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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SPIEL MIR DAS LIED VOM ÖL-TOD – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Wien

January 12, 2020 Martin Pesl
Clara Liepsch als Hans Kudlich © Matthias Heschl

Clara Liepsch als Hans Kudlich © Matthias Heschl

Kudlich in Amerika – Schauspielhaus Wien – Elsa-Sophie Jach & Thomas Köck zeigen einen "carbondemokratischen Spaghettiwestern"

Wien, 11. Januar 2020. Nobody ist ein Cowboy, und zwar ein nihilistischer. "All things are made of something, the no-thing", sagt er in Gestalt des Schauspielers Jesse Inman, und später singt es der Musiker Andreas Spechtl auch melancholisch vom Band. Irgendwie haben die Figuren am Ende des neuen Stücks von Thomas Köck keine Lust mehr. Gerade noch gaben sie die Devise "nie vergessen" aus, dann folgt die Erinnerung "wir sterben alle", nämlich in dem Fall wirklich alle, wegen des klimabedingten Niedergangs, an dem – soweit man den einige Szenen zuvor von Til Schindler hinauskatapultieren Dystopien der "Carbon Democracy" folgen kann – Kapitalismus, Kohlenutzung und die Suche nach Öl schuld sind.

Kudlich, die zweite

Womit wir wieder im wilden Westen wären, wo Köck und seine Regiepartnerin Elsa-Sophie Jach ihre Uraufführung am Schauspielhaus Wien szenisch verorten. "kudlich in amerika oder who owns history – ein carbondemokratischer spaghettiwestern" heißt der zweite Teil der sogenannten Kronlandsaga und die Fortsetzung des ebenfalls hier 2016 uraufgeführten Textes “kudlich (eine anachronistische puppenschlacht). Köck und Jach führten damals zwar nicht Regie, haben am Haus seither aber bereits ein Stück gemeinsam inszeniert: “Die Zukunft reicht uns nicht (Klagt, Kinder, klagt!)” geriet 2017 zu einem luziden Dialog zwischen einer Schauspielerin und einem geradezu magisch präzisen Jugendchor.

Im Vergleich zu diesem Meisterstück musste der sperrige Kudlich-Stoff wohl verlieren. Vom Reichstagsabgeordneten, dem die Bauern der österreichischen Monarchie im Zuge der Revolution 1848 ihre Freiheit verdanken, lernt man in Österreich wohl irgendwann im gymnasialen Geschichtsunterricht, hat ihn in der Regel dann aber auch bald wieder vergessen. Historisch verbürgt ist, dass Hans Kudlich vor einem Todesurteil nach Amerika floh. Getrost als Fiktion kann verbucht werden, dass er dabei hundert Jahre später auf einem Filmset in Texas landete, wo ihn die verärgerte Besetzung aus Liz Taylor und Co. für einen "rebel without a cause", nämlich James Dean hielt. Clara Liepsch spielt Kudlich, erklärt am Ende aber, dass es um den ja gar nicht gegangen sei und sie ihn nur "durchgespielt" habe.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Amerika, Wien

DIE SCHNEIDEZÄHNE MEINER WAHRNEHMUNG – Nachtkritik aus dem Kosmos Theater

January 9, 2020 Martin Pesl
V. l. n. r.: Alice Peterhans, Tamara Semzov, Veronika Glatzner © Bettina Frenzel

V. l. n. r.: Alice Peterhans, Tamara Semzov, Veronika Glatzner © Bettina Frenzel

Das Werk – Kosmos Theater Wien – Claudia Bossards bissig-spaßiger Vorstoß mit Elfriede Jelineks Anklage gegen den Raubbau an der Natur

Wien, 8. Januar 2020. Es ist eine außergewöhnliche Premiere für das fast 20-jährige Kosmos Theater. Wenn hier überhaupt schon einmal so etwas wie ein "Stückklassiker" gespielt wurde, ist es lange her. Das Kosmos ist aber eben Wiens feministisches Theater, und Autorinnen mit dem Label der Klassikerin sind rar gesät.

Ein junger Klassiker

Für einen Klassiker ist "Das Werk" von Elfriede Jelinek freilich eher jung. Nicht älter als das Kosmos selbst. Die Autorin verschränkt in ihrem seither zur Vollendung gebrachten collagierenden Fließtextformat den Brand der Gletscherbahn in Kaprun im Herbst 2000 mit der Baugeschichte des dortigen Wasserkraftwerks. Beide forderten je rund 160 Todesopfer. 2003 war die Uraufführung durch Nicolas Stemann am Burgtheater. 2020 ist die Schweizer Regisseurin Claudia Bossard (*1985) dran – ohne die großen Möglichkeiten des Staatstheaters.

Es mag aufgeblasen wirken, eine lebende Autorin als klassisch zu bezeichnen, doch genau mit diesem Gedanken spielt die Inszenierung. Einmal werden antike griechische Säulen auf die Bühne gehoben, und zu Beginn meint man die längste Zeit, Bossard hätte ihren Auftrag trotzig missverstanden und verhandle statt Jelineks "Das Werk" das Werk Jelineks: Da sitzt eine Gruppe bebrillter Literaturkritiker*innen auf einem Podium und spricht genussvoll manieriert über den Begriff der Subversion (ist er gerechtfertigt, nur weil Jelinek halt nicht Unterhaltungsliteratur schreibt?), über erste Begegnungen mit ihrem Œuvre (damals 1975 als bettelarmer Student in Buenos Aires!) und mit ihr selbst, als sie im Railjet Zeitung las und man sie dann eh nicht ansprach.

Mit dem Bohrer ins Heileweltösterreich

Alice Peterhans gesteht, sie empfinde Jelineks Werk gelegentlich als Bohren in den Schneidezähnen ihrer Wahrnehmung. Gemeinsam mit Veronika Glatzner, Wojo van Brouwer und Tamara Semzov darf sie sich ordentlich ins Zeug legen, und alle vier sind wahrlich lustig in ihren Nuancen akademischer Eitelkeit. Nach Stemanns Jelinek-Perücke und Habjans Jelinek-Puppe dreht sich die Metaschraube eins weiter und lässt jetzt statt der Autorin ihre Interpret*innen auftreten. Die sind obenrum (für vor 40 Jahren) TV-tauglich gekleidet und tragen an den Füßen grotesk klobige Wanderschuhe.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Jelinek

NESTROYPREIS-GEKRÖNT – Beitrag für „Rang 1 – Das Theatermagazin“ auf Deutschlandfunk Kultur

December 23, 2019 Martin Pesl
Markus Zett als Hermann Swoboda als Bruno Kreisky © TomTom

Markus Zett als Hermann Swoboda als Bruno Kreisky © TomTom

Auftrag

Erstellen eines Radiobeitrags über Toxic Dreams und die Theatersitcom „The Bruno Kreisky Lookalike“ für die Sendung „Rang 1“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Bruno Kreisky ist schon fast 30 Jahre tot, seine Kanzlerschaft in Österreich endete 1986. Und doch scheint der legendäre Sozialdemokrat der letzte Politiker zu sein, auf den sich das Land noch einigen kann. …

Mein Beitrag über Toxic Dreams und ihre Theatersitcom „The Bruno Kreisky Lookalike“ läuft in „Rang 1 – Das Theatermagazin“ auf Deutschlandfunk Kultur am Samstag, den 4. Januar um 14:05 Uhr.

Dank an Martin Vischer, der seine Stimme als das deutsche Voice-over von Yosi Wanunu zur Verfügung gestellt hat.

In Autor, Sprecher Tags Theater, Radio, Politik, Wien, Deutschlandfunk Kultur, Bericht

THEATERCHARTS 2019 im Falter 51-52/19

December 19, 2019 Martin Pesl
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Falters vielfältige Top 10 im Theater im Jahr 2019, federführend zusammengestellt von Sara Schausberger unter meiner Mithilfe. Ja, es ist viel Ballett (absurderweise), viel Nacktheit, viel Performance, aber auch ganz „normale“ Inszenierungen. Die Top 10 des Jahres 2019 sind außerdem von Künstlerinnen geprägt: Unter 13 Regieführenden (ein Duo und ein dreiköpfiges Kollektiv sind dabei) sind zehn Frauen.

In Autor Tags Theater, Charts, Falter
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