experimentierfreudigkeit und Perfektion bekannt. Drei Beamer werfen die Schatten der Menschen abwechselnd auf eine Leinwand. Sie überlagern vorproduzierte Videos, die ebenfalls Schattenrisse von Figuren zeigen, aber dazu auch jene von Tischen, Booten, Schwangerschaftsbäuchen oder was für die aktuelle Szene benötigt wird. Derweil sitzt Rudolf-Darsteller Nils Strunk links vorn an den Musikinstrumenten und produziert einen Live-Soundtrack, passend zum Erzählduktus des freudlosen Geschehens in Moll.

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In Autor Tags Die Welt, Kritik, Theater, Burgtheater, Wien

WIEDERGELESEN: NICHTS DAZUGELERNT – Kolumne in der Buchkultur 192

December 12, 2021 Martin Pesl
© Hanser Literaturverlage

© Hanser Literaturverlage

Die elfte Neuübersetzung des 1869 erschienen Romans startet den achten Versuch eines deutschen Titels. Wird er bleiben?

Es kommt selten genug vor, dass das Nachwort den Höhepunkt einer Lektüre bildet. Hat man sich durch die 576 Seiten des Romans Lehrjahre der Männlichkeit. Geschichte einer Jugend durchgekämpft, sind die 67-seitigen Ausführungen der Übersetzerin Elisabeth Edl wie ein Schwumm im kühlen Bergsee nach einer anstrengenden Wanderung. Ja, die Strecke bot immer wieder eine beeindruckende Aussicht, und es war schon gut und wichtig, diesen legendären Wanderweg einmal gegangen zu sein, aber die Erfrischung am Ende hat es schon gebraucht.

Das Wohltuende an dem kenntnisreichen Nachwort ist der Teil, in dem Edl die Kritiken Revue passieren lässt, die Gustave Flaubert für L’Éducation sentimentale 1869 einstecken musste. Als heutiger Leser erkennt man manchen Gedanken wieder, der bei der Lektüre aufkam: Dass über Hunderte von Seiten keinerlei Entwicklung stattfindet, machte die einen rasend; die anderen mokierten sich, die Frauenfiguren seien eindimensional und hätten nichts zu sagen. Nur Flauberts Mentorin, die Autorin George Sand, verteidigte das Werk als revolutionäre Form des Erzählens.

Tatsächlich ist die Haupthandlung schnell erzählt: Der junge Provinzler Frédéric Moreau verliebt sich auf den ersten Blick in die verheiratete Pariserin Madame Arnoux. Obwohl sie ihn erst nicht kennt und sich ihm später aus Anstand verweigert, richtet er sein gesamtes Leben an der fixen Idee aus, sie zu verführen. Während die Geschichte Frankreichs ihren turbulenten Lauf nimmt, verspielt Frédéric alle Erbschaften und verscherzt es sich daheim am Land mit einer potenziellen Braut. Gelernt hat er eigentlich nichts.

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In Autor Tags Roman, Kolumne, Buchkultur

GRUSELN AUF GÄLISCH – Buchrezension in der Buchkultur 199

December 2, 2021 Martin Pesl

In einem neuen Thriller braucht Mr. Hyde keinen Dr. Jekyll.

Ein Schrei, nicht von dieser Welt, setzt diesen Thriller in Gang. Captain Edward Hyde, führender Ermittler der Polizei von Edinburgh hört ihn, kann ihn nicht einordnen. Noch dazu entdeckt er kurz darauf eine Leiche, der man das Herz herausgerissen hat, und kann sich nicht erinnern, was ihn zu später Stunde an den Fundort trieb. Unangenehmerweise leidet er an Filmrissen, die er nicht so nennt, weil es damals im 19. Jahrhundert noch keine Filme gab. Aus dem Roman „Der geheimnisvolle Mr. Hyde“ könnte freilich bald einer werden, die vielen Beschreibungen schottischen Nachtschauers lassen sich leicht in Bilder übersetzen. 

Der schottische Autor Craig Russell hat abseits seiner populären Krimireihen „Lennox“ und „Jan Fabel“ einen historischen Standalone-Thriller geschrieben. In der Rahmenhandlung wird suggeriert, Hydes Fall müsse Robert Louis Stevenson zu dem berühmten Persönlichkeitsspaltungsplot inspiriert haben. Der Detektiv kann sich nie ganz sicher sein, ob nicht doch er diverse okkultistisch angehauchte Morde verübt und eine Kaufhauserbin entführt hat.

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In Autor Tags Krimi, Rezension, Buchkultur, Schurke
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