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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SPIELPLATZ DER EINSAMEN KINDER – Nachtkritik von ImPulsTanz

July 18, 2021 Martin Pesl
© yako.one

© yako.one

CASCADE – ImPulsTanz, Wien – Meg Stuart und ihre Gruppe Damaged Goods vertreiben die Zeit aus weichen Bühnengefilden

Wien, 17. Juli 2021. Für ein Stück gegen die Zeit lässt Meg Stuart ganz schon viel davon zu. Am Beginn ihrer neuen Arbeit ist von den sich überschlagenden, unaufhaltsamen Ereignissen, die der Titel "CASCADE" suggeriert, gar nichts zu spüren, im Gegenteil. Nach und nach schlüpfen die sieben Performer:innen zu einem nervös machenden Klangteppich aus den Ritzen des Raumes, den ihnen der französische Theatermacher Philippe Quesne hingezaubert hat. Im nebelverhangenen Steinbruch – er könnte sich auf einem der Planeten aus dem "kleinen Prinzen" befinden – tasten sie sich voran, experimentieren mit dem, was sie vorfinden.

Leichtes Geröll

Und das ist so einiges: Rechts steht eine Skater-Rampe, an der man hochlaufen, runterrutschen, die Schwerkraft herausfordern kann. Es gibt dicke Stricke für Kletterübungen, zwei große Felsen entpuppen sich als mit Luft gefüllt, auch die Geröllteile in über der Bühne hängenden Netzen sind in Wahrheit ganz leicht. Bis die Erste einen etwas heftigeren Sprung wagt, dauert es. Danach kommt in die bunte Zweckgemeinde, die bisweilen wirkt wie fremdelnde Kinder, die sich am Spielplatz eh gerne mit sich alleine beschäftigen, allmählich etwas Leben.

Aino Laberenz hat die Kostüme entworfen und etwas Erstaunliches geschafft: Obwohl kein Kleidungsstück dem anderen ähnelt (manche sind vor allem zweckmäßig, Davis Freeman trägt ein kurzärmeliges Hemd mit Billardkugeln drauf), könnten doch alle demselben Comicstrip eines Achtzigerjahre-Teenagers entsprungen sein. Der Komponist Brendan Dougherty und sein Musikerkollege Philipp Danzeisen sorgen für musikalische Tempowechsel, und sogar Texte (teils von Forced Entertainments Tim Etchells, teils vom Ensemble verfasst) sind vereinzelt zu hören. Bei alledem geht es mehr oder weniger offensichtlich darum, "dem Zeitpfeil zu widerstehen", wie der Ankündigungstext sagt.

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In Autor Tags Kritik, Nachtkritik, Tanz, Impulstanz, Festival

IRGENDWIE NACH HINTEN UNENDLICH – Kritik aus dem Werk X Petersplatz im Falter 28/21

July 15, 2021 Martin Pesl
Katrin Grumeth © Apollonia Theresa Bitzan

Katrin Grumeth © Apollonia Theresa Bitzan

Vorsprechen am Petersplatz

Zwei freischaffende Schauspielerinnen. Eine, in sich ruhend, lächelt wissend (Katrin Grumeth), der anderen steht die Verunsicherung ins Gesicht geschrieben (Carina Werthmüller). In koketter Rivalität erinnern sie sich an ihre Nestroypreis-nominierte erste Zusammenarbeit (es war „Macht und Rebel“ in der Inszenierung von Ali M. Abdullah 2017). Sie debattieren über #MeToo-Fälle und gestehen, durchaus „danach“ schon Jobs der jeweiligen Männer ergattert zu haben. Ein musikalisches Intermezzo des singenden Schlagzeugers Andreas Dauböck später sind die beiden plötzlich in andere Figuren geschlüpft, die aber ebenfalls ziemlich viel und atemlos reden, denken und sich abmühen, das Prekariat unserer Ära von Klimarettungs- und gleichzeitigem Selbstverwirklichungsdrang zu verstehen. Von der alleinerziehenden Mutter geht es über englisch radebrechende Influencerinnen, die sich um Müll am Strand und die Wahl des richtigen Bieres sorgen, hin zu zutiefst existenziellen Auseinandersetzungen einer Person, die etwas „gewonnen“ hat, mit Realität und Möglichkeit.

Gemeinsam mit Regisseur Peter Pertusini haben Grumeth und Werthmüller das Stück„who can swim, swim“ entwickelt, in dem sie, unterstützt von Live-Musik und Video (Claudia Virginia Dimoiu), vier exemplarische Situationen abwechselnd beleuchten. Grumeth beeindruckt dabei durch das Fehlen jeder Künstlichkeit – alle Argumente scheinen unmittelbar aus ihr herauszukommen –, Werthmüller vor allem mit der Schilderung eines Traums, in dem sie fällt und fällt und dabei „irgendwie nach hinten unendlich“ wird. Alle Figuren bleiben namenlos. Wie ihre Szenen zusammenhängen und wodurch sie sich voneinander unterscheiden, wird nicht erklärt. So schafft es der verkopfte Abend in seiner Dichte von 70 Minuten nicht, eine Absicht zu behaupten, und erfüllt in erster Linie die Funktion eines aufwändigen Vorsprechens der beiden ausgezeichneten Schauspielerinnen. Wenn’s also weiter nichts ist: Man besetze sie!

Falter 28/21

In Autor Tags Theater, Kritik, Falter, Wien

„BALLETT WAR NICHTS FÜR BUBEN“ – Interview mit Trajal Harrell im Falter 28/21

July 15, 2021 Martin Pesl
Trajal Harrell © Orpheas Emirzas

Trajal Harrell © Orpheas Emirzas

Der Tänzer und Choreograf Trajal Harrell über seine innovative Arbeit und seine Auftritte beim Impulstanz-Festival

Trajal Harrell freut sich enorm auf Impulstanz. 2020 fiel das Festival durch Corona aus, 2019 konnte er verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Dafür zeigt Harrell heuer gleich zwei Arbeiten in drei Tagen. Der 48-jährige US-Amerikaner, der in Athen lebt, gehört zu den wichtigsten Innovatoren zeitgenössischer Tanzkultur. Queere und afroamerikanische Traditionen kombiniert er mit dem sperrigen japanischen Stil des Butoh. Zwischendurch darf es aber auch deutsches Stadttheater sein. Vor dem Festivalzirkus gönnt sich Harrell noch einen Inselurlaub. Bei wackliger Verbindung traf er den Falter zum Zoom-Gespräch.

 

Falter: Mister Harrell, Sie haben Ihr Stück „Dancer of the Year“ entwickelt, nachdem Ihnen 2018 überraschend ein wichtiger Tanzpreis zugesprochen wurde. Ihre Art Tanz sei nicht die, die normalerweise ausgezeichnet wird, haben Sie gesagt. War der Preis ein Unfall oder Hinweis auf eine Entwicklung in der Szene?

Trajal Harrell: Gute Frage. Dieser Preis geht an klassische und zeitgenössische Tänzerinnen und Tänzer. Ich mische die Theorie der Voguing-Tradition mit Laufstegbewegungen aus dem Modebereich. Das galt bisher überhaupt nicht als Tanz, ich musste dafür im Kanon erst eine Nische schaffen. Wahrscheinlich war der Preis eine Anerkennung, dass meine Arbeit besser etabliert ist.

 

Dennoch hat er Sie so sehr irritiert, dass Sie ein eigenes Stück darüber gemacht haben.

Harrell: Irritiert hat mich, wie geschmeichelt ich mich gefühlt habe. Ich bin kein Künstler, der Beifall heischt oder auf Preise hofft. Man muss auch arbeiten, wenn man keine Zustimmung erfährt. Also habe ich mich über diese Auszeichnung natürlich erst einmal lustig gemacht: „Haha, ja genau.“ Aber dann musste ich feststellen, dass ich mich darüber freue. Mit diesem Widerspruch wollte ich mich auseinandersetzen.

 

Wie wurden Sie im Tanz sozialisiert?

Harrell: Ursprünglich komme ich vom Theater. Haben ich als Student am Konservatorium für Schauspiel kleine Szenen inszeniert, waren die immer choreografisch. Sprechen hat mich nicht interessiert.

Woher kommt die Liebe zum Tanz?

Harrell: Die war immer schon da. Im Alter von acht bis elf habe ich Gymnastik gemacht. Damals bat ich meinen Großvater immer, mich um vier vom Turnen abzuholen. Die Stunde endete aber schon um drei. Dazwischen schaute ich den Mädchen beim Ballettunterricht zu. Das habe ich niemandem erzählt. In meiner Kleinstadt im Südosten von Georgia war damals völlig klar, dass Ballett nichts für Buben ist, und ich hätte mich nie getraut zu fragen, ob ich teilnehmen darf. Aber zugeschaut habe ich mit Begeisterung: Die kleinen pinken Trikots und Schleifchen und das Rituelle an dem Prozess haben mich fasziniert.

Mehr im Falter 28/21

In Autor Tags Tanz, Impulstanz, Festival, Falter

ICH GEHE BESCHWINGT IN DIE FESTWOCHEN-PAUSE UND FREUE MICH AUF TEIL 2 – Pesls Festwochentagebuch im Falter 28/21

July 15, 2021 Martin Pesl
Matija Ferlin ist jetzt Matthäus © Jelena Jankovia

Matija Ferlin ist jetzt Matthäus © Jelena Jankovia

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In Autor Tags Falter, Wiener Festwochen, Tagebuch, Theater, Tanz, Festival
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