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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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EIN PALLAWATSCH VOM GLABAWITSCH – Nachtkritik aus dem Volx/Margareten

December 18, 2016 Martin Pesl
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Christoph Rothenbuchner und Nadine Quittner © Robert Polster, Volkstheater

Mugshots – Thomas Glavinics erste, theaterselfie-hafte Regiearbeit am Wiener Volkstheater

Wien, 16. Dezember 2016. Gegen Ende einer von schlechter Presse geprägten ersten Spielzeit unter Intendantin Anna Badora musste das Volkstheater vor einiger Zeit eine weitere peinliche Meldung machen: "Mugshots", die Uraufführung des ersten Theatertexts des gefeierten Wiener Szene-Autors Thomas Glavinic in der Regie des Ensemblemitglieds Lukas Holzhausen soll ausfallen, dem Autor sage das Regiekonzept nicht zu. Holzhausen inszenierte daraufhin für das mobile Abo-Format "Volkstheater in den Bezirken" stattdessen einen Alan Ayckbourn, und man teilte Glavinic mit, er dürfe sein Stück im Winter gerne selber inszenieren.

Achtung Spaßette

Das hat er jetzt getan. Unter Mithilfe seines Kostümbildners, des Hausregieassistenten Paul Spittler. Die Inszenierung geht nicht auf Bezirke-Tournee, sondern bleibt im Repertoire der Nebenspielstätte Volx/Margareten. Vom streitbaren Bestsellerautor, etwa des Romans "Der Jonas-Komplex" und der köstlich autobiografischen Spaßette "Das bin doch ich", ist nun also nicht nur der erste Theatertext, auch gleich die erste Regiearbeit zu bewundern.

Ja, und plötzlich klingt Glavinics Regie-Ersatz gar nicht mehr so nach Notlösung. "Ein Stück", steht in der Textfassung unter dem Titel, und eine genauere Genrebezeichnung lässt sich auch aus dem folgenden Geschehen nicht ableiten. Da erwacht ein geschwätziger 30-jähriger Werbefuzzi namens Christoph am Sonntagmorgen in seinem Wohnzimmer und kann sich an die Nacht davor nicht erinnern, auch nicht an die Umstände, unter denen er Anastasia kennengelernt hat, die Frau auf seiner Couch.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Theater

MEIN OPA, DER MÖRDER – Porträt von Timo Krstin im Falter 48/16

December 5, 2016 Martin Pesl
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Timo Krstin © Piotr Rybkowski

SS-Mann und Schriftsteller George Brecht befahl die Ermordung tausender Menschen. Sein Enkel Timo Kerstin machte aus der Biografie Erbrechts eine Performance

„Dein Großvater war ranghoher Nazi und überzeugter Rassist.“ Für die meisten eine verstörende Information. Ist man jedoch wie Timo Krstin Teil eines Performance-Kollektivs, das sich bevorzugt mit historischen Themen im Spiegel der Gegenwart auseinandersetzt, kann einem die familiäre Belastung sogar gelegen kommen.

Mit der performativen Recherche zur Nazivergangenheit der eigenen Familie erfüllt sich der 1980 geborene Krstin einen länger gehegten Wunsch. Zusammen mit Lukas Sander und Liliane Koch bildet er die in Zürich angesiedelte freie Gruppe K.U.R.S.K. Neben „Performances im öffentlichen Raum, gespielten Gedichten und nächtelangen Ekstasen“, wie es in der Selbstbeschreibung heißt, machen K.U.R.S.K. auch dokumentarische Stückentwicklungen. Im Rahmen des alle zwei Jahre ausgetragenen Festivals Freischwimmer touren sie mit ihrem neuen Stück „Leopardenmorde“ durch den deutschsprachigen Raum.  

Es ist ein Versuch, die Biografie und Ideologie des besagten Großvaters George Ebrecht im Lichte heutiger Hetzreden und Hassstrategien zu beleuchten. Demgegenüber reflektiert die Gruppe auch ihren eigenen – linken – Aktivismus und wirft die Frage auf, wie das Streben nach künstlerischer und politischer Erfüllung zusammengeht. Oder, wie Krstin es im Falter-Gespräch zusammenfasst: „Wie viel steckt von meinem Großvater noch in mir?“

Mehr im Falter 48/16

In Autor Tags Falter, Porträt, Theater, Performance, Kunst, Festival

LEBEND DAVONGEKOMMEN – Nachtkritik aus dem Schauspielhaus Wien

December 2, 2016 Martin Pesl
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Horror mit Mutti in der Videokabine © Martin Thomas Pesl

JINXXX – Thomas Bo Nilssons neue Horror-Installation am Schauspielhaus Wien

Wien, 1. Dezember 2016. Die Dame an der Kasse begrüßt mich mit Namen. Sie hat leicht raten, denn für jeden Viertelstundenslot ist nur genau eine Person angemeldet. Ich soll warten, bis ich dran bin – 20:45 Uhr – und dann beim Nebeneingang klingeln. "Wo es so puffmäßig aussieht." Alle dürfen bis Mitternacht bleiben in Thomas Bo Nilssons Performance-Installation. Es ist bereits seine zweite im Wiener Schauspielhaus dieses Jahr.

Schundromane und ein gruseliger Trailer

"JINXXX" ist kleiner angelegt als Cellar Door im April. Damals war das gesamte Theater zum Sado-Maso-Labyrinth umgebaut, diesmal steht nur ein schmaler Teil zur Verfügung, der dafür ähnlich detailverliebt umdekoriert, in laszivem blassrosa Vintage-Stil gehalten und mit schaurig dreckigen Puppen, Stofftieren und Schundromanen zugemüllt ist. Außerdem gibt es nur acht statt über 40 Performer und keine digitale Interaktionsmöglichkeit, lediglich einen gruseligen Trailer.

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In Autor Tags Theater, Performance, Nachtkritik, Kritik

ENTSPANNT 2016 – Bericht vom Real Deal Festival 2016 in der GIFT 4/16

December 1, 2016 Martin Pesl
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© Showcase Beat Le Mot

Es war das Festival, von dem alle nachher sagten, man hätte ihm doch mehr Aufmerksamkeit widmen sollen. „Real Deal – Behördlich genehmigtes Festival für falsche Zustellungen“ hieß es, und alles daran klang neu und aufregend, als während der Wiener Festwochen 2016 plötzlich kundgetan wurde, dass, wo, wann und ungefähr wie es stattfinden würde. Allein der Spielort, ein noch nie zuvor bespieltes Areal, dem gleich ein visionärer Name verliehen wurde: Neues Hafengelände! Dann die Ansage, einen Mix aus Musik, Performance und Ausstellung zu bieten, alles sollte nahtlos ineinanderfließen – fast zu schön, um wahr zu sein. Dennoch fragte man dann ganz und brav und bieder nach, wann genau welche Bands, wann welche Performancegruppen aufspielen würden. Zwei Wochenenden Mitte Juni und Anfang Juli waren vorgesehen, dazwischen ein Pausenwochenende, an dem es aber trotzdem zu unangekündigten „falschen Zustellungen“ kommen konnte – vielleicht, vielleicht auch nicht. Das hörte sich so herrlich zwanglos an, dass manche dann doch darauf vergaßen, tatsächlich hinzugehen.

Wer doch da war – zum Beispiel gerade noch rechtzeitig am letzten Wochenende –, äußerte sich weitgehend begeistert, vor allem, da die organische Verschmelzung von Raum, Menschen, Kunst und Musik verblüffend gut klappte, ohne dass der Eindruck entstand, irgendjemandem in leitender Funktion – verantwortlich zeichneten das Kollektiv God’s Entertainment, Peter Kubin und Johannes Maile – bereite das einen besonderen Stress. Maile etwa war am Eingang an einem Glücksrad zu sichten, wo er Ankommende darum spielen ließ, wie viel Eintritt sie zahlen sollten. Als ein junger Mann nicht besonders gut abschnitt, ließ er ihn trotzdem um einen Fünfer rein.

Geld schien ausnahmsweise tatsächlich keine große Rolle zu spielen. Das Festival wurde aus der ersten Shift-Förderung finanziert, die die Kulturabteilung der Stadt Wien für drei Jahre vergeben hatte. Hauptverantwortlich für den luxuriösen Eindruck war das weitläufige „Neue Hafengelände“, riesige ehemalige ÖBB-Lagerhallen an der Laxenburgerstraße hinter dem Wiener Hauptbahnhof. Selbst mit Kunstwerken, Installationen und einer Bar bunt befüllt wirkten sie noch immer weit und großzügig.

Ebenfalls großzügig, wenn auch ein wenig mit der von ihnen thmatisierten faschistoiden Ordnungswut kokettierend, führten Maja Degirmendzic und Boris Ceku von God’s Entertainment in unregelmäßigen Abständen durch ihre Ausstellung „Entartet 2018“ – es gab dafür zwar fixe Termine, die konnten jedoch nach Belieben verschoben werden, und niemand stieß sich daran oder hatte Angst, sie verpasst zu haben. Hauptsache, man schaffe es noch pünktlich bis Keith Hennessy – jaja, das gehe sich auf jeden Fall aus.

„Entartet 2018“ war eine pessimistische Reflexion auf ein Österreich in wenigen Jahren, in dem die Freiheit der Kunst anders interpretiert wird als noch heute. Die performative Führung fügte den mächtigen Werken – einem riesigen Bundesadler, dessen einst gesprengte Ketten ihn wieder gefangen halten, eine Statue, die möglicherweise Kafka zeigt, viel, viel Erde, einem „Schmissautomaten“ und einer gigantischen Österreichkarte mit neu (aber auch mit Blick auf die Zeit vor 1945 alt) verlaufenden Grenzen – wenig inhaltlich hinzu. Auch der „Apotheker“, der einem zwischendurch Patriotismuspillen anfertigen sollte, war sofort irritiert, wenn man weiterführende hintergründiger Pointen von ihm erwartete. Dafür bekam man die Pille mit einem spirituösen Stamperl verabreicht und war erleichtert, nachher keinen Deut patriotischer zu sein als vorher.

Wer wollte, konnte sich im Ausstellungsraum hochinteressante Audiobeiträge zur Lage der Kunst in anderen, vorwiegend osteuropäischen Ländern anhören – sofern nach der Führung noch Zeit blieb. Zu deren krönendem Abschluss jedenfalls öffnete sich, begleitet von peitschender Kriegsfilmmusik, ein Garagentor, und man erhielt Gelegenheit, Showcase Beat Le Mot mit Paintballgewehren zu beschießen. Die vier Männer der kultigen deutschen Performance-Formation reaktivierten damit ihre Arbeit „Jäger“ aus dem Jahr 2000, mit der sie damals unter anderem auch als Vertreter Österreichs (!) die Expo in Hannover bespielt hatten.

In die „Entartet“-Führung fügte sich „Jäger“ hübsch unkompliziert ein. Zuvor hatte Dariusz Kostyra von Showcase die Kollegenschaft mit God’s Entertainment so ausgedrückt: „Die hassen Sprechtheater und alles, was auf einer Bühne stattfindet, und finden uns trotzdem gut. Wir hassen Public-Dings-Theater und mögen sie trotzdem.“

Eine durchaus augenzwinkernde Zusammenkunft von Freunden und Freundinnen zu sein, diesen Aspekt der Entspanntheit strahlte das Real Deal natürlich auch aus – ohne deshalb eigenbrötlerisch oder exklusiv rüberzukommen. Nach der Führung holte man sich das nächste Bier, kaufte Laia Fabre einen Glückskeks ab, aktivierte eine lebende Jukebox oder wandelte über den Arbeiterstrich­ – ein Kirtag der experimentellen Kunst. Vom Hörensagen wusste man, in welchem Planquadrat Keith Hennessys Performance stattfinden würde. Sie begann dann woanders, aber man fand sich irgendwie zusammen.

Der kanadische Performer, der im Sommer auch Gast bei bei ImPulsTanz sein sollte, zeigte seine Arbeit „Crotch“ aus dem Jahr 2008 – eine famos wirre Lecture über die Geschichte der Performance-Kunst, die sich in weiterer Folge zu einer intensiven Hommage an Joseph Beuys verdichtete. Am Ende fand man sich anderen Publikumsmitgliedern einen Faden weiterreichend, den Hennessy sich an die eigene Haut genäht hatte. In den berühmten beuysschen Filzumhang gekleidet wanderte er schließlich von dannen, verschwand im Dunkel der Nebenhalle und kehrte nicht wieder, um sich Applaus abzuholen. Er war ja auch nur ein schier zufälliger Programmpunkt im behördlich genehmigten Festivalflow.

In Autor Tags Gift, Bericht, Theater, Performance, Kulturpolitik
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