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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DER DIREKTOR KANN AUCH ANDERS – Nachtkritik aus dem Volkstheater Wien

September 30, 2021 Martin Pesl
Szene einer Ehe: Nick Romeo Reimann, Anna Rieser © Nikolaus Ostermann/Volkstheater

Szene einer Ehe: Nick Romeo Reimann, Anna Rieser © Nikolaus Ostermann/Volkstheater

Einsame Menschen – Volkstheater Wien – Kay Voges überrascht als Co-Regisseur des Stücks von Gerhart Hauptmann

Wien, 30. September 2021. Auweia, hat niemand Karten für die ersten drei Reihen gekauft? Ganz vorne in der Mitte sitzt ein einsamer Mensch: die Souffleuse.

Zwar lässt die Auslastung bei dieser Volkstheater-Premiere zu wünschen übrig, wie gerade in allen großen Häusern Wiens. Vor allem aber verschlüge wohl einem Cercle-Publikum der dichte Trockeneisnebel, mit dem der Bühnenboden geflutet wird, minutenlang Blick und Atem. Aus der Wolke in der Bühnenmitte ragt zu Beginn starr Anna Rieser als Käthe Vockerat mit Neugeborenem auf dem Arm, die Schwiegermutter (Anke Zillich) schickt entzückte Worte von der Seite herein, es klingt steif und verlogen – glücklich ist hier niemand.

Alarm am Müggelsee

"Einsame Menschen" aus dem Jahr 1891 war Gerhart Hauptmanns drittes Stück, er schrieb es mit 27 Jahren. Johannes Vockerat arbeitet, umgeben von seiner frommen Kleinbürgerfamilie, am Müggelsee an einem philosophischen Manuskript, mit dem seine pragmatische Ehefrau und seine frommen Eltern nichts anfangen können. Da kommt Anna, eine Bekannte seines Jugendfreundes Braun, und verdreht Johannes den Kopf, wähnt er sie doch als Einzige empfänglich für seine akademischen Ergüsse. Fortan drehen sich die Dialoge weitgehend um die hochnotpeinliche Frage: Darf die – rein geistige – Gespielin bleiben oder muss sie gehen?

Ästhetisch, so viel erkennt man rasch, ist das keine für Volkstheater-Direktor Kay Vogestypische Arbeit. Der geriet auch nur wegen Corona-bedingter Verschiebungen in die Proben des jungen Regisseurs Jan Friedrich – und folglich auf den Besetzungszettel. Kein Video also, kein Voges’scher Signature-Loop, nur ein bisschen Blitzlicht und eben Nebel.

Bühnen- und Kostümbild sind schwarz-weiß, Gitte Reppins grellgelbes Kleid bildet die einzige Ausnahme. Klar, sie bringt ja als Anna auch die pulsierende Außenwelt herein. Schlichte Symbolik dieser Art bietet der Abend immer wieder, wenn, besonders am Anfang, mit manieristischer Spielweise experimentiert wird: Claudio Gatzke verschluckt sich fast vor Eifer, als Braun ein Wort nicht einfällt. Gitte Reppin stößt keck einen Stuhl um – because she can –, die eingeschüchterte Nebenbuhlerin macht es ihr prompt nach, aber bei ihr wirkt es geziert, dieser Akt der Freiheit macht Käthe keinen Spaß. (Später übertreibt sie es mit dem Selbstbewusstsein, als sie sich im Gespräch mit dem völlig verdatterten Braun die Bluse aufknöpft.)

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Volkstheater, Wien

ICH HABE VIEL NACHGEDACHT UND MICH VERABSCHIEDET – Pesls Festwochentagebuch (11) und NACHSPIEL. DIE KULTURKRITIK DER WOCHE im Falter 39/21

September 28, 2021 Martin Pesl
© Nurith Wagner-Strauss

© Nurith Wagner-Strauss

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In Autor Tags Falter, Tagebuch, Wiener Festwochen, Festival, Kommentar, Performance, Theater

VIER MINUTEN EWIGKEIT – Kritik aus dem Hamakom-Theater in der Wiener Zeitung

September 28, 2021 Martin Pesl
Von links nach rechts: Tobias Voigt, Ana Grigalashvili, Katharina von Harsdorf, Sofia Falzberger, Gottfried Neuner © Marcel Köhler

Von links nach rechts: Tobias Voigt, Ana Grigalashvili, Katharina von Harsdorf, Sofia Falzberger, Gottfried Neuner © Marcel Köhler

Österreichische Erstaufführung von Schimmelpfennigs Terrordrama „100 Songs“ im Theater Nestroyhof/Hamakom.

Eine Kluft geht durch die Wand. Etwas ist passiert, etwas so Schreckliches, dass die sechs Menschen, die den Raum betreten, nicht sagen können, was es war. Metaphern wie "Die Welt stand in Flammen" müssen genügen. Regisseurin Ingrid Lang verweist klar auf einen Terroranschlag wie in Wien 2020, aber es könnte auch die Apokalypse sein.

Für Traumatisierte ist die Gruppe in Roland Schimmelpfennigs "100 Songs" dennoch reichlich geschwätzig. Die vier Minuten vor dem Ereignis an einem Bahnhof mit Café rekonstruieren sie mit nervenzehrender Manie. Wieder und wieder fällt also eine Tasse auf den Boden und zerbirst, erklingt eine Trillerpfeife und schildern die sechs, in der dritten Person, aber auch in Rollen "damals" Anwesender schlüpfend, was sie um 8:51, 8:53 oder 8:55 Uhr unternahmen: banale Dinge und Alltagsträumereien nämlich.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Wiener Zeitung, Wien

DAS BRUT-THEATER ZOG VOM KÜNSTLERHAUS IN DIE BRIGITTENAU – Bericht im Falter 38/21

September 27, 2021 Martin Pesl
brut nordwest © PID/Votava

brut nordwest © PID/Votava

Fast vier Jahre war das Brut, Koproduktionshaus für Performance-Theater, auf Wanderschaft. Als das Team um die künstlerische Leiterin Kira Kirsch erkannte, dass es im Künstlerhaus keinen Platz mehr hatte, suchte es eine feste Behausung, während es fleißig über Wien verteilt Programm machte. Man hörte von großem Ärger, dann eine Zeitlang nichts, und plötzlich war da nicht nur eine neue Spielstätte, sondern es tauchten zwei auf.

Bis 2024 soll eine ehemalige Zweigstelle der Zentralbank in St. Marx umgebaut sein und dann das Brut für alle Ewigkeiten beherbergen. Währenddessen residiert das Theater in einer Industriehalle im 20. Bezirk zwischen Nordwestbahngelände und Augarten. Seit März hat die Belegschaft dort ihre Büros, suchte diese aufgrund von Corona aber nur selten auf. Auch geprobt wurde bereits.

Mehr im Falter 38/21

In Autor Tags Theater, Kulturpolitik, Wien, Performance, Falter, Bericht
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