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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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IN MIR REGT SICH KEIN MUSKEL – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

February 6, 2014 Martin Pesl
Elisabeth Trissenaar, knapp 70, und Helmuth Lohner, 80, spielen Heiner Müllers Ex-Hassliebenden.© Monika Rittershaus

Elisabeth Trissenaar, knapp 70, und Helmuth Lohner, 80, spielen Heiner Müllers Ex-Hassliebenden.
© Monika Rittershaus

Wien, 6. Februar 2014. Der Tod einer Hure ist erfolgt, das letzte Wort gefallen, Zeit für den klarsten Regieakzent dieser Aufführung: Valmont und die Merteuil bewegen sich kantig auf ihre symmetrisch angeordneten Designertotenbetten zu, trinken imaginäres Gift, spucken Blut und sind dahin.

So lässt Hans Neuenfels keine Zweifel an seiner Deutung von Heiner Müllers "Quartett": Alles bis dahin Gesehene war reines Spiel. Die gefährlichen Liebschaften "nach Laclos", wie es bei Müller lakonisch heißt, fanden nur als Wortgefecht zweier Menschen statt, die einst eine sexuelle Beziehung miteinander hatten. Niemand wurde entehrt oder entjungfert. Um sich und einander zu vernichten, müssen die beiden schon ganz unsexy Hand an sich legen; denn so fies und erotisch, wie sie es sich in den Rollenspielen erträumen, funktioniert es schon lange nicht mehr. Tod zweier Spieler. Der Selbstmord als Krone der Masturbation, wie die Marquise es gerade eben noch formuliert hat.

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In Autor Tags Kritik, Theater, Josefstadt

IRSTYRIA.COM – Webseite

January 31, 2014 Martin Pesl
© IR STYRIA

© IR STYRIA

Auftraggeberin

cardamom – Agentur zur Förderung des guten Geschmacks

Auftrag

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Als erfolgreiches Unternehmen in die Welt hinaus zu gehen ist ein traumhafter Gedanke. Dass das steirischen Unternehmen gelingt und diese dennoch am Standort Steiermark verankert bleiben, ist ein wichtiges Anliegen der IR Styria.

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In Autor Tags Webseite

WORTE GEGEN FORELLEN – Filmkritik zu "Der Glanz des Tages"

September 19, 2013 Martin Pesl
Theater als Verwandlungszauber. Philipp Hochmair © Vento Film Productions

Theater als Verwandlungszauber. Philipp 
Hochmair © Vento Film Productions

September 2013. "Ah, ein Theaterspieler", sagt der ältere Herr zu seinem Neffen, den er gerade erst kennen gelernt hat und in dessen Leben er eintreten möchte. Walter, der noch nie im Theater war, geschweige denn im deutschen – arbeitete er doch als Zirkusartist in Italien –, trifft ausgerechnet auf die Vollblutrampensau, den Figurenpsychologieverweigerer und Textedekonstrukteur Philipp Hochmair. Theaterkenner wissen, wer das ist: Der gebürtige Wiener prägte in Nicolas Stemanns Burg-Jahren dessen Jelinek-Inszenierungen und wechselte 2009 ans Thalia Theater Hamburg.

In "Der Glanz des Tages", dem jetzt in Deutschland anlaufenden neuen Film von Tizza Covi und Rainer Frimmel, spielt Philipp Hochmair: Philipp Hochmair. Eine Doku kann man diesen Film nicht nennen – obwohl er durchaus so aussieht: In langen Einstellungen begleitet die Kamera den Schauspieler in seine echte Garderobe, auf die Bühne, in seine eigene Wohnung, wo er komplexe Texte memoriert. Eingangs sehen wir ihn mit Glatze und Kostüm des Woyzeck-Hauptmanns im Fotoautomaten. Würde man etwas über diesen Mann erfahren oder ganz allgemein in den Mikrokosmos eines deutschsprachigen A-Liga-Bühnenmimen schielen wollen, man könnte meinen, dies hier ganz gut tun zu können.

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In Autor Tags Film, Kritik, Rezension

MEMED MEIN FALKE – Blitz-Bildung im WIENER 383

September 19, 2013 Martin Pesl
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© Unionsverlag

Yaşar Kemal

Memed mein Falke

Deutsch von Horst Wilfrid Brands

Der WIENER liest für Sie Klassiker der Weltliteratur. Diesmal: Den türkischen Old Shatterhand auf einem echten Ritt durchs wilde Kurdistan

“Jeder Mensch wächst heran und entwickelt sich je nach dem Boden, auf dem er geboren wird. Memed war auf unfruchtbarem Boden herangewachsen. Tausendundeine Not hatten seine Entwicklung auf halbem Wege stillstehen lassen. Schultern und Beine waren nicht voll ausgeformt, seine Glieder glichen trockenen Ästen. Das Gesicht mit den ausgehöhlten Wangen war tief verbrannt von der Sonne. Er hatte etwas von der mit dem Boden verwachsenen Eiche.”

Klein, aber heroisch. Es geht schon mal damit los, dass er für tot erklärt wird, dieser junge Ince Memed. Dann taucht er aber wieder auf und wird bizarrerweise zum größten Held der türkischen Literatur, was nicht mal sein Erfinder so geplant hat. Noch 1955, als der als Journalist und Bittschreiber arbeitende Kurde Yaşar Kemal „Memed mein Falke“ veröffentlichte, war es ihm peinlich, seinen Namen darunter zu setzen. Bald löste er in seiner Heimat eine Art Memedemie aus: Der Rebell wurde für eine lebende Figur gehalten, seine Geschichte in Kaffeehäusern weitergesponnen und für einen Umsturz der türkischen Opposition 1960 verantwortlich gemacht. Heute ist der zahlreich übersetzte Roman wieder besonders in: Sein Autor wird am 6. Oktober 90.

Memeds Story basiert auf zahlreichen Gesprächen und Liedern anatolischer Bauern: Der Bauernjunge findet ungerecht, dass sein ganzes Dorf zwei Drittel der Erträge dem maßlosen und tyrannischen Großgrundbesitzer Abdi Aga abzugeben hat. Dass dessen Neffe das Mädchen Hatçe kriegen soll, das er immer geliebt hat, missfällt ihm ebenso. Flucht ist angesagt! Doch die läuft eher schief: Der Neffe kommt ums Leben, Hatçe gerät dafür wegen falscher Zeugenaussagen ins Gefängnis, und Memed schlägt sich alleine ins berüchtigt unwegsame türkische Gebirge. Dort schließt er sich der Räuberbande von Durdu dem Tollen an, der – ohne selbst zu wissen, warum – seinen Opfern sogar die Unterhose nimmt. Memed hat vor allem ein Ziel: Abdi töten und den Bauern ihren Grund zurückgeben.

Ja, der Plot nimmt sich gar simpel aus – wie die meisten großen Sagas von „Odyssee“ bis „Robin Hood“. Auch farbensatte Naturbeschreibungen und schwülstige Rachefloskeln reihen diesen Debütroman in die unerbittlichen Heldenepen der Literatur ein. Es gibt eine amüsant unfehlbare Hauptfigur wie Karl Mays Old Shatterhand. Es gibt einen hassenswerten Bösewicht wie bei Batman. Und schmückende Beinamen wie bei Homer: Die Männer heißen eindrucksvoll Osman der Mächtige, Hösük die Runkelrübe oder eben Memed mein Falke. Sie dachten, der Falke sei ein junger Römer? Nun, er ist ein junger Türke mit mythischen Superkräften!


KEMAL WEITER!

Memeds Fort(sch)ritte plus: eine besondere Kemal-Perle

„Die Disteln brennen“
13 Jahre nach Teil eins wagte sich Kemal an die Fortsetzung. Dem erfolgreich getöteten Abdi ist Hamza der Glatzkopf nachgefolgt, der die Bauern erst recht wieder unterdrückt. Ince Memed kommt ausgehungert und erschöpft bei Osman dem Mächtigen unter. Der versteckt ihn und gibt immer nur so viele Infos über ihn preis, dass die Bauernschaft Mut sammelt. Der Clou: Die meiste Zeit verbringt Memed, der zur absoluten Legende geworden ist, apathisch in einem Melonengarten. Die Handlung wird von den heroisierenden Mythen vorangetrieben, die um ihn kreisen.

„Das Reich der Vierzig Augen“
Memed hat die schöne Seyran geheiratet, die sich im zweiten Teil in ihn verliebte. Er will kein Rebell mehr sein. Aber seine Heldenaura ist zu stark, außerdem wurde Memeds Lieblingsfeind Hauptmann Faruk, auf seinen Kopf angesetzt. Der mit 720 Seiten umfangreichste Band der Reihe erschien 1984.

„Der letzte Flug des Falken“
Memed versucht, inkognito am Mittelmeer zu leben und den Duft von Orangen- und Zitronengärten einzuatmen. Aber was soll man tun, wenn ein Freund im Kampf gegen die Grundherren getötet wird? So erwacht noch einmal der Racheengel in ihm, bevor es auf Seite 666 heißt: „Von Memed dem Falken hat man nie wieder gehört, von ihm weder Zeichen noch Spuren entdeckt.“ 

„Salman“
Vom Stil her magisch wie die Memed-Romane, erzählt „Salman“ (1980) eine Geschichte, die es in sich hat und im Kern autobiografisch ist: Bevor sie ihn bekamen, dachten seine Eltern nämlich, sie könnten keine Kinder kriegen, und adoptierten einen Jungen, im Buch Salman genannt. Vor ihm – der schon mal im Stall dem Fohlen Liebesdienste erweist – fürchtet sich das ganze Dorf. Dass dann doch ein eigener Sohn geboren wird, schürt Salmans Eifersucht bis zum Vatermord.


BLUTIGROTES: BLUT, BODEN UND KEBAB – Zitate aus Yaşar Kemals Heldenepos

“Als er merkte, daß sein Kopf über die Disteln hinausragte, ließ er sich auf dem Boden nieder. Über seine Beine rieselte das Blut. Auf die blutenden Stellen strich er Erde. Die Wunden brannten wie Feuer.”
— S. 9
“,Komm heraus, Abdi!‘ brüllte Recep, ,oder du wirst gebraten wie Kebab!‘.”
— S. 245
“Die Erde von Alayar ist blutigrot. So sieht das Fleisch einer Melone aus, die man mitten durchgeschnitten und in die Sonne gelegt hat.”
— S. 371
“Memed trat an das Bett, packte ihn am Arm und schüttelte ihn. ,Aga, ich bin da!‘ Abdi Aga riß die Augen auf, er starrte einen Augenblick ungläubig. Dann stand das Entsetzen in seinen Augen, die nur noch das Weiße zeigten.”
— S. 377

In Autor Tags Roman, Buch, Blitz-Bildung, Türkei, Schurke
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