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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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BÖSER BOGEN IN ROT – Kritik aus dem Werk X in der Wiener Zeitung

December 15, 2019 Martin Pesl
Thomas Kolle © Alexander Gotter

Thomas Kolle © Alexander Gotter

Helmut Köpping und Kurt Palm legen an dem Fernsehspiel die Messlatte der Gegenwart an.

In der ORF-Reihe „Arbeitersaga“ (Drehbücher: Peter Turrini, Rudi Palla) warfen vier Geschichten aus vier Jahrzehnten Blicke auf die Entwicklung der Sozialdemokratie. Im Werk X nehmen sich vier Theaterregisseure je einen der rund 30 Jahre alten Filme zur Grundlage und füttern sie mit aktuellen Bezügen. Dass das formale Konzept höchst unterschiedliche Ergebnisse erlaubt, zeigt schon der erste Abend mit der Hälfte der Folgen. 

Den „April 1945“ macht Helmut Köpping mit einer Poesie der Dekonstruktion bühnentauglich. Einzelne Versuchsanordnungen nähern sich der Bewegung SPÖ: mal choreografisch, mal eine fast stumme Filmszene kopierend, mal assoziativ. Indessen bauen fünf fantastische Spieler in Rot wie Julia Schranz, Peter Pertusini und Thomas Kolle im Schweiße ihres Angesichts überdimensionale Buchstaben auf, betätigen sich also wahrhaftig als Arbeiter.

Leichter macht es sich Kurt Palm mit seinem zweiten Teil voll platter Witze – angefangen mit der Grundidee.

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In Autor Tags Theater, Kritik, Wiener Zeitung

SOMMERHAUS FOR SALE – Nachtkritik aus dem Theater in der Josefstadt

December 6, 2019 Martin Pesl
Ensemble © Astrid Knie

Ensemble © Astrid Knie

Der Kirschgarten – Theater in der Josefstadt, Wien – Amélie Niermeyers behutsame Aktualisierung des Tschechow-Klassikers mit Star-Faktor

Wien, 5. Dezember 2019. Die meisten sind sicher seinetwegen gekommen: Otto Schenk! 89! Seit ein paar Jahren schon war der Wiener Lieblingsopa, Kammerschauspieler und Doyen des Theaters in der Josefstadt nicht mehr in einer neuen Rolle aufgetreten. Schenk als Diener Firs, der am Stock mit kleinen Schritten dahertrippelt und alte Geschichten so leise erzählt, dass alles um ihn herum pausieren muss, damit man ihn versteht: ein programmiertes Ereignis.

Otto Schenk hilft nicht beim Umziehen

Es funktioniert auch aufs Anrührendste, außer vielleicht, wenn der Hausherr ruft: "Firs, hilf mir beim Umziehen!" Also bitte. Otto Schenk hilft niemandem mehr beim Umziehen. Otto Schenk schaut nur zum Abbusseln verdattert drein, wenn die Gouvernante Charlotta Iwanowna ihn kess antanzt. Das einstige "Zirkuskind", das der Gutsgesellschaft Kunststückchen vorführen soll, steckt in Alexander Absengers Körper und ist ein Crossdresser. Auch diese überraschende Lesart geht auf und ans Herz, wenn Charlotta sich, meist von allen unbeachtet, in neuen Glitzergewändern präsentiert und entrückt rauchend über die guten alten schrecklichen Zeiten sinniert.

Amélie Niermeyer, aktuell Lehrgangsleiterin am Salzburger Mozarteum, hat in Wien mehrere Opern inszeniert, Tschechows "Kirschgarten" ist ihre erste Schauspielarbeit in der Stadt. Ihr Zugriff ist modern, wenn auch nicht radikal. Die deutsche Textfassung, die sie verwendet, ist altbackener Ausdrücke entledigt, von einer Überschreibung zu sprechen wäre aber übertrieben. Das ist schon noch der gleiche alte "Kirschgarten", die traurige Komödie über Fortschrittsfeindlichkeit, Verdrängung, Alt gegen Neu und die Schwierigkeit, in ökonomisch unmöglichen Zeiten menschlich zusammenzukommen.

Alles musiziert, einer erschießt sich

Man kocht, während die Ranjewskaja (Sona MacDonald) ihr Unglück bejammert (einst ertrank ihr Kind), man musiziert ungerührt, während sich jemand erschießt. Die Drehbühne zeigt unermüdlich ein außenwandloses zweistöckiges Haus von allen Seiten, Blacks und Pausen gibt es nicht, alles ist im steten Fluss. So liegt Igor Karbus als Kontorist (wer ist das überhaupt und was will er hier?) mehrere Bühnendrehungen hindurch da, bis rauskommt, dass der Schuss nur eine Pose war, um Aufmerksamkeit zu erregen. Erfolglos.

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In Autor Tags Nachtkritik, Kritik, Josefstadt, Theater, Tschechow

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Radiokritik zu „Der Henker“ am 4. 12. 2019

December 5, 2019 Martin Pesl
Itay Tiran und Sarah Viktoria Frick © Matthias Horn/Burgtheater

Itay Tiran und Sarah Viktoria Frick © Matthias Horn/Burgtheater

Auftrag

Besprechung der Premiere „Der Henker“ in der Sendung „Fazit – Kultur vom Tage“

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Live am 4. Dezember 2019, nach 23:05 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur.

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Burgtheater, Deutschlandfunk Kultur

VOLKSTHEATER SPÄTER, APOKALYPSE JETZT – Interview mit Kay Voges im Steffl-Magazin 2/2019

December 4, 2019 Martin Pesl
© Ian Ehm

© Ian Ehm

Bevor Kay Voges Ende 2020 als Direktor des Wiener Volkstheaters startet, zeigt er im Burgtheater sein neues Stück über den Weltuntergang. Ein Gespräch über virtuelle Welten, Todestrieb und Käsekrainer

Vor einem halben Jahr kannten Kay Voges hierzulande nur eingefleischte Theaterfans. Der gebürtige Düsseldorfer (47) leitet das Schauspiel Dortmund und führte bisher außerdem in Hamburg, Stuttgart und Berlin Regie. Anfang Juni kam Voges gleich in doppelter Mission nach Wien: Er begann, seine erste Regiearbeit am Burgtheater vorzubereiten, und er wurde als künftiger Direktor des Volkstheaters vorgestellt.  

Bis zur neuen Volkstheater-Ära ist noch etwas Zeit, da das Haus 2020 zunächst generalsaniert wird. „Dies Irae – Tag des Zorns“ hingegen feiert bereits am 19. Dezember im Burgtheater Premiere. Zu erwarten ist ein spektakuläres „Totaltheater“ mit modernstem Ton- und Videoeinsatz. Denn, wie Voges’ langjährige Kostümbildnerin und Ehefrau Mona Ulrich verrät: „Kay kann nicht klein.“ Zudem ist Voges in der deutschsprachigen Szene für seine Bemühungen bekannt, das Theater ins Zeitalter der Digitalisierung zu führen. 

Steffl: Herr Voges, warum wollen Sie die virtuelle Welt auf die Bühne bringen?

Kay Voges: Reale und virtuelle Welt – das war schon immer ein Thema des Theaters. Da erschien Hamlets Vater als Geist auf der Bühne, da wurden Träume wahr und Götter stiegen herab. Neu ist, dass sich unser Leben im realen Raum abspielt und wir gleichzeitig mit anderen, von uns entfernten realen Räumen verbunden sind. Wir können skypen, und wenn Herr Trump tweetet, kriegen wir sofort mit, wie in Deutschland der Aktienkurs fällt. Mein Anspruch ist, eine Theaterkunst zu machen, die ein Sinnbild unserer Gegenwart sein kann. Ich muss also über die Phänomene unseres digitalen Zeitalters erzählen und mich dafür eben auch seiner Werkzeuge bedienen.

Hierzu haben Sie in Dortmund die Akademie für Theater und Digitalität gegründet. Was ist das? 

Ein Ort, wo Theaterschaffende mit Computernerds gemeinsam forschen können. Theaterarbeit bedeutet etwa acht Wochen Proben. Wenn man dabei aber mit neuen Technologien arbeitet, ist nicht nur die Premiere eine Art Prototyp, sondern man muss dafür auch neue Netzwerke aufbauen und Algorithmen schreiben. Da sind acht Wochen zu wenig. Auch das Geld, das dafür nötig ist, haben Theater oft nicht. Wenn man forscht, muss man auch scheitern dürfen. Meine Akademie soll für dieses Risiko Gelegenheit bieten. 

Was wird erforscht?

Wie kann ein Raumklang verbessert werden? Wie fängt man Bewegungen von Tänzern ein, um sie als Avatare in Echtzeit auf der Bühne präsentieren zu können? Wie verknüpft man Virtual Reality oder Augmented Reality mit dem Live-Spiel von Darstellern? Und vor allem: Wie kann künstliche Intelligenz zu einer Spielpartnerin werden? Also kann man mit Robotern zusammen Theater spielen?

In Ihrem Stück „Dies Irae – Tag des Zorns“ geht es um Szenarien des Weltuntergangs. Was werden wir auf der Bühne sehen?

Großes Schauspielertheater, aber auch großes Musiktheater. Es wird Film, Gesang und Tanz geben. Ein bisschen möchte ich das Stück auch als Installation verstehen. Meine Hoffnung ist, dass wir ein Totaltheater kreieren, bei dem verschiedene Kunstformen miteinander ins Gespräch kommen und ein Panorama aufmachen – eine Reise zwischen Liebe und Tod, zwischen Endzeitangst und Schönheit.

Was fasziniert Sie persönlich am Weltuntergang?

Ich bin in den Siebzigern geboren und während des Kalten Krieges und der Angst vorm Atomkrieg aufgewachsen. Jetzt prophezeit man wieder das Ende der Menschheit, wegen der Erderhitzung oder auch durch künstliche Intelligenzen. Aber schon die Mayas haben vor Tausenden von Jahren den Weltuntergang herbeigeredet. Wozu dienen diese Szenarien? Der Revolution oder der Maßregelung?

Wissen Sie schon die Antwort?

Wir haben die Proben mit einer Hypothese begonnen: Der Tod macht uns individuell Angst. Daraus machen wir mithilfe apokalyptischer Erzählungen eine kollektive Angst, damit wir nicht so alleine sind. Die Schönheit des Schrecklichen spielt dabei eine Rolle. Todesangst und Todestrieb existieren nebeneinander. Fallschirmspringen zum Beispiel gibt ein Gefühl der Todesnähe, ohne dass man wirklich stirbt.

Es heißt ja: Wenn die Welt untergeht, komm nach Wien, da passiert alles 20 Jahre später. Sie verbringen seit Juni viel Zeit hier. Trifft der Spruch zu? 

Ich ziehe ja gerade aus Nordrhein-Westfalen weg, wo wir seit zwei Jahren das Rauchverbot haben. Ich dachte, in Wien dürfe ich noch, aber jetzt ist es auch hier soweit. Also nein, die Stadt ist nicht verschlafen, im Gegenteil: Ich staune vor ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum. Das Kulturangebot ist so aufregend, dass ich gar nicht alles kennenlernen kann. Dabei wollte ich doch bis zu meinem Anfang am Volkstheater Wien ein bisschen verstanden haben.

Mehr im Steffl-Magazin 2/2019

In Autor Tags Steffl, Interview, Theater
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