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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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LOST IN ADAPTATION – Nachtkritik aus dem Werk X Petersplatz

February 19, 2021 Martin Pesl
Diana Kashlan vor dem Bühnengemälde von Hawy Rahman © Alex Gotter

Diana Kashlan vor dem Bühnengemälde von Hawy Rahman © Alex Gotter

Gott ist nicht schüchtern – Werk X – Inwiefern sich Olga Grjasnowas Roman über den Syrienkrieg für die Bühne eignet, testet Regisseurin Susanne Draxler

Wien, 18. Februar 2021. Die erste Szene ist stark. "Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?", fragt die Frau im blütenweißen Hosenanzug den ebenso strahlend gekleideten Mann. Sie flüstert ihm etwas ins Ohr, wie Bill Murray einst Scarlett Johansson in "Lost in Translation", wir hören nicht, was. Seine Miene verdüstert sich. "Ist vielleicht auch besser so", sagt er. Das ist geheimnisvoll, ein Vorgriff mit Spannungspotenzial. Hernach wird man sehen, wie die Beteiligten nach und nach bis hierher kamen. Am Ende erlebt man die Szene noch einmal, nur ergibt sie da plötzlich keinen Sinn mehr.

Zwei Leben, umgewälzt

Was sinnvoll war: "Gott ist nicht schüchtern”, die Produktion der Regisseurin Susanne Draxler im Wiener Koproduktionshaus Werk X Petersplatz nicht nochmals zu verschieben. Im November hätte Premiere sein sollen, die wurde nun im Februar vor Fachpublikum fürs Streaming aufgezeichnet – und fällt so ungeplant mit einem bitteren Jubiläum zusammen: zehn Jahre Syrienkrieg. Es war Anfang 2011, als die Hoffnungen des so genannten Arabischen Frühlings in Syrien schneller als anderswo zerbrachen. Zu dieser Zeit beginnt Olga Grjasnowas 2017 erschienener Roman, auf dem die Fassung der Dramaturgin Lisa Kärcher beruht. Vergangenen September versuchte sich schon das Berliner Ensemble an einer Dramatisierung, obwohl sich der Roman für eine solche auf den ersten Blick nicht anbietet: Wenig wird gesprochen, viel passiert.

Die aserbaidschanisch-deutsche Autorin schildert kühl, bisweilen protokollartig die schockierenden Umwälzungen in zwei höchst unterschiedlichen syrischen Leben. Amal, eine Damaszener Schauspielerin, engagiert sich in der Revolution, gerät ins Visier des Geheimdienstes. Der in Paris erfolgreiche Mediziner Hammoudi reist arglos heim, um seinen Pass zu erneuern, und erhält unerwartet ein Ausreiseverbot.

Verloren im Handlungsgewirr

Leider zerstreut auch die österreichische Erstaufführung den Eindruck der mangelnden Bühneneignung von Grjasnowas Prosa nicht. Im Gegenteil, gleich nach dem Prolog schnappt die allzu typische Romanadaptionsfalle zu: Da Johnny Mhanna und Diana Kashlan nur zu zweit sind, müssen sie auch Nebenfiguren im Strang der jeweils anderen Figur übernehmen. Hauptsächlich spulen sie aber Erzähltext ab. Die Amal- und die Hammoudi-Szenen wechseln zudem in derart rascher Folge, dass sich, wer das Buch nicht gelesen hat, schon bald im Handlungswirrwarr verlieren muss (wer es gelesen hat, schüttelt ebenso den Kopf, aber erst später).

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik

ALLES, WAS SIE SCHON IMMER ÜBER RED BULL WISSEN WOLLTEN – Theaterkritik im Falter 7/21

February 17, 2021 Martin Pesl
Pia Hierzegger moderiert den Talk, der via Bildschirm eh besser rüberkommt als im Theater. Auf der Couch neben ihr: Julia Franz Richter, Martina Zinner © Nikolaus Ostermann

Pia Hierzegger moderiert den Talk, der via Bildschirm eh besser rüberkommt als im Theater. Auf der Couch neben ihr: Julia Franz Richter, Martina Zinner © Nikolaus Ostermann

Die neue Ausgabe des Magazins Dossier widmet sich unter dem Titel „Ungesüßte Geschichten“ ganz dem Firmenimperium des Dietrich Mateschitz: Red Bull, Servus TV und alles, was dazugehört. Das Volkstheater startet gemeinsam mit dem Grazer Theater im Bahnhof einen ambitionierten Versuch und liefert Hand in Hand mit der Veröffentlichung ein Theaterstück – beziehungsweise, Corona-bedingt, eine Fernsehshow zum Thema. Statt durch die Bezirke zu touren, wird „Die Recherche-Show“ live als Zoom-Webinar übertragen. Das passt eh viel besser. 

Ähnlich wie amerikanische News-Comedy-Formate verknüpft der Abend in der Regie von Ed. Hauswirth Aufklärung mit Humor: Da gibt es den in silbriger Diskomanier gekleideten Studiomusiker (Thomas Pfeffer vom Ersten Wiener Heimorgelorchester), die ironische Moderatorin (Pia Hierzegger) und drei Studiogäste, denen bestimmte Funktionen in der Aufbereitung der größtenteils schon legendären Energy-Drink-Saga zukommen.

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In Autor Tags Falter, Theater, Kritik, Streaming

VIRTUELLE SURREALITÄT – VR-Filmkritik im Falter 7/21

February 17, 2021 Martin Pesl
Katrija Lehmann als dystopische Vagabundin in der VR-Brille © Johanna Lamprecht

Katrija Lehmann als dystopische Vagabundin in der VR-Brille © Johanna Lamprecht

In Graz gibt es jetzt 360°-Theater

Es ist schon ein bisschen „Matrix“: Da bringt ein Fahrradbote eine Virtual-Reality-Brille, fernzusteuern wie eine Playstation. Kaum hat man das Teil auf- und sich auf einen Drehstuhl gesetzt, fühlt man sich schon in eine andere Welt gebeamt. Vom Schauspielhaus Graz kann man sich auf diese futuristische Art nun ein aufwändig verfilmtes Theaterstück nach Hause liefern lassen. Die Dystopie „Krasnojarsk“ des Norwegers Johan Harstad, von dem auch der vielbesprochene Romanwälzer „Max, Mischa und die Tet-Offensive“ stammt, handelt von einem Anthropologen (Nico Link), der durch eine fast menschenleere Zukunft stapft und nach auswertbaren Überresten der einstigen Zivilisation sucht. Dabei stößt er tatsächlich auf eine Frau (Katrija Lehmann), die kofferweise bei sich trägt, was er sucht: Berichte damaliger Menschen. Gemeinsam vagabundieren sie durch die Postapokalypse.

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In Autor Tags Film, Theater, Graz, Kritik, Falter

NEUN PERSONEN SUCHEN EINEN FAHRER – Museumstheaterfilmkritik aus dem Theatermuseum im Falter 7/21

February 17, 2021 Martin Pesl
Stephanie Cumming brilliert als absurde Theaterfigur Winnie im Taxi von Toxic Dreams © TimTom

Stephanie Cumming brilliert als absurde Theaterfigur Winnie im Taxi von Toxic Dreams © TimTom

Die Gruppe Toxic Dreams imaginiert ein modernes Schicksal für berühmte Theaterfiguren

Sollte die Nestroy-Akademie auch heuer einen Corona-Spezialpreis für den originellen theatralen Umgang mit pandemiebedingten Einschränkungen ausloben, kommt „After the End and Before the Beginning“ wohl für eine Nominierung in Betracht: Die Arbeit der renommierten freien Theatergruppe Toxic Dreams wurde coronakonform in Form von Videos produziert, läuft im Museum und hat doch ganz mit Theater zu tun. Doch ist das Projekt mehr als eine Notlösung und bereits seit 2015 in Planung. Im ersten Lockdown wurde an den Rollen gefeilt, im Sommer erfolgten die Dreharbeiten in Wien und Umgebung, rechtzeitig zur Museumsöffnung wurden die neun Kurzfilme fertig geschnitten.

Der Besuch im Theatermuseum lohnt sich dieser Tage nicht nur für Fans alter Kostüme oder Gemälde. Wer neben einer oberflächlichen Mindestkenntnis des Dramenkanons auch noch ein Grundverständnis der englischen Sprache mitbringt (oder Untertitel lesen möchte), wird an diesem Projekt helle Freude haben. Über das Ausstellungsgebäude sind sechs Boxen verteilt. Nach außen hin Modelle von Theaterbühnen, bergen sie Bildschirme, auf denen je ein bis zwei der neun Filme auf einem Hocker sitzend angesehen werden können. In jedem der Zehnminüter steigt eine bekannte Bühnenfigur in ein Uber und monologisiert. Der Fahrer, verkörpert in jedem Fall von Regisseur Yosi Wanunu, liefert gelegentlich Stichworte. 

Die Charaktere wurden in die heutige Zeit versetzt, ihre Episode spielt entweder direkt nach dem berühmten Stück, aus dem wir sie kennen, oder, falls sie dieses bekanntlich nicht überleben, vor dessen Beginn. Allzu streng darf man das Vorher/nachher-Konstrukt allerdings nicht nehmen: Wenn Lady Macbeth den Fahrer beschwört, er möge sie ja nicht verraten, sie habe gerade einen erstaunlich vollblütigen Greis getötet, dann wäre dies mitten in der Handlung von Shakespeares „Macbeth“ einzuordnen. In der erotisch gefährlichen Darstellung Nina Fogs wirkt die Lady zudem eher mordlustig als suizidgefährdet wie ihr Original.

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In Autor Tags Theater, Film, Kritik, Falter
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