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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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ÜBER DIE KUNST, EIN ORGANIGRAMM ZU DRAMATISIEREN – Vorschau im Falter 44/20

October 27, 2020 Martin Pesl
The Office: Stainberg, Cumming, Troebinger, Zett, Rot, Händler © TimTom

The Office: Stainberg, Cumming, Troebinger, Zett, Rot, Händler © TimTom

Georges Perec war ein sehr besonderer Literat. Der Franzose gehörte zur Oulipo-Gruppe, der „Werkstatt für potenzielle Literatur“. Es ging darum, Grenzen des Möglichen auszuloten. Einmal schrieb Perec einen Roman, der kein e enthielt. Kein einziges! Sein posthum publiziertes Werk „Über die Kunst, seinen Chef anzusprechen und ihn um eine Gehaltserhöhung zu bitten“ aus 1968 beruht auf einem für sich genommen schon recht bizarren Organigramm, das diverse Möglichkeiten auf dem Weg zur Bitte um die Gehaltserhöhung mit Pfeilen verbindet: Wenn dies, dann das. Berücksichtigt werden unter anderem die Anzahl der an Masern erkrankten Töchter des Abteilungsleiters, ob dieser mittags ein Ei oder Fisch gegessen hat und die Laune der Mitarbeiterin im Büro nebenan. 

Perec machte daraus einen Fließtext in durchgehender Kleinschrift und ohne Satzzeichen. Man merkt schon, als Ratgeber eignet sich das Buch nicht so. Auch von Regisseur Yosi Wanunu, der die „Kunst“ für sein Ensemble Toxic Dreams als Theaterstück adaptiert hat, ist eher ein ironischer Zugang zu erwarten. Wanunu hackte die englische Übersetzung in Stückchen und verteilte sie auf sein sechsköpfiges Ensemble: „The Art of Asking Your Boss for a Raise“ wird von Brut Wien in der Volkshochschule am Schwendermarkt veranstaltet.

Mehr im Falter 44/20

In Autor Tags Theater, Falter, Literatur

IM NOTFALL LACHEN – Porträt von Maria Happel im Falter 44/20

October 27, 2020 Martin Pesl
Maria Happel © Heribert Corn

Maria Happel © Heribert Corn

Diplomatin und treue Seele: Publikumsliebling Maria Happel ist endlich wieder in einer neuen Rolle zu sehen

Man könnte meinen, es liefe eher mäßig für Maria Happel. Die Burgschauspielerin bewarb sich 2019 für die Volkstheater-Direktion und kam nicht in die Endrunde. Heuer am 1. März übernahm sie die Leitung des Max-Reinhardt-Seminars. Zehn Tage später musste sie die Schule schließen. Corona ist auch schuld, dass Happels Proben als Åse in Ibsens „Peer Gynt“ abgebrochen wurden. Davor scheiterte die Produktion „Tosca“ an Differenzen zwischen dem Regisseur und Hauptdarstellerin Birgit Minichmayr. So ist „Automatenbüfett“ am 30. Oktober die erste Premiere der 58-Jährigen unter Martin Kušej, der das Burgtheater seit über einem Jahr leitet.

Doch Happel lässt sich ihren Optimismus nicht nehmen. Ihr Mentor Claus Peymann nennt sie zurecht eine „Königin der Lebensfreude“. Happel kennt ihren Status als eine der beliebtesten Schauspielerinnen des Landes. Sie steht für Beständigkeit. Seit fast 30 Jahren ist sie – mit einer kurzen Unterbrechung, als sie Peymann nach Berlin begleitete – am Burgtheater.

Das Wiener Publikum liebt Maria Happel wegen ihres Lachens: Stoßhaft und überraschend, wirkt es, als töne für einen Moment die „Zauberflöte“ durch den Äther. „Ihr Lachen ist so überspringend, dass die schlimmsten Katastrophen ihren Schrecken verlieren“, schwärmt auch Peymann. „Wenn eine Aufführung auf der Kippe steht, baut Maria ein kurzes Lachen ein und die Schlacht ist gewonnen.“

Happel stammt aus einer musischen Großfamilie im Weingebiet Spessart. Ihr Vater war Winzer, die Mutter führte den örtlichen Friseurladen. Nachzüglerin Maria erbte die musikalischen Gepflogenheiten ihrer vier älteren Geschwister, übte mit neun vor der Schule die Kirchenorgel. Auf Hochzeiten heuerte sie als Alleinunterhalterin an, manchmal mit Big Band. In ihrer ersten Rolle beschimpfte sie als Magd Soldaten. Ein fahrender Schauspieltrupp hatte Minirollen für Bertolt Brechts „kaukasischen Kreidekreis“ vergeben. „Da war es um mich geschehen.“ Von der Musik zog es sie nun eher in Richtung Theater. Ihr Schauspiellehrer in Hamburg war Peter Maertens, Vater von Michael, mit dem sie heute oft – auch jetzt wieder – auf der Bühne steht. „Ich nehme es ernst, wenn mir das Leben Zeichen schickt.“ Ihren heutigen Mann Dirk Nocker lernte sie später bei Proben zum „kaukasischen Kreidekreis“ kennen, der sich somit für sie schloss.

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In Autor Tags Porträt, Theater, Burgtheater, Wien, Falter

VERSCHWINDENSVERDAMMNIS – Nachtkritik aus dem Kosmos Theater

October 21, 2020 Martin Pesl
Eine vielversprechende Komikerin zeigt auf: Anne Kulbatzki © Bettina Frenzel

Eine vielversprechende Komikerin zeigt auf: Anne Kulbatzki © Bettina Frenzel

Frau verschwindet (Versionen) – Kosmos Theater Wien – Julia Haennis Stück über die perfekte Frau von Kathrin Herm mit großem Showtreppenauftritt inszeniert

Wien, 20. Oktober 2020. Geschlechterfragen treiben Julia Haenni abwechselnd um. Stücktitel der 1988 geborenen Schweizer Autorin lauten Frau im Wald und Don Juan. Erschöpfte Männer. In ihrem aktuellen Text sind wieder die Frauen dran. Einen Grundgedanken zu "Frau verschwindet (Versionen)" formulierte Haenni bereits im Nachtkritik.de-Adventskalender 2018: Wie das wäre, wenn Frauen alles stehen und liegen ließen, fragte sie in einem verwackelten Handyvideo, als wäre sie selbst gerade auf der Flucht.

Wie der Titel des vor einem Jahr in Bern uraufgeführten Stückes verrät, steht auch hier eine Verschwindensfantasie im Zentrum: Frauen betreten die leere Wohnung einer anderen Frau und dichten sich zusammen, warum diese weg sein könnte. Folgerichtig sicherte Veronika Steinböck, künstlerische Leiterin des in Wien für weibliche Perspektiven zuständigen Kosmos Theaters, ihrem Haus die österreichische Erstaufführung.

Highway to Hell

Beim Blick auf die Besetzungsliste traut man kaum den eigenen Augen, aber tatsächlich: Neben der gerade am Volkstheater ausgeschiedenen Birgit Stöger, der freien Schauspielerin Anne Kulbatzki und der Mozarteum-Absolventin Eva Lucia Grieser wurde Therese Affolter gewonnen. Die legendäre Peymann- und somit Burg- und BE-Protagonistin mit der signifikanten Stimme (ach, die Hörspielkassetten! Kindheit!) verbringt ihren Ruhestand in Österreich. Sie unterbrach ihn für diese kleine Ensemblearbeit, in der sie von Regisseurin Kathrin Herm zwar einen prima Auftritt mit großem Rock’n’Roll-Tamtam bekommt und schief, aber beherzt "Highway to Hell" brettern darf, sich danach aber mustergültig bescheiden auf Augenhöhe mit den Jüngeren begibt.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Feminismus

DAS VINDOBONA NEU UNTERHÄLT AUCH DEN GAUMEN – Vorschau im Falter 43/20

October 20, 2020 Martin Pesl
Knusper, knusper, Knäuschen: Jim Libby moderiert die Eröffnungsgala © Andreas Lepsi/Lepsifoto

Knusper, knusper, Knäuschen: Jim Libby moderiert die Eröffnungsgala © Andreas Lepsi/Lepsifoto

Überlegen Sie bitte schon mal, ob Sie Ihren gebeizten Stör lieber sehr knusprig, mittel oder lätschert mögen. Drei Knuspervarianten bietet nämlich der Chefkoch Kimberly van Ieperen für diese Vorspeise bei der großen Eröffnungsgala im neuen Vindobona an. Der Mann weiß, wie man den Gaumen mindestens so entertaint wie Auge und Ohr. Vorher bekochte er schon die Gäste in Toni Mörwalds Dinner-Theater „Palazzo“ und in schwindligen Höhen im Prater bei „Dinner in the Sky“. Mittlerweile ist er wieder auf dem Boden gelandet. Seit Anfang September gibt es im Vindobona wieder etwas zu knabbert. 

Just im 100. Jahr seines Bestehens musste Albert Schmidleitner 2019 das Varietétheater und Partnerlokal des Kabarett Simpl schließen. Und ausgerechnet inmitten der Corona-Krise, da man eher mit dem Konkurs solcher Etablissements rechnet, macht der Manager und Gastronom Wolfgang Ebner es wieder auf. Unterhaltsame Lesungen von Star-Autobiografien, Kabarettprogramme, Konzerte, Revues, Akrobatik, Burlesque-Varieté, Zauber- und Improshows warten auf das ausgehungerte Publikum. Mitte Jänner präsentieren Ebner und die Programmverantwortliche Rita Sereinig sogar eine Musical-Eigenproduktion: das Culinarical. Erraten: Auch hierbei gibt es etwas zu essen.

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In Autor Tags Falter, Theater, Kulinarik
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