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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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LAUTER REIZENDE ALTE DAMEN – Kritik aus dem Akademietheater im Falter 11/18

March 15, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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Tobias Moratti vor dem anrührenden Vergissmeinnicht-Chor © Reinhard Werner/Burgtheater

 

Tobias Moretti spielt in Luk Percevals „Rosa oder Die barmherzige Erde“ einen Demenzkranken, dessen Drama nicht berührt

Alte Menschen auf Bühnen sind wie Tiere oder Kinder: Sie müssen nur da sein, dann geht manchen schon das Herz auf. Bei „Rosa oder Die barmherzige Erde“ von Regisseur Luk Perceval werden diese Leute dauergerührt sein. Da sitzen zwölf hochbetagte Statistinnen auf der Bühne des Akademietheaters und verfolgen das Geschehen, lachen und schlafen auf Kommando. Auch Tobias Moretti tapst leicht vornübergebeugt im Pyjama durch die Gegend und mimt mit entrücktem Blick einen 74-Jährigen in einem Pflegeheim für Demente.

Luk Perceval hat den hierzulande wenig bekannten Roman „Der Bibliothekar, der lieber dement war als zuhause bei seiner Frau“ aus dem Jahr 2013 adaptiert. Der flämische Autor Dimitri Verhulst blickt darin in den Kopf des geistig gesunden Désiré, den das Eheleben so nervt, dass er Demenz vortäuscht und sich ins Heim einliefern lässt. Es ist wie „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, nur umgekehrt. Seine in ihrer Konsequenz schockierende Tat – etwa muss er immer wieder mit voller Absicht sein Bett einkoten – schildert der Ich-Erzähler mit launigen Worten und Biss. Bei Perceval rückt der Schalk in den Hintergrund. Wer den Roman nicht kennt, kann Morettis Figur leicht für wirklich demenzkrank halten. Als die Tochter sich beim vermeintlich Ahnungslosen ausheult, zeigt er nicht die geringste Regung. Wenigstens stiehlt Moretti so der großartigen Sabine Haupt nicht die Schau. Ihr starker Monolog ist die einzige Szene des Abends, die wirklich nahegeht.

Die verhasste Ehefrau spielt Gertraud Jesserer so ruppig und bitter, dass der Fluchtreflex ihres Gatten nachvollziehbar wird. Mit ihr und vor allem Tobias Moretti wurden zwei große Fernsehnamen gewonnen, fast, als hätte man geahnt, dass es schwierig werden könnte, diese seltsam künstliche Unternehmung zu verkaufen. Der dritte große Name, der hier als Köder missbraucht wird, ist William Shakespeare. Denn der Regisseur versucht obendrein, im Rahmen der Altersheimgeschichte auch die größte Love Story aller Zeiten unterzubringen: „Romeo und Julia“. 

Mehr im Falter 11/18

In Autor Tags Burgtheater, Kritik, Falter, Theater

MÄDCHENTRAUM VOM GOTTESKRIEG – Kritik aus dem Hamakom in der Wiener Zeitung

March 9, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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Robert Huschenbett, Johanna Wolff © Marcel Köhler

Ein neues Stück von Sasha Marianna Salzmann, seltsam sinnlich erstaufgeführt

"Verstehen Sie den Dschihadismus in acht Schritten (Zucken)" - der Titel von Sasha Marianna Salzmanns Stück klingt nach Polit-Crashkurs. Am Hamakom-Theater offenbart Jana Vetten in ihrer österreichischen Erstaufführung, dass der aufklärerische Anspruch doch etwas hoch greift: Was lässt sich schon wirklich verstehen? Das "Zucken" dagegen ist ein Zustand der Welt zwischen Gleichgültigkeit und Nervosität, den die von der russisch-deutschen Autorin entfalteten Geschichten glaubwürdig wiedergeben. Da bandelt eine Jugendliche (Johanna Wolff) online mit einem Gotteskrieger an, ein Werbefuzzi (Robert Huschenbett) tickt vor lauter Wohlstand aus, einen Studenten (Bastian Parpan) verwirrt, ob er Ukrainer oder Russe, schwul oder hetero sein soll.

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In Autor Tags Kritik, Wiener Zeitung, Theater

GEHT DOCH MIT DER GEMEINSAMKEIT! – Nachtkritik aus dem Tanzquartier Wien

March 9, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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Elizabeth Ward, Andreas Guth, Mzamo Nondlwana © Michael Loizenbauer

Reverberations – Michael Turinsky lässt im Wiener Tanzquartier gegen die allgemeine Entsolidarisierung antanzen

Wien, 8. März 2018. Als Michael Turinsky 2017 mit Doris Uhlich den Nestroy-Spezialpreis entgegennahm, hielt er eine Rede. Wortgewandt mahnte er Solidarität im Lichte politischer Veränderungen ein, im Speziellen gegenüber Menschen mit Behinderung. Der Choreograf und Philosoph selbst leidet an Zerebralparese und spricht daher vergleichsweise langsam. Allein, dass er sich dennoch gegen jede Redezeitbeschränkung die Zeit nahm, das Nötige zu sagen, war ein politisches Statement, das die Anwesenden zu befreiten Ovationen hinriss.

Futuristisches Disko-Silber und Glitzersocken

Seither erfährt auch die Arbeit des 40-Jährigen mehr Aufmerksamkeit, der seit Jahren regelmäßig choreografiert, international tourt und dabei oft, anders als bei seinem aktuellen Stück, selbst performt. Wie eine tänzerische Umsetzung der Nestroy-Rede erscheint "Reverberations" (deutsch: "Nachklänge, Echos") nicht zuletzt aufgrund der Ankündigungen, Turinsky wolle mit seinen drei Tänzer*innen der "fortschreitenden Entsolidarisierung" entgegenwirken. Er tut es dann auf durchaus plakative Art: durch eine Gleichzeitigkeit von Bewegungen. Aus drei Individuen macht er eines.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Tanzquartier, Tanz

DER KÖRPERDENKER – Porträt von Michael Turinsky im Falter 10/18

March 7, 2018 Martin Pesl
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© Michael Loizenbauer

In seiner neuen Arbeit lässt der Choreograf Michael Turinsky körperliche Behinderung verschwinden

Es mag sein, dass Michael Turinsky aufgrund seiner angeborenen Erkrankung verhältnismäßig langsam spricht. An seiner Schlagfertigkeit ändert das aber nichts. Im Falter-Gespräch erfährt er, dass der aktuelle Kulturminister Gernot Blümel ebenso Philosophie studiert hat wie er. Ob das denn positive Auswirkungen auf die Politik haben werde? Turinsky antwortet: „Louis Althusser hat gesagt, die Philosophie ist in der Theorie der Klassenkampf. Insofern kann ich nur sagen: Man muss halt auf der richtigen Seite stehen.“

Der 1978 geborene Wiener leidet seit seiner Geburt an einer Lähmungserkrankung mit der Bezeichnung Zerebralparese, er sitzt im Rollstuhl. Dass er trotzdem seit 14 Jahren als Tänzer arbeitet, ist für ihn längst normal. Mit der Zeit hat sich Turinsky zu Österreichs wichtigstem internationalen Vertreter der sogenannten Inklusivkunst entwickelt, noch bevor dieser Begriff populär wurde. Inklusiv ist Tanz oder Theater, bei dem Menschen mit körperlicher oder mentaler Behinderung eingebunden sind oder, besser noch, selbst gestaltend agieren.

Schon allein durch Turinskys Präsenz auf der Bühne behandeln seine Arbeiten unweigerlich das Thema des als behindert geltenden Körpers. Auch in seiner neuesten Choreografie „Reverberations“ (der Titel lässt sich mit „Nachwirkungen“ oder „Nachhall“ übersetzen) spielt körperliche Behinderung eine Rolle, obwohl Turinsky selbst diesmal gar nicht auf die Bühne kommt.

Man könnte auch sagen, es geht ebengerade darum, die Behinderung verschwinden zu lassen.

Mehr im Falter 10/18

In Autor Tags Falter, Porträt, Tanz, Tanzquartier, Kulturpolitik
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