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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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DIE BEGEISTERTE – Porträt von Katharina Knap im Falter 50/18

December 12, 2018 Martin Pesl
Katharina Knap in „Dibbuk“ © Marcel Köhler

Katharina Knap in „Dibbuk“ © Marcel Köhler

Die Schauspielerin Katharina Knap arbeitet jetzt freischaffend in Wien. Aktuell jagt sie Geister

Katharina Knap kommt leicht verspätet ins Café Dommayer in Hietzing. Sie grüßt herzlich und strotzt vor Energie. Die kleine Statur, die Grübchen und die Pausbäckchen lassen sie jünger wirken als die 36, die sie ist. Der Typ Mädchen hat schon vielen Schauspielerinnen zur Karriere verholfen. Aber wer denkt, er habe die laut der Fachzeitschrift Theater heute beste Nachwuchsschauspielerin 2014 damit durchschaut, irrt gewaltig. 

An einer Stelle im Falter-Gespräch sagt sie: „Wenn ich professionelle Schauspielerin wäre, hätte ich das alles sportlicher gesehen.“ Moment, wie? Hat das gerade die Frau gesagt, die nach der Schauspielausbildung an der Grazer Kunstuniversität festes Mitglied in fünf verschiedenen Theaterensembles war? Knap bekräftigt. Das Bild der fleißigen Theaterarbeiterin, die spielt und probt, was und wann die Direktion verlangt, ist nicht ihres. Schließlich malt sie auch Bilder, spielt Gitarre, hat Monologe verfasst, arbeitet als Sprecherin bei Ö1, und eine Erzählung von ihr wartet auf Veröffentlichung.

Trotzdem ist sie gerade immer wieder arbeitslos gemeldet, seit sie 2017 einem lange gehegten Wunsch folgte und ihr letztes Fixengagement in einem Ensemble aufgab, dem Landestheater Niederösterreich – für dieses ein Verlust, erwies Knap sich doch dank ihrer einzigartigen Nuancenvielfalt als großer Coup, etwa im Josef-Winkler-Abend „Roppongi“. In St. Pölten hielt sie es nur ein Jahr aus, davor jeweils zwei bis drei Jahre in den Staats- und Stadttheatern in Stuttgart, Leipzig, Mainz und Graz. „Ich kam mir in Ensembles vor wie ein Enzym, aber im falschen Organismus, wo ich keine Andockstelle habe“, sagt Knap, die nach der Matura ein Jahr Medizin studierte. Derzeit läuft ein neues Stück mit ihr am Theater Hamakom im Wiener Nestroyhof. Sie ist ja doch – und natürlich professionelle – Schauspielerin.

Mehr im Falter 50/18

In Autor Tags Theater, Schauspiel, Porträt, Falter

WEITERSCHURKEN: GOODMAN WOLF – Kolumne in der Buchkultur 181

December 9, 2018 Martin Pesl
© Martin Thomas Pesl

© Martin Thomas Pesl

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Die unheimlichsten Schufte in guter Literatur sind die, deren Schurkenstatus man sich einfach nicht eingestehen will. Man liest und liest und erfährt wenig Positives über den Charakter, bis man peinlich überrascht über der „Auflösung“ brütet, dass er nie wirklich ein guter Mann war. Obwohl er Goodman heißt.

Goodman Wolf ist der Schönling in dem Freundeskreis, der sich in einer inspirierten Sommernacht im Ferienlager formt und selbstironisch „Die Interessanten“ nennt. So ist auch der große Roman der US-Autorin Meg Wolitzer betitelt (in Werner Löcher-Lawrence’ deutscher Übersetzung 2014 erschienen), der das Leben dieser Freunde von ihrem Teenageralter bis in jenes ihrer Kinder verfolgt. Nur eine gehört schon bald nicht mehr dazu: Cathy Kiplinger, Goodmans Freundin, die ihm in einer Silvesternacht Vergewaltigung vorwirft. Beide waren zu dem Zeitpunkt unter Drogeneinfluss, Goodman hatte schon länger mit einem Alkoholproblem zu kämpfen, das seine Eltern verkrafteten, hatten sie doch noch Ash, das Vorzeigekind.

Mehr in der Buchkultur 181

In Autor Tags Buchkultur, Roman, Schurke, Kolumne

ES IST IMMER DAS GLEICHE MIT DER LIEBE – Kritik aus dem Burgtheater-Vestibül in der Wiener Zeitung

November 29, 2018 Martin Pesl
Daniel Jesch, Christoph Radakovits © Georg Soulek/Burgtheater

Daniel Jesch, Christoph Radakovits © Georg Soulek/Burgtheater

Ein Theaterstück des jungen Rainer Werner Fassbinder als Bühnenbeziehungskiste

Gleichgeschlechtliche Beziehungen, das zeigt „Tropfen auf heiße Steine“, laufen auch nicht anders ab als heterosexuelle: Verführung – Stockholm-Syndrom – Alltagstrott – Psychokrieg – Eifersucht – irgendein Ende. In den Sechzigern, als der junge Rainer Werner Fassbinder sein Drama schrieb, verstörte das wahrscheinlich noch. Als es nach seinem Tod in den Achtzigern uraufgeführt wurde, schon etwas weniger. Heute, in Cornelius Edlefsens Inszenierung im Vestibül des Burgtheaters, sieht man eine ganz normale Bühnenbeziehungskiste.

Der unbekümmerte, eh glücklich verlobte Franz, 19, lässt sich vom wesentlich älteren Leopold abschleppen. Es dauert, bis er kapiert, was der von ihm will. Umso schneller ist dann das Paarklischee verwirklicht, wonach Franz das dienstbare Mädchen in der Beziehung ist, Leopold launisch und herrisch.

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In Autor Tags Wiener Zeitung, Theater, Kritik, Burgtheater

VIER FÄUSTE UND GANZ VIELE T'EIGWAREN – Kritik von Theater t'eig im Falter 47/18

November 26, 2018 Martin Pesl
Zitat: „Wenn die Regie nicht weiter weiß, nimmt sie Musik und Trockeneis.“ © Hanna Fasching

Zitat: „Wenn die Regie nicht weiter weiß, nimmt sie Musik und Trockeneis.“ © Hanna Fasching

In ihrer letzten Produktion feiert die Gruppe Theater t’eig noch einmal das Schauspiel – und die Kostüme

Oh nein, Theater t’eig hört auf! Die Grazer Gruppe rund um den Schauspieler und Regisseur Thomas Sobotka hat in zehn Jahren exakt 30 freie Produktionen an ungewöhnlichen Orten in und um die Stadt Graz verwirklicht, mit dem Anspruch, dass keine wie die andere sei. Jetzt reicht es Sobotka: Die Fördermittel stagnieren ihm zu sehr, die Kritik ist ihm nicht fundiert genug, der Bürgermeister hat ihn enttäuscht, was er auch in einer Art Couplet im allerletzten Stück „fAUST und vorbei“ zum Ausdruck bringt. Seine Mitstreiter sind ohnehin schon länger mit Brotberufen versorgt, das ging dieses Jahr auch aus der sehr persönlichen vorvorletzten Produktion „Plan B – Sechs Personen suchen eine Arbeit“ hervor. Er selbst? Mal sehen. 

Ein letztes Mal lädt t’eig (der Name steht für: Theater, eine Interessengemeinschaft) zum Großereignis und spielt Goethes „Faust I“ mit so viel Verve und Griffigkeit, dass sogar dieser oft heruntergeleierte Schulpflichtklassiker wieder interessant scheint. Als Zwischennutzung im unvermieteten Erdgeschoss eines Wohngebäudes in der Albert-Schweitzer-Gasse entzünden Goethes gereimte Sätze unbändige Spiellust in Thomas Sobotka und seinem Ensemble, das hier neben Mona Kospach, Christian Ruck und Sobotkas Frau Karin Gschiel auch den Musiker Rainer Binder-Krieglstein und die junge Sängerin Christiana Nwosu umfasst. Von Szene zu Szene wechseln die Rollen Gestalt: Wer wann Mephisto, Faust oder Gretchen ist, wird durch Teufelshörnchen und blonde Perücken und weil das Publikum halt nicht deppert ist, erkennbar. Das „frei“ in der Floskel „freie Gruppe“ wurde selten so spürbar.

Mehr im Falter 47/18

In Autor Tags Theater, Steiermark, Kritik, Falter
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