• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

EINGESPERRTE VERZWEIFLUNG – Kritik aus dem Kosmostheater in der Wiener Zeitung

January 25, 2018 Martin Pesl
  
 

 
  Normal
  0
  
  
  21
  
  
  false
  false
  false
  
  DE
  X-NONE
  X-NONE
  
   
   
   
   
   
&nbsp…

Julia Schranz © Bettina Fernziel

Julia Schranz denkt Christa Wolfs "Kassandra" vorhersehbar gut herbei.

Die Schauspielerin Julia Schranz ist nicht eine der großen Stimme und Gebärde. Ihre Stärke ist das empathische Hereinholen von Text in die kleine Geste, die moderne Gesichtsregung. Umso interessanter ist es, Schranz zuzusehen, wenn sie die klischeegemäß eher pathetische Unkenruferin Kassandra aus der Mythologie in einem abendfüllenden Solo verkörpert. Der von Julia Nina Kneussel eingerichtete Abend im Kosmostheater beruht auf Auszügen aus dem Roman „Kassandra“ (1983) der großen DDR-Autorin Christa Wolf. Wie bei Wolfs „Medea. Stimmen“ 2017 stammt die Fassung von Kneussel und der Dramaturgin Martina Theissl.

Im Jumpsuit wie eine an die Wand gestellte Soldatin kurz vor der Hinrichtung lässt die Seherin ihr Leben Revue passieren – ein Leben, das der Zuschauer, der nicht abschweifen will, zuvor recherchiert haben sollte, etwa mithilfe des Programmzettels, der ein „Wer ist wer?“ anbietet. Kassandra wurde von Apoll mit der Sehergabe bedacht. Da sie nicht mit ihm schlafen wollte, bestrafte er sie mit dem Zusatz, niemand werde ihre Vorhersagen glauben, etwa dass ihr Bruder Paris den Trojanischen Krieg auslösen würde. Julia Schranz scheint die puren Sätze des inneren Monologs konzentriert Stück für Stück herbeizudenken. Eingesperrte Verzweiflung ist zu spüren. 

Weiterlesen ...

In Autor Tags Theater, Kritik, Wiener Zeitung

DRECKIGES IN SAUBEREN ZEITEN – Bericht über Barbara Ungepflegts Heimatschmutzministerium in der Wiener Zeitung

January 7, 2018 Martin Pesl
  
  96
 

 
  Normal
  0
  
  
  21
  
  
  false
  false
  false
  
  DE
  X-NONE
  X-NONE
  
   
   
   
   
 &nb…

Hanna Hellmann, Barbara Ungepflegt © Martin Pesl

Performerin Barbara Ungepflegt gründet fiktives Heimatschmutzministerium.

Wussten Sie nicht? Die Performance-Künstlerin Barbara Ungepflegt ist die neue Frau Bundesminister für Heimatschmutz. Das teilte sie in einer knapp neunminütigen Pressekonferenz im Wiener Lokal Hofburgstüberl mit.

Ungepflegt hat in den letzten Jahren mit Aktionen und Dauerinstallationen im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam gemacht, etwa dem „Heimatpanorama“ am Michaelerplatz und einer temporären Wohnung in einer Bushaltestelle in Brigittenau. Dass es in der neuen Regierung entgegen Gerüchten nun doch kein so genanntes „Heimatschutzministerium“ gibt, hält Ungepflegt nicht davon ab, von anklingenden Nationalismen im Bereich der inneren Sicherheit alarmiert zu sein und eine spontane No-Budget-Aktion ins Leben zu rufen.

Bei der Pressekonferenz verliest sie eine Rede des neuen Innenministers Herbert Kickl, in der sie nur ein paar Worte ausgetauscht hat, sodass sie wie die Chefin einer staatlichen Reinigungsfirma wirkte die Österreich von heimatfernen Verunreinigungen zu befreien gedenkt. Sie will, wie Kickl, ein „Top-Arbeitgeber“ sein. „Für mich selbst bedeutet das, dass ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Kompetenz geben möchte, ihre Funktionen in vollem Umfang und mit einem Höchstmaß an Eigenverantwortung ausüben zu können.“

Weiterlesen ...

In Autor Tags Politik, Performance, Wien, Zukunft, Wiener Zeitung

FRÜHSTÜCK MIT MUTTERMORD – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Wien

January 1, 2018 Martin Pesl
  
 

 
  Normal
  0
  
  
  21
  
  
  false
  false
  false
  
  DE
  X-NONE
  X-NONE
  
   
   
   
   
   
&nbsp…

Vassilissa Reznikoff und Sebastian Schindegger © Matthias Heschl

Elektra - Was ist das für 1 Morgen– Jacob Suske und Ann Cotten geleiten am Schauspielhaus Wien mit einer elektronische Kammeroper ins neue Jahr

Wien, 31. Dezember 2017. Am Schauspielhaus Wien umfasst die Dramaturgie auch Fachkräfte aus Bereichen wie Kostüm und Musik. Wie ein freies Kollektiv, wo alle alles entscheiden, schafft die Theaterfamilie von Tomas Schweigen seit 2015 verspielte Ereignisse, die manchmal glücken und immer besonders sind. Die diesjährige Silvesterpremiere verantwortet Jacob Suske, der Komponist unter den Dramaturgen. Sein in Luzern entwickeltes Format der "elektronischen Kammeroper" legt er in Koautorschaft mit der Lyrikerin Ann Cotten auf eine Elektro-"Elektra" um und führt selbst Regie. "Pathos ist ein legitimes Mittel", steht im Ankündigungstext des Theaters, doch dieses Mittel nutzt Suske nie. Im Gegenteil regiert zwei Stunden lang, wie der flye Untertitel "Was ist das für 1 Morgen?" ahnen lässt, überspitzte ironische Distanz.

Frau mit Fake-Koteletten

Die Worte balancieren zwischen hippem Alltagssprech und lyrischer Abgehobenheit, der Soundtrack wirkt, als hätte jemand mit diversem Musikgeschmack von sperrig bis schmissig einfach auf "Shuffle" gedrückt, und die vier Spielenden, wiewohl geradezu klassisch auf vier Rollen verteilt, erregen den Verdacht, man käme hier zum Familienfest zusammen und die Cousins und Kusinen hätten wieder mal eine Revue vorbereitet. Dieses Jahr haben sie sich ja echt was angetan: mit Choreografin und Lichtinstallation und selbstgeschriebenen Liedern und Kostümen.

Weiterlesen ...

In Autor Tags Theater, Nachtkritik, Kritik, Musik

GESCHMACKLOS GUT – Kurzreportage von Margaret Chos Auftritt im Falter 50/17

December 13, 2017 Martin Pesl
  
  96
 

 
  Normal
  0
  
  
  21
  
  
  false
  false
  false
  
  DE
  X-NONE
  X-NONE
  
   
   
   
   
 &nb…

Margaret Cho © standupvienna.com

Unpackbares unter der Gürtellinie: US-Comedian Margaret Cho begeistert im Konzerthaus mit rüden Wahrheiten über #metoo

Sie habe nix gegen Heteros, meint Margaret Cho, „solange sie mir ihre Sexualität nicht unter die Nase reiben.“ Die Menge tobt. Verdrehungen konservativer Klischees und schonungslose Direktheit auf der Bühne zeichnen die kalifornische Schauspielerin, Comedian, Sängerin und Tochter koreanischer Einwanderer aus.

Die Initiative „Stand Up, Vienna“ und das Globe Wien haben Cho im Rahmen ihrer Tour „Fresh Off the Bloat“ eingeladen. Wegen eines Brandes im Globe findet die Veranstaltung in der grotesk unpassenden Eleganz des Konzerthauses statt. Die Künstlerin ist in Amerika sehr bekannt, im Publikum tummeln sich Expats, vor allem aber Vertreter der Wiener LGBT-Gemeinde, denen Cho prompt zur frisch erwirkten Öffnung der Ehe für alle gratuliert.

Ihr Einheizer, der Italoamerikaner Rocco Stowe, hat es dafür aufgrund seiner Macho-Attitüde nicht ganz leicht mit der Crowd. Mit Bart, Hut, gestreiftem Sakko und Akzent wirkt er, als hätte der steirische Schauspieler Michael Ostrowski einen Robert De Niro verschluckt. Eher höflich belacht man seine Gags über DJs, Fitness und Sex mit älteren Frauen und runzelt die Stirn, wenn ihm ein „hier in Großbritannien“ herausrutscht. Das Tourleben muss hart sein.

Als Rocco nach einer halben Stunde schließlich Margeret Cho ankündigt, steigt der Lautstärkepegel merklich an. Sie immerhin weiß, wo sie ist, und das Bayerische ihrer Lederjacke ist ihr etwas unangenehm. 

Mehr im Falter 50/17

In Autor Tags Kabarett, Bericht, Falter, Amerika, Trump
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Wiener Festwochen
  • Interview
  • Burgtheater
  • Performance
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Tanz
  • Buch
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl