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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DÜRRENMATT: HUNDERT JAHRE MITDENKEN – Buchrezension im Falter 21/21

May 26, 2021 Martin Pesl
„Friedrich“ © Varlin

„Friedrich“ © Varlin

„Sein Beruf verlange absolute Perfektion. Keine Eintrübung vom Emotionalen her.“ Friedrich Dürrenmatts (1921–1990) Beschreibung eines Auftragsmörders in der Erzählung „Vinter“ trifft auch ganz gut seine eigene Grundhaltung. Als junger Mann nahm sich der Autor von Evergreens wie „Der Besuch der alten Dame“ vor, „nur noch logisch zu leben“, Denker von Sokrates bis Kant bestimmten sein Schreiben. Generationen von Deutschschülern machte er Literatur zugänglich, weil er die seine nicht aus Sprache oder Charakterzeichnung, sondern aus Stoffideen gebar. Seine auf dem Reißbrett konstruierten Gedankenspiele und Sci-Fi-Szenarien machen die Theaterstücke heute mitunter schwer spielbar, zwingen aber immer wieder aufs Neue zum Mitdenken.

Im Dürrenmatt-Jahr 2021 schließt das Schweizerische Literaturarchiv eine germanistische Herkules-Aufgabe ab: „Das Stoffe-Projekt“. An der fünfbändigen textgenetischen Edition mit Online-Erweiterung lässt sich im Detail nachvollziehen, wie die 1981 bzw. 1990 erschienen Bände „Labyrinth. Stoffe I–III“ und „Turmbau. Stoffe IV–IX“ über Jahrzehnte entstanden und was alles umgeschrieben, ausgegliedert, erweitert, verworfen wurde. In diesem Spätwerk vermischt Dürrenmatt autobiografische Schilderungen mit Erinnerungen an nicht verwertete Ideen, die er dabei ironischerweise zu verwerteten macht.

Mehr im Falter 21/21

In Autor Tags Literatur, Kritik, Falter, Schweiz

DIE EROTIK DER FISKALPOESIE – Kritik aus dem Burgtheater-Kasino in der Wiener Zeitung

May 24, 2021 Martin Pesl
V.l.n.r.: Dorothee Hartinger, Sabine Haupt, Stefanie Dvorak, Bardo Böhlefeld © Marcella Ruiz Cruz

V.l.n.r.: Dorothee Hartinger, Sabine Haupt, Stefanie Dvorak, Bardo Böhlefeld © Marcella Ruiz Cruz

Premiere für Felicia Zellers "Der Fiskus" in betont komödiantischer Regie.

Wen die Steuererklärung vor freudiger Erregung kurzatmig macht, das kann nur eine Finanzbeamtin sein. Das Stück "Der Fiskus" der Deutschen Felicia Zeller wagt den undankbaren Versuch, diese Begeisterung auf zuschauende Steuerzahler zu übertragen. Die vier Damen, die im baustellenverstaubten Büro auf Uraltcomputern herumklappern, finden die Finanzverwaltung jedenfalls superspannend. Der einzige Mann (Bardo Böhlefeld) könnte auch etwas zahlenferne Romantik vertragen, dient aber selbst seiner Kollegin/Ehefrau (Deleila Piasko) nur als Steuertrickkumpane. Vintage-Lockenköpfe tragen alle, das ist lustig und will es auch sein.

Der Komödienzwang, der sich durch manisches, choreografisch unterstrichenes Wiederholen von Textstellen ausdrückt ("Ich habe mein ganzes Leben der Steuergerechtigkeit gewidmet!"), macht die österreichische Erstaufführung durch Regisseurin Anita Vulesica im Burgtheater-Kasino etwas anstrengend. Dagegen hilft auch nicht, dass inmitten der angehäuften Fiskalpoesie kaum Platz für Handlung bleibt.

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In Autor Tags Wiener Zeitung, Theater, Kritik, Burgtheater

EIN SCHMUSI FÜR DIE FREIHEIT – Nachtkritik aus dem Vorarlberger Landestheater

May 13, 2021 Martin Pesl
Im Tischgespräch: Luzian Hirzel, Vivienne Causemann, Günter Alt © Anja Köhler

Im Tischgespräch: Luzian Hirzel, Vivienne Causemann, Günter Alt © Anja Köhler

Alle meine Söhne – Voralberger Landestheater – Niklas Ritter inszeniert Arthur Miller in Bregenz

Bregenz, 12. Mai 2021. Corona hat den Bühnenkuss rehabilitiert. Hätte der Kritiker zuvor schnöden Realismus bemäkelt, ertappt er sich nun dabei, wie er Vivienne Causemann und Luzian Hirzel verzückt beim Knutschen zusieht. Sie haben es auch spannend gemacht: Hirzel als Chris hat Causemann als Ann seine Liebe gestanden, sie ist nach einer kurzen Bedenkpause, nebenbei viel Kunstasche vom Boden aufwischend, unter dem Tisch durchgekrochen, hat ihm in die Augen geschaut und lange gewartet. Aber dann! Das Naheliegende wird hier paradoxerweise zum Symbol der Bregenzer Theaterfreiheit.

Bregenz ist die Hauptstadt von Vorarlberg, dem einzigen österreichischen Bundesland, in dem schon seit dem 15. März alles wieder offen hat – nächste Woche ist es auch im Rest des Landes soweit. Das Vorarlberger Landestheater hat in den letzten zwei Monaten auch bereits zahlreiche Produktionen zur Premiere gebracht, nun folgt das Drama "Alle meine Söhne" von Arthur Miller in der Fassung und Inszenierung des hier regelmäßigen Gastes Niklas Ritter.

Dieser erste große Hit des US-Dramatikers aus dem Jahr 1947 wird nicht oft gespielt. Vielleicht liegt es am geringeren Klassikerpotenzial im Vergleich zu den Nachfolgern "Der Tod eines Handlungsreisenden" und "Hexenjagd" oder an der zeitlich unmittelbaren Nähe zum Zweiten Weltkrieg. Regisseur Ritter macht aus diesem, indem er die Handlung ins 21. Jahrhundert versetzt, den Afghanistan-Konflikt. Da er teils nur die nötigsten Stellen überschreibt, schimmert das Altbackene der ursprünglichen deutschen Übersetzung noch durch ("Sie ist Larrys Mädchen!"). Andere Elemente, wie Smoothies, die in der Familie alle "Schmusis" nennen, suggerieren überzeugend eine Vertrautheit unter den Figuren, und seien sie noch so lebenslügengebeutelt.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Vorarlberg

WIE IST ES MÖGLICH? – Vorschau auf die Eröffnungspremieren in Wien im Falter 19/21

May 11, 2021 Martin Pesl
Maresi Riegner und Itay Tiran in „Fräulein Julie“ © Susanne Hassler-Smith

Maresi Riegner und Itay Tiran in „Fräulein Julie“ © Susanne Hassler-Smith

Die Theater dürfen nach einem halben Jahr Schließung öffnen und hauen gleich am ersten Tag unzählige Premieren raus

Hat es jemals an einem Mittwoch so viele Theaterpremieren in Wien gegeben? Kaum hat man sich an die Freude ob der bevorstehenden Öffnungen gewöhnt, setzt schon die FOMO ein, die „fear of missing out“. Obwohl sie dabei in Konkurrenz zu Café und Restaurant, Fitness und Kino, Hotel und Schwimmbad stehen, strotzen sie vor Selbstbewusstsein. Es ist ja auch kein Wunder: Die meisten Theater haben in über einem halben Jahr der unfreiwilligen Schließung unermüdlich neue Stücke geprobt und können es kaum erwarten, sie „rauszuhauen“. Nur das Theater in der Josefstadt nimmt sich smart aus dem Wettstreit: Es zeigt zwar bis Ende der Spielzeit etliche neue Produktionen, aber nur als Voraufführungen. Die Premieren folgen im Herbst. Das Volkstheater hat sich damit abgefunden, die große Eröffnung eines renovierten Hauses unter neuer Intendanz weiter aufzuschieben, ein Soft-Opening ab 26.5. unter dem Schlagwort „Housewarming“ versammelt ein paar größere und kleinere Aufführungen.

Der Rest ist das Gegenteil von Schweigen: ein theatraler Schrei, der durchs mittwöchliche Wien hallt. Am meisten nach neuen Zuschauern giert der Dschungel Wien, das Theaterhaus für junges Publikum. Nachdem Leiterin Corinne Eckenstein zahlreiche interne Premieren geplanter Produktionen veranstaltet hat, bei denen nur Hausmitglieder zusahen, startet sie mit einem Festival namens Theaterwild. Drei Jugendgruppen haben während des Lockdown Stücke mit großer Bandbreite entwickelt – eines handelt vom Kitsch des Heiratens, eines von einer utopischen Zukunft ohne Rassismus und Umweltvergiftung, im dritten zerfleischen einander Jugendliche auf einer einsamen Insel.

Mehr im Falter 19/21

In Autor Tags Theater, Falter, Wien
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