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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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RAUS AUS DEM REINRAUM – Kritik aus dem Werk X-Petersplatz in der Wiener Zeitung

October 24, 2019 Martin Pesl
Naemi Latzer und Mimu Merz © Markus Zahradnik

Naemi Latzer und Mimu Merz © Markus Zahradnik

Cleane Medien-Performance „How to protect your internal ecosystem“

Ein Reinraum ist ein Raum mit geringer Konzentration an Teilchen in der Luft. Hier werden Smartphone-Chips produziert, während draußen die optimierungsbewussten Menschen von Instagram-tauglichen, absoluten Perfektion nur träumen können. In ihrer Performance „How to protect your internal ecosystem“ im Werk X Petersplatz vereint die Berliner Medienkünstlerin Miriam Schmidtke diese beiden Welten. Ihr assoziativ heutiger Text, den sie mit der Performerin Mimu Merz zusammen verfasst hat, kommt teils ratgeberartig vom Tonband und wird sonst von Merz und ihrer Bühnenpartnerin, der Schauspielerin Naemi Latzer, vorgetragen. Besonders Latzer gelingt es dabei, das klinisch cleane Setting durch ihr subtil humoriges Spiel vereinzelt zu durchbrechen.

Die beiden tragen eine Mischung aus Schi- und eben (Rein)Raumanzügen, wabern im hypnotischen Gleichschwung, filmen sich und einander mit ihren Handykameras und geraten in immer exzessivere Choreografien zum Sound von Bernhard Hollinger. Auf der Textebene geht es indes etwa um die Fixierung auf den eigenen Körper als Hauptsache, damit er nach außen hin Nebensache bleiben kann: Körperkult mit dem Ziel der Entkörperlichung.

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In Autor Tags Kritik, Performance, Wiener Zeitung

MIT FOMO IN DIE SAUNA – Kurzbericht von den „Wortstattnächten“ im Werk X im Falter 43/19

October 22, 2019 Martin Pesl
Theater in der Sauna: „Böhmisches Paradies“ © Joachim Kern

Theater in der Sauna: „Böhmisches Paradies“ © Joachim Kern

Die Wiener Wortstätten bieten mit den „Wortstattnächten“ einen Parcours durch die aktuelle Dramatik

„Wortstattnächte“: Der Titel der aktuellen Werkschau des Dramenschreiblabors Wiener Wortstätten führt in die Irre. Statt einer zu erwartenden „langen Nacht der vielen Stücke“ will der Leiter Bernhard Studlar den Abend kurz und knackig halten. Gezeigt werden zwei im Rahmen der Wortstätten entstandene Texte österreichischer Autorinnen und zwei Übersetzungen aus dem europaweiten Programm „Fabulamundi“, an das die Wortstätten zuletzt andockt haben. Nachdem sie aus der Vierjahresförderung der Stadt Wien ausgeschieden sind, sichert die Teilnahme an „Fabulamundi“ die Existenz der Wortstätten derzeit noch bis 2020.

Die vier Texte wurden jeweils auf 40 Minuten gekürzt und von vier Regisseurinnen und Regisseuren an vier Orten auf dem Areal des Meidlinger Theaters Werk X inszeniert: in einer Künstlerwohnung, im Proberaum, in einem Container zur Lagerung von Bühnenbildern und – wie konventionell! – im Theatersaal. Pro „Wortstattnacht“ laufen die vier Stücke nacheinander in der Schleife, allerdings nur dreimal. Daher muss sich der Zuschauer vor Beginn für eine Route entscheiden, die eine der Darbietungen auslässt. Nicht einmal mit journalistischen Tricks lassen sich die Verantwortlichen dabei einen Tipp entlocken.

Mehr im Falter 43/19

In Autor Tags Bericht, Theater, Dramatik, Falter

DER ANFANG UND DAS ENDE DER WELT – Kritik aus dem Burgtheater im Falter 43/19

October 22, 2019 Martin Pesl
Dietmar König bricht als Erklärbär die opulente „Edda“ herunter © Matthias Horn/Burgtheater

Dietmar König bricht als Erklärbär die opulente „Edda“ herunter © Matthias Horn/Burgtheater

Thorleifur Örn Arnarsson inszeniert seine vielbeachtete „Edda“ noch einmal fürs Burgtheater

Das Programmheft enthält ein Glossar mit Begriffen von Asen bis Yggdrasil, die Besetzungsliste führt für die meisten der zwölf Spielerinnen und Spieler gleich mehrere Rollen an. Obendrein beginnt der Abend im blickdichten Bühnennebel mit isländischem Sprechgesang. Kein Wunder, dass das Publikum erleichtert auflacht, wenn Dietmar König im Bärenkostüm nach einer halben Stunde das epische Geschehen unterbricht und in nüchternem Ton Hintergrundinformationen verspricht. Ja, „Die Edda“ ist kompliziert.

Das gilt auch für die Entstehungsgeschichte der Produktion, die nun im Burgtheater Premiere hatte. Der isländische Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson und sein Ko-Autor Mikael Torfason nahmen sich mit dem Ensemble des Schauspiels Hannover drei Monate Zeit, um eine Bühnenfassung altisländischer Sagen zu entwickeln. Leicht war das schon deshalb nicht, weil es zwei „Eddas“ gibt: eine „Lieder-Edda“ und eine „Prosa-Edda“, beide aus dem 13. Jahrhundert. Sie bieten keine lineare Erzählung, sondern einen wilden Haufen an Geschichten und Figuren, ähnlich der griechischen Mythologie oder der Bibel – auf beide wird in der Inszenierung mehrfach verwiesen. Auch ist es nicht zu viel gesagt, dass es in der „Edda“ schlichtweg um alles geht, um den Anfang und das Ende der Welt. Eingangs ziehen die Bühnenarbeiter einen Baumstamm hoch, der fortan über der Bühne schwebt. Er steht für die Weltesche Yggdrasil, die den Kosmos verkörpert. 

Im März 2018 kam „Die Edda“ in Hannover heraus und spaltete Publikum und Kritik. Während einige die theatrale Wucht feierten, taten andere diese als kraftmeierisch ab und stießen sich am uneinheitlichen Erzählstil. Jedenfalls erntete Regisseur Thorleifur (das Isländische verwendet keine Familiennamen) viel Aufmerksamkeit und den Theaterpreis „Der Faust“. Burgtheater-Intendant Martin Kušejs ließ das Regieteam die Inszenierung mit dem hiesigen Ensemble neu erarbeiten. Alle Rollen wurden neu besetzt, nur der Live-Musiker Gabriel Cazes reiste aus Hannover mit. Nach eigenen Angaben entstanden dabei neue Szenen, insgesamt ist der Abend aber um 45 Minuten kürzer geworden.

Zur Pause kann man beide Seiten der Rezeption nachvollziehen. Es scheint, als wären die Beteiligten vordergründig damit beschäftigt, des uferlosen Stoffs Herr zu werden, und als sei ihnen dazu jedes Mittel recht. Es ist ein Abend der hemmungslosen Kontraste, der sich ständig selbst den Boden unter den Füßen wegzieht: Kostüme, Drehbühne, Musik und Lichtstimmungen schaffen eine Fantasy-Realität, die man gerne bereit ist, im alten Island anzusiedeln. Demgegenüber stehen ulkige Einlagen wie die Reise des Schelms Loki (Florian Teichtmeister) zu den Zwergen, die sich politisch korrekt verbitten, so genannt zu werden. Der Humor scheut keine Peinlichkeit, hilft dabei aber, den Stoff zugänglicher zu machen, wie auch Dietmar Königs Erklärbär-Nummer beweist.

Mehr im Falter 43/19

In Autor Tags Kritik, Theater, Falter, Burgtheater

WEITERSCHURKEN: AGNES WERTHER – Kolumne in der Buchkultur 186

October 16, 2019 Martin Pesl
© Aamulehden Arkisto

© Aamulehden Arkisto

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Die Bösen sind bei Minna Canth normalerweise die Männer. Als frühe finnische Feministin lässt sie kein gutes Haar an ihnen: Sie wollen nur das Eine, sind treulose Erpresser, Trinker und Betrüger. An den eigenen Geschlechtsgenossinnen kritisiert Canth vor allem die Naivität, mit der sich die kleingeistigen Kleinbürgerinnen ihrem vermeintlichen Schicksal fügen und den Unholden unterordnen. 

Einer solchen, der Ich-Erzählerin Liisi, setzt sie in „Agnes“, einer ihrer wenigen nicht dramatischen Erzählungen, Agnes Werther entgegen. Diese Frau heißt zwar so, als hätte das Lamm Gottes den größten Romantiker der Welt geheiratet, schwört aber Frömmigkeit und Ehe gleichermaßen ab. Warum? Weil sie die Welt gesehen hat. Und die Welt, das ist aus finnischer Sicht im 19. Jahrhundert: St. Petersburg. Von dort wird sie nach dem kurzen Heimatbesuch in der Provinz mit ihrem Gönner, einem reichen Russen, gen Italien reisen.  

Nun klingt das ja an sich gar nicht böse, sondern frisch, frei, fortschrittlich. Nur schafft es Agnes während ihres kurzen Aufenthalts, die Welt ihrer alten Schulfreundin zu zerstören – durchaus bewusst und gefinkelterweise ohne, dass sie sich etwas Konkretes zuschulden kommen lässt.

Mehr in der Buchkultur 186

In Autor Tags Buchkultur, Schurke, Kolumne, Buch, Feminismus
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