• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

„DEUTSCH IST EINE WUNDERBARE SINGSPRACHE“ – Interviews mit Marlene Monteiro Freitas und Sofia Jernberg im Falter 24/21

June 16, 2021 Martin Pesl
Marlene Monteiro Freitas und Sofia Jernberg © Heribert Corn

Marlene Monteiro Freitas und Sofia Jernberg © Heribert Corn

Festwochen-Intendant Christophe Slagmuylder hat sich an einem Experiment versucht. Er spannte die kapverdische Choreografin Marlene Monteiro Freitas mit der schwedischen Sängerin Sofia Jernberg und dem Klangforum Wien zu dem Arnold-Schönberg-Abend „Pierrot lunaire“ zusammen. Sie kannten einander vorher nicht. Der Falter hat die beiden Künstlerinnen getrennt voneinander befragt. 

Falter: Frau Freitas, wer ist Pierrot lunaire? 

Marlene Monteiro Freitas: Eine sehr menschliche Figur. Sie betritt eine Dunkelwelt, wie wir sie alle kennen: Schuld, Sehnsucht, Intimität. Ihre kindliche Grausamkeit dient ihr als schöpferische Kraft.

 

Ist es das erste Mal, dass Sie von einem klassischen Musikstück ausgehen?

Freitas: In diesem Format ja. Von literarischen Werken bin ich aber schon ausgegangen. Mein Arbeitsprozess ist also ähnlich. Anders ist höchstens, dass ich ohne Tanzensemble auf der Bühne arbeite, nur mit Musikerinnen und Musikern. Musik gibt einen ganz anderen zeitlichen Rahmen vor. Wir müssen viel schneller arbeiten.

 

Was machen Sie denn als Choreografin ohne Tänzer?

Freitas: Ich choreografiere alle anderen, die Sängerin und das Orchester. Bei der Uraufführung von „Pierrot lunaire“ war nur die Sängerin auf der Bühne, die Musiker waren gar nicht zu sehen, wie Gespenster. Für mich war von Anfang an klar, dass alle auf der Bühne ein Pierrot sind, einschließlich der Sängerin und des Dirigenten.

 

Was finden Sie spannend an „Pierrot lunaire“ von Arnold Schönberg?

Freitas: Die Musik hat sich mir erst erschlossen, als ich die Gedichte von Giraud gelesen habe, auf denen sie beruht: Es ist sehr aufschlussreich, wie Schönberg die 21 Gedichte ausgewählt und angeordnet hat, die Pausen zwischen den Liedern. Schon beim Schreiben des Gesangs ist er in die Absichten und Empfindungen der Lyrik vorgedrungen. Er war praktisch schon mein Dramaturg! Schönberg hatte Giraud – in Übersetzung natürlich –, wir haben Schönberg und Giraud.

 

In welcher Sprache haben Sie die Gedichte gelesen?

Freitas: Französisch, Englisch, Portugiesisch. Dargeboten werden sie allerdings auf Deutsch, einer Sprache, die ich nicht beherrsche. Aber ich kann ja auch keine Noten lesen. Herausforderungen auf allen Ebenen!

 

Wie klingt Deutsch für Sie?

Freitas: Wie Percussion. Schönberg wollte, dass der Gesang ein gleichberechtigtes weiteres Instrument im Ensemble ist. So wie er ihn geschrieben hat, wie geatmet wird, das gibt schon die körperliche Betätigung vor. Es ist eine Intention, eine Emotion. Normalerweise ist da ein Wort und man muss sich bemühen, seinen Sinn zu verstehen. Aber wie er die Wörter angeordnet hat, ist der Sinn schon da. 

Mehr im Falter 24/21

In Autor Tags Falter, Interview, Wiener Festwochen, Festival, Musik

HADER STIRBT NIE: EIN MEISTERSTÜCK AN MELANCHOLISCHEM ZYNISMUS – Kritik im Falter 24/21

June 15, 2021 Martin Pesl
© www.lukasbeck.com

© www.lukasbeck.com

Unglaubliche 17 Jahre hat Josef Hader gebraucht, um nach „Hader muss weg“ ein neues Kabarettprogramm auf die Beine zu stellen. Zuvor waren seit dem Kultstück „Privat“ „nur“ zehn Jahre vergangen. Auch in „Hader on Ice“ geht der heute 59-jährige von vermeintlich biografischen Ereignissen aus. Er halte es in Wien nicht mehr aus und lebe jetzt im Weinviertel, erklärt er eingangs, der Toskana Österreichs – „genauso überschätzt.“ 

Die Kunstfigur, die zu uns spricht, ist Josef Hader, der viel zu erfolgreiche, reiche Prominente, der jeden Bezug zur Realität verloren hat, im Suff Gespräche mit einem Wolf halluziniert, aber immer noch im Brustton der Überzeugung meint, die Schlechtigkeit der Menschheit oder die Zerstörung des Klimas anprangern zu dürfen. Seine junge Frau habe ihn verlassen, erfahren wir später, und dass er den nigerianischen Bettler, der immer vor seinem Supermarkt sitzt, geringfügig angestellt habe – als Diener.

Mehr im Falter 24/21

In Autor Tags Falter, Kritik, Kabarett

ICH PACKE IN MEINEN KOFFER UND NEHME MIT ... – Pesls Festwochentagebuch (2) im Falter 24/21

June 15, 2021 Martin Pesl
„Sahibinden Kiralik“ © Ilgin Erarslan Yarmaz

„Sahibinden Kiralik“ © Ilgin Erarslan Yarmaz

1 (24).jpeg
In Autor Tags Falter, Tagebuch, Wiener Festwochen, Festival, Theater

V-EFFEKT MIT WOW-EFFEKT – Nachtkritik von den Wiener Festwochen im Falter 24/21

June 9, 2021 Martin Pesl
Die Revolution kann kommen © Nurith Wagner-Strauss

Die Revolution kann kommen © Nurith Wagner-Strauss

The Mother. A learning play – Wiener Festwochen – Die Wooster Group präsentiert ihre Brecht-Inszenierung

Wien, 8. Juni 2021. Die Wooster Group hat es verdient, dass man über sie recherchiert. Muss man auch, wenn man kaum vierzehn Jahre alt war, als die legendäre Kompanie zuletzt in Wien gastierte, und sie daher nicht aus eigener Anschauung kennt. Vor allem aber recherchieren die Woosters selbst gern. Obsessiv. Das ist ihr Ding. Als sie auf Einladung Christophe Slagmuylders, des Intendanten der Wiener Festwochen, an Brechts "Die Mutter" arbeiteten, kam ihnen die Pandemie gerade recht. Ein Jahr länger konnten sie hinter den verschlossenen Türen ihrer "Performance Garage" alte Aufführungen sichten, Brechts Theorien lesen und an jedem Wort ihrer selbst erstellten Übersetzung ins Amerikanische feilen. Nun fand tatsächlich eine Wooster-Weltpremiere in Wien statt.

Ein waberndes Rätsel 

In New York nennt man das 46 Jahre alte Kollektiv mit der 77-jährigen Regisseurin Elizabeth LeCompte die Mönche des Theaters. Auf der Bühne hinterlässt ihr hermetischer Zugang Rätsel. Einige Elemente mögen für den Arbeitsprozess gewiss wichtig gewesen sein, erschließen sich den Zuschauenden aber nicht. Die beiden unterschiedlich großen Videoflächen zum Beispiel. Die eine zeigt animierte Schwarzweißpanoramen, die andere Ausschnitte davon, aber mit einem wabernden Violett überlagert. Zwischen den Szenen werden sie ohne erkennbaren Grund sorgfältig gegeneinander verschoben.

Oder allerlei Gegenstände auf der Bühne, deren Beschaffenheit und Zweck schon aus mittlerer Entfernung nicht zu entschlüsseln sind – laut einer Notiz im Programm stammen sie aus alten Wooster-Group-Produktionen und werden hier neu gewidmet. Oder der winzige Monitor, auf den Erin Mullin starrt, als sie mit dem Rücken zum Publikum sitzt, und auf dem auch irgendwas Schwarzweißes abläuft, was endgültig niemand mehr erkennt. Am meisten natürlich die Tatsache, dass die Spieler:innen sich trotz beharrlichen Applauses am Ende nicht verbeugen.

Weiterlesen …

In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Festival, Wiener Festwochen
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Interview
  • Performance
  • Burgtheater
  • Wiener Festwochen
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Tanz
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl