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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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HUNDERT JAHRE SCHWANGERSCHAFT – Nachtkritik von den Wiener Festwochen

June 24, 2021 Martin Pesl
Viele Gummitiere auf der Bühne in "Four Days in September" © Nurith Wagner-Strauss

Viele Gummitiere auf der Bühne in "Four Days in September" © Nurith Wagner-Strauss

Four Days in September – Wiener Festwochen – Das GEschichtspanorama des thailändischen Theatermachers Wichaya Artamats in der Fortsetzung am brut Wien

Wien, 23. Juni 2021. Ein Tag ist dazugekommen, und aus Frühling ist Spätsommer geworden. Bei den Wiener Festwochen war als erste Produktion des thailändischen Theatermachers Wichaya Artamat 2019 das leise Geschwisterdrama "Three Days in May" zu sehen. Die im Zuge der aktuellen Festivalausgabe präsentierte Folgearbeit, wenn auch nicht Fortsetzung, trägt den Titel "Four Days in September" (alternativ: "The Missing Comrade").

Eine Gruppe von Freund:innen albert herum. Einer erzählt Geschichten, eine ist schwanger, die andere schiebt sich immer nur nach Partys einen Gummibauch unter den Rock, um von der Polizei nicht rausgewunken zu werden. Artamats Spezialität ist es, private, auch triviale Begegnungen auf die Bühne zu stellen und die großen politischen Zusammenhänge dabei sehr laut zu verschweigen.

Gummienten gegen Wasserwerfer

Die muss man einer bunten Zeittafel entnehmen, die im Foyer der Spielstätte brut nordwest aushängt und per QR-Code im Programmheft abrufbar ist. Je tiefer man sich in die zahlreichen Versuche einliest, Demokratie und Freiheit in der stolzen thailändischen Monarchie herzustellen, desto mehr der schier unendlichen Anspielungen an diesem Abend erkennt man.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Wiener Festwochen, Festival

„WÜRDE SICH VIVIENNE WESTWOOD ANSPEIBEN? NEIN!“ – Interview mit Christian Dolezal im Falter 25/21

June 23, 2021 Martin Pesl
Christian Dolezal © Heribert Corn

Christian Dolezal © Heribert Corn

Zum Auftakt der Freiluft-Theatersaison spricht der Schauspieler und Intendant Christian Dolezal über die politischen Qualitäten Johann Nestroys, das Publikum beim Theatersommer Haag und seine eigenen Idole 

Der Sommer ist schon da, das Theater folgt bald. Bevor Christian Dolezal zu den Endproben von Nestroys „Der Zerrissene“ nach Haag fährt, trifft er den Falter noch zum Gespräch in der Wiener Innenstadt, entspannt, mit Sonnenbrille und einem T-Shirt der Band Suede, die er verehrt. Im Vorjahr musste der Schauspieler und Intendant sein Festival absagen, heuer darf er die Tribüne füllen.

Falter: Herr Dolezal, Sie nahmen 2020 an der ORF-Show „Dancing Stars“ teil. Erst verzögerte sie sich pandemiebedingt ein halbes Jahr, dann flogen Sie sofort raus. Waren Sie traurig darüber?

Christian Dolezal: Natürlich habe ich mir mehr erwartet. Wir hatten auch eine irrsinnige Gaudi. Mit Andi Ogris und Norbert Oberhauser sind wir beim ORF herumgelaufen und haben überall Bier gefladert. Ich hatte wirklich Lust, mit einer Staatsmeisterin neben einer Weltklasse-Bigband Schönheit zu generieren, und dachte als sportiver, musikalischer Typ auch, ich könnte das. Aber ich muss mich unglaublich überschätzt haben.

Was haben Sie stattdessen die ganzen Wochen gemacht?

Dolezal: Wohl gefühlt habe ich mich, weil ich gut durchtrainiert war. Ich habe an meinem Soloprogramm gearbeitet, das im Winter herauskommt, an einem gemeinsamen Programm mit Christoph Grissemann – und ich habe den Theatersommer Haag vorbereitet.

„Der Zerrissene“ von Johann Nestroy war dort bereits 2020 geplant und wurde wegen Corona verschoben. Rückblickend hätten Sie letzten Sommer dann doch – unter Auflagen – spielen dürfen. Haben Sie die Entscheidung bereut?

Dolezal: Nein. Allein der Aufbau der Tribüne auf dem Stadtplatz in Haag ist mit einem so hohen finanziellen Aufwand verbunden. Wenn wir diese Tribüne dann nicht einigermaßen voll machen können, rasseln wir in die Miese. Dafür hafte ich zwar nicht, sondern der Beirat und die Geschäftsführung, aber bitte: What for? 

Haben Sie dann heuer darauf spekuliert, dass Sie exakt mit dem Premierentermin 1. Juli die Tribüne tatsächlich voll besetzen dürfen?

Dolezal: Nein, aber wir haben erfahren, dass es einen Auffangschirm vom Bund gibt, wenn man nur halb voll machen darf. Damit hätten wir überleben können. Die Entscheidung zur Erlaubnis der vollen Auslastung ist noch recht jung. Ob wir es schaffen, in letzter Minute alle restlichen Karten zu verkaufen? Mal sehen. Wenn es dieses Jahr wieder ausgefallen wäre, hätte ich schon einen ziemlichen Blues gehabt. 

Konnten Sie die Besetzung aus dem Vorjahr übernehmen?

Dolezal: Nein, einer hat einen kranken Vater, um den er sich kümmern muss, eine andere hat ein Baby geboren, wieder andere haben andere Verpflichtungen. Ich als Lips bleibe. Für die weibliche Hauptrolle habe ich Miriam Fussenegger gewinnen können, die ich hinreißend finde. Wie sich die auf diese Spielweise einlässt!

Welche Spielweise?

Dolezal: Dass wir während der Proben den Text immer wieder verändern. Wir nennen es gerade polleschke psychoaktive Boulevardtragödie. Der Regisseur Dominic Oley hat mit René Pollesch gearbeitet und ist stark von ihm infiziert. 

„Der Zerrissene“ ist ja an sich schon eine Komödie. Verträgt sich die mit dem „verkomödisierenden“ Stil von Dominic Oley?

Dolezal: Ja, weil man sowieso existenzielle Not spielen muss. Wenn man sich große Komödianten ansieht, spielen sie große Szenen immer tragisch. Das Scheitern macht die Situation lustig. Man braucht sich nur den Mister Bean anschauen, der in der Kirche sitzt und ein Zuckerl auszupacken versucht, ohne Lärm zu machen. Bei Nestroy kommt noch das Politische hinzu. Noch bevor Marx in Erscheinung getreten ist, stand bei ihm ein Kapitalist im Zentrum. Da geht es um existentielle Themen, das ist nicht lustig-trallala. Aber zum Beispiel die Frauenfiguren müssen heute anders daherkommen, als er sie Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben hat. Im Original hat die Kathi nichts anderes zu tun hat als auf den gealterten Cis-Mann zu warten, damit er sie freit, obwohl er sich die ganze Zeit wie ein Oaschloch aufführt.

Mehr im Falter 25/21

In Autor Tags Falter, Theater, Sommer, Interview, Niederösterreich

DIE WELT IM WALD – Vorschau auf das FAQ Bregenzerwald im Falter-Kultursommer 2021

June 23, 2021 Martin Pesl
Talks, Musik und Essen gibt es auch beim FAQ 2021 in der Zimmerei Dr’ Holzbauer in Andelsbuch © Ian Ehm, friendship.is

Talks, Musik und Essen gibt es auch beim FAQ 2021 in der Zimmerei Dr’ Holzbauer in Andelsbuch © Ian Ehm, friendship.is

Das Forum FAQ Bregenzerwald nährt die geistige Gesundheit – vor allem mit Essen

Für die einen ist es immer noch ein Geheimtipp, für die anderen ist das FAQ Bregenzerwald in seiner sechsten Ausgabe längst eine Pflichtveranstaltung. Workshops, Talks und Lesungen erörtern in der entspannenden Holzarchitektur des „Waldes“, wie die Einheimischen ihre Region einfach nennen, essenzielle und häufig gestellte Fragen. Die Leitfrage im hoffentlich postpandemischen Sommer 2021 lautet schlicht: „Wie geht’s?“ Laut Mitorganisatorin Aurelia Batlogg-Windhager stehen Mental-Health-Themen im Fokus. „Aber auch ,Wie geht’s?‘ im Sinne von ,Wie schaffen wir das?‘“ Das alles, die Grundrechte, das Klima, die Zukunft.

Während das Forum Alpbach möglicherweise für immer ins Internet abwandert, geht es beim FAQ trotz der ernsten Fragen immer noch um den unmittelbaren Genuss. Zum Talk „Wie geht Demokratie?“, den Ex-Standard-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg moderiert, gibt es etwa Streetfood vom Hirschen und anderen lokalen Hotels. Im Anschluss glättet Musikerin Hania Rani sämtliche bei der Diskussion entstandenen Sorgenfalten (3. September, 19.00). Die Wiener Liedermacher Oehl versüßen den Abend darauf in der Andelsbucher Tischlerwerkstatt Dr’ Holzbauer zur Frage „Wie kann Bildung gerecht sein?“ Auf dem Podium sitzen die bei diesem Thema unersetzliche Falter-Kolumnistin Melisa Erkurt und der schriftstellernde Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer. Woman-Chefredakteurin Euke Frank moderiert, und natürlich gibt es auch Essen (4. September, 19.00). Selbst die Rundgänge durch den wunderschönen Wald haben dieses Jahr einen kulinarischen Schwerpunkt.

Mehr im Falter-Kultursommer 2021

In Autor Tags Falter, Vorarlberg, Kulinarik, Diskussion

NICHT SCHLAFEN, NICHT SPRECHEN – Buchrezension in der Buchkultur 196

June 23, 2021 Martin Pesl
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Endlich unzensuriert: Violette Leducs autobiografisch gefärbte Amour fou

Zwei Mädchen im Internat verzehren sich nacheinander. So einfach ist die Geschichte von „Thérèse und Isabelle“, die Violette Leduc eigentlich als ersten von drei Teilen des Romans „Ravages“ konzipiert hatte. Die für damalige Verhältnisse zu anschaulichen Sexszenen – es die Fünfzigerjahre – mussten allerdings raus, womit sich Leduc, die sich selbst in der Ich-Erzählerin Thérèse sah, nie abfinden wollte. Nicht einmal ein gutes Wort ihrer Freundin und Angebeteten Simone de Beauvoir half. Dabei ging es der Autorin, wie Carlo Jansiti im Nachwort zur Neuausgabe des „Leduc’s Cut“ erklärt, gerade darum, ihr körperliches und geistiges Empfinden als Liebende möglichst präzise in Worte zu fassen. 

Und was für Worte das sind, für die Sina de Malafosse in ihrer deutschen Übersetzung plastische und unbarmherzige Entsprechungen findet!

Mehr in der Buchkultur 196

In Autor Tags Buchkultur, Rezension
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