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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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„DER RÜSSEL“ UND DER STÜCKL WERDEN KEINE FREUNDE MEHR – Kritik aus dem Akademietheater im Falter 17/18

April 28, 2018 Martin Pesl
© Reinhard Werner, Burgtheater

© Reinhard Werner, Burgtheater

Es war schon eine schwierige Aufgabe: die Uraufführung eines vor 56 Jahren geschriebenen und seither nie überarbeiteten Textes. Das erste abendfüllende Theaterstück des 2005 verstorbenen Kultautors Wolfgang Bauer, „Der Rüssel“, galt als verschwunden und tauchte 2015 unerwartet auf – der Falter16/18 berichtete. Das Burgtheater betraute mit der Regie Christian Stückl, der im Vorfeld wenig Begeisterung für das tierische Drama zeigte. 

Dieses hat immerhin Anfang und Ende und eine klare, wenn auch surreale Geschichte: Der Bauernenkel Florian (Sebastian Wendelin) fantasiert einen echten Elefanten und mit ihm ein klimatisches, vegetatives und kulturelles „Afrika“ herbei – ein recht klischeebehaftetes freilich, wie es sich ein Mitteleuropäer in den Sechzigern erträumte. Die alpine Gesellschaft ist gespalten: Während die einen in der größten Hitze gerne Bananen für den Elefanten schleppen und Florian als Anführer feiern, erklären der Kaplan (Markus Meyer) und Florians rasierschaumsüchtiger (!) Opa (Branko Samarovski) dem heidnischen Untier den Krieg. 

Mehr im Falter 17/18

In Autor Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Falter

DER MIT DEN ZUNGEN TANZT – Porträt von Chris Haring im Falter 17/18

April 28, 2018 Martin Pesl
Chris Haring @ Ella Esque

Chris Haring @ Ella Esque

Der Choreograf Chris Haring sammelt exotische Sprachen und lässt dazu tanzen, demnächst auch beim Donaufestival

Im Probenraum in Wien-Favoriten wabert der Elektrosound. Vier Tänzerinnen und vier Tänzer sind fast mathematisch exakt im Raum verteilt, ganz bei sich. Während des Tanzens betätigen sie immer wieder kleine iPods, dann erklingen fremde Stimmen in exotischen Sprachen, sie bewegen perfekt synchron die Lippen dazu. Vom quietschvergnügten Baby der Assistentin am Rand lässt sich niemand aus dem Konzept bringen, auch Chris Haring nicht. Er wirft – für Außenstehende wie Geheimcodes klingende – Anweisungen in den Raum, schaut abwechselnd auf die Tanzenden und konzentriert in seinen Computer. Um 18 Uhr endet die Probe zu „Church of Ignorance“, der neuen Arbeit von Österreichs bekanntester Performance-Gruppe Liquid Loft. Sie wird am Auftaktwochenende des Donaufestivals in der Kremser Dominikanerkirche gezeigt.

Chris Haring ist der perfekte Gastgeber in seinem Probenraum. Er verzichtet aus Rücksicht auf den Gesprächspartner aufs Rauchen, entschuldigt sich für Chaos, wo keines zu erkennen ist. Im Gespräch gibt er sich empathisch, in sich ruhend. Oder auch müde. Der 47-jährige ist erst am Vortag aus Brasilien zurückgekehrt, wo er mit dem Ballett der Oper São Paolo eine Choreografie einstudiert. Jetzt aber erzählt er von „Foreign Tongues“, dem groß angelegten Projekt, aus dem sich alle jüngeren Arbeiten von Liquid Loft speisen.

Mehr im Falter 17/18

In Autor Tags Tanz, Sprache, Niederösterreich, Porträt, Falter

ZEITMASCHINE DER HEITERKEIT – Nachtkritik aus dem TAG

April 22, 2018 Martin Pesl
Raphael Nicholas als Spielleiter © Anna Stöcher

Raphael Nicholas als Spielleiter © Anna Stöcher

Unterm Strich. Ein Jahrmarkt der Eitelkeit – Margit Mezgolich inszeniert im Theater an der Gumpendorfer Straße in Wien ihre Version von William Thackerays "Jahrmarkt der Eitelkeit"

Wien, 21. April 2018. Die Regisseurin ließ ausrichten, man müsse William Thackerays Wälzer nicht vorher lesen. Aus "Vanity Fair" hat Margit Mezgolich in ihr Stück "Unterm Strich. Ein Jahrmarkt der Eitelkeit" nur das Prinzip des Spielleiters übernommen. Der ist im Original ein strippenziehender auktorialer Erzähler, der die Romanhandlung mit lebensweisen Kommentaren gerne unterbricht. Stefan (Raphael Nicholas) zitiert an diesem Abend im Wiener Theater an der Gumpendorferstraße öfter diese Passagen.

Alle Jahre sind eins

Gleich zum Auftakt spricht er von der Melancholie, die den Spielleiter beim Blick auf den Jahrmarkt überkomme. Er tut es in stolzer Pose, "auf alt" kostümiert, mit Zeremonienmeisterstock und wissend müdem Lächeln. Indes markieren die roten Ballons und von innen beleuchteten Holzkisten auf der Bühne ein heutiges Sommerfest mit Instagram-Qualität, auch die Kostüme der vier Mitspielenden erzählen Gegenwart. Es braucht eine Weile, bis das kunstfertige Spiel mit den Zeitebenen sich erschließt. Denn Stefan ist sozusagen Einsteins Nasstraum: Er ist gleichzeitig 1848, 1989 und 2018.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater, Wien

WEITERSCHURKEN: REINEKE FUCHS – Kolumne in der Buchkultur 177

April 20, 2018 Martin Pesl
Eine füchsische Aufführung von Zenith Productions 2017 © Karin Cornetto

Eine füchsische Aufführung von Zenith Productions 2017 © Karin Cornetto

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

In der Fabelwelt braucht es vor allem zwei Dinge, um zu bestehen: eine gewisse Schläue und eine starke Blase. Reineke Fuchs kommt damit seit über tausend Jahren durch, ob die Geschichten über ihn nun auf Latein oder Flämisch, Deutsch oder Französisch erklingen, ob sie von unbekannten Anonymi oder von Dichtergrößen wie Goethe verfasst sind. Letzterer schildert, wie sich der Fuchs für den finalen Kampf gegen den Wolf die Haare abrasiert, um stromlinienförmiger zu werden. „Und benetzte behende den rauen Wedel mit seinem / Ätzenden Wasser“, heißt es dann. Und: „Schon viele Geschöpfe hatten die schändliche Kraft des ätzenden Wassers erfahren.“

Wer urintelligent und zudem auch noch urinintelligent ist, wird der Versuchung des Bösen nicht widerstehen können. Reineke Fuchs ist ein Trickster, wie er im Buche steht. Und er steht eben in vielen Büchern: Die erste erhaltene Tierfabel, die Ecbasis captivi(1040), gibt ihm zwar noch keinen Namen, aber der schlagfertige Intrigant kommt schon deutlich zutage. Als der Wolf vorschlägt, den Fuchs für sein verspätetes Aufkreuzen bei der Krisensitzung zur Heilung des erkrankten royalen Löwen zu hängen, schlägt er Wolfshaut als Heilmittel vor.

Mehr in der Buchkultur 177

In Autor Tags Buchkultur, Kolumne, Schurke, Literatur
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