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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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MARIANNE UND DIE FIESEN MÄNNER – Kritik aus dem Burgtheater in der Welt vom 23. November 2021

November 25, 2021 Martin Pesl

Felix Rech und Sarah Viktoria Frick auf Nicholas Ofczarek © Matthias Horn

Das Burgtheater zeigt das beliebte und makabre Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Dabei wird allerlei ausprobiert, nicht immer mit Erfolg.

Aufführungen sind Proben ohne Regisseur. Der Spruch, der ihm im Programmheft zu „Geschichten aus dem Wiener Wald“ präsentiert wird, gefällt Johan Simons außerordentlich gut. Der 75-jährige Intendant des Bochumer Schauspielhauses probiert gerne alle möglichen Ideen aus und verschleiert nicht, dass er in ihre Unvollkommenheit irgendwie verliebt ist. So auch am Burgtheater, wo kurz vor einem österreichweiten Corona-Lockdown gerade noch die Premiere seiner Inszenierung über die Bühne ging. In Wien ist die tragische Glückssuche des biografisch zwischen Monarchie und Faschismus eingeklemmten Österreichers Ödön von Horváth (1901–1938) ein viel gespielter Hit besonders wegen des unschlagbar makabren Moments, als nach einem hart erkämpften „Ende gut, alles gut“ eine alte Frau ein kleines Baby ermordet. Da bleibt kein Auge trocken. 

Schauplätze wie die stille Straße im achten Bezirk, den Badeplatz an der schönen blauen Donau und das Varietélokal Maxim hat Bühnenbildner Johannes Schütz zu einer drehbaren Arena zusammengemanscht, über der auf einer Seite eine schlichte weiße Hausfassade baumelt – Symbol für die Suche nach dem Glück vom trauten Heim –, auf der anderen eine stilisierte Schaufensterreihe, die zeigt, welche einfachen Geschäftsleute hier arbeiten: die Trafikantin Valerie, eine wohlhabende Witwe (Sylvie Rohrer), ein Scherzartikelhändler, den sie den Zauberkönig nennen (Oliver Nägele), mit seiner Tochter Marianne (Sarah Viktoria Frick) und deren Kindheitsfreund und Bräutigam Oskar, ein Fleischhauer, also Metzger (Nicholas Ofczarek). 

Parallel dazu lernt man früh auch den wettsüchtigen Hallodri Alfred (Felix Rech), seine Mutter (Annamária Láng) und Großmutter kennen – die schon erwähnte Babykillerin wird von Gertrud Roll mit so zänkisch böser Energie dargeboten, wie man sich das in Wien erwartet. Praktisch das gesamte Ensemble, verstörend prominent besetzte Nebenfiguren wie Maria Happel als Baronin und Martin Schwab als Rittmeister eingeschlossen, ist auch in den kammerspielartigen Zweier- und Dreierszenen stets präsent. Wer nicht wie Ersatzspieler beim Sport auf Bänken hinten im Halbdunkel wartet, streift gedankenverloren über die Bühne. Immer wieder hat man anfangs Gelegenheit, diese Gestalten in ihren White-Trash-Kostümen (Greta Goiris) zu beobachten, wenn zur Feier der legendären Horváthschen Regieanweisungen „Pause“ und „Stille“ die Dialoge abbrechen und alle ein paar Atemzüge an Ort und Stelle verharren. Johannes Zirner in der Minirolle des Hierlinger Ferdinand tut einem besonders leid: Er hat die meisten leeren Meter und den absonderlichsten Pullover.

Weiter in der Welt vom 23. November 2021

In Autor Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Wien, Die Welt

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Kommentar zur neuen Präsidentin der Salzburger Festspiele auf Deutschlandfunk Kultur

November 24, 2021 Martin Pesl

© APA/BARBARA GINDL

Auftrag

Kommentar zur Besetzung der Präsidentschaft der Salzburger Festspiele

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Kristina Hammer wurde heute überraschend als neue Präsidentin der Salzburger Festspiele verkündet. Deutschlandfunk Kultur bat mich um einen Kommentar.

Den meisten, die die Pressekonferenz nach der Kuratoriumssitzung der Salzburger Festspiele verfolgten, ging es wohl ähnlich wie im Oktober, als der Literatur-Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah bekannt gegeben wurde: Sie mussten erst mal googeln. Und nein, die Nachfolgerin von Helga Rabl-Stadler als Festspielpräsidentin ist keine kasachisch-deutsche Boxweltmeisterin. Diese Kristina Hammer schreibt ihren Vornamen mit K.

Sie ist aber auch keine Politikerin der ÖVP, wie aufgrund der Zusammensetzung des Kuratoriums lange vermutet wurde. Inmitten der Korruptionsaffäre rund um den ehemaligen Bundeskanzler Kurz wäre diese Besetzung nach einer ausführlichen Ausschreibung und 32 Bewerbungen aus dem In- und Ausland ein fatales Signal gewesen. DOKTOR Kristina Hammer, wie der sie vorstellende Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer kein einziges Mal vergaß zu betonen, ist 41 Jahre alt, studierte Juristin und kennt sich mit Marken aus.

Nach Edelkaufhäusern in Wien vertrat sie in Großbritannien Premium-Automarken und leitet in der Schweiz, wo sie derzeit vor dem nun anstehenden Umzug in die Mozartstadt noch lebt, ihre eigene strategische Markenberatungsfirma. Als Executive & Business Coach berät sie zu den Themen Leadership, Changemanagement und Personal Branding, heißt es in ihrer Biografie.

Aber wo bleibt die Kunst bei alldem? Keine Sorge: Besonders für die Oper scheint Kristina Hammer eine große Leidenschaft zu empfinden, seit sie als Kind in Salzburg dem Meister Herbert von Karajan und der Debütantin Anne-Sophie Mutter bei den Proben zuschauen durfte. Heute ist sie im Vorstand der Freunde der Oper Zürich.

Sie hat nicht die Expertise einer Künstlerin, sondern einer Kunstliebhaberin. Genau das brauchen die erfolgsverwöhnten Salzburger Festspiele. Selbst in zwei Pandemiesommern reüssierte das Trio aus der seit 27 Jahren amtierenden Helga Rabl-Stadler, die beliebter ist als alle Politiker des Landes zusammen, dem künstlerischen Intendanten Markus Hinterhäuser und dem kaufmännischen Leiter Lukas Crepaz mit hochwertigem Programm und Hygienekonzepten.

Dass in Salzburg „von allem das Beste“ geboten werden soll, macht auch bei Kristina Hammer Eindruck. Das leichte Strebertum ihrer Vorgängerin dürfte sie, wie das meiste andere auch, übernehmen.

Ihre Bewerbung habe auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit abgestellt, wurde vage angedeutet. Auf Konkreteres wollte sich Kristina Hammer aber erst einmal nicht festlegen. Erst wolle sie zuhören, sagte sie. Das klingt vielversprechend. Bei den Salzburger Festspielen kündigt sich ein unaufgeregt subtiler Generationenwechsel an.

Am 24.11. ab 23:05 Uhr
auf Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher, Autor Tags Radio, Deutschlandfunk Kultur, Kulturpolitik, Salzburg, Festival, Kommentar

WAS IST ZEIT? – Kritik von den Wiener Festwochen in der Wiener Zeitung

November 22, 2021 Martin Pesl

Wimmelbild ohne Radiergummi: „Eraser Mountain“ beendete die Festwochen 2021.© Yunika Kono

„Eraser Mountain“ als Festwochen-Abschluss: Gerade noch vor dem Lockdown konnte Toshiki Okada seine poetische Arbeit zeigen.

Glück gehabt: Aus produktionstechnischen Gründen konnte der letzte Programmpunkt der diesjährigen Wiener Festwochen erst für die dritte Novemberwoche angesetzt werden – in Zeiten einer Pandemie ein Risiko, aber ansonsten hätte die aus 2020 verschobene Europa-Tournee des Regisseurs Toshiki Okada und seiner japanischen Kompanie chelfitsch Wien auslassen müssen. Exakt zwischen der Ankündigung und dem Einsetzen des neuen Lockdowns wird das Gastspiel der Koproduktion „Eraser Mountain“ dreimal unter Einhaltung von 2G+ in der Halle G im Tanzquartier Wien gezeigt worden sein.

„Eraser Mountain“, das klingt wie der Titel eines epischen Sci-Fi-Action-Horrorfilms oder dergleichen. In der deutschen Übersetzung „Radiergummiberg“ verliert es doch einiges an Pathos. Dabei sind Radiergummis so ziemlich das einzige Objekt, das im Wimmelbühnenbild von Teppei Kaneuji nicht zu finden ist. Der 1978 geborene Künstler beschäftigt sich mit Kommerzialisierung in Japan und kreiert Skulpturenparks aus gefundenen Objekten. So auch hier: kaum ein freier Quadratmeter auf der Bühne. Die sechs Spielerinnen und Spieler staksen anfangs durch ein Meer aus verschieden großen Bällen, einer Mischmaschine, dem fotorealistischen Gemälde einer Katze, Rohren und anderen Gegenständen, die meisten nicht identifizierbar. Da wird probegesessen, die Teile werden hier in eine Kamera gehalten und da auf eine Fläche projiziert, ohne Spannung, so, als sähe niemand zu.

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In Autor Tags Wiener Zeitung, Performance, Kritik, Theater, Festival, Wiener Festwochen

RANG 1 – DAS THEATERMAGAZIN – Beitrag über das Schauspielhaus-Hotel auf Deutschlandfunk Kultur

November 19, 2021 Martin Pesl

Offene Probe zu „mushed rooms“ © Martin Thomas Pesl

Auftrag

Beitrag über das Schauspielhaus-Hotel und hallimasch komplex in der Sendung „Rang 1“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

„Premiere soll es keine geben.“ So habe ich diesen Satz in meinem Radiobeitrag nicht gemeint! Leider kommt der Lockdown dazwischen, das Projekt „mushed rooms“ von hallimasch komplex wird vorerst also über ein paar offene Probennachmittage hinaus nicht im Schauspielhaus-Hotel zu sehen sein. In der Sendung „Rang 1 – Das Theatermagazin“ gibt es den Beitrag als kleines Trostpflaster trotzdem zu hören.

20. November, 14:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur
Moderation: Janis El-Bira

In Sprecher, Autor Tags Radio, Deutschlandfunk Kultur, Bericht, Wien, Performance
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