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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„ICH HABE IMMER EINE MESSAGE“ – Interview mit Nadja Maleh im Falter 41/18

October 10, 2018 Martin Pesl
© Markus van der Man

© Markus van der Man

Nadja Maleh kehrt nach kreativer Auszeit mit dem neuen Kabarettprogramm „Hoppala“ zurück

Nadja Maleh, 46, hat sich zu Österreichs meistbeschäftigter Kabarettistin ihrer Generation hochgearbeitet. Ihre Figuren mit präzise persiflierten Akzenten, etwa die Ostdeutsche Ramona Krummelanke oder die Inderin Mandala, ziehen sich seit 2007 durch vier Solo-Sketch-Programme. Zuletzt nahm die Wienerin sich eine kreative Auszeit und zeigte ein Jahr lang ein Best-of. Jetzt hat sie eine neue CD mit Songs herausgebracht und feiert Premiere mit ihrer neuen Show „Hoppala“. 

Falter: Frau Maleh, Sie beschäftigen sich in „Hoppala“ mit Fehlerkultur.

Nadja Maleh: Ich stelle die These auf, dass die Geschichte der Menschheit eine Geschichte voller Hoppalas ist. Herbert und Silke, ein Wiener Pärchen, das ich neu kreiert habe, war bei allerlei historischen Hoppalas dabei und teilweise sogar daran schuld, angefangen mit dem Big Bang.

Es gibt am Theater den Aberglauben, dass in der Vorbereitung möglichst viel schiefgehen muss, damit die Premiere ohne Hoppalas auskommt. Glauben Sie daran?

Maleh: Das habe ich für mich nie beobachten können. Ich bin auch nicht abergläubisch. Man kann mir gerne Toi toi toi wünschen, und ich bedanke mich auch dafür, ohne Unglück zu haben. 

In der Beschreibung Ihres Programms klingen auch Hoppalas österreichischer Minister an. Heißt das, dass es diesmal politisch wird?

Maleh: Ja, ich bin direkter und klarer in meinen Formulierungen als bisher. Das wird für mein Publikum bestimmt überraschend. Ich hatte nicht das Gefühl, der Welt endlich die Meinung sagen zu müssen, aber es hat sich beim Schreiben ergeben, also war es mir offenbar ein Anliegen. Locker lachen kann man trotzdem, auch über die Politik, obwohl sie derzeit vielfach zum Weinen ist.

Die meisten Ihrer kultigen Charaktere sind weiblich. Dabei sind doch eher Männer dafür bekannt, alles falsch zu machen.

Maleh: Das hat jetzt aber ein Mann gesagt! Ich würde das nie behaupten. Menschen machen Fehler, ich mache sie auch, und es gibt hier wie da reflektierte und weniger reflektierte.

Mehr im Falter 41/18

In Autor Tags Falter, Kabarett, Interview

WEITERSCHURKEN: ONKEL ROBERT GUISCARD – Kolumne in der Buchkultur 180

October 9, 2018 Martin Pesl
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In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

Wolfgang Hildesheimer ist ein zu Unrecht vergessener Autor. Er schrieb wortreiche Dramen, die nie aufgeführt wurden, Hörspiele, die rasch verhallten, und auch jede Menge Prosa, vor allem Erzählungen. Der Hamburger gehörte der Gruppe 47 an und wurde vom Glanz anderer Mitglieder wie Günter Grass oder Ingeborg Bachmann überstrahlt. 

Zumindest der Schalk, der ihm im Nacken saß, hat die dritte Reihe nicht verdient. Schon mit Hildesheimers allererstem Roman 1953 muss sich der Verfasser einen Lidkrampf vor lauter Augenzwinkern zugezogen haben. „Paradies der falschen Vögel“ versammelt eine Riege an voneinander Lug und Trug lernenden Hochstaplern (lauter Männern – die Frauen sitzen leider eher verschreckt und schutzbedürftig oder lüstern mit Geld um sich werfend daneben). Der falscheste Vogel ist Robert Guiscard, Onkel des eloquenten Ich-Erzählers Anton Velhagen und wie dieser ein begnadeter Maler. Im Gegensatz zu Velhagen verdingt sich Guiscard jedoch als Fälscher. Er fälscht alte Meister, oft im vollen Bewusstsein und sogar im Auftrag seiner Kunden, die dann stolz damit prahlen können, einen Rubens bei sich hängen zu haben. Manchmal fälscht er sogar alte Meister, die es gar nicht gegeben hat. 

Der Onkel weiß, was er tut: Er kitzelt den angeborenen Betrüger aus seiner Kundschaft heraus.

Mehr in der Buchkultur 180

In Autor Tags Buchkultur, Roman, Schurke, Kolumne

SCHWEINE IM WELTALL – Lesung in Berlin am 12. Oktober 2018, 20 Uhr

August 30, 2018 Martin Pesl
© Martin Thomas Pesl

© Martin Thomas Pesl

12. Oktober 2018, 20 Uhr

Fräulein Schneefeld hat eine Schwäche für den weiten, weiten Raum und Walentina Tereschkowa, Herr Hund eine Schwäche für Hunde oder Tiere. 

Besonders und gerade deswegen freuen wir uns, an diesem Abend Martin Thomas Pesl, der zwei seiner Bücher, "Houston, wir haben ein Problem" und "Das Buch der Tiere", vorstellen wird, begrüßen zu dürfen.

"Houston, wir haben ein Problem - Kuriose Geschichten aus der Raumfahrt", erscheint im Oktober und hat Herr Pesl zusammen mit Frau Schmitzer geschrieben:
"Raumfahrer sind die letzten Pioniere der Menschheit – sie nehmen unsägliche strapazen auf sich, um die kleinen schritte und großen sprünge in das unbekannte zu setzen, sie vollbringen Heldentaten in der leere des Alls und trotzen mutig der schwarzen ungewissheit, die jenseits der erdanziehung auf uns wartet ... aber es sind trotz allem Menschen! Mit Gewohnheiten, Fehlern und unzulänglichkeiten. Weshalb musste ausgerechnet für eine italienische Astronautin eine Weltraum- espressomaschine gebaut werden? und was passiert, wenn man die mitgebrachten Zwiebelknollen lieber isst, als sie für biologische experimente zu verwenden?
ulrike schmitzer und Martin thomas Pesl erzählen mit viel Witz und esprit Wissenswertes und Kurioses aus Fiktion und Realität der Raumfahrt."

"Das Buch der Tiere" hat Herr Pesl kurz vorher alleine geschrieben:
"Martin Thomas Pesl begibt sich in seinem Buch der Tiere auf eine erlesene Safari durch die Weltliteratur. Vom Affen bei Franz Kafka über den Hund bei Paul Auster oder Marlen Haushofer bis zu den Schmetterlingen bei Andrea Grill, von den Grauhörnchen bei Vladimir Nabokov über den Fuchs im Kleinen Prinzen bis hin zu Martin Suters Elefant und Michail Bulgakows Kater hat er Fährten aufgenommen und Spuren verfolgt.
Ein kurzweiliger und amüsanter Trip für Leser, Tierliebhaber und Abenteurer."

Beide Bücher sind im formidabulösen Wiener Verlag Edition Atelier erschienen – ein Blick ins Programm und dann aber in die Bücher lohnt.

Das wird schön. Und während Herr Pesl keinen kleinen Anteil am schönen Abend hat, geben wir unser Bestes, dem Gebühr zu zollen, heißt, unseren Beitrag zu leisten.

Eintritt: frei.

Voranmeldung erbeten, unser blauer Salon ist nicht mal so groß wie eineinhalb Elefanten oder der Mittelstreifen der Milchstraße.

Ihr Fräulein-Schneefeld-und-Herr-Hund-Team

Wie immer, diese Veranstaltung gibt es nicht to go.

In Autor, Sprecher Tags Lesung, Berlin, Tier, Raumfahrer

DEMUT UND FREIHEIT – Porträt von Samuel Finzi und Rezension von den Salzburger Festspielen im Falter 35/18

August 29, 2018 Martin Pesl
© Bernd Uhlig

© Bernd Uhlig

Der Schauspieler Samuel Finzi übersiedelt in der Rolle als trauriger Comedian von Salzburg nach Wien

Zweimal ändert Samuel Finzi den Treffpunkt für das Gespräch in Salzburg. Das Café seiner Wahl hat geschlossen, Plan B, das berühmte Tomaselli, ist ihm – wenig überraschend – zu unruhig. Schließlich landet man in einem erstaunlich leeren Restaurant abseits touristischer Pfade. Der Festspielzirkus in Salzburg setzt dem Schauspieler zu. Er tritt zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder hier auf, aber die Leute kennen seine „Tatort“- und sonstige Fernsehauftritte und sprechen ihn an. „Ich bin es gewohnt, dass man mich kennt, aber hier ist es aufdringlicher. Deswegen meide ich große Plätze, weil die Konzentration darunter leidet.“ Unter dem Sonnenschirm nimmt dennoch kein Fernsehstar mit Diva-Anwandlungen Platz, sondern ein ernst dreinblickender, aber freundlicher Mann, still und nachdenklich. „Und was kann ich machen, wenn eine besoffene Dame mich angrapscht?“

Immerhin waren in Salzburg alle Vorstellungen der Produktion „Kommt ein Pferd in die Bar“ schon vor der Premiere ausverkauft. Das könnte auch daran liegen, dass unaufmerksame Besucher den Titel als den eines Witzprogramms krass missverstehen (siehe Rezension). Tatsächlich spielt Finzi einen Stand-up-Comedian, aber eben einen, bei dem es nicht mehr viel zu lachen gibt. Er selbst ist gut darin, Anekdoten zu erzählen, muss aber lang überlegen, ob Comedy oder Kabarett etwas für ihn wären. Schließlich schüttelt er den Kopf: „Da ist Josef Hader unerreichbar, vor allem, weil er eine Figur aus der Verzweiflung schafft. Man muss sehr schnell im Kopf, musikalisch und intelligent sein und einen guten Rhythmus haben.“ Der israelische Autor David Grossman wählte trotzdem Samuel Finzi dafür aus, seinen Romanantihelden zu verkörpern. Unmittelbar danach kontaktierte Finzi den Regisseur Dušan David Pařízek, mit dem er gerade erstmals zusammengearbeitet hatte.

Mehr im Falter 35/18


Spielt ein Schauspieler einen Stand-up-Comedian, liegt es nahe, so zu tun, als wäre das Theaterpublikum jenes eines Comedy-Clubs. Auch Dušan David Pařízek nicht, der als Erster im deutschsprachigen Raum den Roman „Kommt ein Pferd in die Bar“ von David Grossman für die Bühne adaptiert, verzichtet nichtauf dieses Mittel. Dessen Illusionskraft ist natürlich gleich null: Weder bei den Salzburger Festspielen noch im Akademietheater, wohin die Produktion am 5. September übersiedelt, fühlt es sich auch nur annähernd stand-uppig an. Dass Samuel Finzi in der Rolle des todkranken Comedians Dovele G. wie im Roman einen schlechten Witz macht und das israelische Kaff, wo er auftritt, mit einem anderen verwechselt, hilft genauso wenig, in den Abend reinzukommen, wie manch andere innerisraelische Anspielung.

Wenn man dann aber drin ist, genießt man ein starkes Stück und erkennt, dass Pařízek alles andere als Stand-up und sehr wohl Theater macht, ohne dass Dovele dem Publikum je etwas vorspielt. Nur mit Worten rechnet er mit seiner bitteren Kindheit ab, erinnert sich vor allem an eine Fahrt zu einem Begräbnis, von dem er nicht wusste, wer gestorben war. Pařízek setzt wie zufällig Raum, Licht, Kostüm und eine Videokamera ein, um Samuel Finzi dessen enorme Last an Text und Energie zu erleichtern. 

Mehr im Falter 35/18

In Autor Tags Theater, Porträt, Burgtheater, Salzburg, Festival, Kritik, Falter
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