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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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KAPUTTMENSCHENZOO – Nachtkritik aus dem Akademietheater

February 17, 2018 Martin Pesl
Martin Fischer und Sarah Viktoria Frick 
 
  
 

 
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Martin Fischer und Sarah Viktoria Frick © Reinhard Werner, Patrick Bannwart

Die Glasmenagerie – Am Burgtheater Wien lässt David Bösch seine Schauspieler*innen zu Tennessee Williams brillieren, aber kann das Stück nicht retten

Wien, 16. Februar 2018."Die Glasmenagerie" hat ein Problem, zumindest auf Deutsch. Tennessee Williams wollte mit seinem autobiografisch gefärbten Stück Theaterkonventionen gebrochen wissen. Die Figur des Tom erinnere die Handlung als Rückblende, schnöder Realismus sei nicht angebracht. So der Autor 1944. Nun könnten Regisseur*innen diesen kühnen Zug als Einladung zu mutiger Modernisierung wahrnehmen, verböte nicht Williams' deutscher Verlag Jussenhoven & Fischer als eine der letzten Bastionen der Werktreuepolizei jeden nennenswerten Eingriff.

Eine Reaktion darauf könnte sein, von Neuinszenierungen dieser recht angestaubten Momentaufnahme einer US-Kernfamilie abzusehen. Das Burgtheater hingegen legte sie David Bösch in die Hände. Bösch ist beim Wiener Publikum gut gelitten, es weiß, dass es sich vor ihm nicht fürchten muss – nur als er einmal Nestroys Talisman gegen den Strich bürstete, buhte man ihn aus. Auch bei dieser Premiere erntet Bösch nun überschwänglichen Jubel, hat er doch vier virtuosen Spieler*innen Zeit und Raum gegeben, ihr Können zu entfalten (und das, wo sein Bühnenbildner Patrick Bannwart sie in eine enge Kammer mit sehr tiefliegender Dachschräge gesteckt hat).

Geschwisterbande gegen Hausmutter-Diva

Da ist einmal Regina Fritsch. Sähe und hörte man nur ihrer Amanda Wingfield zu, könnte man meinen, die Inszenierung sei komplett in den 1940ern belassen worden, nonchalante Verwendung des N-Worts inklusive. Mühelos wechselt Fritsch zwischen dem kleinlichen Hausmütterchen, das selbst die Kaubewegungen seiner erwachsenen Kinder kontrollieren möchte, und der Diva, die Amanda einmal gerne gewesen wäre, hätte sie nicht diesen Trinker geheiratet, der längst über alle Berge ist.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Burgtheater, Amerika

MAN SIEHT NUR MIT DEN AUGEN GUT – Nachtkritik aus dem Brut Wien

February 15, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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Gerhild Steinbuch © Erli Grünzweil

Bergeins – Das Kollektiv Freundliche Mitte wettert in seiner Performance-Installation im Wiener Brut über Bundeskanzler Sebastian Kurz und seine neue Rechtsregierung

Wien, 14. Februar 2018. Links oder rechts? Links natürlich. Aber links ist schon voll. Dann eben rechts. Schon der Einlass zur Performance-Installation "Bergeins" offenbart ihr Dilemma. Die 30 Hereinkommenden dürfen sich nacheinander entscheiden, auf welcher Treppe sie in den Raum hinabsteigen wollen: Die linke mündet vor einem gemalten Bergdorfidyll mit der Überschrift "Österreich, mein Heimatland", auf der rechten Seite ist alles gleich, nur steht da "kein" statt "mein". Freiwillig nach rechts rückt in diesem Publikum niemand.

Von Beginn an steht also fest: Die hier geäußerte Kritik an der neuen Rechtsregierung wird offene Türen einrennen, Andersdenkende werden sie nie zu hören kriegen. Für den Ablauf der knapp einstündigen Multimediaperformance spielt die Seitenwahl dann ohnedies keine Rolle, denn alle werden sogleich mit Lichtzeichen und in Sektflöten offeriertem Almdudler in die Tiefe des Raums gelockt.

Ihn füllen Exponate der jüngsten Geschichte – ein Museum des Grauens. Die Bildchen zur Erläuterung des Verhüllungsverbots sind als Schießbudenfiguren aufgestellt, und neben einem Beet mit echten Pflanzen und ausgestopftem Gebirgsgetier erklingt aus Kopfhörern schauerliche Heimatmusik. Mittig prangt ein Modell des titelgebenden Berges, über den es im vom Band kommenden Text heißt: "Wir werden den Berg gebaut haben als Monument. Im Inneren des Berges werden wir herumstehn, und wir werden alles ausgeleuchtet haben." Farbenfrohes, agiles Licht steuert die Aufmerksamkeit zwischen den Objekten.

Kleiner Prinz Kurz

Gerhild Steinbuch hat den Text verfasst, Sebastian Straub den Großteil davon eingesprochen, und der Raum stammt von Philine Rinnert. Die Autorin, der Schauspieler und die Bühnenbildnerin bilden den Kern des 2011 gegründeten Kollektivs Freundliche Mitte. Für die Koproduktion mit Brut Wien (das aufgrund der Renovierung seines Stammhauses derzeit das Werk X Eldorado bespielt) beschäftigte man sich mit dem Zusammenleben angesichts des Rechtsrucks.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Performance, Kunst, Politik

WEITERSCHURKEN: LAKATOS – Kolumne in der Buchkultur 176

February 11, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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Das ist also Lakatos? Wahrscheinlich nicht. Cézannes Porträt eines Mannes auf dem Cover zur „Beichte eines Mörders“ stammt aus 186© Verlag Hofenberg

In meinem 2016 erschienenen „Buch der Schurken“ versammelte ich 100 der genialsten Bösewichte der Weltliteratur in einem Minilexikon. Einige blieben dabei auf der Strecke. Schändlicherweise. Hier begleiche ich nach und nach die schurkische Schuld.

„Sie sind auch fremd hier, nicht wahr?“ Joseph Roth, Kind der Doppelmonarchie und einzigartiger Chronist ihres Untergangs (mit „Radetzkymarsch“), baute nach seiner Emigration eine rätselhaft fremde Figur in mehrere Erzählungen ein, um sie schließlich recht explizit als den Teufel zu outen, klumpfußbedingtes Hinken inklusive. Jenö Lakatos ist sein Name, und er taucht in Galizien, Wolhynien, Paris und einem österreichischen Badeort auf, wenn es Unheil zu stiften gibt. Der Name des zunächst noch „jungen Advokaten aus Budapest“ bedeutet übersetzt „Schlosser“: Lakatos knackt Seelen mit geübter Feinmechanik und befreit die Verderbtheit, die längst darin angelegt war.

In „Triumph der Schönheit“ (1934) stattet Lakatos der Ehefrau eines englischen Diplomaten in einem Badeort einen ungehörigen Besuch ab. Jahre später hat der Ehemann der gewissenlosen Seitenspringerin „sich leider umgebracht“, ihr begegnet man in den Armen eines „glattgekämmten, ölig-schwarzhaarigen Gigolos“. Schon da erkennt der Erzähler: „Lakatos aus Budapest ist ein Typus, keine Persönlichkeit. Es mußte nicht unbedingt der alte Lakatos von Zimmer 32 sein.“

Der Typus zerstört sodann in der Novelle „Der Leviathan“ auch das Leben des Korallenhändlers Nissen Piczenik in Progrody – mit neuer Technik:

Mehr in der Buchkultur 176

In Autor Tags Buchkultur, Buch, Kolumne, Schurke, Roman

ICH BIN EIN BERLINER – Porträt von Mehdi Moradpour im Falter 5/18

February 8, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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© Matthias Heschl

Der Autor Mehdi Moradpour verbindet seine iranische Herkunft mit Deutschland

Er sei ja nur „Sekundärautor“, schmunzelt Mehdi Moradpour bescheiden. Die Urkunde des renommierten Schreiblehrgangs „Forum Text“ der Grazer Institution UniT, die ihn seit 2016 offiziell als Dramatiker ausweist, hat er noch nicht abgeholt. Laut seinem Doktorat ist Moradpour promovierter Hispanist. Und sein Geld verdient der gebürtige Iraner als Dolmetscher und Übersetzer für Spanisch und Farsi in Berlin. Wenn doch einmal ein bisschen Geld durchs Schreiben hereinkommt, nutzt er es zur Rückzahlung seiner Unikredite.

Dennoch liest man den Namen Mehdi Moradpour in den letzten Jahren immer wieder im Theaterkontext. Für das Berliner Grips-Theater arbeitet er derzeit an einem Kinderstück, und für einen Verlag übersetzt er das Werk eines kubanischen Dramatikers ins Deutsche. Seine hauptsächlich im Rahmen geförderter Arbeitsateliers entstandenen Theaterstücke vertritt der renommierte Suhrkamp-Verlag. In Wien, wo er 2016 den Exil-DramatikerInnenpreis der Wiener Wortstätten entgegennahm, ist nun erstmals ein Text von ihm auf der Bühne zu sehen: „Ein Körper für Jetzt und Heute“ am Schauspielhaus (Kritik nebenan).

Beim Gespräch nimmt sich Moradpour Zeit für seine Ausführungen, blickt ernst durch die Brillengläser und lässt doch Humor durchschimmern. Sie persischer Akzent ist klar erkennbar, aber er macht keinen einzigen Grammatikfehler und spricht korrekt von „Autorinnen und Autoren“. Kein Wunder, gehörten zu seinen frühesten Deutschlernerfahrungen doch poststrukturalistische Ansätze zur Kulturtheorie an der Uni Leipzig.

1979 in Teheran geboren, lebt er im deutschsprachigen Raum mittlerweile schon fast so viele Jahre wie damals im Iran. „Es klingt wie ein Klischee“, gesteht er, „aber ich habe nie gedacht, dass ich Autor würde.“ Dabei schüttelte der Vizerektor seiner Schule, der gleichzeitig sein „Aufsatzlehrer“ war, stets den Kopf, wenn der kleine Mehdi als „Mitstifter von Unruhen“ ins Rektorat bestellt wurde. „Weil er eben fand, dass ich so ein begabter Schreiber war. Damals habe ich das nicht ernst genommen.“ So nahm er mit 19 ein Physikstudium im Nordiran auf, vor allem um dem Militärdienst zu entgehen. 

Mehr im Falter 5/18

In Autor Tags Porträt, Falter, Theater, Dramatik
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