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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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NA GUT, DANN HALT ONLINE – Empfehlungen im Falter 4/21

January 26, 2021 Martin Pesl
© rostfest

© rostfest

Da sie uns auch weiter nicht ins Theater lassen, geben wir den Widerstand auf und dem Netz die Bühne frei

Jarmusch im Körper

Wer könnte „Stranger Than Paradise“, den coolsten Jim-Jarmusch-Film aller Zeiten, besser vertanzen als Liquid Loft? Leider sind wir nicht live dabei, aber die mechanisch-animalischen Moves der bereits 15 Jahre alten Kompanie von Chris Haring rocken hoffentlich auch digital.

tqw.at, 28.–31.1.

 

Vater unter Strom

Tim Breyvogel ist ein Schauspieler unter Dauerelektrizität. In der Videoversion von Simon Stephens’ Monolog „Steilwand“ setzt das St. Pöltener Ensemblemitglied diese doppelt um: als DJ einer Clubnacht und in der Schilderung seiner Verzweiflung als Vater.

landestheater.net, 29.–31.1.

 

Heilung im Gespräch

Vorreiter im Theaterstreaming (wie in allem) war das Aktionstheater Ensemble. Jetzt setzt es eins drauf und bietet nach dem Schauen der „Stücke gegen die Einsamkeit“ jeweils donnerstags Zoom-Gespräche an, auch nach dem Meisterwerk „Heile mich!“ (25.2.).

aktionstheater.at, 1.2.–28.3.

 

Depression im saft-Laden

Nicht deprimiert genug von der Politik? Nein, da geht wahrscheinlich noch mehr. Das feministische Kollektiv saft exzertiert in der Performance „Burning Tissues“ vor, warum es politische Depression braucht, um etwas zu bewegen: live im Internetfernsehen.

okto-tv.at, 3.2.

 

Augustin im Voodoo-Rausch

Bestes Maskottchen für die moderne Pest: der liebe Augustin. „Alles ist. Hin“ heißt Hannes Sterz’ und Patrick Rothkegels Literatur-Theater-Film über ihn, entstanden in Sam’s Bar des Hamakom-Theaters. Ein trunkenes Vergnügen, Voodoo Jürgens inklusive.

hamakom.at, 4.–12.2.

 

Bildungsauftrag auf Parteilinie

Ein Haufen Grazer mit versteinerten Mienen und Sowjet-Uniformen, das ist die „Sozialistische Eingreif-Druppe“ (SED). Einen Tag lang bringen die jungen Theaterfreaks mit bestem Deadpan-Humor das Fernsehen auf Parteilinie. So erfüllt der ORF den Bildungsauftrag.

sed-tv.at, 5.2.

 

Videokunst auf Video

Medienkünstler Jan Machacek ist in seinem Element. Sein Werk „Ewige 80er“ sollte zwar live stattfinden, ist jetzt aber doch ein Video geworden. Es geht um Paranoia und konservativen Backlash zu Thatchers und Reagans Zeiten.

brut-wien.at, 7.2.

 

Beethoven zum 251.

Der arme Ludwig van! Sein Jubiläumsjahr verlief eher nicht so genial, Corona-bedingt herrschte „Tosende Stille“. Regisseurin Christa Hassfurther vom Salzburger Theater bodi end sole tröstet ihn mit einer Produktion dieses Namens – jetzt halt als Videoexperiment.

bodiendsole.at, 15.2.

 

Männer im Boxclub 

Vom Frühjahrs- bis in den Jänner-Lockdown durchgeboxt hat sich „Fight Club Fantasy“: Jetzt gibt die die Produktion über toxische Männlichkeit (nach Chuck Palahniuk und dem Brad-Pitt-Film) den Fight gegen das Streamen auf.

kosmostheater.at, 16.–20.2.

In Autor Tags Theater, Falter, Empfehlungen

„... UND DEINE MAMI SAGT WOW“ – Probenbericht aus dem Burgtheater-Kasino im Falter 52/20

December 22, 2020 Martin Pesl
Michael Maertens (links, analog) und Mark O’Connell (rechts, digital) © Marcella Ruiz Cruz

Michael Maertens (links, analog) und Mark O’Connell (rechts, digital) © Marcella Ruiz Cruz

Silvesterpremiere trotz Lockdown: Mit „Die Maschine in mir“ erforscht das Regieduo Dead Centre den Transhumanismus

Im Burgtheater-Kasino steht der Publikumsliebling Michael Maertens vor einer grünen Leinwand, wie man sie aus den Making-ofs von Fantasyfilmen kennt. Zwei Frauen knien vor ihm und fummeln am Schritt seiner Hose herum. Ein Schelm, wer Böses denkt: Beide tragen FFP2-Masken. 

Was hier vor sich geht, erschließt sich beim Probenbesuch zu „Die Maschine in mir“ erst später. Es gibt einen trockenen Durchlauf und zwei, nun ja, nasse. Maertens spricht zum Videobild von Mark O’Connell, Verfasser des Sachbuchs „To Be a Machine“, das dem Stück zugrunde liegt. Er äußert Verständnis, dass Mark sich wegen eines Blasenleidens nicht selbst auf die Bühne traue. „Man will sich da oben ja nicht vor den Leuten in die Hose machen.“ Auf Maertens’ Hose breitet sich ein dunkler Fleck aus.

„Wenn einem selber das passiert, ist es echt unlustig“, mahnt Bush Moukarzel, mit Ben Kidd zusammen Erfinder und Regisseur des Abends. Dass die Pointe hier gespoilert wird, geht in Ordnung. „Vielleicht gibt es ja ein paar seltsame Typen, die sagen: Wenn’s mit Pissen ist, dann komm ich!“, meint Michael Maertens im Gespräch schmunzelnd.

Maertens ist der einzige Schauspieler des digitalen Theaterstücks. Er schlüpft in die Rolle des Journalisten O’Connell, der prominente Vertreter des Transhumanismus traf. Diese Strömung will die Grenzen des sterblichen Körpers technisch überwinden. Auf der Bühne wird das in ein Spiel mit Maertens’ Identität übersetzt. „Man weiß nicht: Bin ich ich? Bin ich der Autor? Bin ich überhaupt ein Mensch? Eine Maschine? Ein Guru?“, sagt er, nun sehr wohl bemüht, nicht zu viel zu verraten. Wer eine Karte kauft, erhält zwei Links: einen, um kurze Videos des eigenen Gesichts aufzunehmen und einzuschicken, einen weiteren zur Live-Aufführung. Jeden Abend hat Maertens die Gesichter von 100 „anwesenden“ Personen vor sich. Sie werden auf iPads geladen, die im Zuschauerraum verteilt sind.

Obwohl gerade eine Silvesterpremiere geprobt wird, sieht es im Kasino mehr nach Filmset aus als nach Theater. Eine Kamera ist an einem Gerüst befestigt, das auf einer Schiene vor und zurück fährt. Für Burgtheater-Direktor Martin Kušej muss das ein schmerzlicher Anblick sein. Er ist erklärter Gegner der im Corona-Lockdown aufblühenden Praxis, Theater im Netz zu zeigen. „Aber als er realisiert hat, dass dieser fucking Lockdown womöglich ewig weitergeht und es Kapazitäten durch die Corona-bedingte Verschiebung einer anderen Produktion gab, hat er uns zu dieser Arbeit eingeladen“, sagt Moukarzel. Er und Kidd agieren unter dem Namen Dead Centre und haben heuer im Jänner bereits „Die Traumdeutung von Sigmund Freud“ ins Akademietheater gebracht.

Mehr im Falter 52/20

In Autor Tags Theater, Burgtheater, Bericht, Falter, Digitalität

LIEBESGRÜSSE AUS DER MITTE – Buchrezension in der Buchkultur 193

December 4, 2020 Martin Pesl
Ella Carina Werner © www.juliaschwendner.com

Ella Carina Werner © www.juliaschwendner.com

Sehr, sehr lustig: 33 kurze Texte der Satirikerin Ella Carina Werner

Ein wenig täuscht der Titel von Ella Carina Werners neuem Buch „Der Untergang des Abendkleides“: Das Wortspiel deutet auf eine böse Auseinandersetzung mit AfD, Pegida und Konsorten hin, aber offensiv politisch sind die kolumnenartigen Texte der Hamburger „Titanic“-Autorin und Lesebühnenveranstalterin nicht. Eigentlich sind sie nicht einmal besonders böse, sondern im Gegenteil: lieb. Von der Freude darauf, vierzig zu werden, handelt gleich der erste Text, gefolgt von einem, in dem Werner nachgerade entschuldigend darlegt, dass sie Menschen mag. Ein Skandal, fürwahr, der freilich dazu führt, dass man auch sie und ihr sehr, sehr lustiges Buch augenblicklich mögen muss.

Mehr in der Buchkultur 193

In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

WIEDERGELESEN: GOTT UND DIE WELT – Kolumne in der Buchkultur 193

December 4, 2020 Martin Pesl
Voltaire © Nicolas de Largillière

Voltaire © Nicolas de Largillière

Vor einem Vierteljahrtausend wurden die Artikel als ketzerisch verbrannt. Heute amüsiert Voltaires Anti-Kreuzzug mit Nadelstichen.

Voltaire sah sich als großen Dramatiker. Es genügt nicht, dass er über 50 Bühnenstücke verfasste, sogar seine Wörterbuchartikel konnte er bisweilen nicht umhin, in Dialogform zu verfassen. „Was? Ich bin nicht frei zu wollen, was ich will?“, empört sich etwa B. in „De la liberté – Über die Freiheit“, eingeordnet unter L wie liberté. Doch sein Gegenüber A. beherrscht die sokratische Hebammentechnik: „Was verstehen Sie darunter?“, bohrt er. „Ich verstehe darunter, dass ich frei bin zu wollen, wie es mir gefällt.“ – „Mit Verlaub, das hat keinen Sinn.“

Diese Auseinandersetzung mit dem Ziel, zum Kern einer vermeintlich unbestreitbaren Idee vorzudringen, gehört zu den vielen Gedankengängen, die auch 256 Jahre nach dem Erscheinen des Dictionnaire philosophique portatif höchst anschaulich Vernunft einkehren lassen. Damals war die Aufklärung noch in ihren Kinderschuhen. Alles, was nicht geradeheraus als fromm erkennbar war, hatte mit Entsetzen, Bestrafung und Verbrennung zu rechnen. Der Philosoph Voltaire wusste das. Stets voll des Hohns für alle, die sich fürs Glauben anstelle des Denkens entschieden, formulierte er stets süffisant um den heißen Brei herum und bot seinen Gegnern nichts, woran sie ihn hätten greifen können.  

Dennoch brauchte es keine Gelehrten, um ihn zu verstehen, nur ein bisschen Verstand. So wuchs seine Popularität, und so wuchs auch das Taschenwörterbuch immer weiter an. Louis Moland schildert, wie sich Voltaire einmal lautstark von den Texten distanzierte, ihre Beschlagnahmung bei einem Buchhändler einforderte und gleichzeitig einem anderen eine größere Lieferung zuschanzte. Die ehemalige Vorbemerkung ist nun das Nachwort der ersten deutschen Ausgabe, in der sämtliche Artikel in Übersetzung vereint sind. Bisherige Ausgaben hatten sich um die besonders religionskritischen Einträge bis zuletzt gedrückt. Diese hier enthält die ganze Bandbreite von A wie „Abraham“ und B wie „Tout est bien – Alles ist gut“ bis V wie „Vertu – Tugend“.

Mehr in der Buchkultur 193

In Autor Tags Kolumne, Literatur, Buchkultur
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