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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„WAS ZU REFLEXIV IST, STREICHE ICH“ – Interview mit Martin Gruber im Falter 45/18

November 7, 2018 Martin Pesl
Martin Gruber © Apollonia Bitzan

Martin Gruber © Apollonia Bitzan

Martin Gruber und sein fast 30 Jahre altes Aktionstheater Ensemble zeigen ein Best-of

Alle jammern über Publikumsschwund, nur das Aktionstheater Ensemble muss sich keine Sorgen machen. Von Vorarlberg und Wien aus wirkend umarmt die Gruppe quasi ganz Österreich und erfreut sich Auslastungszahlen um die hundert Prozent. Jedes Jahr bringt das Aktionstheater im Schnitt zwei Neuproduktionen heraus. Martin Gruber hat die freie Kompagnie 1989 gegründet und dort zunächst Klassiker inszeniert. Erst im letzten Jahrzehnt praktiziert er ein seither viel kopiertes Format: Auf der Bühne wird keine Handlung wiedergegeben, sondern die Spieler schildern – scheinbar – authentisch Persönliches aus ihrem Leben, durchsetzt mit Musikeinlagen und bis in die Gefühlsausbrüche exakt choreografiert. Vor jedem Auftritt wird neu geprobt, sodass das Ensemble in eine Stimmung kommt, als erzähle es alles zum ersten Mal.

Ein Best-of des aktuellen Repertoires gibt es ab Donnerstag unter dem Titel „Vier Stücke gegen die Einsamkeit“ im Werk X zu sehen. Je zwei der kurzen Stücke „Immersion. Wir verschwinden“, „Ich glaube“, „Swing. Dance to the Right“ und „Die wunderbare Zerstörung des Mannes“ werden an einem Abend hintereinander gezeigt – zum Preis von einem.

Falter: Herr Gruber, wieso zieht sich gerade die Einsamkeit durch Ihre vier neuesten Stücke?

Martin Gruber: Ich gehe davon aus, dass Entsolidarisierung zu Vereinsamung führt, also dieser Schmäh, dass wir miteinander zwar gut können, aber nach außen hin leider zumachen müssen. Diese Grundhaltung bildet eine Klammer zu all diesen vier Stücken, auch wenn sie nicht als Tetralogie geplant waren. In „Immersion“ geht es beispielsweise um Selbstoptimierung; in „Ich glaube“ darum, man könne jemand eine reinhauen, weil man glaubt, den Herrgott, freilich männlich, oder eine bessere Ideologie hinter sich zu wissen. In „Die wunderbare Zerstörung des Mannes“ steckt die Frage, welche Not verbirgt sich hinter dem Klischee „Mann“ und was soll das heißen, im vermeintlichen Postpatriachat. 

Hat sich an den einzelnen Stücken etwas verändert, seit sie eine Tetralogie sind?

Kristian Musser erarbeitet alle Musiken neu; alles wird neu komponiert oder in einen neuen Kontext gesetzt. Wir stellen auch die inhaltlichen Verbindungen stärker aus, sodass, wer will, Bögen herstellen kann. Und wenn sich politisch bis dahin etwas tut, wird man es merken. Ich baue die Stücke aber nicht völlig um.

Wieso haben Sie sich gegen die Arbeit mit bestehenden Theatertexten entschieden?

Gruber: Ich erlebe das Theater oft als Käseglocke, die weder die Künstler noch das Publikum je verlassen. Daher hat mich die Authentizität, der Bezug zur Außenwelt interessiert. Jeder Mensch hat einen eigenen Duktus. Diese Diversität hat für mich auch eine große literarische Qualität. Es gibt ja diese Floskel frei nach Shakespeare: „Wir spielen alle irgendwelche Rollen.“ Ich sage: Dann tun wir das doch wenigstens am Theater nicht!

Mehr im Falter 45/18

In Autor Tags Interview, Falter, Theater, Vorarlberg, Wien

AM EHESTEN LUGNER – Kritik aus dem Akademietheater im Falter 45/18

November 7, 2018 Martin Pesl
Gregor Bloéb wirft sich ideologiefrei in den Politring © Georg Soulek/Burgtheater

Gregor Bloéb wirft sich ideologiefrei in den Politring © Georg Soulek/Burgtheater

„Der Kandidat“ im Akademietheater

Das muss man ja heute fast spielen: Reicher, aber ideologiefreier Industrieller will ins Parlament, lässt sich von allen Parteien umwerben – ein Stück zur Stunde. „Der Kandidat“, ein bürgerliches Lustspiel von Carl Sternheim nach einer Vorlage Gustave Flauberts, wurde 1915 in Wien uraufgeführt. In der Regie von Georg Schmiedleitner hatte im Akademietheater nun eine abermals erneuerte Version Premiere, mit Gregor Bloéb in der Hauptrolle des Russek.

Burg-Dramaturg Florian Hirsch hat den Text um Schlagworte aus dem modernen Politzirkus, von „Genderwahnsinn“ bis „Betreuungsplätze“, ergänzt. Altbackenes, wie dass die Russek zum Sieg verhelfenden Männer wahlweise seine hübsche Tochter (Christina Cervenka) oder lüsterne Ehefrau (Petra Morzé) beschlafen wollen, hat er dabei leider nicht eliminiert. Wie um von der wirren Stückhandlung abzulenken, schafft die Regie eine Atmosphäre hektischer Körperkomik. Die Bühne (Volker Hintermeier) ist ein rotierender Ring, zwei Musiker untermalen zeitweise jeden Schritt darauf mit Boing-Boing, es wird gestolpert. Am gekonntesten schwingen Sebastian Wendelin als korrupter Journalist und Sabine Haupt als Winkeladvokatin das Bein.

Mehr im Falter 45/18

In Autor Tags Theater, Burgtheater, Kritik, Falter

LISTE TRIFFT HERZ – Kritik aus dem Theater Drachengasse im Falter 44/18

October 31, 2018 Martin Pesl
© Andreas Friess/picturedesk

© Andreas Friess/picturedesk

„All das Schöne“ im Theater Drachengasse

Mitmachtheater zum Thema Freitod – was zynisch bis deprimierend klingt, erweist sich im Theater Drachengasse als großer Wurf. Schon Duncan Macmillans Zwei-Personen-Stück „Atmen“ war ein Erfolg für die Innenstadtbühne. Den Monolog „All das Schöne“ entwickelte der britische Dramatiker mit dem Comedian Johnny Donahoe, der ihn auch als Erster darbot. Eine Person unbekannten Namens erzählt von einer Liste schöner Dinge, Tätigkeiten und Momente, die sie siebenjährig nach dem ersten Selbstmordversuch ihrer Mutter anlegte und seither immer in entscheidenden Lebensphasen fortsetzt.

Für Wien hat die Regisseurin Esther Muschol aus dem Erzähler eine Frau gemacht, den Text stark lokal adaptiert und Michaela Bilgeri auf den Leib inszeniert. Die vom Aktionstheater bekannte Schauspielerin ist das verkörperte Identifikationspotenzial. Sie versucht sich nicht an hochgestochenem Bühnendeutsch, hält Augenkontakt mit ihrem Publikum. Vor Beginn verteilt sie Zettel und bittet, diese später immer dann vorzulesen, wenn bei der Vorstellung die entsprechende Zahl ertönt: „1. Schokolade“ steht da, oder: „7. Beobachten, wie andere heimlich nasenbohren“.

Mehr im Falter 44/18

In Autor Tags Falter, Kritik, Theater, Wien

EINSAME KLASSE – Doppelporträt von Mathias Novovesky und Ulrike Haidacher im Falter 44/18

October 31, 2018 Martin Pesl
Ulrike Haidacher © Gabriel Rizar

Ulrike Haidacher © Gabriel Rizar

Ulrike Haidacher und Mathias Novovesky machten bisher in Duos Kabarett. Nun wagen sie sich zum ersten Mal allein auf die Bühne

Zufälle gibt’s. Innerhalb von zwei Wochen haben Mathias Novovesky, 29, und Ulrike Haidacher, 33, Premiere mit ihren jeweiligen Solokabarettdebüts. Bühnenerfahrung haben beide schon reichlich gesammelt, in Duos. Er tritt zusammen mit Daniel Maurer auf, sie kennt man mit Antonia Stabinger unter dem Namen Flüsterzweieck. Als Regisseur für ihr erstes Solo „Aus Liebe“ hat sie Dieter Woll gewonnen, er für „Einzelhaft“ Gabi Rothmüller. Woll und Rothmüller sind jeweils etwa 30 Jahre älter als ihre Schützlinge, früher traten sie als Duo auf. Alles reiner Zufall.

Der Falterbat den Niederösterreicher und die Steirerin zum Gespräch, um Erfahrungen mit ihrer neuen Arbeitssituation auszutauschen. Noch ungefragt betonen beide, dass ihre Alleingänge nichts mit Zerwürfnissen zu tun haben. Maurer & Novovesky spielen ihr aktuelles Programm weiterhin, für 2020 ist ein neues Flüsterzweieck-Programm geplant.

Schon zu Schulzeiten in Graz spielten Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger zusammen Theater. Aus lustvollen Nonsens-Gesprächen in verstellten Stimmen erwuchs der Wunsch, Kabarett zu machen. Zu den bekanntesten Figuren gehört immer noch das verliebte Pärchen, dessen Telefonate derart im Süßholzgeraspel versinken, dass man dahinter die schrecklichsten Abgründe erahnt. Schräge Situationen rücken die Programme formal in Richtung Theater oder Performance. 2017 erhielt das Duo den Österreichischen Kabarettförderpreis, obwohl Haidacher und Stabinger nach acht Jahren und vier Stücken fest in der Szene verankert sind. Sie schrieben an der ORF-Serie „Bösterreich“ mit, und Stabinger tritt in Sendungen wie „Was gibt es Neues?“ auf.

„Dieses Format hat mich schon beim Zuschauen gestresst, weil man spontan witzig sein muss“, gesteht Haidacher. „Aber es war uns beiden schon lange klar, dass wir neben Flüsterzweieck auch eigene Wege gehen wollen. Antonia ist zum Fernsehen gegangen, und ich habe angefangen zu schreiben. Ein paar Texte von mir sind in Literaturzeitschriften erschienen, aber ich habe gespürt, dass ich sie auch selbst auf der Bühne sagen will. Voriges Jahr fiel dann die Entscheidung zu einem Soloprogramm, der logische Schritt für meine künstlerische Weiterentwicklung.“

Mathias Novovesky war im Duo mit Daniel Maurer immer schon die treibende Kraft: „Zwei Drittel der Schreibarbeit habe sowieso ich erledigt, Daniel hatte natürlich immer ein Vetorecht und hat mir Instant-Feedback gegeben.“ Den auf dem Land auftretenden Comedian Daniel Maurer lernte er vor fünf Jahren kennen. Sie merkten, dass sie gut miteinander konnten, und entwickelten ihr erstes Programm „Bald“. Novovesky drängte darauf, sich auch in Wien einen Namen zu machen. Dieser Name freilich diente als willkommener Etikettenschwindel. „Maurer & Novovesky“ suggerierte, der erfahrene Kabarettist Thomas Maurer habe sich mit einem Unbekannten zusammengetan.

„Immer wieder sind Leute deshalb gekommen, waren dann aber nicht enttäuscht“, erklärt Novovesky.

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Mathias Novovesky © Moritz Schell

Mathias Novovesky © Moritz Schell

In Autor Tags Porträt, Falter, Kabarett, Liebe
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