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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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SCHMUTZ UND SCHMALZ – Kurzbericht von der Eröffnung des BM für Heimatschmutz im Falter 37/19

September 11, 2019 Martin Pesl
Die Ministerin mit Personenschutz hat ihr Thrönchen bestiegen © Martin Thomas Pesl

Die Ministerin mit Personenschutz hat ihr Thrönchen bestiegen © Martin Thomas Pesl

Aktionskünstlerin Barbara Ungepflegt hat ein Heimatschmutzministerium eröffnet. In einer Litfaßsäule in Favoriten predigt sie patriotische Nestbeschmutzung

Die größte Angst machen nicht aggressive Passanten. Die größte Angst macht der Wind. Vor der offiziellen Eröffnung ihres Bundesministeriums für Heimatschmutz gibt die Ministerin Barbara Ungepflegt eine Führung durch ihr Büro. Sie dauert nicht lange: Das Kabinett residiert in einer Litfaßsäule am Keplerplatz, gegenüber einer aufgelassenen Veggiez-Filiale, mit der Kirche St. Johann Evangelist als schmuckem Hintergrund. Bei der Firma, die in Wien die röhrenförmigen Werbetürme herstellt, wurde für die 80-tägige Dauerperformance eine transparente Spezialanfertigung geordert. Nach dem Erklettern der Wendeltreppe ins Obergeschoss nimmt Ungepflegt auf einem winzigen Thron Platz. Sie sagt: „Ich bin schon nervös. Hat das gerade gewackelt?“

Die Persona der Bundesministerin für Heimatschmutz – Verwechslungsgefahr ist natürlich Absicht – entwickelte Ungepflegt nach der Angelobung der Regierung Kurz. Bei öffentlichen Auftritten im militärisch grünen Kostüm mit rot-weiß-roter Schärpe unterläuft sie Ideen von Patriotismus. Im Ministerium, auf dem ein Doppeladler mit Besen und Schaufel prangt, will sie Sprechstunden und Wahlpartys abhalten, möchte die Leute irritieren, gerne aber auch den politischen Mist, den sie loswerden wollen, annehmen. 

Die feierliche Zeremonie ist etwas peinlich – wie es sich gehört, wenn Politiker Dinge im Volksfeststil eröffnen.

Mehr im Falter 37/19

In Autor Tags Falter, Bericht, Performance, Kunst, Politik, Wien

DER WOLF HAT KEINE WAHL – Text über das FAQ Bregenzerwald 2019 in der Falter-Beilage Kultursommer 2019

September 3, 2019 Martin Pesl
Die Bergstation Baumgarten © Martin Thomas Pesl

Die Bergstation Baumgarten © Martin Thomas Pesl

Die 4. Ausgabe des Forum-Festivals FAQ Bregenzerwald mit Workshops und neuen Formaten

Man sollte meinen, dem FAQ Bregenzerwald müssten nach drei Jahren allmählich die Fragen oder die Gesprächspartner ausgehen. Aber im Gegenteil: Die vierte Ausgabe des kulinarischen „Festivals mit Forumcharakter“ (wahlweise auch als „Forum mit Festivalcharakter“) wird größer und vielfältiger denn je. Wie immer orientiert sich jeder Programmtag an einer kurzen, aber existenziellen Frage zum Zeitgeist. Diesmal lauten die „frequently asked questions“: „Wem glauben?“ „Was treibt dich an?“ „Wie geht Liebe?“ und „Was bleibt?“. 

In der traumhaften Umgebung von Orten wie Andelsbuch und Bezau sind Locations für kulinarisch Exquisites und profund moderierte Gespräche etwa ein altes Autohaus oder eine Bergstation. Der wohl bekannteste Panelteilnehmer ist diesmal wohl ORF-Anchorman Armin Wolf. Für den gebürtigen Tiroler wird es – kurz vor der Nationalratswahl – vermutlich eine Herausforderung, sich der rein tagespolitischen Löcherung zu erwehren.

Mehr im Sommerfalter 2019

In Autor Tags Vorarlberg, Falter, Sommer, Festival, Politik, Kulinarik, Musik, Literatur

WEITERSCHURKEN: REQUIEM – Kolumne in der Buchkultur 185

September 2, 2019 Martin Pesl
Tala Al-Deen und Nancy Mensah-Offei in Carina Riedls Bühnenadaption von „Tram 83“ am Nationaltheater Mannheim 2019 © Christian Kleiner

Tala Al-Deen und Nancy Mensah-Offei in Carina Riedls Bühnenadaption von „Tram 83“ am Nationaltheater Mannheim 2019 © Christian Kleiner

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Einer seiner vielen Spitznamen ist „der Negus“. So hießen die Königskönige im alten Abessinien, auch Kaiser Haile Selassie in Äthiopien nannte sich so. So viel Selbstbewusstsein musst du als Kleingauner erst einmal haben. Requiem weiß, dass er in Wahrheit die Strippen zieht in diesem seltsamen, vermutlich afrikanischen Moloch Stadtland, dessen gesellschaftliches Zentrum die an den alten Eisenbahntrassen gelegene Bar „Tram 83“ ist. Der König des Nachtklubs ist der König aller Menschen.

Eigentlich ist dieser Requiem aber eine Art Möchtegern-Robin-Hood, der den Reichen nimmt und dann vergisst, den Armen zu geben. Ein Überlebenskünstler mit Gespür für wunde Punkte. Ein Free-Jazzer des Alltags. Einer, der die grotesken Regeln des „Tram“ so gut beherrscht, dass er sie mutmaßlich selbst erfunden hat: „Regel Nummer 46: Ficke am Tag, ficke in der Nacht, ficke und ficke, denn du weißt nicht, was der nächste Tag dir bringt“, „Regel Nummer 34, Hunger, Vorsicht!“ oder „Regel Nummer 67: Die Mächtigsten machen die Mächtigen fertig, die Mächtigen kacken den Schwachen in den Mund, die Schwachen sperren die Schwächsten weg, die Schwächsten gegeben sich gegenseitig den Rest und machen einander Beine.“ 

Natürlich ist auch „Requiem“ ein Alias für diesen alterslosen Mann, ebenso wie „Goldmine“ und „Obama“ und „Der Herr der Ringe“ und „Sohn der Nation“ und „Schwarzmarkt“ und „Fürstpropst von Berchtesgarden“ – eine ganze Seite nimmt die Liste seiner möglichen schmückenden Beinamen im gefeierten Romandebüt des kongolesischen Autors Fiston Mwanza Mujila (2014) ein.

Mehr in der Buchkultur 185

In Autor Tags Buchkultur, Buch, Roman, Schurke, Kolumne, Kongo

1939: DIE QUAL DER WAHL IN SÜDTIROL – Kritik von den Tiroler Volksschauspielen Telfs im Falter 32/19

August 6, 2019 Martin Pesl
© Bernd Schranz

© Bernd Schranz

Felix Mitterers empfehlenswertes Stück „Verkaufte Heimat“ ist bei den Tiroler Volksschauspielen Telfs zu sehen

„I hab ma no nia a Stückch angschaut“, sagt der Telfser Hotelbetreiber in krachendem Tirolerisch. „Aba des Stückch muas i ma anschaugn.“ Ja, sollte er! Denn „Verkaufte Heimat – Das Gedächtnis der Häuser“ trifft einen Nerv. Felix Mitterers Stück basiert auf Teilen seines eigenen Drehbuchs für einen TV-Mehrteiler aus dem Jahr 1989 über die Südtiroler „Option“. Die Tiroler Volksschauspiele haben dafür eine Zuschauertribüne an einem historisch treffenden Ort errichtet: in der Südtiroler Siedlung, die in der Nazizeit für ebenjene Familien errichtet wurde, die in einer vieldiskutierten Abstimmung 1939 dafür optiert hatten, ihre Südtiroler Gemeinden zu verlassen und „heim ins Reich“ zu gehen. Mitterer schildert die Unterdrückung der deutschsprachigen Südtiroler durch die „Walschen“, also die Italiener – in der Schule waren etwa das Spucken und das Deutschsprechen verboten. Man erfährt, wie unterschiedlichste Familien damit umgehen, und erlebt die Gründung einer geheimen Widerstandsbewegung, die sich hilfesuchend an Berlin wendet. Im zweiten Teil schließlich trennen sich die Wege. Eine Familie landet hier, in Telfs. Und es kommt zum Weltkrieg

Mehr im Falter 32/19.

In Autor Tags Kritik, Falter, Theater, Tirol, Sommer, Geschichte
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