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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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GESPENSTERKARUSSELL – Interview mit Kathrin Herm und Sara Ostertag im Falter 17/21

April 28, 2021 Martin Pesl
Jungtalent Emma Wiederhold © Apollonia Theresa Bitzan

Jungtalent Emma Wiederhold © Apollonia Theresa Bitzan

Ruth Klügers KZ-Erinnerung „weiter leben“ wird in Wien als Videoinstallation zum Theaterstück

Niemand kannte Ruth Klüger, bevor die amerikanische Germanistikprofessorin mit 60 ihre Erinnerungen an die Kindheit in Wien, die Lagerzeit und die ersten Jahre in der neuen Heimat USA zu Papier brachte. Ihre vielbeachtete Autobiografie „weiter leben“ ließ 1992 mit Scharfsinn und Humor jene verstummen, die meinen, alles über die Tragödie Holocaust besser zu wissen. Das Kollektiv makemake produktionen machte daraus ein Theatergroßprojekt an diversen Stationen in der jüdisch geprägten Wiener Leopoldstadt. Kurz vor der geplanten Premiere im November 2020 starb Ruth Klüger – und trat der Lockdown ein. Der Ersatztermin hält, denn die Regisseurinnen Sara Ostertag und Kathrin Herm haben ihr Stationentheater zu einer begehbaren Videoinstallation adaptiert.

Falter: Sie haben Ruth Klügers KZ-Erinnerungsbuch „weiter leben“ fürs Theater adaptiert. Was verbindet Sie mit der Autorin?

Sara Ostertag: Bei uns daheim gab es dieses Buch, daher war es für mich immer präsent. Erinnerungskultur beschäftigt mich seit klein auf, Freunde und Familie haben dieses Interesse noch weiter verstärkt.
Kathrin Herm: Ich habe „weiter leben“ erst über unser gemeinsames Projekt kennengelernt und war vom ersten Satz an sehr angetan von diesen gleichermaßen schonungslos scharfsinnigen wie humorvollen Beschreibungen. Klüger war angetrieben von dem Wunsch verstehen zu wollen, ohne dabei der Versuchung nachzugeben, die Dinge zu verklären. Ich hatte mich schon auf unterschiedlichste Weise mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Shoa beschäftigt. Diese zugleich feministische und jüdisch-österreichische Perspektive war mir trotzdem völlig neu und eine riesige Bereicherung.

Das Besondere an „weiter leben“ ist die Rückeroberung der KZ-Erfahrung als subjektives Erleben. Wie sind Sie dieser Subjektivität in der Umsetzung begegnet?
Ostertag: Uns war klar, dass wir niemals nachvollziehen könnten, wovon Klüger tatsächlich spricht. Wir können uns nur annähern und Aspekte greifen. Das fantastische an ihrer Sprache ist, dass sie über so viel Unterschiedliches und extrem Spezifisches zugleich spricht. Die Härte und der Humor ihres Schreibens sind überwältigend. Wir nutzen verschiedene historisch besetzte Orten in Wien, um eine Verankerung in der Gegenwartswelt zu schaffen, und wird verkörpern die Autorin nicht im klassischen Sinne. Stattdessen lassen wir Gespenster im Jetzt über das Erinnern sprechen. Gespenster, die man niemals vertreiben, der Stadt nicht austreiben darf, weil wir sonst vergessen, was uns mitbegründet.

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In Autor Tags Falter, Interview, Theater, Kunst

INSELHOPPING, BIS DER ARZT KOMMT – Buchrezension in der Buchkultur 195

April 21, 2021 Martin Pesl
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Bibliophile Insulaphilie: Gavin Francis steht einfach auf Inseln

„Niemand ist eine Insel.“ Es dauert überraschend lang, bis der bekannteste aller Inselsätze auftaucht – er stammt von John Donne. Judith Schalanskys „Atlas der abgelegenen Inseln“ wird dafür schon auf einer der ersten Seiten zitiert. Der schottische Arzt und Reiseschriftsteller Gavin Francis outet sich in „Inseln. Die Kartierung einer Sehnsucht“ als geradezu manisch insulaphil. In seinem mit Ausschnitten von Land- und Seekarten gespickten Essay beschäftigt ihn der Gegensatz von Abgeschiedenheit und Gedrängtheit, Freiheit und Gefangenschaft, den das unausweichliche Umzingeltsein von Wassermassen bedingt. Eine Auflösung findet Francis natürlich trotz vielfacher literarischer Beihilfe nicht, aber bei allem, was mit dem Reisen zu tun hat, ist ja sowieso der Weg das Ziel.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension

IRGENDWER TOT HIER? – Buchrezension in der Buchkultur 195

April 13, 2021 Martin Pesl
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Der vermeintliche Krimi des Jahres entpuppt sich als Nicht-Krimi für Hochzeitsfans

Es war der große Mystery-Hit 2020 auf Goodreads: Die englische Autorin Lucy Foley wurde für in neuen Roman „The Guest List“ bejubelt, Vergleiche mit der Whodunit-Koryphäe Agatha Christie flossen den anglophonen Rezensenten nur so aus der Feder. Der Titel ist freilich etwas irreführend, denn es geht zwar um eine Hochzeit, die Gästeliste spielt aber nicht wirklich eine Rolle. Hat sich der Penguin Verlag für die deutsche Übersetzung deshalb den gänzlich nichtssagenden Titel „Sommernacht“ ausgedacht?

Um es ganz direkt zu sagen: Eine Insel im Sturm macht noch keine Christie. Der Clou dieses Buchers besteht in seiner nervtötenden Erzähltechnik: Bis zu den letzten Seiten muss man sich nicht nur fragen, wer den Mord begangen hat, sondern auch wer ihm zum Opfer gefallen ist, ja ob überhaupt einer stattgefunden hat (ein bisschen wie in der Serie „How to Get Away with Murder“). Bis dahin erfährt man nach und nach Hintergründe zu den Anwesenden, aber auch zum Brautpaar: Die influencende Lifestyle-Journalistin Jules heiratet Will, den Protagonisten einer TV-Survival-Show.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension

LIEBESLEID IN MYANMAR – Buchrezension in der Buchkultur 195

April 13, 2021 Martin Pesl
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Flüssiges Lesevergnügen: George Orwells Romandebüt in einer Neuübersetzung

Gleich drei neue deutsche Ausgaben von Orwells „1984“! Wahrscheinlich hat die Renaissance mit den 70 Jahre nach seinem Tod freigewordenen Rechten zu tun. Dass auch der Schauplatz seines Debütromans im Jahr 2021 unter dem Namen Myanmar wegen eines Militärputsches wieder Schlagzeilen machen würde, konnte der Dörlemann-Verlag nicht ahnen. Umso spannender ist es, „Tage in Burma“ (im Original erschienen 1934) heute zu lesen, mit dem sich Orwell seine Erfahrungen bei der Indian Imperial Police vom Leib schrieben. Der Neuübersetzer Manfred Allié sorgt für ein flüssiges Lesevergnügen, beschönigt aber auch nicht den stupiden Rassismus der wutrotgesichtigen Kolonialisten, die da selbstherrlich am Rande des Dschungels in ihrem Europäischen Club hocken.  

„Tage in Burma“ beschreibt aus der wissenden Distanz mit einem zarten Hang zu Karikatur einen hübschen Strauß an Charakteren, die meist leiden, hassen oder beides.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension
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