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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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LIEBESGRÜSSE AUS DER MITTE – Buchrezension in der Buchkultur 193

December 4, 2020 Martin Pesl
Ella Carina Werner © www.juliaschwendner.com

Ella Carina Werner © www.juliaschwendner.com

Sehr, sehr lustig: 33 kurze Texte der Satirikerin Ella Carina Werner

Ein wenig täuscht der Titel von Ella Carina Werners neuem Buch „Der Untergang des Abendkleides“: Das Wortspiel deutet auf eine böse Auseinandersetzung mit AfD, Pegida und Konsorten hin, aber offensiv politisch sind die kolumnenartigen Texte der Hamburger „Titanic“-Autorin und Lesebühnenveranstalterin nicht. Eigentlich sind sie nicht einmal besonders böse, sondern im Gegenteil: lieb. Von der Freude darauf, vierzig zu werden, handelt gleich der erste Text, gefolgt von einem, in dem Werner nachgerade entschuldigend darlegt, dass sie Menschen mag. Ein Skandal, fürwahr, der freilich dazu führt, dass man auch sie und ihr sehr, sehr lustiges Buch augenblicklich mögen muss.

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In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

WIEDERGELESEN: GOTT UND DIE WELT – Kolumne in der Buchkultur 193

December 4, 2020 Martin Pesl
Voltaire © Nicolas de Largillière

Voltaire © Nicolas de Largillière

Vor einem Vierteljahrtausend wurden die Artikel als ketzerisch verbrannt. Heute amüsiert Voltaires Anti-Kreuzzug mit Nadelstichen.

Voltaire sah sich als großen Dramatiker. Es genügt nicht, dass er über 50 Bühnenstücke verfasste, sogar seine Wörterbuchartikel konnte er bisweilen nicht umhin, in Dialogform zu verfassen. „Was? Ich bin nicht frei zu wollen, was ich will?“, empört sich etwa B. in „De la liberté – Über die Freiheit“, eingeordnet unter L wie liberté. Doch sein Gegenüber A. beherrscht die sokratische Hebammentechnik: „Was verstehen Sie darunter?“, bohrt er. „Ich verstehe darunter, dass ich frei bin zu wollen, wie es mir gefällt.“ – „Mit Verlaub, das hat keinen Sinn.“

Diese Auseinandersetzung mit dem Ziel, zum Kern einer vermeintlich unbestreitbaren Idee vorzudringen, gehört zu den vielen Gedankengängen, die auch 256 Jahre nach dem Erscheinen des Dictionnaire philosophique portatif höchst anschaulich Vernunft einkehren lassen. Damals war die Aufklärung noch in ihren Kinderschuhen. Alles, was nicht geradeheraus als fromm erkennbar war, hatte mit Entsetzen, Bestrafung und Verbrennung zu rechnen. Der Philosoph Voltaire wusste das. Stets voll des Hohns für alle, die sich fürs Glauben anstelle des Denkens entschieden, formulierte er stets süffisant um den heißen Brei herum und bot seinen Gegnern nichts, woran sie ihn hätten greifen können.  

Dennoch brauchte es keine Gelehrten, um ihn zu verstehen, nur ein bisschen Verstand. So wuchs seine Popularität, und so wuchs auch das Taschenwörterbuch immer weiter an. Louis Moland schildert, wie sich Voltaire einmal lautstark von den Texten distanzierte, ihre Beschlagnahmung bei einem Buchhändler einforderte und gleichzeitig einem anderen eine größere Lieferung zuschanzte. Die ehemalige Vorbemerkung ist nun das Nachwort der ersten deutschen Ausgabe, in der sämtliche Artikel in Übersetzung vereint sind. Bisherige Ausgaben hatten sich um die besonders religionskritischen Einträge bis zuletzt gedrückt. Diese hier enthält die ganze Bandbreite von A wie „Abraham“ und B wie „Tout est bien – Alles ist gut“ bis V wie „Vertu – Tugend“.

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In Autor Tags Kolumne, Literatur, Buchkultur

AUF TEUFEL KOMM RAUS – Buchrezension in der Buchkultur 193

December 4, 2020 Martin Pesl
William Blake: „Satan“. Kupferstich nach einer Zeichnung von Johann Heinrich Füssli, 1789 © The British Museum

William Blake: „Satan“. Kupferstich nach einer Zeichnung von Johann Heinrich Füssli, 1789 © The British Museum

In ihrem vierten Band widmet sich die „Handliche Bibliothek der Romantik“ dem Teufelswerk berühmter Autoren

Mit einer „Handlichen Bibliothek der Romantik“ aus 15 Bänden möchte der Berliner Verlag Secession Hinweise dafür liefern, wieso wir heutigen Menschen so sind, wie wir sind. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert hat sich viel verändert, finden die Herausgeber. Der Mensch war danach nicht mehr der alte. Der heuer erscheinende vierte Band der Reihe legt dabei eine besondere Wunde offen: unseren Hang zum Bösen, zum Treffen von falschen Entscheidungen.  

Acht romantische „Teufelsgeschichten“ sind darin versammelt, eher unbekannter Erzählungen größtenteils hochberühmter Autoren von den Gebrüdern Grimm über E.T.A. Hoffmann bis zu ihren englischsprachigen Kollegen Edgar Allan Poe und Washington Irving. Auch eine Autorin ist dabei: Adele Schopenhauer erzählt in „Das Hausmärchen“ schnörkellos von drei Schwestern, einem Waisenkind und einem mysteriösen Schmuckstück.

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In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Literatur, Schurke

SCHURKENSTÜCKE: DOKTOR A. – Kolumne in der Buchkultur 193

December 3, 2020 Martin Pesl
César Aira, „Die Wunderheilungen des Doktor Aira“, Matthes & Seitz © Martin Thomas Pesl

César Aira, „Die Wunderheilungen des Doktor Aira“, Matthes & Seitz © Martin Thomas Pesl

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Erzfeind, Widersacher: Wenn solche Begriffe schon im Umschlagtext auftauchen, hüpft das Schurkensammlerherz. Dabei ist die Lage bei Doktor Actyn, Chefarzt für Inneres am Hospital Piñero in Buenos Aires deutlich komplexer. 

In César Airas eigenwillig selbstreferenziellem Roman „Die Wunderheilungen des Doktor Aira“ wird Actyn eindeutig als der Böse hingestellt – freilich von Doktor Aira, aus dessen Perspektive die ganze Geschichte, wenn auch nicht in der Ich-Form, erzählt wird. Ihn, den Wunderheiler, auffliegen zu lassen, scheint Actyns vorderstes Ziel zu sein, für das er den Aufwand umfangreicher Inszenierungen nicht scheut. Was das kosten muss, all die Schauspieler zu engagieren, die sich als „unheilbar“ Kranke und deren verzweifelte Pflegekräfte ausgeben!

Die Frage, ob ein Scharlatan wie Aira nicht einen gewissen investigativen Eifer verdient hat, kommt dennoch auf, obwohl er seine Aktivitäten wortreich theoretisch unterfüttert und Actyn mit Framings wie „Mastermind“, „der finstere Doktor“ oder „Hinterhalt“ beschreibt. „In seinen Augen glich Actyn den Superschurken der Comics, die sich nie weniger als die Weltherrschaft vornahmen“. 

Ein kluger Spin des 50-jährigen Doktors, würden heutige Medienbeobachter:innen sagen.

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In Autor Tags Kolumne, Buchkultur, Schurke
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