Wer zu viel will, wird irgendwann scheitern
Wer kennt noch das alte Märchen vom Peter Munk? Es stammt von Wilhelm Hauff und heißt „Das kalte Herz“. Da verkauft ein gieriger Junge sein Herz für Reichtum, den er dann, herzlos wie er ist, weder teilen noch genießen kann. Der Autor und Regisseur Volker Schmidt hat sich ausgemalt, wie diese Geschichte in modernen neoliberalen Zeiten aussähe, und die Übertragung fiel ihm nicht schwer – vielleicht sogar zu leicht, sodass er seinem Epos „Kaltes Herz“ ein paar verwirrende, nahezu surreale Handlungselemente beimischt. Im Wesentlichen bleibt die Sache im Theater Phönix aber durchschaubar: Dass Peter Munk aus lauter Geiz seine Frau erschlägt, wird gar gleich zu Beginn berichtet. Adrian Hildebrandt legt daraufhin in der Hauptrolle einen beeindruckenden Parforceritt vom Unglück der Armut bis zum Unglück des Reichtums hin.
Sein böser Holländer-Michel heißt Klaus (Alexander Ritter), trägt einen Cowboyhut und rockt motivierende TED-Talks über das richtige Investment in ein Headset.
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