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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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MIT LINKEM POPULISMUS GEGEN ORBÁN – Gastkommentar von Márton Gulyás im „Standard“ vom 31. Juli 2018

July 30, 2018 Martin Pesl
Márton Gulyás © Sióréti Gábor

Márton Gulyás © Sióréti Gábor

Erschienen im „Standard“ vom 31. Juli 2018

Ich würde Ihnen gerne einige wesentliche Faktoren der Zerschlagung der liberalen Demokratie in Ungarn darlegen, dem Hauptproblem mit der Politik des Orbán-Regimes. Außerdem möchte ich erläutern, warum ich glaube, dass nur eine linkspopulistische Bewegung die Demokratie in Ungarn – und in der Europäischen Union – retten kann. 

1) Das Scheitern der Wende in Osteuropa – die Bankrotterklärung der liberalen Demokratie

Die großen Verheißungen beim Übergang von der Zentralverwaltungs- zur Marktwirtschaft in Osteuropa waren die Garantie grundlegender Bürger- und Menschenrechte und der persönliche ökonomische Wohlstand. Versprochen wurde im Wesentlichen, dass der Aufbau der zentralen rechtsstaatlichen Einrichtungen und die Implementierung des Kapitalismus Stabilität und Wohlstand bringen würden. Eingetreten ist ziemlich genau das Gegenteil: Unmittelbar nach Wende verloren eine Million Menschen ihre Arbeitsplätze, die zuvor staatlich betriebenen Firmen und Unternehmen wurden privatisiert und landeten in den Händen einiger weniger Oligarchen. Das Höchstgericht lehnte es ab, die politischen Spitzen der Diktatur zur Verantwortung zu ziehen, und verabsäumte es, die Rechte der Minderheiten zu verteidigen. Schon lange vor 2010 herrschte eine Segregation an öffentlichen Schulen zwischen weißen und Roma-Schülern. Das Arbeitsrecht bot den arbeitenden Massen keinen Schutz mehr: Sie wurden ausgebeutet, mussten mehr als acht Stunden täglich arbeiten und bezogen nicht einmal den Mindestlohn.

Man kann zu Recht sagen, dass Ungarn in den Neunzigern aus der Sicht unserer Partner im Westen ein Musterschüler war und unsere Elite recht brav das Gerüst einer liberalen Demokratie aufgebaut hat – nur leider eben, ohne die Bevölkerung mit einzubeziehen. Die gelernte Lektion ist hart und grausam: Kein Gericht kann die Unvollkommenheiten der Demokratie reparieren. Meiner Meinung nach wäre eine solche Reparatur nur durch die Beteiligung und Ermächtigung der Bevölkerung möglich. Nachdem aber diese Institutionen den Bürgern nicht zugänglich sind, nimmt es kaum wunder, dass die Masse der Ungarn diese Errungenschaften nicht verteidigt, seit Orbán 2010 mit seiner ersten Zweidrittelmehrheit – der Verfassungsmehrheit – ins Amt gewählt wurde.

Mehr im „Standard“ vom 31. Juli 2018 oder hier

In Übersetzer Tags Politik, Ungarn, Standard, Englisch

MAGDA – Roman von Meike Ziervogel

July 1, 2018 Martin Pesl
Cover © Jorghi Poll, Edition Atelier

Cover © Jorghi Poll, Edition Atelier

Auftraggeberin

Edition Atelier

Auftrag

Übersetzung des Romans von Meike Ziervogel aus dem Englischen ins Deutsche

Ausgezeichnet mit einem Arbeitsstipendium der IG Übersetzerinnen und Übersetzer 2014 und der Übersetzungsprämie 2015 des Bundeskanzleramtes bzw. des österreichischen Kulturministeriums

Gedanken zur Übersetzung auf dem Textlicht-Blog

Manches geht einfach nicht so, wie man es gerne hätte. Ein Kapitel in Meike Ziervogels Roman „Magda“ trägt die Überschrift „The Pillbox“, und wie gerne würde ich das so übersetzen, dass sich die schlichte Zweideutigkeit dieses Begriffs wiederfindet. Aber es geht nicht. Meike Ziervogel war die Ironie sicherlich bewusst: Im Englischen ist „pillbox“ einerseits ein Tablettendöschen, aber auch ein Bunker. Ein Bunker! Und das in einem Buch, das im Bunker spielt, noch dazu in DEM Bunker. Wikipedia kennt die Pillbox sogar als Lehnwort im Deutschen. Aber ich kann ja schlecht „Die Pillbox“ über mein Kapitel schreiben, denn darum geht es nicht, die „pillbox“ ist keine Pillbox, sondern einfach ein Tablettendöschen.

Dieses eine kleine Geschenk hat die sonst sprachlich meist minimalistische, karge und klirrend klare Sprache der Verfasserin dem Wortspielfanatiker in mir gemacht, gar nicht absichtlich, vielleicht sogar widerstrebend, aber wie soll man ein Kapitel, in dem ein Tablettendöschen und sein Inhalt alles sind, auch anders nennen? Wer mit der Historie vertraut ist und weiß, dass „Magda“ Magda Goebbels ist, der kennt auch die verheerende Rolle der „pillbox“ in der Pillbox.

„Magda“ ist meine erste Romanübersetzung, sie erfolgte aus dem Englischen ins Deutsche. Die Autorin Meike Ziervogel, für die es ihrerseits der erste Roman ist, hat sich selbst schon über das Gefühl geäußert, wie es ist, in die eigene Muttersprache übersetzt zu werden. Wie es sein muss, außerhalb der eigenen Muttersprache literarisch kreativ zu sein, kann ich mir in meinen verquersten Träumen nicht ausmalen. Ob sie irgendwo in den Tiefenstrukturen ihrer Synapsen deutsch gedacht hat, als sie englisch schrieb? Manchmal kam es mir so vor, dann aber wieder gar nicht und ich fühlte mich konstruktionstechnisch herausgefordert.

Bis dann das Ende kam, der langgestreckte, systematische Tod, die brutale Konsequenz einer Frau, die in dieser Detailschärfe zwar nicht historisch verbrieft, aber umso beeindruckender erdacht ist und mir mitten im Tippen den Brustkorb zuschnürte. Und ich deutschte das dann auch noch ein, holte es sozusagen einen Schritt näher in die deutsche Realität – es war Sommer, und ich war sehr froh, am Kapitelende aus meiner Selbsteinbunkerung einen Schritt in ein freundliches, freies Klima setzen und atmen zu können.

Meike Ziervogel hat ihre Geschichte klar als Mischung aus Realität und Fiktion ausgewiesen. Inzwischen liegt meine Arbeit an „Magda“ ein halbes Jahr zurück, das Buch liegt in den Läden, Frau Goebbels – die echte, die nicht fiktive (was auch immer das genau bedeutet) – blickt mich vom Cover mit starren, kalten Augen an. Ich blicke zurück, schüttle verwirrt und leicht schaudernd den Kopf und denke: Eine Mischung aus Realität und Fiktion, ja, genau so fühlt es sich an mit dieser meiner ersten Romanübersetzung. Sie ist etwas Fremdes und Eigenes, etwas Unerhörtes und doch Vorhandenes.


Der hochgelobte Roman über Magda Goebbels nun erstmals in deutscher Sprache: Meike Ziervogel ist ein eindrucksvolles Porträt der Frau von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels gelungen. In nüchterner Sprache wird der Lebensweg eines ungeliebten Kindes zu einer ehrgeizigen Frau und deren Stilisierung zur Vorzeigemutter des Dritten Reiches beschrieben.

Gleichzeitig erzählt Magda die Geschichte dreier weiblicher Generationen – neben Magda Goebbels kommt auch ihre Mutter zu Wort, ebenso wie ihre älteste Tochter, die in ihren letzten Lebenstagen eine schreckliche Vorahnung ereilt.


Meike Ziervogel
Magda
Roman

Aus dem Englischen
von Martin Thomas Pesl

128 Seiten
12,5 x 20,5 cm
Gebunden mit Schutzumschlag 
und Lesebändchen
16,95 Euro
ISBN 978-3-903005-01-3

Erschienen im Februar 2015

In Übersetzer Tags Buch, Roman, Literatur, Geschichte

MAKKARONI IN DER DÄMMERUNG – Textsammlung von Vicki Baum

January 21, 2018 Martin Pesl
  
 

 
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© Edition Atelier

Auftrag

Übersetzung dreier Feuilletons aus dem Englischen ins Deutsche

Auftraggeberin

Edition Atelier

Projektinformation

Die gefeierte Starautorin Vicki Baum verfasste neben Romanen wie Menschen im Hotel auch zahlreiche feuilletonistische Texte. Kritisch, ironisch und prägnant fängt sie darin den Zeitgeist und die Atmosphäre der Zwischenkriegszeit ein wie kaum eine andere.

Makkaroni in der Dämmerung versammelt Vicki Baums Feuilletons erstmals in Buchform: von Mode und Schönheit über Kunst und Kultur, Wien, Hollywood und den amerikanischen Lifestyle bis hin zu aktuellen sozialpolitischen Themen.

In Übersetzer Tags Buch, Essay, Amerika, Englisch

DIE ZEHN GEBOTE – Theaterproduktion des Volkstheaters Wien

December 15, 2017 Martin Pesl
Lukas Holzhausen und Seinen Saleh © Lupi Spuma

Lukas Holzhausen und Seinen Saleh © Lupi Spuma

Auftrag

Übersetzung des Stücktextes ins Englische und Erstellung und Bedienung der englischen und polnischen Übertitel

Auftraggeber

Volkstheater Wien

Projektinfo

Von den Zehn Geboten ist in dieser Welt keine Rede. Zwar ist die katholische Kirche mit ihren Ritualen gut präsent, bei der individuellen Krisenbewältigung bleibt sie jedoch unsichtbar. Die fällt auch ohne biblische Vorschriften schwer genug.

Diebstahl, Ehebruch, Besitzgier, Falschaussage, Mord… In jeder der zehn Geschichten vom wahren Leben, die Krzysztof Kieślowski vor uns aufblättert, wird eins der biblischen Zehn Gebote folgenschwer übertreten – und sei es ein so scheinbar harmloses wie das Heiligen des Feiertags. Dabei sind die Gebote selten ausgesprochen und niemandem bewusst. Regie führt immer der Zufall, in tragischen wie in komischen Situationen.
Kieślowski zeigt, wie schwer es ist, in einer Welt, in der Gott tot ist und die Ideologien am Ende, eigene Maßstäbe zu entwickeln. Die zehn einstündigen Geschichten aus einer Warschauer Trabantensiedlung der späten 1980er-Jahre behandeln Fragen der Moral, ohne selbst moralisch zu sein. Sein einziges Thema darin, so Kieślowski, sei die Leidenschaft. Auch das macht seinen Dekalog (so der Originaltitel der zehn Filme) zeitlos gültig und ergreifend.
Regisseur Stephan Kimmig, nach längerer Pause wieder in Wien und erstmals am Volkstheater, verbindet die einzelnen packenden Storys zu einer gemeinschaftlichen Suche nach Halt und Orientierung. In drei Stunden begegnen einander sieben Schauspieler und zwei Kinder in mehr als dreißig Rollen …

Ab 15. Dezember 2017.

In Übersetzer Tags Theater, Übertitel, Wien
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