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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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EIN IRANISCHER SCI-FI-KRIMI – Kritik von den Wiener Festwochen in der Wiener Zeitung

May 28, 2019 Martin Pesl
© Roberta Caccaglia

© Roberta Caccaglia

"Voicelessness": Azade Shahmiri gastiert bei den Wiener Festwochen

Nava möchte den vermeintlichen Mord an ihrem Großvater, den sie nie kennengelernt hat, aufklären. Ihre Mutter möchte lieber mit ihr tanzen. Aber es fällt ihr nicht die richtige Musik dazu ein. Sie liegt ja auch seit eineinhalb Jahren im Koma. Nach einem Schlaganfall wurde sie in ein Teheraner Krankenhaus gebracht und ist dort nicht mehr erwacht. Zumindest erzählt ihre Tochter ihr das.

Es dauert recht lange, bis man sich an diese kuriose Ausgangssituation gewöhnt hat. Eigentlich gelingt es nie. Die 1982 geborene iranische Theatermacherin Azade Shahmiri erzählt ihren futuristischen Krimi "Voicelessness" innerhalb von 55 Minuten so zart und mit so sparsamen Mitteln, dass sich im Zuschauer etwas dagegen sträubt, das Gesehene als dem Science-Fiction-Genre zugehörig anzuerkennen. Im Rahmen eines Iran-Schwerpunkts im Theater Nestroyhof Hamakom ist die zwei Jahre alte Arbeit zu den Wiener Festwochen eingeladen.

Shahmiris Hauptfigur Nava (Shadi Karamroudi) hat im Jahr 2070 ein Gerät erfunden und patentieren lassen, mit dem sie Stimmen aus der Vergangenheit einfangen kann. Sie kann es im Krankenhaus an ihre Mutter anschließen und so mit ihr reden. Auch ihre Gedanken liest sie damit, sofern diese es zulässt. Egal, ob diese nun aus Text oder Musik bestehen. Außerdem zeigt Nava ihrer Mutter - und dem Publikum - auf einer Leinwand Videomaterial aus der Vergangenheit: Angeblich Beweismaterial dafür, dass der Großvater damals 2016 eines erzwungenen Todes starb.

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In Autor Tags Kritik, Wiener Zeitung, Wiener Festwochen, Theater, Iran

LAUTE LUSTLOSIGKEIT – Kritik von den Wiener Festwochen in der Wiener Zeitung

May 27, 2019 Martin Pesl
© Judith Buss

© Judith Buss

Ersan Mondtag inszeniert "Hass-Triptychon" im Volkstheater.

Es sind die Abgehängten, die Verlierer der Gesellschaft, die zu dieser „Therapie in drei Flügeln“ zusammenkommen: eine Teilzeit-Alkoholikerin, ein Amokläufer, der an einem Autobahnzubringer wohnt, ein älterer Homosexueller, der eigentlich Kindergärtner ist, dem aber die Eltern ihre Kleinen nicht mehr anvertrauen wollen, und so weiter. 

Sibylle Berg hat in ihrem „Hass-Triptychon“ wenig Mitleid mit diesen Gestalten, die nicht anders können, als im Internet Hasskommentare zu posten, Ersan Mondtag noch weniger. Der junge Regisseur brachte im Rahmen der Wiener Festwochen die Uraufführung von Bergs neuem Stück als Koproduktion mit dem Berliner Maxim-Gorki-Theater heraus. 

In Deutschland wird Mondtag für seine ästhetisch überwältigenden Inszenierungen gelobt. Die Therapiepatienten treten in Teresa Verghos Kostümen als lächerliche Spielzeugtrolle oder Comicfiguren auf, die in den Strom geraten sind – stilisierte Hochspannungsleitungen sind auch über den gesamten Zuschauerraum im Volkstheater gespannt (Bühne: Nina Peller). Die härteste Erbarmungslosigkeit aber besteht darin, dass der Therapeut, der gleichzeitig als singender Zeremonienmeister oder „Hassmaster“ (in eigenen Worten: „euer Führer“) dient, mit dem exzentrischen belgischen Performer Benny Claessens besetzt wurde. Claessens tritt in einer engelsgleichen Perücke und barocker Gewandung, später halbnackt und mit goldenem Glitzer übersät auf. Im besten Fall massiert er seine Schützlinge ein wenig wie am Ende einer Yogastunde, im schlimmsten sagt er ihnen, was sie eh schon wissen: dass sie minderwertig und mittelmäßig sind.

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In Autor Tags Wiener Zeitung, Kritik, Theater, Wiener Festwochen

BINGEN SINGEN – Begegnung mit François Chaignaud und Marie-Pierre Brébant im Falter 21/19

May 21, 2019 Martin Pesl
© Anna Van Waeg

© Anna Van Waeg

Entspannender wird’s nicht: „Symphonia Harmoniæ Cælestium Revelationum“ kommt zu den Wiener Festwochen

Aus unerfindlichen Gründen ist Marie-Pierre Brébant in meinem Artikel fast durchgehend fälschlich als Marie-Prierre Brénard ausgegeben. Wie peinlich! Ich entschuldige mich für diesen Fehler, der in der Printversion des Falter leider nicht mehr auszubessern ist.

François Chaignaud und Marie-Pierre Brébant verspäten sich zum Termin in der Brüsseler Innenstadt. Obwohl sie am Vortag ihre Performance „Symphonia Harmoniæ Cælestium Revelationum“ schon nachmittags zum Besten gaben, waren sie erschöpft, mussten ausschlafen. Eine Erscheinung sind die beiden sowohl auf der Bühne als auch privat, sie wohl deutlich älter als er – Geburtsdaten verraten sie nicht –, aber beide irgendwie alterslos. Die langen, blonden Haare, die auf der Bühne noch zu einer Pyramidenfrisur hochgewickelt waren, fallen nun frei herab. Bei beiden. 

Unter der Kleidung lugen die Tattoos hervor, mit denen ihre Körper übersät sind. Diese sind aber nicht Exzentrik, sondern Kostüm. Es handelt sich um Schriftzüge und Illustrationen aus Manuskripten der Hildegard von Bingen. Die Performance der beiden Franzosen besteht darin, die Sammlung geistlicher Lieder, die die universalgelehrte Äbtissin im 12. Jahrhundert anlegte, zu singen, begleitet auf der „ukrainischen Lautenzither“, der Bandura. Dabei sind Chaignaud und Brébant bis auf eine Art Kettenunterhose nackt. „Wenn diese Musik sonst aufgeführt wird, dann meist von Menschen in Nonnengewand“, erklärt der Choreograf, Tänzer, Historiker und neuerdings Sänger François Chaignaud, der in Wien nun erstmals bei den Wiener Festwochen gastiert (bisher war er eher Impulstanz-Stammgast). „Dabei hatte Hildegard ein unverkrampftes Verhältnis zu Nacktheit, in ihren Schriften preist sie die Körper ihrer Ordensschwestern. Außerdem soll das Publikum an unserer Atmung die Anstrengung des Gesangs, die Schwere des Instruments erkennen.“

Mehr im Falter 20/21

In Autor Tags Gespräch, Musik, Performance, Wiener Festwochen, Brüssel, Falter, Kritik

EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST – ODER DOCH NICHT? – Kritik aus dem Off-Theater Salzburg im Falter 21/19

May 21, 2019 Martin Pesl
© Edvard Paul Orell

© Edvard Paul Orell

„Blau/Orange“ von Joe Penhall

Die Jahrtausendwende war im englischen Theater eine kranke Zeit. 1999 wetterte Sarah Kane in ihrer Selbstmord-Textfläche „4.48 Psychose“ gegen Psychopharmaka und bulgarischen Rotwein. 2000 räumte Joe Penhall mit ähnlichem Thema in Großbritannien die Theaterpreise ab. In Österreich fand sein psychiatriekritisches Drama „Blau/Orange“ erst jetzt den Weg auf die Bühne. Das mag an der deutschen Übersetzung von Wolf Christian Schröder liegen, die zahlreiche Anglizismen achtlos übernimmt und die Sprache papieren wirken lässt – für ein Drama aus der In-yer-face-Ära des Theaters fatal.

Die drei Schauspieler in Salzburg eignen sich den Text dennoch bemerkenswert natürlich an: Ron Iyamu als der Patient, der nach 28 Tagen auf der Psychiatrie entlassen werden will; Hendrik Winkler als sein behandelnder Arzt, der ihn lieber dabehielte; und Klaus Haberl als leitender Oberarzt, der seltsame Theorien über die Verbindung von Herkunft und Psyche spinnt.

Mehr im Falter 21/19

In Autor Tags Theater, Salzburg, Kritik, Falter
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