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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DER TOD KOMMT TIEFGEKÜHLT – Porträt von Ferdinand Schmalz in der Buchkultur 198a

October 4, 2021 Martin Pesl

Vier Jahre nach dem Gewinn des Bachmannpreises legt der erfolgreiche Dramatiker Ferdinand Schmalz seinen ersten Roman vor: ein Panoptikum an morbiden Gestalten.

Gut Ding braucht Weile. Noch hat Ferdinand Schmalz nicht entschieden, ob die Prosa sein neues Hauptgenre wird oder er der Dramatiker bleibt, als der er seit acht Jahren Furore macht. Auch nach dem Gewinn des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt 2017 hat es vier Jahre gedauert, bis der gebürtige Steirer, Jg. 1985, aus seinem Beitrag „mein lieblingstier heißt winter“ einen Roman gemacht hat. „Obwohl mich alle gewarnt haben vor dem medialen Trubel in Klagenfurt, hat er mich doch überrascht“, so Schmalz im Buchkultur-Gespräch, „danach habe ich einfach gemerkt, dass der Text auch ein bissl Ruhe braucht. Außerdem hatte ich auch zwei Stückaufträge mit Theatern abgeschlossen, die ich nicht absagen wollte. Und dann bin ich zweimal Vater geworden.“

Mit wenigen Veränderungen übernommen wurde die im Siegertext beschriebene Passage rund um einen Tiefkühlwarenvertreter, der von seinem Kunden gebeten wird, den Transport von dessen Leiche zu organisieren, nachdem er sich wie geplant würde das Leben genommen haben. Es kommt noch eine Reihe weiterer skurriler Gestalten hinzu, die alle eine gewisse Todessehnsucht aufweisen, verbunden mit dem Widerwillen, dem Leben (und in weiterer Folge dem Tod) einfach seinen Lauf zu lassen. „Das Internet bietet zum Glück ja jedem die Möglichkeit, über den eigenen Kanal seine Botschaft zu senden“, meint Schmalz. „DIY-Jungbrunnenbau, Eigenurintherapie, Selbstmumifizierung. Da kommt man schnell in Bereiche, die einfach zu verrückt sind, um sie in eine fiktive Geschichte einzubauen.“ Einige haben es trotzdem in den Roman geschafft.

Mehr in der Buchkultur 198a (Österreich-Sonderheft)

In Autor Tags Porträt, Literatur, Buchkultur, Österreich

DER DIREKTOR KANN AUCH ANDERS – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

September 30, 2021 Martin Pesl
Szene einer Ehe: Nick Romeo Reimann, Anna Rieser © Nikolaus Ostermann/Volkstheater

Szene einer Ehe: Nick Romeo Reimann, Anna Rieser © Nikolaus Ostermann/Volkstheater

Einsame Menschen – Volkstheater Wien – Kay Voges überrascht als Co-Regisseur des Stücks von Gerhart Hauptmann

Wien, 30. September 2021. Auweia, hat niemand Karten für die ersten drei Reihen gekauft? Ganz vorne in der Mitte sitzt ein einsamer Mensch: die Souffleuse.

Zwar lässt die Auslastung bei dieser Volkstheater-Premiere zu wünschen übrig, wie gerade in allen großen Häusern Wiens. Vor allem aber verschlüge wohl einem Cercle-Publikum der dichte Trockeneisnebel, mit dem der Bühnenboden geflutet wird, minutenlang Blick und Atem. Aus der Wolke in der Bühnenmitte ragt zu Beginn starr Anna Rieser als Käthe Vockerat mit Neugeborenem auf dem Arm, die Schwiegermutter (Anke Zillich) schickt entzückte Worte von der Seite herein, es klingt steif und verlogen – glücklich ist hier niemand.

Alarm am Müggelsee

"Einsame Menschen" aus dem Jahr 1891 war Gerhart Hauptmanns drittes Stück, er schrieb es mit 27 Jahren. Johannes Vockerat arbeitet, umgeben von seiner frommen Kleinbürgerfamilie, am Müggelsee an einem philosophischen Manuskript, mit dem seine pragmatische Ehefrau und seine frommen Eltern nichts anfangen können. Da kommt Anna, eine Bekannte seines Jugendfreundes Braun, und verdreht Johannes den Kopf, wähnt er sie doch als Einzige empfänglich für seine akademischen Ergüsse. Fortan drehen sich die Dialoge weitgehend um die hochnotpeinliche Frage: Darf die – rein geistige – Gespielin bleiben oder muss sie gehen?

Ästhetisch, so viel erkennt man rasch, ist das keine für Volkstheater-Direktor Kay Vogestypische Arbeit. Der geriet auch nur wegen Corona-bedingter Verschiebungen in die Proben des jungen Regisseurs Jan Friedrich – und folglich auf den Besetzungszettel. Kein Video also, kein Voges’scher Signature-Loop, nur ein bisschen Blitzlicht und eben Nebel.

Bühnen- und Kostümbild sind schwarz-weiß, Gitte Reppins grellgelbes Kleid bildet die einzige Ausnahme. Klar, sie bringt ja als Anna auch die pulsierende Außenwelt herein. Schlichte Symbolik dieser Art bietet der Abend immer wieder, wenn, besonders am Anfang, mit manieristischer Spielweise experimentiert wird: Claudio Gatzke verschluckt sich fast vor Eifer, als Braun ein Wort nicht einfällt. Gitte Reppin stößt keck einen Stuhl um – because she can –, die eingeschüchterte Nebenbuhlerin macht es ihr prompt nach, aber bei ihr wirkt es geziert, dieser Akt der Freiheit macht Käthe keinen Spaß. (Später übertreibt sie es mit dem Selbstbewusstsein, als sie sich im Gespräch mit dem völlig verdatterten Braun die Bluse aufknöpft.)

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Volkstheater, Wien

ICH HABE VIEL NACHGEDACHT UND MICH VERABSCHIEDET – Pesls Festwochentagebuch (11) und NACHSPIEL. DIE KULTURKRITIK DER WOCHE im Falter 39/21

September 28, 2021 Martin Pesl
© Nurith Wagner-Strauss

© Nurith Wagner-Strauss

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In Autor Tags Falter, Tagebuch, Wiener Festwochen, Festival, Kommentar, Performance, Theater

VIER MINUTEN EWIGKEIT – Kritik aus dem Hamakom-Theater in der Wiener Zeitung

September 28, 2021 Martin Pesl
Von links nach rechts: Tobias Voigt, Ana Grigalashvili, Katharina von Harsdorf, Sofia Falzberger, Gottfried Neuner © Marcel Köhler

Von links nach rechts: Tobias Voigt, Ana Grigalashvili, Katharina von Harsdorf, Sofia Falzberger, Gottfried Neuner © Marcel Köhler

Österreichische Erstaufführung von Schimmelpfennigs Terrordrama „100 Songs“ im Theater Nestroyhof/Hamakom.

Eine Kluft geht durch die Wand. Etwas ist passiert, etwas so Schreckliches, dass die sechs Menschen, die den Raum betreten, nicht sagen können, was es war. Metaphern wie "Die Welt stand in Flammen" müssen genügen. Regisseurin Ingrid Lang verweist klar auf einen Terroranschlag wie in Wien 2020, aber es könnte auch die Apokalypse sein.

Für Traumatisierte ist die Gruppe in Roland Schimmelpfennigs "100 Songs" dennoch reichlich geschwätzig. Die vier Minuten vor dem Ereignis an einem Bahnhof mit Café rekonstruieren sie mit nervenzehrender Manie. Wieder und wieder fällt also eine Tasse auf den Boden und zerbirst, erklingt eine Trillerpfeife und schildern die sechs, in der dritten Person, aber auch in Rollen "damals" Anwesender schlüpfend, was sie um 8:51, 8:53 oder 8:55 Uhr unternahmen: banale Dinge und Alltagsträumereien nämlich.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Wiener Zeitung, Wien
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