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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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GRUSELN AUF GÄLISCH – Buchrezension in der Buchkultur 199

December 2, 2021 Martin Pesl

In einem neuen Thriller braucht Mr. Hyde keinen Dr. Jekyll.

Ein Schrei, nicht von dieser Welt, setzt diesen Thriller in Gang. Captain Edward Hyde, führender Ermittler der Polizei von Edinburgh hört ihn, kann ihn nicht einordnen. Noch dazu entdeckt er kurz darauf eine Leiche, der man das Herz herausgerissen hat, und kann sich nicht erinnern, was ihn zu später Stunde an den Fundort trieb. Unangenehmerweise leidet er an Filmrissen, die er nicht so nennt, weil es damals im 19. Jahrhundert noch keine Filme gab. Aus dem Roman „Der geheimnisvolle Mr. Hyde“ könnte freilich bald einer werden, die vielen Beschreibungen schottischen Nachtschauers lassen sich leicht in Bilder übersetzen. 

Der schottische Autor Craig Russell hat abseits seiner populären Krimireihen „Lennox“ und „Jan Fabel“ einen historischen Standalone-Thriller geschrieben. In der Rahmenhandlung wird suggeriert, Hydes Fall müsse Robert Louis Stevenson zu dem berühmten Persönlichkeitsspaltungsplot inspiriert haben. Der Detektiv kann sich nie ganz sicher sein, ob nicht doch er diverse okkultistisch angehauchte Morde verübt und eine Kaufhauserbin entführt hat.

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In Autor Tags Krimi, Rezension, Buchkultur, Schurke

ES WAREN EINMAL SECHS KINDER – Buchrezension in der Buchkultur 199

December 2, 2021 Martin Pesl

Michael Lemster veranschaulicht in Worten die Ära der Familie Grimm.

Haben Sie gewusst, dass Jacob und Wilhelm Grimm noch drei weitere Brüder hatten? Einer davon gab – ein bisschen trotzig – ebenfalls Märchensammlungen heraus, ein anderer zeichnete ganz hervorragend. Eine Schwester gab es auch, doch die wurde, ganz typisch, zu Hausarbeit, Heirat und Kinderproduktion verdonnert und verstarb, wiewohl das jüngste, als erstes der sechs Geschwister.

Der Historiker Michael Lemster bringt zwei Jahre nach „Die Mozarts“ die nächste Familienbiografie heraus: „Die Grimms“ erschafft aus Daten und Fakten, Quellen und Dokumenten rund um die arbeitsamen Gelehrten ein Zeitbild der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem sich im Nationalismus findenden Deutschland. Dabei geht er über die Pflichten des trockenen Chronisten hinaus. Seine Schilderung rahmt er passend mit Märchenmotiven wie Eseln, Prinzessinnen und dem Wald in blumigen Worten („Der Wald ist das schlechthin Andere“), kecken Wortspielen („Das darf nicht zu dem Irrtum verführen, dass jeden Tag Kuscheln auf dem Programm stand – Kuschen schon eher“).

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In Autor Tags Rezension, Geschichte, Biografie, Buchkultur

WIEDERGELESEN: WER WEISS? – Kolumne in der Buchkultur 199

December 2, 2021 Martin Pesl

ANNA SEGHERS UND DIE GRÖSSTMÖGLICHE DISTANZ: Der Aufbau-Verlag arbeitet an einer Werkausgabe der Anna Seghers. So lässt sich nun ihr zweiter Roman „Der Kopflohn“ staunend wiederlesen.

„Fing das jetzt wieder an? Das Werweißen. Der Argwohn hinter allem. Wenn du etwas Verdächtiges bemerkst, musst du es melden. Der freundliche Nachbar führt Finsteres im Schild.“ Diese Zeilen in Robert Cohens literaturhistorischer Spekulation „Anna Seghers im Garten von Jorge Amado“ könnten sich auf ihren zweiten Roman „Der Kopflohn“ beziehen, tun dies aber nicht. Die Szene, die der Autor sich vorstellt, spielt in Brasilien 1963, Anna Seghers ist schon seit Jahrzehnten in diversen Exilen unterwegs gewesen und nach Deutschland zurückgekehrt, als Kommunistin sogar freiwillig in die DDR. Das „Werweißen“ hingegen, das ist sie nie losgeworden.

Weltruhm erlangte Seghers’ „Das siebte Kreuz“ (1942), ihr Roman „Transit“ (1944) erfuhr dank heutiger Fluchtbewegungen und einer deutschen Verfilmung 2018 Aufmerksamkeit. „Der Kopflohn. Roman aus einem deutschen Dorf im Spätsommer 1932“ hingegen bedarf der Wiederentdeckung. Er kam 1933 heraus, in einem Jahr, als die Autorin bereits Gestapo-Verhaftungen erleiden musste und auf dem Sprung in die Schweiz, weiter nach Paris und noch weiter nach Mexiko war. So erschien „Der Kopflohn“ in Amsterdam, in Deutschland wäre daran nicht mehr zu denken gewesen. Denn die Dorfgeschichte dokumentiert praktisch in Echtzeit die letzten Meter vor der Machtergreifung der Nazis.

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In Autor Tags Kolumne, Buchkultur, Literatur, Deutschland

SCHURKENSTÜCKE: PARNELL – Kolumne in der Buchkultur 199

December 1, 2021 Martin Pesl

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Die Ironie! Gibt man „Parnell“ und „Oreo“ bei Google ein, erscheint das Profil von Justin Parnell, Business Unit Pillar Leader (was immer das ist) für die beliebte amerikanische Süßwarenmarke. Und da bei nichtfiktionalen Menschen bekanntlich die Unschuldsvermutung gilt, dürfen wir davon ausgehen, dass Herr Parnell alles andere als eine Schurke ist. Wie könnte auch jemand böse sein, der diese köstlichen Kekse macht, bei denen eine weiße Creme zwei knusprige schwarze Biskuitscheiben zusammenhält? 

Heute wird der Begriff Oreo in Amerika verächtlich Schwarzen vorgehalten, in denen eine weiße Seele schlummern soll. 1974 war er noch harmlos witzig, erst recht als Selbstbezeichnung. Die jüdisch-schwarze Komikerin und Autorin Fran Ross nannte so ihre badass Hauptfigur, ihrerseits Tochter einer Schwarzen und eines Juden, die eben diesen Vater in New York suchen geht. Dabei begegnet sie allerlei kuriosen Gestalten und einem richtig schlimmen Finger: einem schwarzen Zuhälter, der im „perlmütterlich pinken Samtamzug“, seine zehn Prostituierten hinter sich, stolz durch die Straßen paradiert und sich von ihnen die Schuhe putzen lässt, um dann einer nach den anderen mit den polierten Sohlen einen Arschtritt zu verpassen. 

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In Autor Tags Schurke, Kolumne, Buchkultur
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