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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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RED MA DIRTY! – Kurzbericht aus dem Wuk im Falter 48/19

November 26, 2019 Martin Pesl
© Philipp Horak

© Philipp Horak

Mit ihrem Stück „Hot Springs“ überprüften Laia Fabre und Thomas Kasebacher im Wuk die sexuelle Kraft der Performance-Kunst.

Und? Hat es funktioniert? Das wollen jetzt natürlich alle wissen. Das Duo Notfoundyet hatte sexuelle Erregung durch Performance versprochen. Freilich, wer Laia Fabre und Thomas Kasebacher (Interview Falter:Woche 46/19) kennt, weiß, dass ihre Auftritte oft leise ironisch und bewusst spannungsarm ablaufen. Diesmal entschuldigten sie sich gleich zu Beginn, die Erwartungen so hochgeschraubt zu haben. Eines funktionierte auf jeden Fall: Sex sells. Bei allen drei Vorstellungen war die Sex-Insel im Wuk-Saal, eine Zusammenstellung von überraschend unflauschigen Podestelementen, voll besetzt. In ihrer Mitte saß der fantastische Musiker Lukas König, der sein Schlagzeug selten schlug, aber passenderweise oft mit Vibratoren streichelte. Kasebacher und Fabre gingen indessen herum und versorgten das Publikum mit Geschmacksreizen (einer flüssig-dotterigen Substanz) und Düften (die Produktion hatte ihren eigenen Parfümeur). 

Das vordringliche Mittel zum Zweck aber, das die einjährige Recherche ergeben hatte, waren Worte.Dirty talksozusagen. Kasebacher hatte für die Aufführung ein ausgedehntes Telefongespräch zweier leicht erregbarer Menschen verfasst, das er die Anwesenden der Reihe nach vorlesen ließ. „I just got very horny“, sagt zum Beispiel A. „Good for you“, antwortet B. Je breiter der meist wienerische Akzent der Lesenden, desto lustiger war es, dem englischen Text zuzuhören. An Erotik war aber natürlich nicht mehr zu denken.

Mehr im Falter 48/19

In Autor Tags Bericht, Falter, Performance, Sex

KASWEISSER WIEN-TOURIST AUS AMERIKA – Interview mit Jim Gaffigan im Falter 47/19

November 22, 2019 Martin Pesl
Clean Comedy: Jim Gaffigan redet nicht gern über Politik, und über Donald Trump schon gar nicht © Jim Gaffigan

Clean Comedy: Jim Gaffigan redet nicht gern über Politik, und über Donald Trump schon gar nicht © Jim Gaffigan

Der US-amerikanische Star-Comedian Jim Gaffigan überprüft, ob sein Humor auch in Wien funktioniert

Im US-Fernsehen, Streaming-Portale eingeschlossen, kommt man an Jim Gaffigan kaum vorbei. Neben Rollen in etlichen Kinofilmen gestaltet er Serien und Comedy-Specials, die alle auf seinem eigenen Leben aufbauen. Gegen den allgemeinen Trend gilt Gaffigan als ein Comedian, der familienfreundlich und katholisch ist, auf der Bühne nicht schimpft und lieber Selbstironie pflegt, als gegen alles und jeden auszuteilen. Ob das auch in Wien funktioniert, testet der 53-Jährige im Rahmen von „Stand Up, Vienna!“ diesen Sonntag erstmals im Gartenbaukino.

Falter: Mister Gaffigan, ursprünglich wollten Sie in Wien „Secrets and Pies“ zeigen, jetzt wechseln Sie kurzfristig zu einem noch neueren Programm, „The Pale Tourist“. Wie kommt es dazu?

Jim Gaffigan: Ich schreibe ständig neues Material, und Tournamen haben sowieso etwas Lächerliches. Die dienen mir nur dazu, meine Live-Auftritte von meinen Sendungen auf Netflix und Amazon zu unterscheiden. Der neue Name ergab mit der Zeit immer mehr Sinn für die Auftritte außerhalb der USA. Mich interessiert die negative Konnotation des Wortes „Tourist“. Und natürlich bin ich „pale“.

Was darf das Publikum also von dem „kasweißen Touristen“ erwarten?

Gaffigan: Ganz egoistisch lerne ich immer sehr viel aus internationalen Auftritten. Da bin ich diversen kulturellen Normen ausgesetzt, die meiner amerikanischen Kultur den Spiegel vorhalten. Außerdem stelle ich zu jeder Stadt und zu jedem Land Recherchen an. Manches an Material funktioniert nur in einem Land, aber es kommt auch vor, dass ich es in die Show einbaue.

Diesmal fahren Sie nach Russland, Lettland, Estland, Polen, Österreich, Portugal und Marokko. Warum gerade diese Länder?

Gaffigan: Ich bin noch in keiner der geplanten Städte aufgetreten. Marokko ist dabei, weil meine Frau es gerne warm hat und mit den Kindern während der Thanksgiving-Ferien zu mir stößt. Wien hat den Ruf, ein toller Ort für englischsprachige Comedy zu sein, da wollte ich schon immer mal hin.

Ihre Frau und Ihre fünf Kinder begleiten Sie nicht nur gerne auf Tour, Sie kommen auch in all Ihren Programmen vor.

Gaffigan: Das liegt daran, dass meine Familie mich ausmacht. Es gibt aber Grenzen: Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich selbst Single war und mir die Comedians, die ausschließlich über Partner und Kinder redeten, gehörig auf die Nerven gingen.

Mehr im Falter 47/19

In Autor Tags Kabarett, Interview, Falter, Trump

FRÜHER WAR ALLES ROSA – Nachtkritik aus dem Vorarlberger Landestheater

November 15, 2019 Martin Pesl
Hofstaat unterm Guglhupf-Leuchter: Felix Defèr, Johanna Köster, Ines Schiller © Anja Köhler

Hofstaat unterm Guglhupf-Leuchter: Felix Defèr, Johanna Köster, Ines Schiller © Anja Köhler

Antoinette Capet - Die Österreicherin – Vorarlberger Landestheater Bregenz – Ein Marie Antoinette-Biopic von Niklas Ritter

Bregenz, 14. November 2019. Am Anfang geht alles schnell. Die schwere Geburt der Protagonistin wird von der Live-Band hinterm Bühnenportal getaktet, und kaum getauft – Mutter Kaiserin hat keine Zeit zu verlieren, gebar sie doch insgesamt 16 Kinder – geht es schon darum, wo all die Mädchen hinverheiratet werden. Aus Maria Antonia Josepha Johanna wird Marie-Antoinette, Gattin des Thronfolgers, später Königs von Frankreich. Über drei Stunden später landet sie 1793, von der Revolution entmachtet, schlicht als "Antoinette Capet" unter der Guillotine.

Ösis unter sich

So nannte auch der Autor und Regisseur Niklas Ritter sein Stück über sie und fügte den Untertitel "Die Österreicherin" hinzu. Diesen unfreundlichen Spitznamen trug Marie-Antoinette bei Hofe tatsächlich ("l’Autrichienne"), vielleicht aber wollte man mit der Titelwahl bei der Uraufführung im Vorarlberger Landestheater auch ein Zeichen setzen. Während nämlich Intendantin Stephanie Gräve nach ihrer ersten Spielzeit international mit anspruchsvollem Spielplan und fairen Löhnen positiv auffällt, stoßen sich Teile des Bregenzer Abopublikums an hierzulande von West bis Ost durchaus bekannten Dingen: Zu moderne Inszenierungen böten zu wenig Bühnenbild, und zu viel "Bundesdeutsch" werde gesprochen.

Aber tatsächlich spielt mit Ines Schiller eine Österreicherin "Die Österreicherin". Sie kokettiert heiter mit dem Idiom, was ihre (anfangs) kindliche Figur des freiheitsliebenden Sonnenscheins mit gewinnendem Lächeln und Unverständnis gegenüber Staatstragendem fein unterstreicht. Nur beim Besuch ihres Bruders Kaiser Joseph II. funktioniert es nicht so ganz. Um zu zeigen, dass die Ösis nun unter sich sind, rutscht Schiller ins Oberösterreichische, während ihr Dresdner Kollege Felix Defèr mit monarchisch-näselndem Nobelsprech nach einem holprigen Einstieg den Wiener besser trifft.

Röcke und Perücken

Defèr ist der zupackendste der sechs Spieler*innen, die in die zig anderen Rollen schlüpfen. Meist verantwortet er den Comic Relief in dieser ohnehin weitgehend komödiantisch angelegten Biografie, sowohl als verhurter Louis XV als auch in Rollen diverser Vertreter*innen des Volks. Wenn sein Joseph dem Schwager Tipps zum richtigen Ejakulierzeitpunkt gibt, ist das aber auch wegen der Unbedarftheit lustig, mit der Jan Kersjes den erst immermüden, nachher wein- und käseseligen Franzosenkönig anlegt. Wie sich das royale Ehepaar nach dem sexuell unbefriedigenden Start zusammenrauft, ist boulevardesk, aber liebevoll ausgestaltet. Später in der Tragik der Niederlage wirkt es, als wären sie stets füreinander geschaffen gewesen.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Vorarlberg

LOVE IS IN THE AIR – Interview mit Thomas Kasebacher und Laia Fabre im Falter 46/19

November 13, 2019 Martin Pesl
Thomas Kasebacher und Lara Fabre im WUK © Martin Thomas Pesl

Thomas Kasebacher und Lara Fabre im WUK © Martin Thomas Pesl

Das Duo Notfoundyet spricht über seine sexuell anregende Performance „Hot Springs“ im Wuk

Was ist sexuell erregend? Thomas Kasebacher und Laia Fabre gehen dieser Frage nach einjähriger Recherche auf den Grund. Zuschauerinnen und Zuschauer ihrer Performance „Hot Springs“ sollen im Zuge des Abends vom unstillbaren Verlangen gepackt werden, sofort nach Hause zu gehen und ... Aber der Name, den sich das Paar als Künstler gegeben hat, lautet Notfoundyet. Es kann also gut sein, dass der Weg zum Happy End auch bei der Premiere im Wiener Wuk noch nicht gefunden ist. Im Gespräch verraten Kasebacher und Fabre, wie sie die Säfte zum Brodeln bringen wollen. 

Falter: Eine Performance, die zum Sex anregt: Wie ernst ist diese Ankündigung gemeint?

Thomas Kasebacher: Natürlich ist unser Versuch spielerisch angelegt, weil wir wissen, dass die Trigger bei allen verschieden sind. Am Ende steht vielleicht ein Scheitern. Aber wir wollen das schon probieren. 

Wie sehen Sie Ihre Chancen auf Erfolg?

Laia Fabre: Wir arbeiten mit einer Gruppe von Leuten – nicht mit Schauspielern, die mögen wir nicht so gern –, und bei der gestrigen Probe haben wir sie mit Wasser experimentieren lassen. Es gab Fontänen und einen Goldregen, und ich muss sagen: Wow, schon bei der Probe hat mich das ziemlich getriggert! 

Wie kamen Sie auf die Idee? 

Fabre: Ein Freund erzählte uns von einer Performance, die er besucht hatte und nach der er sofort Sex haben wollte. Uns gefiel der Gedanke und reizte die Herausforderung: Wie schaffen wir es, das ganze Publikum zu triggern? 

Wie darf man sich die Recherchephase vorstellen?

Kasebacher: Wir haben Leute befragt, was sie erregt, und uns auch selbst geresearcht, einzeln und zusammen. So entstand ein Tagebuch mit überraschenden Erkenntnissen. Laut Studien werden im Internet zum Beispiel unverhältnismäßig oft Begriffe wie Transsexualität gesucht. Das ist sehr aussagekräftig, weil anonym.

Anonymität als bester Weg zum Sex?

Kasebacher: Es gibt auch Experimente, bei denen man Unbekannte zusammen in einen Raum steckte und ihnen vergewisserte, dass sie niemals erfahren werden, wer wer ist. Zu 99 % kam es zu sexueller Aktivität. 

Das direkteste Mittel zur sexuellen Erregung wäre ja Pornografie.

Fabre: Aber in der Gruppe konsumiert wird Pornografie eher als peinlich wahrgenommen und nicht als erregend. Ein Schamgefühl ist genau das, was wir nicht wollen.

Mehr im Falter 46/19

In Autor Tags Falter, Interview, Performance, Sex
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